Die Grenzboten. Jg. 32, 1873, II. Semester. I. Band.Stein folgen, welche an Knebel schreibt: Goethens Jery und Vätely wurde Mit dem Ende des Jahres 1780 und dem folgenden Jahre macht sich Nach v. Knebel's Tagebüchern fand eine, Wiederholung am 24. November 1780 statt. ") Goedecke setzt den 22. Juli als erste" Anffühmngstag. (Gmndris, ?<>"). Möglich auch, daß das Stück am 28. Juli wiederholt wurde. Uebrigens ist zu bemerken, daß die Ge¬ sänge zu JerU und Vätely schon um le. Juli 1780 besonders gedruckt aus der Druckerei Glü- smge's 2 Bogen 8" in einer Auflage von 30N Exemplaren hervorgingen. El" Eremvl. be¬ findet sich auf der Weimarischen Bibliothek. Goethe an Merck im Brief vom l!, Juli I7>,<> hoffte sie schon in eiwa it Tagen aufführen zu können. -- Vgl. überhaupt wegen..der Vögel Merck's Briefw. für diese Zeit. Derselbe scheint sehr selten zu sein. 1) v. Knebel's Tagebücher.
Stein folgen, welche an Knebel schreibt: Goethens Jery und Vätely wurde Mit dem Ende des Jahres 1780 und dem folgenden Jahre macht sich Nach v. Knebel's Tagebüchern fand eine, Wiederholung am 24. November 1780 statt. ") Goedecke setzt den 22. Juli als erste» Anffühmngstag. (Gmndris, ?<>«). Möglich auch, daß das Stück am 28. Juli wiederholt wurde. Uebrigens ist zu bemerken, daß die Ge¬ sänge zu JerU und Vätely schon um le. Juli 1780 besonders gedruckt aus der Druckerei Glü- smge's 2 Bogen 8" in einer Auflage von 30N Exemplaren hervorgingen. El» Eremvl. be¬ findet sich auf der Weimarischen Bibliothek. Goethe an Merck im Brief vom l!, Juli I7>,<> hoffte sie schon in eiwa it Tagen aufführen zu können. — Vgl. überhaupt wegen..der Vögel Merck's Briefw. für diese Zeit. Derselbe scheint sehr selten zu sein. 1) v. Knebel's Tagebücher.
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Stein folgen, welche an Knebel schreibt: Goethens Jery und Vätely wurde
vergangenen Freitag (28. Juli) aufgeführt/') Wedel machte den Thomas vor¬
trefflich; das Ganze paßte sehr gut zusammen, auf mich wirkt die Liebe zum
Autor mit, so auch manchmal ist mirs mit den Acteurs, doch brauchen sie
von keinem Zuschauer den Nebenhalt in ihren Rollen.**) Dann folgte am
:!0. Juli 1780 Agapito auf dein Ettcröburger Theater, wo man nament¬
lich im August die Aufführung der Vögel vorbereitete, die Goethe vor einer
ausgewählten Gesellschaft am 5. August Abends im Kloster gelesen hatte. —
Anderer Ansicht als Goethe über die Wirksamkeit des Stücks äußerte die Frau
von Stein, der der Witz uicht platt genug erschien, doch hoffte sie von der
närrischen Verkleidung der Mitspielenden Effecte, und vor allem gefiel ihr der
gute Einfall im Epilog, welcher zu erwägen gab, daß von Athen nach Etters-
burg nur mit einem Salto mortale zu gelangen sei. — Am 18. August ge-
langten die Vögel/"") welche ihren Eindruck nicht verfehlten, wirklich zur Aus¬
führung und nun ging es unverweilt an die Vorführung des veränderten
Einsiedel'schen Walddramas „die Zigeuner" und an das Stück „die Wein¬
lese", welche beide wohl noch im September stattfanden, deren ersteres aus
dein Naturtheater in Ettersburg gegeben wurde. — Von Neuheiten, welche
noch dem Ende des Jahres angehören, ist wenig zu berichten, da am 2S.
Oktober nur die Operette Robert und Kalliste, zu welcher übrigens ein
Text gedruckt wurde*""") und im November nach scholl das „entschlossene
Mädchen" aufgeführt sein soll, wofür wir freilich quellenmäßige Belege
- nicht vorgefunden haben.
Mit dem Ende des Jahres 1780 und dem folgenden Jahre macht sich
aber eine neue Richtung im Thcaterleben bemerkbar, da am 22. November
17801') schon die Schattenspiele und im folgenden Jahre besonders die
von Goethe arrangirten und gepflegten Maskenzüge Eingang finden. Be¬
züglich der Schattenspiele ist zu bemerken, daß sie Prinz Georg von Mei-
ningen an den Weimarischen Hof verpflanzte, wo sie zuerst im blauen Zim¬
mer des Residenzhauses vorgeführt und in der Folge auch namentlich in Tie-
Nach v. Knebel's Tagebüchern fand eine, Wiederholung am 24. November 1780 statt.
") Goedecke setzt den 22. Juli als erste» Anffühmngstag. (Gmndris, ?<>«). Möglich
auch, daß das Stück am 28. Juli wiederholt wurde. Uebrigens ist zu bemerken, daß die Ge¬
sänge zu JerU und Vätely schon um le. Juli 1780 besonders gedruckt aus der Druckerei Glü-
smge's 2 Bogen 8" in einer Auflage von 30N Exemplaren hervorgingen. El» Eremvl. be¬
findet sich auf der Weimarischen Bibliothek.
Goethe an Merck im Brief vom l!, Juli I7>,<> hoffte sie schon in eiwa it Tagen
aufführen zu können. — Vgl. überhaupt wegen..der Vögel Merck's Briefw. für diese Zeit.
Derselbe scheint sehr selten zu sein.
1) v. Knebel's Tagebücher.
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