Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band.des 7., des 8. und eine der 1. Kavallerie-Division, welche sich hier vor Grave- Die Batterien fingen an gegen dies vorgeschobene Bollwerk des Feindes In der vierten Nachmittagsstunde war die Infanterie der Is. Division Das mit zahlreichen Verwundeten gefüllte Dorf Gravelotte war von Der Kampf der Is. Division hatte dahin geführt, am vorderen AbHange des 7., des 8. und eine der 1. Kavallerie-Division, welche sich hier vor Grave- Die Batterien fingen an gegen dies vorgeschobene Bollwerk des Feindes In der vierten Nachmittagsstunde war die Infanterie der Is. Division Das mit zahlreichen Verwundeten gefüllte Dorf Gravelotte war von Der Kampf der Is. Division hatte dahin geführt, am vorderen AbHange <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0062" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/132822"/> <p xml:id="ID_202" prev="#ID_201"> des 7., des 8. und eine der 1. Kavallerie-Division, welche sich hier vor Grave-<lb/> lotte, nördlich und südlich der großen Straße, in Thätigkeit befanden, und<lb/> ihrer gewaltigen Wirkung vermochte die französische Artillerie nicht Stand<lb/> zu halten; ihr Feuer wurde immer schwächer. — Unter diesen Umständen<lb/> schien es an der Zeit, den beabsichtigten Angriff von Se. Hubert vorzunehmen.</p><lb/> <p xml:id="ID_203"> Die Batterien fingen an gegen dies vorgeschobene Bollwerk des Feindes<lb/> zu wirken, und alsbald erhoben sich alle deutsche Abtheilungen, welche sich<lb/> in der Nähe des Pachthofes eingenistet hatten (67 er, 60 er und rheinische<lb/> Jäger), aus eigenem Antriebe und stürzten auf Se. Hubert zu. Fast alle er¬<lb/> reichten sie, des vorhandenen Feuers ungeachtet, gleichzeitig um 3 Uhr das<lb/> erstrebte Ziel, und die Besatzung wich unter erheblichen Verlusten. — Man<lb/> ging sofort an eine regelrechte Besatzung und Einrichtung der Ferne, um sich<lb/> diesen wichtigen Stützpunkt unter allen Umständen zu sichern, und unmittel-<lb/> bar nach Einnahme des Gehöftes traf auch noch ein Theil des 1. Bataillons<lb/> 28. Regiments daselbst ein. Die immer wiederholten heroischen Versuche des<lb/> 2. Bataillons dieses Regiments, auf dem freien Felde gegen Moscou zu Terrain<lb/> zu gewinnen, scheiterten jedoch an dem furchtbaren Front- und Flankenfeuer<lb/> des Feindes; Major Lange wurde tödtlich verwundet, und die Trümmer<lb/> seines Bataillons warfen sich in die Steinbrüche an der Chaussee.</p><lb/> <p xml:id="ID_204"> In der vierten Nachmittagsstunde war die Infanterie der Is. Division<lb/> derart vertheilt, daß auf dem rechten Flügel bei den Kiesgruben südlich von<lb/> Point du jour sechs Kompagnien 33 er, weiter links am Rande des Bois<lb/> de Vaur das Füsilier-Bataillon 60. Regiments und auf dem Thalhange<lb/> zwischen jenem Wäldchen und Se. Hubert drei Musketier-Compagnien 60. Regi¬<lb/> ments standen. Die Besatzung von Se. Hubert und der Steinbrüche an der<lb/> Chaussee, also die Mitte, bildeten das rheinische Jägerbataillon, sieben Kom¬<lb/> pagnien 67er, drei 60er und eine 28 er. Dazu kamen noch die Reste von<lb/> drei Kompagnien 33 er und des 2. Bataillons 28. Regiments. — Den linken<lb/> Flügel, im Bois des Genivaux, machten die Hauptmasse der Achtundzwanziger<lb/> nebst der 12. Komp. 67. Regiments aus. — Das übrige Fußvolk befand<lb/> sich bei der Artillerie und im Raume zwischen dem 8. und 9. Corps.</p><lb/> <p xml:id="ID_205"> Das mit zahlreichen Verwundeten gefüllte Dorf Gravelotte war von<lb/> den Pionieren zur Vertheidigung regelrecht eingerichtet worden. Abgesehen<lb/> von der Besatzung befanden sich zahlreiche Verwundete in demselben, und auch<lb/> die Feldlazarett)« hatten dort ihre Thätigkeit bereits begonnen. Auf dem<lb/> Felde westlich und südwestlich des Dorfes hielten die 31. und 32. Infanterie-<lb/> Brigade, eine große Anzahl Munitionskolonnen, Fahrzeuge und Handpferde.</p><lb/> <p xml:id="ID_206" next="#ID_207"> Der Kampf der Is. Division hatte dahin geführt, am vorderen AbHange<lb/> der Hochfläche von Point du jour festen Fuß zu fassen und in Se. Hubert<lb/> einen wichtigen Brückenkopf zu nehmen für das Entwickeln größerer Truppen-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0062]
des 7., des 8. und eine der 1. Kavallerie-Division, welche sich hier vor Grave-
lotte, nördlich und südlich der großen Straße, in Thätigkeit befanden, und
ihrer gewaltigen Wirkung vermochte die französische Artillerie nicht Stand
zu halten; ihr Feuer wurde immer schwächer. — Unter diesen Umständen
schien es an der Zeit, den beabsichtigten Angriff von Se. Hubert vorzunehmen.
Die Batterien fingen an gegen dies vorgeschobene Bollwerk des Feindes
zu wirken, und alsbald erhoben sich alle deutsche Abtheilungen, welche sich
in der Nähe des Pachthofes eingenistet hatten (67 er, 60 er und rheinische
Jäger), aus eigenem Antriebe und stürzten auf Se. Hubert zu. Fast alle er¬
reichten sie, des vorhandenen Feuers ungeachtet, gleichzeitig um 3 Uhr das
erstrebte Ziel, und die Besatzung wich unter erheblichen Verlusten. — Man
ging sofort an eine regelrechte Besatzung und Einrichtung der Ferne, um sich
diesen wichtigen Stützpunkt unter allen Umständen zu sichern, und unmittel-
bar nach Einnahme des Gehöftes traf auch noch ein Theil des 1. Bataillons
28. Regiments daselbst ein. Die immer wiederholten heroischen Versuche des
2. Bataillons dieses Regiments, auf dem freien Felde gegen Moscou zu Terrain
zu gewinnen, scheiterten jedoch an dem furchtbaren Front- und Flankenfeuer
des Feindes; Major Lange wurde tödtlich verwundet, und die Trümmer
seines Bataillons warfen sich in die Steinbrüche an der Chaussee.
In der vierten Nachmittagsstunde war die Infanterie der Is. Division
derart vertheilt, daß auf dem rechten Flügel bei den Kiesgruben südlich von
Point du jour sechs Kompagnien 33 er, weiter links am Rande des Bois
de Vaur das Füsilier-Bataillon 60. Regiments und auf dem Thalhange
zwischen jenem Wäldchen und Se. Hubert drei Musketier-Compagnien 60. Regi¬
ments standen. Die Besatzung von Se. Hubert und der Steinbrüche an der
Chaussee, also die Mitte, bildeten das rheinische Jägerbataillon, sieben Kom¬
pagnien 67er, drei 60er und eine 28 er. Dazu kamen noch die Reste von
drei Kompagnien 33 er und des 2. Bataillons 28. Regiments. — Den linken
Flügel, im Bois des Genivaux, machten die Hauptmasse der Achtundzwanziger
nebst der 12. Komp. 67. Regiments aus. — Das übrige Fußvolk befand
sich bei der Artillerie und im Raume zwischen dem 8. und 9. Corps.
Das mit zahlreichen Verwundeten gefüllte Dorf Gravelotte war von
den Pionieren zur Vertheidigung regelrecht eingerichtet worden. Abgesehen
von der Besatzung befanden sich zahlreiche Verwundete in demselben, und auch
die Feldlazarett)« hatten dort ihre Thätigkeit bereits begonnen. Auf dem
Felde westlich und südwestlich des Dorfes hielten die 31. und 32. Infanterie-
Brigade, eine große Anzahl Munitionskolonnen, Fahrzeuge und Handpferde.
Der Kampf der Is. Division hatte dahin geführt, am vorderen AbHange
der Hochfläche von Point du jour festen Fuß zu fassen und in Se. Hubert
einen wichtigen Brückenkopf zu nehmen für das Entwickeln größerer Truppen-
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