Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, II. Semester. II. Band.Maria Stuart von keiner Seite her eine Warnung erhielt, so schließt Hoscick Die Katastrophe in Afghanistan im Zähre 1841.*) V or. Wilhelm Henkel. on Vincent Eyre's vortreffliches und sofort bei seinem Erscheinen mit all¬ *) 5onrn"I ok "in ^kAlumistan xrisoner I.isntsn"ut Vinosnt Nzvs. -- Novae
Okux-Avr<Je8, vom Is. Febr. 1843 -- ssournkl ach 0öl>g,es, vom 12- Oktober 1878. Maria Stuart von keiner Seite her eine Warnung erhielt, so schließt Hoscick Die Katastrophe in Afghanistan im Zähre 1841.*) V or. Wilhelm Henkel. on Vincent Eyre's vortreffliches und sofort bei seinem Erscheinen mit all¬ *) 5onrn»I ok «in ^kAlumistan xrisoner I.isntsn»ut Vinosnt Nzvs. — Novae
Okux-Avr<Je8, vom Is. Febr. 1843 — ssournkl ach 0öl>g,es, vom 12- Oktober 1878. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0378" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/141257"/> <p xml:id="ID_1276" prev="#ID_1275"> Maria Stuart von keiner Seite her eine Warnung erhielt, so schließt Hoscick<lb/> (I. 135) sehr mit Unrecht daraus, daß Elisabeth den Mord gebilligt habe.<lb/> Andererseits geht Fronde wiederum zu weit, wenn er Morton's Betheiligung,<lb/> für den er eine ganz besondere Verehrung zeigt, zu entschuldigen versucht.<lb/> Morton habe, bemerkt er beschönigend, nur „in einem Paroxismus von Aerger<lb/> unterzeichnet". Auch ist nichts darüber bekannt, daß die Königin, wie derselbe<lb/> Schriftsteller behauptet, Riccio zum Minister und Kanzler des Reiches habe<lb/> ernennen wollen.</p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Die Katastrophe in Afghanistan im Zähre 1841.*)<lb/> V<note type="byline"> or. Wilhelm Henkel.</note> on </head><lb/> <p xml:id="ID_1277"> Vincent Eyre's vortreffliches und sofort bei seinem Erscheinen mit all¬<lb/> gemeinem Beifall aufgenommenes Tagebuch gibt in schlichter Sprache und<lb/> anspruchsloser Form eine getreue und fesselnde Schilderung der mannichfachen<lb/> Schicksale und furchtbaren Leiden jener kleinen Schaar von Engländern, die<lb/> auf dein Rückzüge aus Afghanistan mit Ausnahme von einigen Wenigen, unter<lb/> denen sich auch der Verfasser befand, elendiglich umkamen. Es ist bekannt,<lb/> mit welcher unbegreiflichen Verblendung und Kopflosigkeit die Engländer sich<lb/> selbst in's Verderben stürzten. Nach einer überraschend leichten Eroberung des<lb/> Laudes wähnte man, dasselbe ohne Schwierigkeiten besetzt halten zu können,<lb/> und überließ sich mitten in einem völlig unbekannten und in keiner Hinsicht<lb/> durchforschten Lande einer sträflichen Sorglosigkeit, die überhaupt nur bei der<lb/> eigenthümlichen Konstituirung des damaligen englischen Offizierkorps möglich<lb/> war und die schlimmsten Sünden der französischen Heerführung im letzten<lb/> Kriege hinter sich zurückläßt. Hatte doch der Oberbefehlshaber Lord Keane,<lb/> als er die Hälfte des Okkupativnsheeres aus Afghanistan wegführte, nicht ein¬<lb/> mal zur Unterhaltung der Kommunikation mit Indien eine Militärpostenlinie<lb/> angelegt, sich dagegen sobald als möglich nach London begeben, um auf den<lb/> leichterworbenen Lorbeeren auszuruhen. Und doch lagen zwischen dem engli¬<lb/> schen Hauptquartier bei Cabul bis zur ersten indischen Station über ein halbes<lb/> Tausend englischer Meilen, das Fünfstromland und ein fast unübersteigliches<lb/> Alpenland!</p><lb/> <note xml:id="FID_132" place="foot"> *) 5onrn»I ok «in ^kAlumistan xrisoner I.isntsn»ut Vinosnt Nzvs. — Novae<lb/> Okux-Avr<Je8, vom Is. Febr. 1843 — ssournkl ach 0öl>g,es, vom 12- Oktober 1878.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0378]
Maria Stuart von keiner Seite her eine Warnung erhielt, so schließt Hoscick
(I. 135) sehr mit Unrecht daraus, daß Elisabeth den Mord gebilligt habe.
Andererseits geht Fronde wiederum zu weit, wenn er Morton's Betheiligung,
für den er eine ganz besondere Verehrung zeigt, zu entschuldigen versucht.
Morton habe, bemerkt er beschönigend, nur „in einem Paroxismus von Aerger
unterzeichnet". Auch ist nichts darüber bekannt, daß die Königin, wie derselbe
Schriftsteller behauptet, Riccio zum Minister und Kanzler des Reiches habe
ernennen wollen.
Die Katastrophe in Afghanistan im Zähre 1841.*)
V or. Wilhelm Henkel. on
Vincent Eyre's vortreffliches und sofort bei seinem Erscheinen mit all¬
gemeinem Beifall aufgenommenes Tagebuch gibt in schlichter Sprache und
anspruchsloser Form eine getreue und fesselnde Schilderung der mannichfachen
Schicksale und furchtbaren Leiden jener kleinen Schaar von Engländern, die
auf dein Rückzüge aus Afghanistan mit Ausnahme von einigen Wenigen, unter
denen sich auch der Verfasser befand, elendiglich umkamen. Es ist bekannt,
mit welcher unbegreiflichen Verblendung und Kopflosigkeit die Engländer sich
selbst in's Verderben stürzten. Nach einer überraschend leichten Eroberung des
Laudes wähnte man, dasselbe ohne Schwierigkeiten besetzt halten zu können,
und überließ sich mitten in einem völlig unbekannten und in keiner Hinsicht
durchforschten Lande einer sträflichen Sorglosigkeit, die überhaupt nur bei der
eigenthümlichen Konstituirung des damaligen englischen Offizierkorps möglich
war und die schlimmsten Sünden der französischen Heerführung im letzten
Kriege hinter sich zurückläßt. Hatte doch der Oberbefehlshaber Lord Keane,
als er die Hälfte des Okkupativnsheeres aus Afghanistan wegführte, nicht ein¬
mal zur Unterhaltung der Kommunikation mit Indien eine Militärpostenlinie
angelegt, sich dagegen sobald als möglich nach London begeben, um auf den
leichterworbenen Lorbeeren auszuruhen. Und doch lagen zwischen dem engli¬
schen Hauptquartier bei Cabul bis zur ersten indischen Station über ein halbes
Tausend englischer Meilen, das Fünfstromland und ein fast unübersteigliches
Alpenland!
*) 5onrn»I ok «in ^kAlumistan xrisoner I.isntsn»ut Vinosnt Nzvs. — Novae
Okux-Avr<Je8, vom Is. Febr. 1843 — ssournkl ach 0öl>g,es, vom 12- Oktober 1878.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |