Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, II. Semester. I. Band.trugen eine schwarze und rothe Maske, auf der Mütze der einen ruhte Der Herzog Carl August, wahrscheinlich mit der Geheimen Räthin von Für den Sommer des Jahres 1781 verlegte sich der Schwerpunkt der Hier eröffnete man mit dem Tiefurter Erntefest am 11. August*) den ") Bei scholl ist irrthümlich im Carl Augustbüchlcin der 12. August angegeben. Vgl. meine Abhandlung "das Tiefurter Journal" (Grenzboten 1871). Das Avertissement ist jetzt sehr selten, denn es wurde nur in 16 Exemplaren gedruckt. (Druckerei von Glüflng.) In Weimars Album 184N S. V4 mit dem falschen Jahr 1782. Das Stück ist nur
in ö" Exemplaren gedruckt (8° 1^> Bogen) und 6 in Goldpapier geheftet. Schöll hat sich-- wer weiß durch was -- verleiten lassen das Stück als von Goethe verfaßt, auszugeben und in den Weimarischen Beiträgen 18KS abdrucken lassen. trugen eine schwarze und rothe Maske, auf der Mütze der einen ruhte Der Herzog Carl August, wahrscheinlich mit der Geheimen Räthin von Für den Sommer des Jahres 1781 verlegte sich der Schwerpunkt der Hier eröffnete man mit dem Tiefurter Erntefest am 11. August*) den ») Bei scholl ist irrthümlich im Carl Augustbüchlcin der 12. August angegeben. Vgl. meine Abhandlung „das Tiefurter Journal" (Grenzboten 1871). Das Avertissement ist jetzt sehr selten, denn es wurde nur in 16 Exemplaren gedruckt. (Druckerei von Glüflng.) In Weimars Album 184N S. V4 mit dem falschen Jahr 1782. Das Stück ist nur
in ö« Exemplaren gedruckt (8° 1^> Bogen) und 6 in Goldpapier geheftet. Schöll hat sich— wer weiß durch was — verleiten lassen das Stück als von Goethe verfaßt, auszugeben und in den Weimarischen Beiträgen 18KS abdrucken lassen. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0026" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/192829"/> <p xml:id="ID_55" prev="#ID_54"> trugen eine schwarze und rothe Maske, auf der Mütze der einen ruhte<lb/> ein Schiffchen, die Komödie vertrat die Frau v. Werthern, den Karneval gab<lb/> der Lieutenant von Scharbe und in die 4 Temperamente theilten sich der<lb/> kleine v. Lyneker und v. Stein, die Aulhorn und die Harras.</p><lb/> <p xml:id="ID_56"> Der Herzog Carl August, wahrscheinlich mit der Geheimen Räthin von<lb/> Fritsch, führten als Spanier den Chor der Masken, in dem Carl August,<lb/> in schwarzen Sammt und Atlas gekleidet mit seinem mit Brillanten reich<lb/> verzierten Hute, besonders sich hervorthat. Scapin und Scapine gaben der<lb/> Geh. Regierungsrath v. Scharbe und Fräulein v. Iller, Piarrot und Piar-<lb/> rotte v. Staff und die Majorin v. Fritsch, das Paar in Tabarros der<lb/> Herr v. Wedel und Fräulein Hendrich und das Studium endlich Herr<lb/> v. Lichtenberg. Nach der Aufführung „des Winters" kam eine Novität<lb/> in der Wintersaison nicht mehr vor, wenn auch die Redouten ihren Fort¬<lb/> gang nahmen, wie aus der Wiederholung des Winters am 2. März<lb/> zur Genüge erhellt. —</p><lb/> <p xml:id="ID_57"> Für den Sommer des Jahres 1781 verlegte sich der Schwerpunkt der<lb/> theatralischen Aufführung und der literarischen Thätigkeit der Hofkreise an¬<lb/> statt nach Ettersburg nach dem näheren Tiefurt, wo seitdem der Hof der Her¬<lb/> zogin Amalia sich überwiegend aufhielt.</p><lb/> <p xml:id="ID_58" next="#ID_59"> Hier eröffnete man mit dem Tiefurter Erntefest am 11. August*) den<lb/> Neigen der Festlichkeiten, wo ein Umzug in einem mit 6 Pferden bespann¬<lb/> ten Erntewagen stattfand, auf dem eine Anzahl von Personen des Abends<lb/> umherfuhren. Der Wagen war grün und weiß angestrichen und mit vielen<lb/> Lichtern besetzt, und hier ist es, wo der Hof, wie bereits früher**) von uns ein¬<lb/> gehender nachgewiesen wurde, durch die Gründung des Tiefurter Jour¬<lb/> nals in literarische Bahnen geleitet wurde, die sich hinlänglich durch das<lb/> gedruckte Avertissement***) vom 15. August kennzeichnet. Am 28. August folgte<lb/> dann das mehrfach beschriebene Schattenspiel: Minervens Geburt, Le¬<lb/> ben und Thaten****) und bereits am 20. Nov. folgte das Schattenspiel<lb/> das Urtheil des Midas, welches von v. Seckendorf herrührt, nicht der</p><lb/> <note xml:id="FID_54" place="foot"> ») Bei scholl ist irrthümlich im Carl Augustbüchlcin der 12. August angegeben.</note><lb/> <note xml:id="FID_55" place="foot"> Vgl. meine Abhandlung „das Tiefurter Journal" (Grenzboten 1871).</note><lb/> <note xml:id="FID_56" place="foot"> Das Avertissement ist jetzt sehr selten, denn es wurde nur in 16 Exemplaren gedruckt.<lb/> (Druckerei von Glüflng.)</note><lb/> <note xml:id="FID_57" place="foot"> In Weimars Album 184N S. V4 mit dem falschen Jahr 1782. Das Stück ist nur<lb/> in ö« Exemplaren gedruckt (8° 1^> Bogen) und 6 in Goldpapier geheftet. Schöll hat sich—<lb/> wer weiß durch was — verleiten lassen das Stück als von Goethe verfaßt, auszugeben und<lb/> in den Weimarischen Beiträgen 18KS abdrucken lassen.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0026]
trugen eine schwarze und rothe Maske, auf der Mütze der einen ruhte
ein Schiffchen, die Komödie vertrat die Frau v. Werthern, den Karneval gab
der Lieutenant von Scharbe und in die 4 Temperamente theilten sich der
kleine v. Lyneker und v. Stein, die Aulhorn und die Harras.
Der Herzog Carl August, wahrscheinlich mit der Geheimen Räthin von
Fritsch, führten als Spanier den Chor der Masken, in dem Carl August,
in schwarzen Sammt und Atlas gekleidet mit seinem mit Brillanten reich
verzierten Hute, besonders sich hervorthat. Scapin und Scapine gaben der
Geh. Regierungsrath v. Scharbe und Fräulein v. Iller, Piarrot und Piar-
rotte v. Staff und die Majorin v. Fritsch, das Paar in Tabarros der
Herr v. Wedel und Fräulein Hendrich und das Studium endlich Herr
v. Lichtenberg. Nach der Aufführung „des Winters" kam eine Novität
in der Wintersaison nicht mehr vor, wenn auch die Redouten ihren Fort¬
gang nahmen, wie aus der Wiederholung des Winters am 2. März
zur Genüge erhellt. —
Für den Sommer des Jahres 1781 verlegte sich der Schwerpunkt der
theatralischen Aufführung und der literarischen Thätigkeit der Hofkreise an¬
statt nach Ettersburg nach dem näheren Tiefurt, wo seitdem der Hof der Her¬
zogin Amalia sich überwiegend aufhielt.
Hier eröffnete man mit dem Tiefurter Erntefest am 11. August*) den
Neigen der Festlichkeiten, wo ein Umzug in einem mit 6 Pferden bespann¬
ten Erntewagen stattfand, auf dem eine Anzahl von Personen des Abends
umherfuhren. Der Wagen war grün und weiß angestrichen und mit vielen
Lichtern besetzt, und hier ist es, wo der Hof, wie bereits früher**) von uns ein¬
gehender nachgewiesen wurde, durch die Gründung des Tiefurter Jour¬
nals in literarische Bahnen geleitet wurde, die sich hinlänglich durch das
gedruckte Avertissement***) vom 15. August kennzeichnet. Am 28. August folgte
dann das mehrfach beschriebene Schattenspiel: Minervens Geburt, Le¬
ben und Thaten****) und bereits am 20. Nov. folgte das Schattenspiel
das Urtheil des Midas, welches von v. Seckendorf herrührt, nicht der
») Bei scholl ist irrthümlich im Carl Augustbüchlcin der 12. August angegeben.
Vgl. meine Abhandlung „das Tiefurter Journal" (Grenzboten 1871).
Das Avertissement ist jetzt sehr selten, denn es wurde nur in 16 Exemplaren gedruckt.
(Druckerei von Glüflng.)
In Weimars Album 184N S. V4 mit dem falschen Jahr 1782. Das Stück ist nur
in ö« Exemplaren gedruckt (8° 1^> Bogen) und 6 in Goldpapier geheftet. Schöll hat sich—
wer weiß durch was — verleiten lassen das Stück als von Goethe verfaßt, auszugeben und
in den Weimarischen Beiträgen 18KS abdrucken lassen.
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |