Die Grenzboten. Jg. 34, 1875, I. Semester. I. Band.nicht entbehren kann. Noch empfehlenswerther, well sehr bequem, ist eine Besondere Berücksichtigung verlangt der Umstand, wenn Einschiebungen Mit der Nummerirung ist schließlich noch die Fachbezeichnung zu ver¬ ä, XVI, in, 356"? Wozu überhaupt bedarf es neben der Bezeichnung Doch genug! Wir sind am Ende. Haben wir uns bisher mit den Ein¬ nicht entbehren kann. Noch empfehlenswerther, well sehr bequem, ist eine Besondere Berücksichtigung verlangt der Umstand, wenn Einschiebungen Mit der Nummerirung ist schließlich noch die Fachbezeichnung zu ver¬ ä, XVI, in, 356»? Wozu überhaupt bedarf es neben der Bezeichnung Doch genug! Wir sind am Ende. Haben wir uns bisher mit den Ein¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0386" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/133146"/> <p xml:id="ID_1387" prev="#ID_1386"> nicht entbehren kann. Noch empfehlenswerther, well sehr bequem, ist eine<lb/> eigenthümliche Nummerirungsart, welche in Göttingen und Bonn einge¬<lb/> führt ist. Danach nummerirt man die Bücher nicht absolut, sondern relativ<lb/> mit der Pagina des wissenschaftlichen Katalogs, giebt also den Werken<lb/> welche auf derselben Seite verzeichnet sind, auch dieselbe Nummer. Freilich<lb/> ergeben sich hieraus identische Nummern für Bücher verschiedener Formatklassen<lb/> oder für mehrere Bücher desselben Formates; indessen das ist in der Praxis<lb/> kein Uebelstand, wenn dafür Sorge getragen wird, daß nicht zu viele Bücher<lb/> auf einer Seite stehen.</p><lb/> <p xml:id="ID_1388"> Besondere Berücksichtigung verlangt der Umstand, wenn Einschiebungen<lb/> eintreten, wie sie bei jeder planmäßigen Aufstellung, der wissenschaftlichen so¬<lb/> wohl, als der alphabetischen, unausbleiblich sind. In Folge dessen ist bei<lb/> der Nummerirung auf die noch fehlenden Werke und solche Schriften, welche<lb/> künftig erscheinen können, Rücksicht zu nehmen. Man hat zu dem Zwecke<lb/> „springende" Nummern und im Nothfall Einschaltungs-Nummern ver¬<lb/> mittelst Buchstaben-Exponenten in Anwendung gebracht.</p><lb/> <p xml:id="ID_1389"> Mit der Nummerirung ist schließlich noch die Fachbezeichnung zu ver¬<lb/> binden, durch welche die Zugehörigkeit jedes Buches zu der betreffenden wissen¬<lb/> schaftlichen Abtheilung ausgedrückt wird. Es ist unstreitig am natürlichsten,<lb/> einfachsten und praktischsten, für die Fachbezeichnung den vollen Namen des<lb/> Wissenschaftsfaches in abgekürzter Form zu wählen, am besten in lateinischer<lb/> Sprache. Statt dessen hat die Mehrzahl der Bibliotheken ein oft höchst com<lb/> plicirtes System von Buchstaben und Zahlen eingeführt, um die verschiedenen<lb/> Wissenschaftsfächer und deren Unterabtheilungen zu bezeichnen. Die Folge<lb/> davon sind Fachbezeichnungen, bei denen man sich nichts zu denken vermag,<lb/> und die sich dem Gedächtnisse nicht einprägen, wenn es darauf ankommt, ein<lb/> verlangtes Buch schnell zu holen. Um nur ein Beispiel anzuführen: welche<lb/> Bezeichnung ist verständlicher und leichter zu merken, die mit dem Namen<lb/> des Wissenschaftsfaches, wie „Polit. (Politica) 1326", oder die Signatur</p><lb/> <p xml:id="ID_1390"> ä, XVI, in, 356»? Wozu überhaupt bedarf es neben der Bezeichnung<lb/> des Hauptfaches noch besonderer Hervorhebung von Unterfächern, Abtheilungen<lb/> und Unterabtheilungen! Und warum zählt man in jeder Unterabtheilung<lb/> von Eins an, warum genügt nicht eine Zählung für das ganze Fach l</p><lb/> <p xml:id="ID_1391"> Doch genug! Wir sind am Ende. Haben wir uns bisher mit den Ein¬<lb/> richtungen der Bibliotheken selbst beschäftigt, so wird es nicht überflüssig sein,<lb/> in einem zweiten Artikel auf die bibliothekarischen Personal-Verhältnisse ein¬<lb/><note type="byline"> Emil Steffenhagen.</note> zugehen. </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0386]
nicht entbehren kann. Noch empfehlenswerther, well sehr bequem, ist eine
eigenthümliche Nummerirungsart, welche in Göttingen und Bonn einge¬
führt ist. Danach nummerirt man die Bücher nicht absolut, sondern relativ
mit der Pagina des wissenschaftlichen Katalogs, giebt also den Werken
welche auf derselben Seite verzeichnet sind, auch dieselbe Nummer. Freilich
ergeben sich hieraus identische Nummern für Bücher verschiedener Formatklassen
oder für mehrere Bücher desselben Formates; indessen das ist in der Praxis
kein Uebelstand, wenn dafür Sorge getragen wird, daß nicht zu viele Bücher
auf einer Seite stehen.
Besondere Berücksichtigung verlangt der Umstand, wenn Einschiebungen
eintreten, wie sie bei jeder planmäßigen Aufstellung, der wissenschaftlichen so¬
wohl, als der alphabetischen, unausbleiblich sind. In Folge dessen ist bei
der Nummerirung auf die noch fehlenden Werke und solche Schriften, welche
künftig erscheinen können, Rücksicht zu nehmen. Man hat zu dem Zwecke
„springende" Nummern und im Nothfall Einschaltungs-Nummern ver¬
mittelst Buchstaben-Exponenten in Anwendung gebracht.
Mit der Nummerirung ist schließlich noch die Fachbezeichnung zu ver¬
binden, durch welche die Zugehörigkeit jedes Buches zu der betreffenden wissen¬
schaftlichen Abtheilung ausgedrückt wird. Es ist unstreitig am natürlichsten,
einfachsten und praktischsten, für die Fachbezeichnung den vollen Namen des
Wissenschaftsfaches in abgekürzter Form zu wählen, am besten in lateinischer
Sprache. Statt dessen hat die Mehrzahl der Bibliotheken ein oft höchst com
plicirtes System von Buchstaben und Zahlen eingeführt, um die verschiedenen
Wissenschaftsfächer und deren Unterabtheilungen zu bezeichnen. Die Folge
davon sind Fachbezeichnungen, bei denen man sich nichts zu denken vermag,
und die sich dem Gedächtnisse nicht einprägen, wenn es darauf ankommt, ein
verlangtes Buch schnell zu holen. Um nur ein Beispiel anzuführen: welche
Bezeichnung ist verständlicher und leichter zu merken, die mit dem Namen
des Wissenschaftsfaches, wie „Polit. (Politica) 1326", oder die Signatur
ä, XVI, in, 356»? Wozu überhaupt bedarf es neben der Bezeichnung
des Hauptfaches noch besonderer Hervorhebung von Unterfächern, Abtheilungen
und Unterabtheilungen! Und warum zählt man in jeder Unterabtheilung
von Eins an, warum genügt nicht eine Zählung für das ganze Fach l
Doch genug! Wir sind am Ende. Haben wir uns bisher mit den Ein¬
richtungen der Bibliotheken selbst beschäftigt, so wird es nicht überflüssig sein,
in einem zweiten Artikel auf die bibliothekarischen Personal-Verhältnisse ein¬
Emil Steffenhagen. zugehen.
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