Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. I. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Tinktorius, der Jurist Adersbach nahmen an ihr Theil. Das Haus des Tink-
torins und Adersbachs waren die Versammlungsstätten, später auch die Gärten
auf den Hufen, besonders der Garten Heinrich Alberts.

Wie es in diesen Gesellschaften zuging, hat uns Dach in dem folgenden
Gedicht dargestellt:


An diesem Ort allhie
Will ich mich aller Müh'
Und Traurigkeit entschlagen,
Und, was Hieher erspart,
Nach Liedern bester Art
Inständig fragen.
Herr Bruder, Orpheus Kind (Albert),
Hebt an, mit mir beginnt,
Ein Lied, so uns ergctze.
In was für Noth und Pein
Der Falschen Liebesschein
Uns setze.
Wie Sylvius, der Hirt,
So sehr geplaget wird.
Wenn Phyllis ihn verachtet
Und nach wildfremder Gunst
Aus leicht gesinnter Brunst
Begierig trachtet.
Ich bin mein Bauerlied*)
Nach eurem bald bemüht
Aus Kurzweil a" zu heben;
Wenn dies zu End' gebracht,
So sing' ich: Gute Nacht,
Du falsches Leben."'*)
Dies will der Bäume Zier
Und dieses gute Bier,
Dies will der Garten wissen;
Dies wünscht die kleine Bach,
Indem sie nach und nach
Geht vor sich fließen.



*) Unke von Tharan,
^) So beginnt ein von Dach nicht verfaßtes Gedicht, in Alberts Arien ist der Name
des Verfassers nicht angegeben.

Tinktorius, der Jurist Adersbach nahmen an ihr Theil. Das Haus des Tink-
torins und Adersbachs waren die Versammlungsstätten, später auch die Gärten
auf den Hufen, besonders der Garten Heinrich Alberts.

Wie es in diesen Gesellschaften zuging, hat uns Dach in dem folgenden
Gedicht dargestellt:


An diesem Ort allhie
Will ich mich aller Müh'
Und Traurigkeit entschlagen,
Und, was Hieher erspart,
Nach Liedern bester Art
Inständig fragen.
Herr Bruder, Orpheus Kind (Albert),
Hebt an, mit mir beginnt,
Ein Lied, so uns ergctze.
In was für Noth und Pein
Der Falschen Liebesschein
Uns setze.
Wie Sylvius, der Hirt,
So sehr geplaget wird.
Wenn Phyllis ihn verachtet
Und nach wildfremder Gunst
Aus leicht gesinnter Brunst
Begierig trachtet.
Ich bin mein Bauerlied*)
Nach eurem bald bemüht
Aus Kurzweil a» zu heben;
Wenn dies zu End' gebracht,
So sing' ich: Gute Nacht,
Du falsches Leben.«'*)
Dies will der Bäume Zier
Und dieses gute Bier,
Dies will der Garten wissen;
Dies wünscht die kleine Bach,
Indem sie nach und nach
Geht vor sich fließen.



*) Unke von Tharan,
^) So beginnt ein von Dach nicht verfaßtes Gedicht, in Alberts Arien ist der Name
des Verfassers nicht angegeben.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0144" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/138375"/>
          <p xml:id="ID_396" prev="#ID_395"> Tinktorius, der Jurist Adersbach nahmen an ihr Theil. Das Haus des Tink-<lb/>
torins und Adersbachs waren die Versammlungsstätten, später auch die Gärten<lb/>
auf den Hufen, besonders der Garten Heinrich Alberts.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_397"> Wie es in diesen Gesellschaften zuging, hat uns Dach in dem folgenden<lb/>
Gedicht dargestellt:</p><lb/>
          <quote>
            <lg xml:id="POEMID_7" type="poem">
              <l> An diesem Ort allhie<lb/>
Will ich mich aller Müh'<lb/>
Und Traurigkeit entschlagen,<lb/>
Und, was Hieher erspart,<lb/>
Nach Liedern bester Art<lb/>
Inständig fragen.</l>
              <l> Herr Bruder, Orpheus Kind (Albert),<lb/>
Hebt an, mit mir beginnt,<lb/>
Ein Lied, so uns ergctze.<lb/>
In was für Noth und Pein<lb/>
Der Falschen Liebesschein<lb/>
Uns setze.<lb/></l>
              <l> Wie Sylvius, der Hirt,<lb/>
So sehr geplaget wird.<lb/>
Wenn Phyllis ihn verachtet<lb/>
Und nach wildfremder Gunst<lb/>
Aus leicht gesinnter Brunst<lb/>
Begierig trachtet.</l>
              <l> Ich bin mein Bauerlied*)<lb/>
Nach eurem bald bemüht<lb/>
Aus Kurzweil a» zu heben;<lb/>
Wenn dies zu End' gebracht,<lb/>
So sing' ich: Gute Nacht,<lb/>
Du falsches Leben.«'*)</l>
              <l> Dies will der Bäume Zier<lb/>
Und dieses gute Bier,<lb/>
Dies will der Garten wissen;<lb/>
Dies wünscht die kleine Bach,<lb/>
Indem sie nach und nach<lb/>
Geht vor sich fließen.</l>
            </lg>
          </quote><lb/>
          <note xml:id="FID_16" place="foot"> *) Unke von Tharan,</note><lb/>
          <note xml:id="FID_17" place="foot"> ^) So beginnt ein von Dach nicht verfaßtes Gedicht, in Alberts Arien ist der Name<lb/>
des Verfassers nicht angegeben.</note><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0144] Tinktorius, der Jurist Adersbach nahmen an ihr Theil. Das Haus des Tink- torins und Adersbachs waren die Versammlungsstätten, später auch die Gärten auf den Hufen, besonders der Garten Heinrich Alberts. Wie es in diesen Gesellschaften zuging, hat uns Dach in dem folgenden Gedicht dargestellt: An diesem Ort allhie Will ich mich aller Müh' Und Traurigkeit entschlagen, Und, was Hieher erspart, Nach Liedern bester Art Inständig fragen. Herr Bruder, Orpheus Kind (Albert), Hebt an, mit mir beginnt, Ein Lied, so uns ergctze. In was für Noth und Pein Der Falschen Liebesschein Uns setze. Wie Sylvius, der Hirt, So sehr geplaget wird. Wenn Phyllis ihn verachtet Und nach wildfremder Gunst Aus leicht gesinnter Brunst Begierig trachtet. Ich bin mein Bauerlied*) Nach eurem bald bemüht Aus Kurzweil a» zu heben; Wenn dies zu End' gebracht, So sing' ich: Gute Nacht, Du falsches Leben.«'*) Dies will der Bäume Zier Und dieses gute Bier, Dies will der Garten wissen; Dies wünscht die kleine Bach, Indem sie nach und nach Geht vor sich fließen. *) Unke von Tharan, ^) So beginnt ein von Dach nicht verfaßtes Gedicht, in Alberts Arien ist der Name des Verfassers nicht angegeben.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157647
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157647/144
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157647/144>, abgerufen am 21.10.2024.