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Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band.

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den Vertrag von 1865 ins Leben gerufene Münzsystem dasjenige sein sollte,
welches die Münzconferenz vorzugsweise ins Auge zu fassen habe.

Es wurde entschieden, das Gold für die eigentliche Währung zu empfehlen,
mit dem Silber zusammen (Doppelwährung) sür das Uebergangsstadium,
und als geweinschaftlichen "Nenner", als Grundlage für die zu erstrebende
Uebereinstimmung, das Gewicht von fünf Goldfranken fein anzunehmen.
Betreffs dieser letzten Frage wurde die Stimme Englands als verneinend,
diejenige der Vereinigten Staaten als bejahend zu Protocoll gegeben.

Es wurde einstimmig (?) beschlossen, das Fünfundzwanzigfrankenstück
(als Münzeinheit, d. Uebers,) anzunehmen, von dem man voraussetzte, daß
der amerikanische Half Eagle und der britische Sovereign in Gestalt. Größe,
Gewicht und Feingehalt ihm völlig gleich hergestellt werden könnten, so daß
sie nach den Worten des Herrn Ruggles "ohne Schwierigkeit neben dem
französischen Fünfundzwanzigfrankenstücke auf dem Fuße vollständiger Gleich¬
heit umlaufen würden." Die Werthbegriffe des Dollars und Cents, des
Schillings und Pennys mußten nach diesem Plane sämmtlich verändert und
mit den neuen Werthmaßen in Uebereinstimmung gebracht werden.

Ich lege eine Abschrift des Protocolls der Conferenz ein, welches von
einem französischen Delegirten, Herrn de Parieu, Vice-Präsidenten des Staats¬
raths, Mitgliede des Instituts und Vice-Präsidenten der Conferenz, aufge¬
nommen worden ist.

Soweit man in Washington unterrichtet ist, hat sich die britische Regie-
uung bis jetzt nicht willig finden lassen, dem von der Conferenz vorgeschla¬
genen Plane ihre Zustimmung zu geben, ungeachtet der günstigen Aufnahme,
welche derselbe Anfangs bei den britischen Delegirten in Paris gefunden hatte.
Man sagt uns, daß' jene Regierung nicht geneigt sei, den Vorschlag anzu¬
nehmen, so lange in Frankreich die Doppelwährung aufrecht erhalten werde.
Ebenso hat der Congreß der Bereinigten Staaten keine Neigung gezeigt,
das Erecutiv-Departement der Regierung zur Reduction der Landesmünzen
auf die in Vorschlag gebrachten Werthmaße zu ermächtigen.

Eine Annahme des Vorschlags der Conferenz würde eine größere Ver¬
änderung im Münzwesen der Vereinigten Staaten als in demjenigen Eng¬
lands bedingen. Die Reduction im Werthe des Dollars würde ungefähr
31/2 Procent betragen; sie würde daher die Landesbevölkerung beträchtlichen
Nachtheilen in ihren Geschäfts-Verhältnissen aussetzen.

Nachdem der Senat einem Gesetzesantrage seine volle Aufmerksamkeit
geschenkt hatte, welcher den Zweck hat, den Wünschen der Pariser Münzcon¬
ferenz in Bezug auf das Münzwesen unseres Landes ein Genüge zu thun,


lichkeit aber befinde sich die britische Nation dieser Frage gegenüber in einer durchaus verschie¬
denen und viel selbständigeren Lage, als die Mehrzahl der Nationen auf dem Continent. So
lange die öffentliche Meinung sich nicht für ni'ne Veränderung des gegenwärtigen Zustandes
entschieden habe, so lange das bestehende Münzsystem weder in den großen Handelsgeschäften,
noch im täglichen Kleinverkehr Unzuträglichkeiten darbiete, so lange endlich nicht unbestreitbar
dargethan worden sei, daß die Annahme eines neuen Systems überwiegende Vortheile darbiete,
um dadurch die Ausgabe des bisherigen Systems zu rechtfertigen, welches durch die Erfahrung
bewährt und in den Gewohnheiten der Völker tief gewurzelt sei, -- werde die britische
Regierung sich nicht entschließen, hinsichtlich 0 er Assimilation des britischen
Münzwesens mit denjenigen der Continentalstaaten Schritte zu thun." Mit den Erklärungen Norddeutschlands und Englands hatte der Versuch der französischen
Regierung, die übrigen Staaten mit diplomatischen Phrasen in die Annahme des Franken-
Systems hinein zu complimentiren, den Boden verloren. Von da an mußte sie ihren Plan in
dieser Beziehung als gescheitert ansehen; und die Ergebnisse des JahreS 1870 haben, wenig.
seems in Deutschland, die Sympathieen sür da? französische System durchaus nicht gesteigert. Anm. des Uebersehers.

den Vertrag von 1865 ins Leben gerufene Münzsystem dasjenige sein sollte,
welches die Münzconferenz vorzugsweise ins Auge zu fassen habe.

Es wurde entschieden, das Gold für die eigentliche Währung zu empfehlen,
mit dem Silber zusammen (Doppelwährung) sür das Uebergangsstadium,
und als geweinschaftlichen „Nenner", als Grundlage für die zu erstrebende
Uebereinstimmung, das Gewicht von fünf Goldfranken fein anzunehmen.
Betreffs dieser letzten Frage wurde die Stimme Englands als verneinend,
diejenige der Vereinigten Staaten als bejahend zu Protocoll gegeben.

Es wurde einstimmig (?) beschlossen, das Fünfundzwanzigfrankenstück
(als Münzeinheit, d. Uebers,) anzunehmen, von dem man voraussetzte, daß
der amerikanische Half Eagle und der britische Sovereign in Gestalt. Größe,
Gewicht und Feingehalt ihm völlig gleich hergestellt werden könnten, so daß
sie nach den Worten des Herrn Ruggles „ohne Schwierigkeit neben dem
französischen Fünfundzwanzigfrankenstücke auf dem Fuße vollständiger Gleich¬
heit umlaufen würden." Die Werthbegriffe des Dollars und Cents, des
Schillings und Pennys mußten nach diesem Plane sämmtlich verändert und
mit den neuen Werthmaßen in Uebereinstimmung gebracht werden.

Ich lege eine Abschrift des Protocolls der Conferenz ein, welches von
einem französischen Delegirten, Herrn de Parieu, Vice-Präsidenten des Staats¬
raths, Mitgliede des Instituts und Vice-Präsidenten der Conferenz, aufge¬
nommen worden ist.

Soweit man in Washington unterrichtet ist, hat sich die britische Regie-
uung bis jetzt nicht willig finden lassen, dem von der Conferenz vorgeschla¬
genen Plane ihre Zustimmung zu geben, ungeachtet der günstigen Aufnahme,
welche derselbe Anfangs bei den britischen Delegirten in Paris gefunden hatte.
Man sagt uns, daß' jene Regierung nicht geneigt sei, den Vorschlag anzu¬
nehmen, so lange in Frankreich die Doppelwährung aufrecht erhalten werde.
Ebenso hat der Congreß der Bereinigten Staaten keine Neigung gezeigt,
das Erecutiv-Departement der Regierung zur Reduction der Landesmünzen
auf die in Vorschlag gebrachten Werthmaße zu ermächtigen.

Eine Annahme des Vorschlags der Conferenz würde eine größere Ver¬
änderung im Münzwesen der Vereinigten Staaten als in demjenigen Eng¬
lands bedingen. Die Reduction im Werthe des Dollars würde ungefähr
31/2 Procent betragen; sie würde daher die Landesbevölkerung beträchtlichen
Nachtheilen in ihren Geschäfts-Verhältnissen aussetzen.

Nachdem der Senat einem Gesetzesantrage seine volle Aufmerksamkeit
geschenkt hatte, welcher den Zweck hat, den Wünschen der Pariser Münzcon¬
ferenz in Bezug auf das Münzwesen unseres Landes ein Genüge zu thun,


lichkeit aber befinde sich die britische Nation dieser Frage gegenüber in einer durchaus verschie¬
denen und viel selbständigeren Lage, als die Mehrzahl der Nationen auf dem Continent. So
lange die öffentliche Meinung sich nicht für ni'ne Veränderung des gegenwärtigen Zustandes
entschieden habe, so lange das bestehende Münzsystem weder in den großen Handelsgeschäften,
noch im täglichen Kleinverkehr Unzuträglichkeiten darbiete, so lange endlich nicht unbestreitbar
dargethan worden sei, daß die Annahme eines neuen Systems überwiegende Vortheile darbiete,
um dadurch die Ausgabe des bisherigen Systems zu rechtfertigen, welches durch die Erfahrung
bewährt und in den Gewohnheiten der Völker tief gewurzelt sei, — werde die britische
Regierung sich nicht entschließen, hinsichtlich 0 er Assimilation des britischen
Münzwesens mit denjenigen der Continentalstaaten Schritte zu thun." Mit den Erklärungen Norddeutschlands und Englands hatte der Versuch der französischen
Regierung, die übrigen Staaten mit diplomatischen Phrasen in die Annahme des Franken-
Systems hinein zu complimentiren, den Boden verloren. Von da an mußte sie ihren Plan in
dieser Beziehung als gescheitert ansehen; und die Ergebnisse des JahreS 1870 haben, wenig.
seems in Deutschland, die Sympathieen sür da? französische System durchaus nicht gesteigert. Anm. des Uebersehers.
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[0204] den Vertrag von 1865 ins Leben gerufene Münzsystem dasjenige sein sollte, welches die Münzconferenz vorzugsweise ins Auge zu fassen habe. Es wurde entschieden, das Gold für die eigentliche Währung zu empfehlen, mit dem Silber zusammen (Doppelwährung) sür das Uebergangsstadium, und als geweinschaftlichen „Nenner", als Grundlage für die zu erstrebende Uebereinstimmung, das Gewicht von fünf Goldfranken fein anzunehmen. Betreffs dieser letzten Frage wurde die Stimme Englands als verneinend, diejenige der Vereinigten Staaten als bejahend zu Protocoll gegeben. Es wurde einstimmig (?) beschlossen, das Fünfundzwanzigfrankenstück (als Münzeinheit, d. Uebers,) anzunehmen, von dem man voraussetzte, daß der amerikanische Half Eagle und der britische Sovereign in Gestalt. Größe, Gewicht und Feingehalt ihm völlig gleich hergestellt werden könnten, so daß sie nach den Worten des Herrn Ruggles „ohne Schwierigkeit neben dem französischen Fünfundzwanzigfrankenstücke auf dem Fuße vollständiger Gleich¬ heit umlaufen würden." Die Werthbegriffe des Dollars und Cents, des Schillings und Pennys mußten nach diesem Plane sämmtlich verändert und mit den neuen Werthmaßen in Uebereinstimmung gebracht werden. Ich lege eine Abschrift des Protocolls der Conferenz ein, welches von einem französischen Delegirten, Herrn de Parieu, Vice-Präsidenten des Staats¬ raths, Mitgliede des Instituts und Vice-Präsidenten der Conferenz, aufge¬ nommen worden ist. Soweit man in Washington unterrichtet ist, hat sich die britische Regie- uung bis jetzt nicht willig finden lassen, dem von der Conferenz vorgeschla¬ genen Plane ihre Zustimmung zu geben, ungeachtet der günstigen Aufnahme, welche derselbe Anfangs bei den britischen Delegirten in Paris gefunden hatte. Man sagt uns, daß' jene Regierung nicht geneigt sei, den Vorschlag anzu¬ nehmen, so lange in Frankreich die Doppelwährung aufrecht erhalten werde. Ebenso hat der Congreß der Bereinigten Staaten keine Neigung gezeigt, das Erecutiv-Departement der Regierung zur Reduction der Landesmünzen auf die in Vorschlag gebrachten Werthmaße zu ermächtigen. Eine Annahme des Vorschlags der Conferenz würde eine größere Ver¬ änderung im Münzwesen der Vereinigten Staaten als in demjenigen Eng¬ lands bedingen. Die Reduction im Werthe des Dollars würde ungefähr 31/2 Procent betragen; sie würde daher die Landesbevölkerung beträchtlichen Nachtheilen in ihren Geschäfts-Verhältnissen aussetzen. Nachdem der Senat einem Gesetzesantrage seine volle Aufmerksamkeit geschenkt hatte, welcher den Zweck hat, den Wünschen der Pariser Münzcon¬ ferenz in Bezug auf das Münzwesen unseres Landes ein Genüge zu thun, lichkeit aber befinde sich die britische Nation dieser Frage gegenüber in einer durchaus verschie¬ denen und viel selbständigeren Lage, als die Mehrzahl der Nationen auf dem Continent. So lange die öffentliche Meinung sich nicht für ni'ne Veränderung des gegenwärtigen Zustandes entschieden habe, so lange das bestehende Münzsystem weder in den großen Handelsgeschäften, noch im täglichen Kleinverkehr Unzuträglichkeiten darbiete, so lange endlich nicht unbestreitbar dargethan worden sei, daß die Annahme eines neuen Systems überwiegende Vortheile darbiete, um dadurch die Ausgabe des bisherigen Systems zu rechtfertigen, welches durch die Erfahrung bewährt und in den Gewohnheiten der Völker tief gewurzelt sei, — werde die britische Regierung sich nicht entschließen, hinsichtlich 0 er Assimilation des britischen Münzwesens mit denjenigen der Continentalstaaten Schritte zu thun." Mit den Erklärungen Norddeutschlands und Englands hatte der Versuch der französischen Regierung, die übrigen Staaten mit diplomatischen Phrasen in die Annahme des Franken- Systems hinein zu complimentiren, den Boden verloren. Von da an mußte sie ihren Plan in dieser Beziehung als gescheitert ansehen; und die Ergebnisse des JahreS 1870 haben, wenig. seems in Deutschland, die Sympathieen sür da? französische System durchaus nicht gesteigert. Anm. des Uebersehers.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 30, 1871, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341813_125243/204>, abgerufen am 28.09.2024.