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Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. I. Band.

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Line Kunstgeschichte in Wiograpljieen.

In einer kurzen, vorläufigen Notiz haben wir schon neulich auf ein
literarisches Unternehmen hingewiesen, welches geeignet ist, in den weitesten
Kreisen der Gebildeten die lebhafteste und freudigste Theilnahme zu erwecken;
wir meinen das im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig erscheinende Werk:
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit. Bio¬
graphien und Charakteristiken. Unter Mitwirkung von R. Bergan,
W. Bode, Ed. Dobbert. O. Eisenmann, Jac. Falke, Hera. Hettner, Mar
Jordan, G, Kinkel, C. Lemcke, Jul. Lessing. F. Reder, A. Regnet, Will).
Schmidt, A. Springer, A. Woltmann u. A. herausgegeben von Dr. Robert
Dohme, Bibliothekar Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm.

Dieses Werk wird in vier Bänden von je fünfzig Bogen großem Lexlkon-
octav etwa 130 ausführliche Künstlerbiographieen bringen. Der erste Band
wird die deutschen und niederländischen Meister bis zur beginnenden Blüthe
der flandrischen Schule um 1600, der zweite die Künstler des 17. Jahr¬
hunderts mit Ausschluß der Italiener behandeln. Der dritte Band wird den
italienischen Meistern vom 13. bis zum 18. Jahrhundert gewidmet sein, der
vierte die Künstler des 18. und der ersten drei Jahrzehnte des 19. Jahr¬
hunderts vorführen. Das ganze Werk wird in ungefähr 40 -- 60 Lieferungen
(ü, 2 Mark) erscheinen, von denen jede entweder eine oder zwei und
mehrere abgeschlossene Biographieen enthalten und auch einzeln
abgegeben werden soll. Jede Lieferung wird durch zahlreiche Holzschnitte
illustrirt sein. Nach Vollendung der zunächst vorbereiteten vier Bände, welche
bis zum Frühjahr 1877 in sichere Aussicht gestellt ist, wird möglicherweise ein
fünfter Band sich anschließen, der dann die Künstler des 19. Jahrhunderts
von 1830 -- 1870 umfassen würde. So weit der Prospekt.

Wir stehen nicht an, diese Publication als eine Art literarisches Ereig¬
nis) zu bezeichnen und als einen Markstein in der Geschichte der modernen
Kunstwissenschaft. Denn es handelt sich hier um nichts geringeres, als darum,
aus einem wissenschaftlichen Gebiete, auf welchem in den letzten Jahrzehn im


Grenzboten HI. 1875. 5>1
Line Kunstgeschichte in Wiograpljieen.

In einer kurzen, vorläufigen Notiz haben wir schon neulich auf ein
literarisches Unternehmen hingewiesen, welches geeignet ist, in den weitesten
Kreisen der Gebildeten die lebhafteste und freudigste Theilnahme zu erwecken;
wir meinen das im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig erscheinende Werk:
Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit. Bio¬
graphien und Charakteristiken. Unter Mitwirkung von R. Bergan,
W. Bode, Ed. Dobbert. O. Eisenmann, Jac. Falke, Hera. Hettner, Mar
Jordan, G, Kinkel, C. Lemcke, Jul. Lessing. F. Reder, A. Regnet, Will).
Schmidt, A. Springer, A. Woltmann u. A. herausgegeben von Dr. Robert
Dohme, Bibliothekar Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm.

Dieses Werk wird in vier Bänden von je fünfzig Bogen großem Lexlkon-
octav etwa 130 ausführliche Künstlerbiographieen bringen. Der erste Band
wird die deutschen und niederländischen Meister bis zur beginnenden Blüthe
der flandrischen Schule um 1600, der zweite die Künstler des 17. Jahr¬
hunderts mit Ausschluß der Italiener behandeln. Der dritte Band wird den
italienischen Meistern vom 13. bis zum 18. Jahrhundert gewidmet sein, der
vierte die Künstler des 18. und der ersten drei Jahrzehnte des 19. Jahr¬
hunderts vorführen. Das ganze Werk wird in ungefähr 40 — 60 Lieferungen
(ü, 2 Mark) erscheinen, von denen jede entweder eine oder zwei und
mehrere abgeschlossene Biographieen enthalten und auch einzeln
abgegeben werden soll. Jede Lieferung wird durch zahlreiche Holzschnitte
illustrirt sein. Nach Vollendung der zunächst vorbereiteten vier Bände, welche
bis zum Frühjahr 1877 in sichere Aussicht gestellt ist, wird möglicherweise ein
fünfter Band sich anschließen, der dann die Künstler des 19. Jahrhunderts
von 1830 — 1870 umfassen würde. So weit der Prospekt.

Wir stehen nicht an, diese Publication als eine Art literarisches Ereig¬
nis) zu bezeichnen und als einen Markstein in der Geschichte der modernen
Kunstwissenschaft. Denn es handelt sich hier um nichts geringeres, als darum,
aus einem wissenschaftlichen Gebiete, auf welchem in den letzten Jahrzehn im


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[0409] Line Kunstgeschichte in Wiograpljieen. In einer kurzen, vorläufigen Notiz haben wir schon neulich auf ein literarisches Unternehmen hingewiesen, welches geeignet ist, in den weitesten Kreisen der Gebildeten die lebhafteste und freudigste Theilnahme zu erwecken; wir meinen das im Verlage von E. A. Seemann in Leipzig erscheinende Werk: Kunst und Künstler des Mittelalters und der Neuzeit. Bio¬ graphien und Charakteristiken. Unter Mitwirkung von R. Bergan, W. Bode, Ed. Dobbert. O. Eisenmann, Jac. Falke, Hera. Hettner, Mar Jordan, G, Kinkel, C. Lemcke, Jul. Lessing. F. Reder, A. Regnet, Will). Schmidt, A. Springer, A. Woltmann u. A. herausgegeben von Dr. Robert Dohme, Bibliothekar Sr. Maj. des Kaisers Wilhelm. Dieses Werk wird in vier Bänden von je fünfzig Bogen großem Lexlkon- octav etwa 130 ausführliche Künstlerbiographieen bringen. Der erste Band wird die deutschen und niederländischen Meister bis zur beginnenden Blüthe der flandrischen Schule um 1600, der zweite die Künstler des 17. Jahr¬ hunderts mit Ausschluß der Italiener behandeln. Der dritte Band wird den italienischen Meistern vom 13. bis zum 18. Jahrhundert gewidmet sein, der vierte die Künstler des 18. und der ersten drei Jahrzehnte des 19. Jahr¬ hunderts vorführen. Das ganze Werk wird in ungefähr 40 — 60 Lieferungen (ü, 2 Mark) erscheinen, von denen jede entweder eine oder zwei und mehrere abgeschlossene Biographieen enthalten und auch einzeln abgegeben werden soll. Jede Lieferung wird durch zahlreiche Holzschnitte illustrirt sein. Nach Vollendung der zunächst vorbereiteten vier Bände, welche bis zum Frühjahr 1877 in sichere Aussicht gestellt ist, wird möglicherweise ein fünfter Band sich anschließen, der dann die Künstler des 19. Jahrhunderts von 1830 — 1870 umfassen würde. So weit der Prospekt. Wir stehen nicht an, diese Publication als eine Art literarisches Ereig¬ nis) zu bezeichnen und als einen Markstein in der Geschichte der modernen Kunstwissenschaft. Denn es handelt sich hier um nichts geringeres, als darum, aus einem wissenschaftlichen Gebiete, auf welchem in den letzten Jahrzehn im Grenzboten HI. 1875. 5>1

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341821_148602/409>, abgerufen am 26.06.2024.