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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band.

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zwar zunächst nicht für die offene Schlacht bestimmt ist, aber im Falle der
Noth auf dem Schlachtfelde um so tapferer kämpfen wird, je tiefer hier jeder
Einzelne von dem Werthe der Güter, die er vertheidigt, durchdrungen ist.
Wer der Landwehr spottet, mag daran erinnert werden, welche Achtung sich
die Säbel der Landwehrreiter von Tobitschau und Hettstädt und die Bajo¬
nett der Wehrmänner von Oswiecim und Langensalza bei unseren Feinden
von 1866 erworben haben. --

Stärke der deutschen Landwehr- und Besatzungstruppen:
Bat. Schwdr. Fest.-Art.Res.-Fuß-Fest.-Pionnier-Gesch.M.
Comp.Bat.Como.
Nordd.Bund222Vz 641763936234206.000
Baden 8 14610,000
Würtemberg 4 141?6.000
Baiern 24 --164?23.000
244,000

Wie viel von der Mobilgarde disponibel ist, entzieht sich jeder Berechnung.


0. Uebersicht.
Deutschland Frankreich
Feld-Armee: 632.000 430,000
Ersatztruppen: 189.000 höchstens 108.000
Landwehr: 244.000 ?

Hierzu stimmt das Geständnis; des oben erwähnten Journals I^g, Graues
militairs: bis 1875 vermöge Frankreich nur 600,000 M. entgegenzustellen.

Zum Schluß sei der Nachweis gegeben, daß der norddeutsche Bund den
obigen Anschlag eher noch überschreiten wird.

Letzterer betrug: Mohne Armee 525,000 M.
Ersatztruppen 154,000 "
Landwehr- und Besatzungstruppen 205.000 "
884.000 M.
Friedensstärke 314.000 .,
Bedarf im Kriegsfalle 570 000 M.

Zur Deckung desselben sind zunächst vorhanden 9 Jahrgänge (4 Re-
serve, 5 Landwehr) in folgender Stärke:

1 norddeutsche Aushebung (von 1866/7): 91,500
8 preußische (von 1865/6 rückwärts) zu 64.700 M: 517.600
609,100

In 9 Jahren 15 pCt. Abgang:

91.366
517.736
rund 518,000 (incl. der ein¬
jährig Freiwilligen).

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zwar zunächst nicht für die offene Schlacht bestimmt ist, aber im Falle der
Noth auf dem Schlachtfelde um so tapferer kämpfen wird, je tiefer hier jeder
Einzelne von dem Werthe der Güter, die er vertheidigt, durchdrungen ist.
Wer der Landwehr spottet, mag daran erinnert werden, welche Achtung sich
die Säbel der Landwehrreiter von Tobitschau und Hettstädt und die Bajo¬
nett der Wehrmänner von Oswiecim und Langensalza bei unseren Feinden
von 1866 erworben haben. —

Stärke der deutschen Landwehr- und Besatzungstruppen:
Bat. Schwdr. Fest.-Art.Res.-Fuß-Fest.-Pionnier-Gesch.M.
Comp.Bat.Como.
Nordd.Bund222Vz 641763936234206.000
Baden 8 14610,000
Würtemberg 4 141?6.000
Baiern 24 —164?23.000
244,000

Wie viel von der Mobilgarde disponibel ist, entzieht sich jeder Berechnung.


0. Uebersicht.
Deutschland Frankreich
Feld-Armee: 632.000 430,000
Ersatztruppen: 189.000 höchstens 108.000
Landwehr: 244.000 ?

Hierzu stimmt das Geständnis; des oben erwähnten Journals I^g, Graues
militairs: bis 1875 vermöge Frankreich nur 600,000 M. entgegenzustellen.

Zum Schluß sei der Nachweis gegeben, daß der norddeutsche Bund den
obigen Anschlag eher noch überschreiten wird.

Letzterer betrug: Mohne Armee 525,000 M.
Ersatztruppen 154,000 „
Landwehr- und Besatzungstruppen 205.000 „
884.000 M.
Friedensstärke 314.000 .,
Bedarf im Kriegsfalle 570 000 M.

Zur Deckung desselben sind zunächst vorhanden 9 Jahrgänge (4 Re-
serve, 5 Landwehr) in folgender Stärke:

1 norddeutsche Aushebung (von 1866/7): 91,500
8 preußische (von 1865/6 rückwärts) zu 64.700 M: 517.600
609,100

In 9 Jahren 15 pCt. Abgang:

91.366
517.736
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jährig Freiwilligen).

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[0347] zwar zunächst nicht für die offene Schlacht bestimmt ist, aber im Falle der Noth auf dem Schlachtfelde um so tapferer kämpfen wird, je tiefer hier jeder Einzelne von dem Werthe der Güter, die er vertheidigt, durchdrungen ist. Wer der Landwehr spottet, mag daran erinnert werden, welche Achtung sich die Säbel der Landwehrreiter von Tobitschau und Hettstädt und die Bajo¬ nett der Wehrmänner von Oswiecim und Langensalza bei unseren Feinden von 1866 erworben haben. — Stärke der deutschen Landwehr- und Besatzungstruppen: Bat. Schwdr. Fest.-Art.Res.-Fuß-Fest.-Pionnier-Gesch.M. Comp.Bat.Como. Nordd.Bund222Vz 641763936234206.000 Baden 8 14610,000 Würtemberg 4 141?6.000 Baiern 24 —164?23.000 244,000 Wie viel von der Mobilgarde disponibel ist, entzieht sich jeder Berechnung. 0. Uebersicht. Deutschland Frankreich Feld-Armee: 632.000 430,000 Ersatztruppen: 189.000 höchstens 108.000 Landwehr: 244.000 ? Hierzu stimmt das Geständnis; des oben erwähnten Journals I^g, Graues militairs: bis 1875 vermöge Frankreich nur 600,000 M. entgegenzustellen. Zum Schluß sei der Nachweis gegeben, daß der norddeutsche Bund den obigen Anschlag eher noch überschreiten wird. Letzterer betrug: Mohne Armee 525,000 M. Ersatztruppen 154,000 „ Landwehr- und Besatzungstruppen 205.000 „ 884.000 M. Friedensstärke 314.000 ., Bedarf im Kriegsfalle 570 000 M. Zur Deckung desselben sind zunächst vorhanden 9 Jahrgänge (4 Re- serve, 5 Landwehr) in folgender Stärke: 1 norddeutsche Aushebung (von 1866/7): 91,500 8 preußische (von 1865/6 rückwärts) zu 64.700 M: 517.600 609,100 In 9 Jahren 15 pCt. Abgang: 91.366 517.736 rund 518,000 (incl. der ein¬ jährig Freiwilligen). 44*

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124151/347>, abgerufen am 26.06.2024.