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Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, I. Semester. II. Band.

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Begegnung mit ihr blieb vorläufig aber eine nur vorübergehende*), -- Da
der uns gestattete Raum es von nun an nicht mehr zuläßt, jede von Weber's
Arbeiten, die vom Jahre 1810 einschließlich an entstanden, ohne Rückhalt hier
aufzuzählen, so wird ferner nur das Allerwichtigste davon genannt werden**).
-- So möge denn betreffs neuer Compositionen aus dem Jahre 1810 nur aus
das Pianoforte-Cor cere Ur. I in 0, (op. 11) hingewiesen sein, so wie auf
die einactige komische Oper "Abu Hassan", welche Weber dem Großherzoge
von Hessen-Darmstadt widmete.

Das Jahr 1811 brachte die Trennung von Vogler, welchen Weber danach
nicht wiedersehen sollte, indem er sich nach München wendete. Der Aufenthalt
in dieser Stadt erstreckte sich vom 14. März bis 1. December, wurde aber
durch eine Reise in die Schweiz (vom 9. August bis 23. October) unterbrochen.
Der December fand Carl Maria in Pra g, das Ende des Jahres in Leipzig?
stets künstlerischen Bestrebungen hingegeben. Von den vielen persönlichen
Annäherungen, die das Jahr 1811 ihm brachte, wurden zu dauernden ein¬
flußreichen Verbindungen: die Bekanntschaften mit dem großen Clarinettvir-
tuosen Heinr. Baermann zu München und mit Fr. Rochlitz zu Leipzig.
Am ersterem Orte gewann er sich zugleich den Schutz des Königspaares in so
weit, daß am 4. Juni "Abu Hassan" auf dem Münchner Hoftheater unter
seiner Leitung mit Beifall in Scene ging. -- An neuen Compositionen war
dies daher bei weitem reicher als das vorhergehende. Als hervorragende seien hier
nur bemerkt: Concertino, (op. 26), zwei Concerte in ? (op. 73) und in
(op. 74), Variationen mit Pianoforte (op. 33): sämmtlich für Clarinett,
die italienische Concert-Arie zu Athalia "Nisei^ mo!" (op. 50) das Fagott-
Concert in ? (op. 76), das Rondo zum Pianoforte-Concert Ur. II in
(op. 32) und die vollständige Umschmelzung der alten Ouvertüre zu
"Rübezahl" in die "zum Beherrscher der Geister".

Das dritte "Reisejahr" 18 12 führte Weber von Leipzig nach Gotha
an den großherzoglichen Hof. darauf am 20. Februar bis 31. August zum
erstenmal nach Berlin. In diese Zeit fällt, am 16. April, der Tod seines
Vaters Franz Anton. -- Zu Berlin trat Carl Maria vielfach in neue
Kreise. Als Gewinn eines treuesten Freundes für sein ganzes folgendes Leben




") Die jüngste Aufführung dieser Oper fand zu Paris am 2. April 1872 auf dem Hrü-rtre
I/ri<zuo national unter großem Beifall statt.'
") Vollständig erschöpfende Auskunft über sämmtliche Tonwerke Webers giebt das Welt
von F. W. Jähns, königl. Professor und Musikdirector in Berlin: "Carl Maria von
Weber in seinen Werken." Chronologisch-thematisches Verzeichnis! seiner sämmtliche" Com¬
positionen, nebst Angabe der unvollständigen, verloren gegangenen, zweifelhaften und unterge¬
schobenen mit Beschreibung der Autographen, Angabe der Ausgaben und Arrangements,
kritischen, kunsthistorischen und biographischen Anmerkungen, unter Benutzung von Weber's
Briefen und Tagebüchern und einer Beigabe von Nachbildungen seiner Handschrist, Berlin,
Schlesinger (Liman) 1871. 480 Seiten, groß. Lexik.-Format, Preis: 3^ Thlr.

Begegnung mit ihr blieb vorläufig aber eine nur vorübergehende*), — Da
der uns gestattete Raum es von nun an nicht mehr zuläßt, jede von Weber's
Arbeiten, die vom Jahre 1810 einschließlich an entstanden, ohne Rückhalt hier
aufzuzählen, so wird ferner nur das Allerwichtigste davon genannt werden**).
— So möge denn betreffs neuer Compositionen aus dem Jahre 1810 nur aus
das Pianoforte-Cor cere Ur. I in 0, (op. 11) hingewiesen sein, so wie auf
die einactige komische Oper „Abu Hassan", welche Weber dem Großherzoge
von Hessen-Darmstadt widmete.

Das Jahr 1811 brachte die Trennung von Vogler, welchen Weber danach
nicht wiedersehen sollte, indem er sich nach München wendete. Der Aufenthalt
in dieser Stadt erstreckte sich vom 14. März bis 1. December, wurde aber
durch eine Reise in die Schweiz (vom 9. August bis 23. October) unterbrochen.
Der December fand Carl Maria in Pra g, das Ende des Jahres in Leipzig?
stets künstlerischen Bestrebungen hingegeben. Von den vielen persönlichen
Annäherungen, die das Jahr 1811 ihm brachte, wurden zu dauernden ein¬
flußreichen Verbindungen: die Bekanntschaften mit dem großen Clarinettvir-
tuosen Heinr. Baermann zu München und mit Fr. Rochlitz zu Leipzig.
Am ersterem Orte gewann er sich zugleich den Schutz des Königspaares in so
weit, daß am 4. Juni „Abu Hassan" auf dem Münchner Hoftheater unter
seiner Leitung mit Beifall in Scene ging. — An neuen Compositionen war
dies daher bei weitem reicher als das vorhergehende. Als hervorragende seien hier
nur bemerkt: Concertino, (op. 26), zwei Concerte in ? (op. 73) und in
(op. 74), Variationen mit Pianoforte (op. 33): sämmtlich für Clarinett,
die italienische Concert-Arie zu Athalia „Nisei^ mo!" (op. 50) das Fagott-
Concert in ? (op. 76), das Rondo zum Pianoforte-Concert Ur. II in
(op. 32) und die vollständige Umschmelzung der alten Ouvertüre zu
„Rübezahl" in die „zum Beherrscher der Geister".

Das dritte „Reisejahr" 18 12 führte Weber von Leipzig nach Gotha
an den großherzoglichen Hof. darauf am 20. Februar bis 31. August zum
erstenmal nach Berlin. In diese Zeit fällt, am 16. April, der Tod seines
Vaters Franz Anton. — Zu Berlin trat Carl Maria vielfach in neue
Kreise. Als Gewinn eines treuesten Freundes für sein ganzes folgendes Leben




") Die jüngste Aufführung dieser Oper fand zu Paris am 2. April 1872 auf dem Hrü-rtre
I/ri<zuo national unter großem Beifall statt.'
") Vollständig erschöpfende Auskunft über sämmtliche Tonwerke Webers giebt das Welt
von F. W. Jähns, königl. Professor und Musikdirector in Berlin: „Carl Maria von
Weber in seinen Werken." Chronologisch-thematisches Verzeichnis! seiner sämmtliche» Com¬
positionen, nebst Angabe der unvollständigen, verloren gegangenen, zweifelhaften und unterge¬
schobenen mit Beschreibung der Autographen, Angabe der Ausgaben und Arrangements,
kritischen, kunsthistorischen und biographischen Anmerkungen, unter Benutzung von Weber's
Briefen und Tagebüchern und einer Beigabe von Nachbildungen seiner Handschrist, Berlin,
Schlesinger (Liman) 1871. 480 Seiten, groß. Lexik.-Format, Preis: 3^ Thlr.
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[0442] Begegnung mit ihr blieb vorläufig aber eine nur vorübergehende*), — Da der uns gestattete Raum es von nun an nicht mehr zuläßt, jede von Weber's Arbeiten, die vom Jahre 1810 einschließlich an entstanden, ohne Rückhalt hier aufzuzählen, so wird ferner nur das Allerwichtigste davon genannt werden**). — So möge denn betreffs neuer Compositionen aus dem Jahre 1810 nur aus das Pianoforte-Cor cere Ur. I in 0, (op. 11) hingewiesen sein, so wie auf die einactige komische Oper „Abu Hassan", welche Weber dem Großherzoge von Hessen-Darmstadt widmete. Das Jahr 1811 brachte die Trennung von Vogler, welchen Weber danach nicht wiedersehen sollte, indem er sich nach München wendete. Der Aufenthalt in dieser Stadt erstreckte sich vom 14. März bis 1. December, wurde aber durch eine Reise in die Schweiz (vom 9. August bis 23. October) unterbrochen. Der December fand Carl Maria in Pra g, das Ende des Jahres in Leipzig? stets künstlerischen Bestrebungen hingegeben. Von den vielen persönlichen Annäherungen, die das Jahr 1811 ihm brachte, wurden zu dauernden ein¬ flußreichen Verbindungen: die Bekanntschaften mit dem großen Clarinettvir- tuosen Heinr. Baermann zu München und mit Fr. Rochlitz zu Leipzig. Am ersterem Orte gewann er sich zugleich den Schutz des Königspaares in so weit, daß am 4. Juni „Abu Hassan" auf dem Münchner Hoftheater unter seiner Leitung mit Beifall in Scene ging. — An neuen Compositionen war dies daher bei weitem reicher als das vorhergehende. Als hervorragende seien hier nur bemerkt: Concertino, (op. 26), zwei Concerte in ? (op. 73) und in (op. 74), Variationen mit Pianoforte (op. 33): sämmtlich für Clarinett, die italienische Concert-Arie zu Athalia „Nisei^ mo!" (op. 50) das Fagott- Concert in ? (op. 76), das Rondo zum Pianoforte-Concert Ur. II in (op. 32) und die vollständige Umschmelzung der alten Ouvertüre zu „Rübezahl" in die „zum Beherrscher der Geister". Das dritte „Reisejahr" 18 12 führte Weber von Leipzig nach Gotha an den großherzoglichen Hof. darauf am 20. Februar bis 31. August zum erstenmal nach Berlin. In diese Zeit fällt, am 16. April, der Tod seines Vaters Franz Anton. — Zu Berlin trat Carl Maria vielfach in neue Kreise. Als Gewinn eines treuesten Freundes für sein ganzes folgendes Leben ") Die jüngste Aufführung dieser Oper fand zu Paris am 2. April 1872 auf dem Hrü-rtre I/ri<zuo national unter großem Beifall statt.' ") Vollständig erschöpfende Auskunft über sämmtliche Tonwerke Webers giebt das Welt von F. W. Jähns, königl. Professor und Musikdirector in Berlin: „Carl Maria von Weber in seinen Werken." Chronologisch-thematisches Verzeichnis! seiner sämmtliche» Com¬ positionen, nebst Angabe der unvollständigen, verloren gegangenen, zweifelhaften und unterge¬ schobenen mit Beschreibung der Autographen, Angabe der Ausgaben und Arrangements, kritischen, kunsthistorischen und biographischen Anmerkungen, unter Benutzung von Weber's Briefen und Tagebüchern und einer Beigabe von Nachbildungen seiner Handschrist, Berlin, Schlesinger (Liman) 1871. 480 Seiten, groß. Lexik.-Format, Preis: 3^ Thlr.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 31, 1872, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341815_127395/442>, abgerufen am 22.12.2024.