Die Grenzboten. Jg. 37, 1878, I. Semester. II. Band.ristische Abschnitte des Pariser Lebens und der Entwickelung der Weltstadt, Wir glauben unsern Lesern in den reichen Inhalt des Buches am besten Der erste Band, auf den wir uns vorläufig beschränken, zerfällt in zwei Der Verfasser beginnt den ersten Band, der uns zunächst den "Schauplatz ristische Abschnitte des Pariser Lebens und der Entwickelung der Weltstadt, Wir glauben unsern Lesern in den reichen Inhalt des Buches am besten Der erste Band, auf den wir uns vorläufig beschränken, zerfällt in zwei Der Verfasser beginnt den ersten Band, der uns zunächst den „Schauplatz <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0263" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/140084"/> <p xml:id="ID_794" prev="#ID_793"> ristische Abschnitte des Pariser Lebens und der Entwickelung der Weltstadt,<lb/> wie sie heute geworden ist, fesselnd behandelt, daß er allen diesen verschieden¬<lb/> artigen Betrachtungen zu Grunde legt einen ganz neuen Gesichtspunkt der<lb/> Beurtheilung, den des welterfahrenen, vielseitig gebildeten, belesenen Arztes,<lb/> und vorzugsweise von diesem, wenn man will engen, doch jedenfalls vollkommen<lb/> sicheren und stoffbeherrschenden Standpunkt aus, zu einer Fälle der wichtigsten<lb/> und überraschendsten Folgerungen gelangt.</p><lb/> <p xml:id="ID_795"> Wir glauben unsern Lesern in den reichen Inhalt des Buches am besten<lb/> Einblick zu verschaffen, wenn wir die wichtigsten Abhandlungen des Verfassers<lb/> in beiden Bänden und deren Ergebnisse einzeln vorlegen.</p><lb/> <p xml:id="ID_796"> Der erste Band, auf den wir uns vorläufig beschränken, zerfällt in zwei<lb/> Hauptabschnitte: „Schauplatz und Akteurs" und „Pariser Leben". Der erste<lb/> ist, wenn anch der Gegenwart ihr volles Recht dabei widerfährt, mehr geschicht¬<lb/> licher Natur, der zweite hat es fast ausschließlich nur mit den modernen Lebens¬<lb/> formen der Pariser Gesellschaft zu thun. Der zweite Band dagegen führt<lb/> gewissermaßen die in der zweiten Hälfte des ersten gegebenen Hauptschablonen<lb/> des heutigen Pariser Lebens im Einzelnen, in der Form verschiedener Thpen<lb/> ans. Er zerfällt in die Hauptabschnitte „Portraits und Chargen," „Fest- und<lb/> Jahrestage", „Typische eimsss eslövrös", „die Wandlungen der Revanche-Idee."<lb/> Nur von dem Inhalte des ersten Theils des ersten Bandes soll in diesem Artikel<lb/> die Rede sein.</p><lb/> <p xml:id="ID_797" next="#ID_798"> Der Verfasser beginnt den ersten Band, der uns zunächst den „Schauplatz<lb/> und die Akteurs" vorführen soll, mit einem lesenswerthen Gescnnmtüberblick<lb/> über „die Stadt und ihre Bewohner", die wunderbare Anziehungskraft und die<lb/> ungeheuren Widersprüche, die Paris schon in seinen hervorragendsten Bau¬<lb/> werken, seinen Straßen bietet, die kolossale Anhäufung an kunst- und kulturge¬<lb/> schichtlichem Anschauungsunterricht, den die ungeheure Stadt auf Schritt und<lb/> Tritt, in ihrem Leben und Treiben, vornehmlich in den Schützen ihrer Samm¬<lb/> lungen, bietet. Wenn man bedenkt, was Jahrhunderte hier zusammengespart,<lb/> -gesammelt und -gestohlen haben, so muß man in der That dem Verfasser bei¬<lb/> pflichten, wenn er sagt: „wenn Paris zerstört würde, so wäre in die Weltkultur<lb/> eine ungeheure Lücke gerissen; die Geschichte der Kunst, der Erfindungen, der<lb/> Entdeckungen konnte nicht mehr vollkommen geschrieben werden; es würden<lb/> gwße Kapitel fehlen, welche die vereinigten Anstrengungen der gesammten<lb/> übrigen Menschheit nicht mehr wiederherzustellen vermöchten". Das Alles<lb/> uwg man einwenden, ist aber nicht neu, die Bedeutung dessen, was Paris<lb/> bietet, kann man in jedem Reisehandbuch nachlesen; was durch eine Zerstörung<lb/> der Stadt der ganzen Menschheit verloren ginge, mag das Ergebniß eines ein¬<lb/> fachen Subtraktionsexempels sein. Dem Verfasser ist diese Einleitung aber</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0263]
ristische Abschnitte des Pariser Lebens und der Entwickelung der Weltstadt,
wie sie heute geworden ist, fesselnd behandelt, daß er allen diesen verschieden¬
artigen Betrachtungen zu Grunde legt einen ganz neuen Gesichtspunkt der
Beurtheilung, den des welterfahrenen, vielseitig gebildeten, belesenen Arztes,
und vorzugsweise von diesem, wenn man will engen, doch jedenfalls vollkommen
sicheren und stoffbeherrschenden Standpunkt aus, zu einer Fälle der wichtigsten
und überraschendsten Folgerungen gelangt.
Wir glauben unsern Lesern in den reichen Inhalt des Buches am besten
Einblick zu verschaffen, wenn wir die wichtigsten Abhandlungen des Verfassers
in beiden Bänden und deren Ergebnisse einzeln vorlegen.
Der erste Band, auf den wir uns vorläufig beschränken, zerfällt in zwei
Hauptabschnitte: „Schauplatz und Akteurs" und „Pariser Leben". Der erste
ist, wenn anch der Gegenwart ihr volles Recht dabei widerfährt, mehr geschicht¬
licher Natur, der zweite hat es fast ausschließlich nur mit den modernen Lebens¬
formen der Pariser Gesellschaft zu thun. Der zweite Band dagegen führt
gewissermaßen die in der zweiten Hälfte des ersten gegebenen Hauptschablonen
des heutigen Pariser Lebens im Einzelnen, in der Form verschiedener Thpen
ans. Er zerfällt in die Hauptabschnitte „Portraits und Chargen," „Fest- und
Jahrestage", „Typische eimsss eslövrös", „die Wandlungen der Revanche-Idee."
Nur von dem Inhalte des ersten Theils des ersten Bandes soll in diesem Artikel
die Rede sein.
Der Verfasser beginnt den ersten Band, der uns zunächst den „Schauplatz
und die Akteurs" vorführen soll, mit einem lesenswerthen Gescnnmtüberblick
über „die Stadt und ihre Bewohner", die wunderbare Anziehungskraft und die
ungeheuren Widersprüche, die Paris schon in seinen hervorragendsten Bau¬
werken, seinen Straßen bietet, die kolossale Anhäufung an kunst- und kulturge¬
schichtlichem Anschauungsunterricht, den die ungeheure Stadt auf Schritt und
Tritt, in ihrem Leben und Treiben, vornehmlich in den Schützen ihrer Samm¬
lungen, bietet. Wenn man bedenkt, was Jahrhunderte hier zusammengespart,
-gesammelt und -gestohlen haben, so muß man in der That dem Verfasser bei¬
pflichten, wenn er sagt: „wenn Paris zerstört würde, so wäre in die Weltkultur
eine ungeheure Lücke gerissen; die Geschichte der Kunst, der Erfindungen, der
Entdeckungen konnte nicht mehr vollkommen geschrieben werden; es würden
gwße Kapitel fehlen, welche die vereinigten Anstrengungen der gesammten
übrigen Menschheit nicht mehr wiederherzustellen vermöchten". Das Alles
uwg man einwenden, ist aber nicht neu, die Bedeutung dessen, was Paris
bietet, kann man in jedem Reisehandbuch nachlesen; was durch eine Zerstörung
der Stadt der ganzen Menschheit verloren ginge, mag das Ergebniß eines ein¬
fachen Subtraktionsexempels sein. Dem Verfasser ist diese Einleitung aber
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |