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Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band.

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fen. Lichtb. mit Ki. in Tiefurt. Iphigenie vorgelesen u. s. w. aus dem Kleinen
ins Große, aus dem Großen ins Kleine.) War diese Zeit her wie das Wetter
klar, rein fröhlich.

IDen 1. April. Eierfest den Kindern im Garten.)

Den 6. April Iphigenie gespielt. Gar gute Wirkung davon, beson¬
ders auf den reinen Menschen.

sDen 8. April. Bey Herzogin Amalie gegessen.) Nachklänge des Stücks.
Man thut Unrecht an dem Empfindens- und Erkennens - Vermögen der
Menschen zu zweifeln; da kann man ihnen viel zutrauen, nur auf ihre Hand¬
lungen muß man nicht hoffen.

Den 12. April. Iphigenie wiederholt.

sDen 20. April Luise, O und die Waldner*) aßen im Kloster.)

sDen 21. April nach Kasia, gegessen daselbst mit dem Herzog Herder
und Wedel; waren guten Humors. Abends nach Jena.)

sDen 23. April über Cunitz nach Dornburg; dort gut und fröhlich
gelebt. Abends nach Jena zurück.)

sDen 8. Mai. Anfang am neuen Theater und Redoutensaal.)

sDen 9.--26. Mai. Eridon in Ettersburg gespielt. Nähe zu O. Mit dem
Gedanken über Land und Leute, Steuererlaß ze. war ich die Zeit sehr beschäftigt.^

sDen 26. Mai meist auf der Kriegs-Commission. Die RePosituren der
Ordnung näher gebracht.)

Den 3. Juni. Jahrmarkt von Plundersweiler in Ettersburg gegeben.

sDen 4.-12. Juni. Stille für mich und viel Acten-Kramerey, auch
Gedanken über wichtige Veränderungen. Mercks Wirkung auf mich, daß er
das alles frisch sah, was ich lange in Rechnungsausgabe geschrieben habe.)**)

Den 13. Juni.***) !>>ö Neäeoin walZl^ lui und Proserpina und Etters¬
burg. Der Herzog ist bald über die große Krisis weg und giebt mir schöne
Hoffnung, daß er auch auf diesen Fels hinauf kommen und eine Weile in
der Ebene wandeln wird. Viel Hoffnung mit Batty.-i-)

Den 15. Juni. Nach Tisch viel mit dem Herzog über sein Wachsen
in der Vorstellung der Dinge.

iDen 27. Juni nach Buttstedt geritten mit Rath. R-j-j-) über die Steuer¬
sachen zu sprechen.)







") Hofdame der Herzogin,
") Riemer II. 87 also nicht chronologisch eingereiht.
"-) Riemer hat den 17. Juni. Vgl. meine Abhandlungen in den Grenzboten 1873 III 13
wo ich nach Rechnungen den 10. Juni angegeben und schon damals den 17. Juni bekämpft.
scholl stützt sich auf Riemer.
s) Bei Riemer S. 87--88 unchronologisch benutzt wie auch die Bemerkung unter dem 15. Juni.
M Wahrscheinlich G. G. Reise f. s. Rath "u Buttstedt. Uebrigens ist der Buchstabe un¬
deutlich.

fen. Lichtb. mit Ki. in Tiefurt. Iphigenie vorgelesen u. s. w. aus dem Kleinen
ins Große, aus dem Großen ins Kleine.) War diese Zeit her wie das Wetter
klar, rein fröhlich.

IDen 1. April. Eierfest den Kindern im Garten.)

Den 6. April Iphigenie gespielt. Gar gute Wirkung davon, beson¬
ders auf den reinen Menschen.

sDen 8. April. Bey Herzogin Amalie gegessen.) Nachklänge des Stücks.
Man thut Unrecht an dem Empfindens- und Erkennens - Vermögen der
Menschen zu zweifeln; da kann man ihnen viel zutrauen, nur auf ihre Hand¬
lungen muß man nicht hoffen.

Den 12. April. Iphigenie wiederholt.

sDen 20. April Luise, O und die Waldner*) aßen im Kloster.)

sDen 21. April nach Kasia, gegessen daselbst mit dem Herzog Herder
und Wedel; waren guten Humors. Abends nach Jena.)

sDen 23. April über Cunitz nach Dornburg; dort gut und fröhlich
gelebt. Abends nach Jena zurück.)

sDen 8. Mai. Anfang am neuen Theater und Redoutensaal.)

sDen 9.—26. Mai. Eridon in Ettersburg gespielt. Nähe zu O. Mit dem
Gedanken über Land und Leute, Steuererlaß ze. war ich die Zeit sehr beschäftigt.^

sDen 26. Mai meist auf der Kriegs-Commission. Die RePosituren der
Ordnung näher gebracht.)

Den 3. Juni. Jahrmarkt von Plundersweiler in Ettersburg gegeben.

sDen 4.-12. Juni. Stille für mich und viel Acten-Kramerey, auch
Gedanken über wichtige Veränderungen. Mercks Wirkung auf mich, daß er
das alles frisch sah, was ich lange in Rechnungsausgabe geschrieben habe.)**)

Den 13. Juni.***) !>>ö Neäeoin walZl^ lui und Proserpina und Etters¬
burg. Der Herzog ist bald über die große Krisis weg und giebt mir schöne
Hoffnung, daß er auch auf diesen Fels hinauf kommen und eine Weile in
der Ebene wandeln wird. Viel Hoffnung mit Batty.-i-)

Den 15. Juni. Nach Tisch viel mit dem Herzog über sein Wachsen
in der Vorstellung der Dinge.

iDen 27. Juni nach Buttstedt geritten mit Rath. R-j-j-) über die Steuer¬
sachen zu sprechen.)







") Hofdame der Herzogin,
") Riemer II. 87 also nicht chronologisch eingereiht.
»-) Riemer hat den 17. Juni. Vgl. meine Abhandlungen in den Grenzboten 1873 III 13
wo ich nach Rechnungen den 10. Juni angegeben und schon damals den 17. Juni bekämpft.
scholl stützt sich auf Riemer.
s) Bei Riemer S. 87—88 unchronologisch benutzt wie auch die Bemerkung unter dem 15. Juni.
M Wahrscheinlich G. G. Reise f. s. Rath »u Buttstedt. Uebrigens ist der Buchstabe un¬
deutlich.
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[0029] fen. Lichtb. mit Ki. in Tiefurt. Iphigenie vorgelesen u. s. w. aus dem Kleinen ins Große, aus dem Großen ins Kleine.) War diese Zeit her wie das Wetter klar, rein fröhlich. IDen 1. April. Eierfest den Kindern im Garten.) Den 6. April Iphigenie gespielt. Gar gute Wirkung davon, beson¬ ders auf den reinen Menschen. sDen 8. April. Bey Herzogin Amalie gegessen.) Nachklänge des Stücks. Man thut Unrecht an dem Empfindens- und Erkennens - Vermögen der Menschen zu zweifeln; da kann man ihnen viel zutrauen, nur auf ihre Hand¬ lungen muß man nicht hoffen. Den 12. April. Iphigenie wiederholt. sDen 20. April Luise, O und die Waldner*) aßen im Kloster.) sDen 21. April nach Kasia, gegessen daselbst mit dem Herzog Herder und Wedel; waren guten Humors. Abends nach Jena.) sDen 23. April über Cunitz nach Dornburg; dort gut und fröhlich gelebt. Abends nach Jena zurück.) sDen 8. Mai. Anfang am neuen Theater und Redoutensaal.) sDen 9.—26. Mai. Eridon in Ettersburg gespielt. Nähe zu O. Mit dem Gedanken über Land und Leute, Steuererlaß ze. war ich die Zeit sehr beschäftigt.^ sDen 26. Mai meist auf der Kriegs-Commission. Die RePosituren der Ordnung näher gebracht.) Den 3. Juni. Jahrmarkt von Plundersweiler in Ettersburg gegeben. sDen 4.-12. Juni. Stille für mich und viel Acten-Kramerey, auch Gedanken über wichtige Veränderungen. Mercks Wirkung auf mich, daß er das alles frisch sah, was ich lange in Rechnungsausgabe geschrieben habe.)**) Den 13. Juni.***) !>>ö Neäeoin walZl^ lui und Proserpina und Etters¬ burg. Der Herzog ist bald über die große Krisis weg und giebt mir schöne Hoffnung, daß er auch auf diesen Fels hinauf kommen und eine Weile in der Ebene wandeln wird. Viel Hoffnung mit Batty.-i-) Den 15. Juni. Nach Tisch viel mit dem Herzog über sein Wachsen in der Vorstellung der Dinge. iDen 27. Juni nach Buttstedt geritten mit Rath. R-j-j-) über die Steuer¬ sachen zu sprechen.) ") Hofdame der Herzogin, ") Riemer II. 87 also nicht chronologisch eingereiht. »-) Riemer hat den 17. Juni. Vgl. meine Abhandlungen in den Grenzboten 1873 III 13 wo ich nach Rechnungen den 10. Juni angegeben und schon damals den 17. Juni bekämpft. scholl stützt sich auf Riemer. s) Bei Riemer S. 87—88 unchronologisch benutzt wie auch die Bemerkung unter dem 15. Juni. M Wahrscheinlich G. G. Reise f. s. Rath »u Buttstedt. Uebrigens ist der Buchstabe un¬ deutlich.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 33, 1874, II. Semester, I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341819_359152/29>, abgerufen am 24.08.2024.