Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, II. Band.Kampfe, Astrachan im Norden fällt 1354, und 1536 werden die Baschkiren Denkende Politiker können, seitdem der Weltverkehr nie geahnte Pro¬ Wie Rußland seit den Tagen des Kosaken Jermak. dieses sibirischen Grenzboten IV. 1874. 24
Kampfe, Astrachan im Norden fällt 1354, und 1536 werden die Baschkiren Denkende Politiker können, seitdem der Weltverkehr nie geahnte Pro¬ Wie Rußland seit den Tagen des Kosaken Jermak. dieses sibirischen Grenzboten IV. 1874. 24
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Kampfe, Astrachan im Norden fällt 1354, und 1536 werden die Baschkiren
unterworfen, gleichzeitig aber fester Fuß in der Kabarda am Kuban gefaßt.
Die Kosaken Aermal und Timofejew endlich erschließen durch die Entdeckung
Sibiriens in Iwan's letzten Regierungsjahren ihrem Vaterlande einen neuen
Kontinent und legen den Grund zu Rußlands asiatischer Macht; 1587 wird
Tobolsk gegründet. Im achtzehnten Jahrhundert, 1727, gewinnt Rußland
durch einen Vertrag mit Persien die schon vier Jahre früher unter Peter dem
Großen eroberten Provinzen DaghestKn, SchirwKn, GHMn und Mazenderu-n.
heißt die ganze Westküste der Kaspi-See. muß sie aber 1734 wieder
zurückgeben; es sind die beiden letzteren die einzigen Landschaften, welche dieses
^eich einmal besessen, verloren und nicht wieder gewonnen; 1813 mußten die
Perser Dagestan und Schirw-In wieder herausgeben, nachdem bereits seit 1806
wichtige Derbend in den Händen der Russen war. Ein erneuerter Krieg
Und Persien endlich dehnte das Gebiet des Riesenstaates über den Araxes
Und bis an den Ararat aus und erwarb ihm im Frieden von Turkmantschay
^28 die Provinz Arran. Und auch heute noch hat Rußland sein Streben
"icht ausgegeben, und jeder Tag sieht es fortschreiten mit Riesenschritten im
Harzen der alten Welt. Rußland steht nunmehr in Centralasien.
Denkende Politiker können, seitdem der Weltverkehr nie geahnte Pro¬
portionen angenommen, seitdem der Dampf die gesalzene See durchpflügt,
seitdem Schienenstränge die Ferne nahegerückt, und die Distanzen zusehend
^schwinden, nicht mehr übersehen, von welch unberechenbarer Tragweite die
^achtentwickelung eines Staates sein muß, der nunmehr der uralten, nach
Jahrtausenden zählenden Cultur Chinas ebensowohl die Hand reicht, wie des
abendländischen Europas moderner Civilisation. Wer die dem Wenjukow'schen
^erke beigegebene „Karte der Reichsgrenze zwischen Rußland und China"
Maßstabe von 1 :8.500,000 überschaut, erkennt sofort den weiten Raum,
dem das größte europäische und größte asiatische Reich sich berühren. Es
^ehr über etwa 60 Grade oder den sechsten Theil des Umfangs unserer Erde!
Wie Rußland seit den Tagen des Kosaken Jermak. dieses sibirischen
/^des, allmählich zu seinem ungeheuren Besitze gelangte, schildert Wenjukow
^ seinem einleitenden Kapitel, wo die allmählichen Grenzerweiterungen ver-
^ge werden bis auf unsere Tage. Der berühmte russische Reisende und
^graphisch. militärische Schriftsteller schrieb aber gerade als die große Ex-
Edition gegen Chiwa. das letzte der widerspenstigen Charade. im Gange war,
^d so konnte auch die letzte Gebietserweiterung Rußlands, das Vorschieben
seiner Grenzen bis an den Ann, nicht mehr berücksichtigt werden. Sonst
^er liegt in dem Wenjukow'schen Werke die vollständigste
zuverlässigste Arbeit vor, die wir über Centralasien
^ er Haupt besitzen, sofern es sich um ein allgemein zusammenfassendes
Grenzboten IV. 1874. 24
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