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Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. II. Band.

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Weise ihre Pflicht thaten, so schulden wir ihnen gewiß nur um so mehr An¬
erkennung.

Fünf türkische Staatsmänner der Gegenwart führt unser Buch uns vor
in ihrem Leben und Wirken. Zunächst Mehemed Fuad Pascha, geb.
1815, geht. 1869), dessen gute und schlimme Seiten mit gleicher Gerechtigkeit
gezeichnet sind, dessen glänzendste That vor Allem, die neue Vilajet-Verfassung,
die verdiente Berücksichtigung erfährt. Dann Midhat-Pascha, dessen große
Verdienste um sein Vaterland ohne jede Prahlerei einfach dargelegt sind. Dann
Alexander Korathevdory, der neuesten Nachrichten zufolge zur Paschawürde
erhoben werden soll, Sohn eines griechischen Arztes in Konstantinopel, wohl
der geistvollste jüngere Beamte des Auswärtigen Amtes der türkischen Haupt¬
stadt; neben ihm Safvet Pascha und endlich Ebben Pascha, ursprünglich
ein griechischen Eltern geraubtes Kind, in Fraukreich herangebildet, später
in schroffem Wechsel zwischen gänzlicher Ungnade und voller Gnade zu seiner
jetzigen Stellung emporgestiegen. Alles das natürlich nur Andeutungen, um
den Leser zur eigeuen Lektüre des zeitgemäßen, fesselnden Buches anzuregen.




Lin Brief*) von Karl Philipp Woritz an den Herzog
Karl Uuaust.
Mitgetheilt von C. A. H. Burkhardt.

Moritzens literarischer Nachlaß, der in den Weimarischen Archiven gesucht
wurde, in denen leider sich nur der nachfolgende interessante Brief vorfand,
scheint untergegangen zu sein. Es wäre dies um so bedauerlicher, als man
endlich einmal an die Aufgabe Herautritt, eine Biographie*) des bedeutenden
Mannes zu schaffen, der, wie schon der nachfolgende Brief darthut, unser ganzes
Interesse in Anspruch nehmen muß. Vielleicht regt die Publikation des Briefes
zu weiteren Nachforschungen an. Der Brief, welcher eines Kommentares nicht
bedarf, lautet:




*) Orig. im Grvßh. S. Haus-Archiv ^. XIX. Ur. 83. Mit Genehmigung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs mitgetheilt.
Mit dieser beschäftigt sich Dr. Weisstein in Stuttgart, der für jede weiteren Quellen¬
nachweise dankbar ist.

Weise ihre Pflicht thaten, so schulden wir ihnen gewiß nur um so mehr An¬
erkennung.

Fünf türkische Staatsmänner der Gegenwart führt unser Buch uns vor
in ihrem Leben und Wirken. Zunächst Mehemed Fuad Pascha, geb.
1815, geht. 1869), dessen gute und schlimme Seiten mit gleicher Gerechtigkeit
gezeichnet sind, dessen glänzendste That vor Allem, die neue Vilajet-Verfassung,
die verdiente Berücksichtigung erfährt. Dann Midhat-Pascha, dessen große
Verdienste um sein Vaterland ohne jede Prahlerei einfach dargelegt sind. Dann
Alexander Korathevdory, der neuesten Nachrichten zufolge zur Paschawürde
erhoben werden soll, Sohn eines griechischen Arztes in Konstantinopel, wohl
der geistvollste jüngere Beamte des Auswärtigen Amtes der türkischen Haupt¬
stadt; neben ihm Safvet Pascha und endlich Ebben Pascha, ursprünglich
ein griechischen Eltern geraubtes Kind, in Fraukreich herangebildet, später
in schroffem Wechsel zwischen gänzlicher Ungnade und voller Gnade zu seiner
jetzigen Stellung emporgestiegen. Alles das natürlich nur Andeutungen, um
den Leser zur eigeuen Lektüre des zeitgemäßen, fesselnden Buches anzuregen.




Lin Brief*) von Karl Philipp Woritz an den Herzog
Karl Uuaust.
Mitgetheilt von C. A. H. Burkhardt.

Moritzens literarischer Nachlaß, der in den Weimarischen Archiven gesucht
wurde, in denen leider sich nur der nachfolgende interessante Brief vorfand,
scheint untergegangen zu sein. Es wäre dies um so bedauerlicher, als man
endlich einmal an die Aufgabe Herautritt, eine Biographie*) des bedeutenden
Mannes zu schaffen, der, wie schon der nachfolgende Brief darthut, unser ganzes
Interesse in Anspruch nehmen muß. Vielleicht regt die Publikation des Briefes
zu weiteren Nachforschungen an. Der Brief, welcher eines Kommentares nicht
bedarf, lautet:




*) Orig. im Grvßh. S. Haus-Archiv ^. XIX. Ur. 83. Mit Genehmigung Sr. Königl.
Hoheit des Großherzogs mitgetheilt.
Mit dieser beschäftigt sich Dr. Weisstein in Stuttgart, der für jede weiteren Quellen¬
nachweise dankbar ist.
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[0520] Weise ihre Pflicht thaten, so schulden wir ihnen gewiß nur um so mehr An¬ erkennung. Fünf türkische Staatsmänner der Gegenwart führt unser Buch uns vor in ihrem Leben und Wirken. Zunächst Mehemed Fuad Pascha, geb. 1815, geht. 1869), dessen gute und schlimme Seiten mit gleicher Gerechtigkeit gezeichnet sind, dessen glänzendste That vor Allem, die neue Vilajet-Verfassung, die verdiente Berücksichtigung erfährt. Dann Midhat-Pascha, dessen große Verdienste um sein Vaterland ohne jede Prahlerei einfach dargelegt sind. Dann Alexander Korathevdory, der neuesten Nachrichten zufolge zur Paschawürde erhoben werden soll, Sohn eines griechischen Arztes in Konstantinopel, wohl der geistvollste jüngere Beamte des Auswärtigen Amtes der türkischen Haupt¬ stadt; neben ihm Safvet Pascha und endlich Ebben Pascha, ursprünglich ein griechischen Eltern geraubtes Kind, in Fraukreich herangebildet, später in schroffem Wechsel zwischen gänzlicher Ungnade und voller Gnade zu seiner jetzigen Stellung emporgestiegen. Alles das natürlich nur Andeutungen, um den Leser zur eigeuen Lektüre des zeitgemäßen, fesselnden Buches anzuregen. Lin Brief*) von Karl Philipp Woritz an den Herzog Karl Uuaust. Mitgetheilt von C. A. H. Burkhardt. Moritzens literarischer Nachlaß, der in den Weimarischen Archiven gesucht wurde, in denen leider sich nur der nachfolgende interessante Brief vorfand, scheint untergegangen zu sein. Es wäre dies um so bedauerlicher, als man endlich einmal an die Aufgabe Herautritt, eine Biographie*) des bedeutenden Mannes zu schaffen, der, wie schon der nachfolgende Brief darthut, unser ganzes Interesse in Anspruch nehmen muß. Vielleicht regt die Publikation des Briefes zu weiteren Nachforschungen an. Der Brief, welcher eines Kommentares nicht bedarf, lautet: *) Orig. im Grvßh. S. Haus-Archiv ^. XIX. Ur. 83. Mit Genehmigung Sr. Königl. Hoheit des Großherzogs mitgetheilt. Mit dieser beschäftigt sich Dr. Weisstein in Stuttgart, der für jede weiteren Quellen¬ nachweise dankbar ist.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 36, 1877, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341825_157645/520>, abgerufen am 24.08.2024.