Die Grenzboten. Jg. 38, 1879, Erstes Quartal.Interesse an den so wichtigen und nützlichen Fragen in die Gesammtheit des Das Werk, welches uns zu den vorstehenden Bemerkungen veranlaßt, und Wie Reclus als Franzose nach den Vorgängen des letzten Jahrzehnts das *j NouveUs geagr-^xiiie nnivsrKeUs, 1k tsrre et Iss Komme" psr LIises Kselus. ?Ari8, Ubrairis Saelietts. ^vns I--III. 1876--1873. *) "Die Erde" von Otto Ule> Leipzig, Frohberg, 1875.
Interesse an den so wichtigen und nützlichen Fragen in die Gesammtheit des Das Werk, welches uns zu den vorstehenden Bemerkungen veranlaßt, und Wie Reclus als Franzose nach den Vorgängen des letzten Jahrzehnts das *j NouveUs geagr-^xiiie nnivsrKeUs, 1k tsrre et Iss Komme» psr LIises Kselus. ?Ari8, Ubrairis Saelietts. ^vns I—III. 1876—1873. *) „Die Erde" von Otto Ule> Leipzig, Frohberg, 1875.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0222" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141633"/> <p xml:id="ID_665" prev="#ID_664"> Interesse an den so wichtigen und nützlichen Fragen in die Gesammtheit des<lb/> Volkes zu tragen, ein Dienst, den in den modernen Verhältnissen ja keine Ein¬<lb/> richtung besser versehen kann als die Schule.</p><lb/> <p xml:id="ID_666"> Das Werk, welches uns zu den vorstehenden Bemerkungen veranlaßt, und<lb/> mit dem wir uns im Folgenden eingehender beschäftigen wollen, ist die „Neue<lb/> allgemeine Erdkunde" von Elise'e Reclus.*) Dieser hervorragende französische<lb/> Geograph, der vor unserm Geographen-Dreigestirn nicht nur die größte Ver¬<lb/> ehrung hegt, sondern auch, wie aus seinen Arbeiten hervorgeht, ihre Werke aufs<lb/> eingehendste und mit vollem Verständniß studirt hat, veröffentlichte schon vor<lb/> einigen Jahren unter dem Titel „I^s. Isrrs" ein Buch, das sich die Darlegung<lb/> und Erklärung der physikalischen Verhältnisse der Erde zur Aufgabe machte,<lb/> und das seiner Zeit auch in einer deutschen Umarbeitung^) erschienen ist. Nach<lb/> der Vollendung desselben arbeitete Reclus den Plan zu dem in wahrhaft<lb/> großartigem Stile angelegten neuen Werke aus, das uns hier beschäftigen soll.<lb/> Diese neue „Erdkunde" enthält nicht blos eine je nach der relativen Wichtigkeit<lb/> des Terrains mehr oder minder eingehende Schilderung der natürlichen Ver¬<lb/> hältnisse und geschichtlichen Entwickelungen der Länder nach den mannichfaltigsten<lb/> Gesichtspunkten, sondern auch eine große Anzahl aufs sauberste hergestellter<lb/> Holzschnitte und außerdem vielfache kartographische Leistungen. Die letzteren<lb/> zerfallen in größere, in Farben ausgeführte Karten und in zahlreiche kleinere,<lb/> in den Text eingedruckte Skizzen und Kärtchen. Von dem ganzen Werke,<lb/> das seit 1876 in Lieferungen erscheint, liegen bisher die ersten drei Bände<lb/> vollendet vor. Während der erste Band unter dem Gescuumttitel „Süd¬<lb/> europa" die Länder Griechenland, Türkei, Rumänien, Serbien, Italien, Spanien<lb/> und Portugal behandelt, der zweite lediglich Frankreich gewidmet ist, erregt der<lb/> Inhalt des dritten Bandes, der gegen Ende vorigen Jahres seinen Abschluß<lb/> erreichte, unsere besondere Aufmerksamkeit, denn er enthält außer der Geographie<lb/> der Schweiz und Oesterreich-Ungarn's anch die des deutschen Reiches; sie nimmt<lb/> die größere Hälfte des 945 Großoktavseiten zählenden Bandes ein.</p><lb/> <p xml:id="ID_667" next="#ID_668"> Wie Reclus als Franzose nach den Vorgängen des letzten Jahrzehnts das<lb/> deutsche Reich behandeln würde, welche Urtheile er über unsere Leistungen auf<lb/> allen geistigen Gebieten fällen und welche Stellung er Unserer wirthschaftlichen<lb/> Entwickelung unter den europäischen Nationen, besonders bei dem so naheliegenden<lb/> Vergleich mit Frankreich anweisen würde, darauf durfte man mit Recht gespannt<lb/> sein. Und wenn wir uns auch heute zunächst mit der Einrichtung des ganzen</p><lb/> <note xml:id="FID_51" place="foot"> *j NouveUs geagr-^xiiie nnivsrKeUs, 1k tsrre et Iss Komme» psr LIises Kselus. ?Ari8,<lb/> Ubrairis Saelietts. ^vns I—III. 1876—1873.</note><lb/> <note xml:id="FID_52" place="foot"> *) „Die Erde" von Otto Ule> Leipzig, Frohberg, 1875.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0222]
Interesse an den so wichtigen und nützlichen Fragen in die Gesammtheit des
Volkes zu tragen, ein Dienst, den in den modernen Verhältnissen ja keine Ein¬
richtung besser versehen kann als die Schule.
Das Werk, welches uns zu den vorstehenden Bemerkungen veranlaßt, und
mit dem wir uns im Folgenden eingehender beschäftigen wollen, ist die „Neue
allgemeine Erdkunde" von Elise'e Reclus.*) Dieser hervorragende französische
Geograph, der vor unserm Geographen-Dreigestirn nicht nur die größte Ver¬
ehrung hegt, sondern auch, wie aus seinen Arbeiten hervorgeht, ihre Werke aufs
eingehendste und mit vollem Verständniß studirt hat, veröffentlichte schon vor
einigen Jahren unter dem Titel „I^s. Isrrs" ein Buch, das sich die Darlegung
und Erklärung der physikalischen Verhältnisse der Erde zur Aufgabe machte,
und das seiner Zeit auch in einer deutschen Umarbeitung^) erschienen ist. Nach
der Vollendung desselben arbeitete Reclus den Plan zu dem in wahrhaft
großartigem Stile angelegten neuen Werke aus, das uns hier beschäftigen soll.
Diese neue „Erdkunde" enthält nicht blos eine je nach der relativen Wichtigkeit
des Terrains mehr oder minder eingehende Schilderung der natürlichen Ver¬
hältnisse und geschichtlichen Entwickelungen der Länder nach den mannichfaltigsten
Gesichtspunkten, sondern auch eine große Anzahl aufs sauberste hergestellter
Holzschnitte und außerdem vielfache kartographische Leistungen. Die letzteren
zerfallen in größere, in Farben ausgeführte Karten und in zahlreiche kleinere,
in den Text eingedruckte Skizzen und Kärtchen. Von dem ganzen Werke,
das seit 1876 in Lieferungen erscheint, liegen bisher die ersten drei Bände
vollendet vor. Während der erste Band unter dem Gescuumttitel „Süd¬
europa" die Länder Griechenland, Türkei, Rumänien, Serbien, Italien, Spanien
und Portugal behandelt, der zweite lediglich Frankreich gewidmet ist, erregt der
Inhalt des dritten Bandes, der gegen Ende vorigen Jahres seinen Abschluß
erreichte, unsere besondere Aufmerksamkeit, denn er enthält außer der Geographie
der Schweiz und Oesterreich-Ungarn's anch die des deutschen Reiches; sie nimmt
die größere Hälfte des 945 Großoktavseiten zählenden Bandes ein.
Wie Reclus als Franzose nach den Vorgängen des letzten Jahrzehnts das
deutsche Reich behandeln würde, welche Urtheile er über unsere Leistungen auf
allen geistigen Gebieten fällen und welche Stellung er Unserer wirthschaftlichen
Entwickelung unter den europäischen Nationen, besonders bei dem so naheliegenden
Vergleich mit Frankreich anweisen würde, darauf durfte man mit Recht gespannt
sein. Und wenn wir uns auch heute zunächst mit der Einrichtung des ganzen
*j NouveUs geagr-^xiiie nnivsrKeUs, 1k tsrre et Iss Komme» psr LIises Kselus. ?Ari8,
Ubrairis Saelietts. ^vns I—III. 1876—1873.
*) „Die Erde" von Otto Ule> Leipzig, Frohberg, 1875.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |