Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Erstes Quartal.nach Willkür zu neutralisiren und das wirthschaftliche Leben der Nation den Das sind die Grundzüge des finanz- und zollpolitischen Programms unseres Springer's Kaffae! und Mebel Angelo. Die beiden großen Meister, in welchen sich der stolze Baum der italienischen nach Willkür zu neutralisiren und das wirthschaftliche Leben der Nation den Das sind die Grundzüge des finanz- und zollpolitischen Programms unseres Springer's Kaffae! und Mebel Angelo. Die beiden großen Meister, in welchen sich der stolze Baum der italienischen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0027" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141438"/> <p xml:id="ID_57" prev="#ID_56"> nach Willkür zu neutralisiren und das wirthschaftliche Leben der Nation den<lb/> Schwankungen auszusetzen, welche im Gefolge hoher und wechselnder Einfuhr¬<lb/> prämien für einzelne Gegenstünde nothwendig eintreten."</p><lb/> <p xml:id="ID_58"> Das sind die Grundzüge des finanz- und zollpolitischen Programms unseres<lb/> Reichskanzlers. Dasselbe ist durchgehends auf Gerechtigkeit gegründet und auch<lb/> der Billigkeit nicht fremd, natürlich und maßvoll. Die Manchesterleute werden<lb/> hundertstimmig und in allen Tonarten „Reaktion!" schreien. Es wird aber<lb/> nur die Rückkehr zu den Grundsätzen, die vor 1865 galten, beabsichtigt, Grund¬<lb/> sätzen, bei denen Staat und Volk sich wohl befanden, wahrend die seit jenem<lb/> Jahre bei uns mehr und mehr zur Geltung gekommenen, von England impor-<lb/> tirten und nur in dessen Interesse gepredigten Grundsätze des internationalen<lb/> Freihandels wesentlich dazu beigetragen haben, unsere finanzielle Kraft zu<lb/> schwachen und den Rückgang von Industrie, Verkehr und Handel herbeizuführen,<lb/> den wir in den letzten Jahren zu betrauern hatten und noch heute zu betrauern<lb/> haben. Wir haben alle Ursache, dem Reichskanzler dankbar zu sein, daß er zur<lb/> Abstellung dieses Unwesens mit unzweideutigen Freimuth die Initiative er¬<lb/> griffen. Wir hoffen, daß seine Kundgebung Vielen die Augen über ihre eigenen<lb/> wahren Interessen und über die Lügen, mit denen man sie bisher bethört hat,<lb/> aufgehen lassen wird. Wir haben endlich nur das Eine zu beklagen, daß<lb/> noch einige Zeit in's Land gehen wird, bevor seine Absichten sich verwirklichen<lb/> können. Der schließliche Sieg seiner Politik aber ist auch hier sicher.</p><lb/> <note type="byline"/><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> <div n="1"> <head> Springer's Kaffae! und Mebel Angelo.</head><lb/> <p xml:id="ID_59" next="#ID_60"> Die beiden großen Meister, in welchen sich der stolze Baum der italienischen<lb/> Renaissance zu einem üppigen Blüthenkelch entfaltete, sind seit Beginn der kunst-<lb/> geschichtlichen Studien in Deutschland, also seit den zwanziger Jahren unseres<lb/> Jahrhunderts, häufig der Gegenstaud mouographischer Behandlungen gewesen.<lb/> Auf der Arbeit eines Franzosen, Quatremere de Quiney, fußt Passavant's grund¬<lb/> legendes Werk über Raffael und feinen Vater Giovanni Santi, das auch heute<lb/> noch, nach vierzigjährigen weiteren Arbeiten, nicht blos um des Verzeichnisses<lb/> der Raffcielischen Werke willen von Bed-eutung ist. Die italienische Uebersetzung von<lb/> Quatremere de Quiuey, welche Longhena besorgt hatte, und Pungileoni's ZÄoAio<lb/> storieo eröffneten die urkundlichen Quellen, welche bei Raffael spärlicher fließen<lb/> als bei den andern großen Meistern der Renaissance. Ernst Förster's Bio-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0027]
nach Willkür zu neutralisiren und das wirthschaftliche Leben der Nation den
Schwankungen auszusetzen, welche im Gefolge hoher und wechselnder Einfuhr¬
prämien für einzelne Gegenstünde nothwendig eintreten."
Das sind die Grundzüge des finanz- und zollpolitischen Programms unseres
Reichskanzlers. Dasselbe ist durchgehends auf Gerechtigkeit gegründet und auch
der Billigkeit nicht fremd, natürlich und maßvoll. Die Manchesterleute werden
hundertstimmig und in allen Tonarten „Reaktion!" schreien. Es wird aber
nur die Rückkehr zu den Grundsätzen, die vor 1865 galten, beabsichtigt, Grund¬
sätzen, bei denen Staat und Volk sich wohl befanden, wahrend die seit jenem
Jahre bei uns mehr und mehr zur Geltung gekommenen, von England impor-
tirten und nur in dessen Interesse gepredigten Grundsätze des internationalen
Freihandels wesentlich dazu beigetragen haben, unsere finanzielle Kraft zu
schwachen und den Rückgang von Industrie, Verkehr und Handel herbeizuführen,
den wir in den letzten Jahren zu betrauern hatten und noch heute zu betrauern
haben. Wir haben alle Ursache, dem Reichskanzler dankbar zu sein, daß er zur
Abstellung dieses Unwesens mit unzweideutigen Freimuth die Initiative er¬
griffen. Wir hoffen, daß seine Kundgebung Vielen die Augen über ihre eigenen
wahren Interessen und über die Lügen, mit denen man sie bisher bethört hat,
aufgehen lassen wird. Wir haben endlich nur das Eine zu beklagen, daß
noch einige Zeit in's Land gehen wird, bevor seine Absichten sich verwirklichen
können. Der schließliche Sieg seiner Politik aber ist auch hier sicher.
Springer's Kaffae! und Mebel Angelo.
Die beiden großen Meister, in welchen sich der stolze Baum der italienischen
Renaissance zu einem üppigen Blüthenkelch entfaltete, sind seit Beginn der kunst-
geschichtlichen Studien in Deutschland, also seit den zwanziger Jahren unseres
Jahrhunderts, häufig der Gegenstaud mouographischer Behandlungen gewesen.
Auf der Arbeit eines Franzosen, Quatremere de Quiney, fußt Passavant's grund¬
legendes Werk über Raffael und feinen Vater Giovanni Santi, das auch heute
noch, nach vierzigjährigen weiteren Arbeiten, nicht blos um des Verzeichnisses
der Raffcielischen Werke willen von Bed-eutung ist. Die italienische Uebersetzung von
Quatremere de Quiuey, welche Longhena besorgt hatte, und Pungileoni's ZÄoAio
storieo eröffneten die urkundlichen Quellen, welche bei Raffael spärlicher fließen
als bei den andern großen Meistern der Renaissance. Ernst Förster's Bio-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |