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Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band.

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tende Kraft gegeben ist, so wird, nach dem Geständniß der Zeitschrift I^a
Trance wilitaire, das normale Verhältniß in der Reserve ausgebildeter
Soldaten und ^ Krümper) erst 1875 hergestellt. Heute überwiegen noch
entschieden die Krümper, wie folgende Zahlen zeigen.

H.. Premiers portion.

Die Einstellungsquoten 1865 bis 1869 (nach französischem Ausdruck
Jahrgang 1864 bis 1868) sind noch bei der Fahne, die von 1861 bereits
entlassen: bleiben, da das Recrutencontingent der 1. Portion bis 1868 nur

23.110 Mann betrug. 3x23.110 Mann übrig 69.330 Mann;
in 7 Jahren 10°/<> Abgang: 6.930 "
bleiben: 62,400 Mann,
rund: 62,000 Mann.

K. äeuxieme portion.

Der Vpsetateur inilitaire vom Is. April 1868 berechnet die Reserve, so¬
weit sie aus der äeux. portion besteht, auf 108,000 Mann.

Bei diesem Stande der Dinge müßten von den mehrfach erwähnten
127,000 Reserven nicht weniger als 63.000 aus den Krümpern entnommen
werden. Deswegen hat es die höchste Wahrscheinlichkeit, daß die Kriegs¬
stärke der französischen Cadres erheblich hinter derjenigen der deutschen zu¬
rückbleiben wird. Vermuthlich werden nur die 62,000 Reserven der Premiers
xortion zur Erhöhung der Friedenspräsenz verwendet werden, die französische
Armee also 430000 Mann (368,000 -s- 62,000) ins Feld ziehen, d. h. 202,000 M.
schwächer als die unsrige.

Das Uebergewicht des deutschen Heeres wird aber noch größer durch
seine Ersatztruppen und seine Landwehr.


5. Ersatztruppen.

Im norddeutschen Heere formirt bei der Mobilmachung jedes Infanterie-
Regiment 1 Bataillon, jedes Jäger- und Pionier-Bataillon je 1 Compagnie,
jedes Cavallerie-Regiment 1 Schwadron, jede Artillerie-Brigade 4 Batterien
und jedes Train-Battaillon 1 Abtheilung. Zusammen:

Ball.schob.Bald. mit Gesch.Mann.
125"/j76S2208154,000

Badener33144.000
Würtenberger???126,000
Bayern191084825,000
272189,000

Diese Truppen können, wenigstens im norddeutschen Bunde und Baden,
nach einem Abzüge von 20°/o (Rekruten) als Feldtruppen verwendet werden,
führen also der mobilen Armee eine Verstärkung von mindestens 126,000
Mann zu.


tende Kraft gegeben ist, so wird, nach dem Geständniß der Zeitschrift I^a
Trance wilitaire, das normale Verhältniß in der Reserve ausgebildeter
Soldaten und ^ Krümper) erst 1875 hergestellt. Heute überwiegen noch
entschieden die Krümper, wie folgende Zahlen zeigen.

H.. Premiers portion.

Die Einstellungsquoten 1865 bis 1869 (nach französischem Ausdruck
Jahrgang 1864 bis 1868) sind noch bei der Fahne, die von 1861 bereits
entlassen: bleiben, da das Recrutencontingent der 1. Portion bis 1868 nur

23.110 Mann betrug. 3x23.110 Mann übrig 69.330 Mann;
in 7 Jahren 10°/<> Abgang: 6.930 „
bleiben: 62,400 Mann,
rund: 62,000 Mann.

K. äeuxieme portion.

Der Vpsetateur inilitaire vom Is. April 1868 berechnet die Reserve, so¬
weit sie aus der äeux. portion besteht, auf 108,000 Mann.

Bei diesem Stande der Dinge müßten von den mehrfach erwähnten
127,000 Reserven nicht weniger als 63.000 aus den Krümpern entnommen
werden. Deswegen hat es die höchste Wahrscheinlichkeit, daß die Kriegs¬
stärke der französischen Cadres erheblich hinter derjenigen der deutschen zu¬
rückbleiben wird. Vermuthlich werden nur die 62,000 Reserven der Premiers
xortion zur Erhöhung der Friedenspräsenz verwendet werden, die französische
Armee also 430000 Mann (368,000 -s- 62,000) ins Feld ziehen, d. h. 202,000 M.
schwächer als die unsrige.

Das Uebergewicht des deutschen Heeres wird aber noch größer durch
seine Ersatztruppen und seine Landwehr.


5. Ersatztruppen.

Im norddeutschen Heere formirt bei der Mobilmachung jedes Infanterie-
Regiment 1 Bataillon, jedes Jäger- und Pionier-Bataillon je 1 Compagnie,
jedes Cavallerie-Regiment 1 Schwadron, jede Artillerie-Brigade 4 Batterien
und jedes Train-Battaillon 1 Abtheilung. Zusammen:

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Diese Truppen können, wenigstens im norddeutschen Bunde und Baden,
nach einem Abzüge von 20°/o (Rekruten) als Feldtruppen verwendet werden,
führen also der mobilen Armee eine Verstärkung von mindestens 126,000
Mann zu.


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[0344] tende Kraft gegeben ist, so wird, nach dem Geständniß der Zeitschrift I^a Trance wilitaire, das normale Verhältniß in der Reserve ausgebildeter Soldaten und ^ Krümper) erst 1875 hergestellt. Heute überwiegen noch entschieden die Krümper, wie folgende Zahlen zeigen. H.. Premiers portion. Die Einstellungsquoten 1865 bis 1869 (nach französischem Ausdruck Jahrgang 1864 bis 1868) sind noch bei der Fahne, die von 1861 bereits entlassen: bleiben, da das Recrutencontingent der 1. Portion bis 1868 nur 23.110 Mann betrug. 3x23.110 Mann übrig 69.330 Mann; in 7 Jahren 10°/<> Abgang: 6.930 „ bleiben: 62,400 Mann, rund: 62,000 Mann. K. äeuxieme portion. Der Vpsetateur inilitaire vom Is. April 1868 berechnet die Reserve, so¬ weit sie aus der äeux. portion besteht, auf 108,000 Mann. Bei diesem Stande der Dinge müßten von den mehrfach erwähnten 127,000 Reserven nicht weniger als 63.000 aus den Krümpern entnommen werden. Deswegen hat es die höchste Wahrscheinlichkeit, daß die Kriegs¬ stärke der französischen Cadres erheblich hinter derjenigen der deutschen zu¬ rückbleiben wird. Vermuthlich werden nur die 62,000 Reserven der Premiers xortion zur Erhöhung der Friedenspräsenz verwendet werden, die französische Armee also 430000 Mann (368,000 -s- 62,000) ins Feld ziehen, d. h. 202,000 M. schwächer als die unsrige. Das Uebergewicht des deutschen Heeres wird aber noch größer durch seine Ersatztruppen und seine Landwehr. 5. Ersatztruppen. Im norddeutschen Heere formirt bei der Mobilmachung jedes Infanterie- Regiment 1 Bataillon, jedes Jäger- und Pionier-Bataillon je 1 Compagnie, jedes Cavallerie-Regiment 1 Schwadron, jede Artillerie-Brigade 4 Batterien und jedes Train-Battaillon 1 Abtheilung. Zusammen: Ball.schob.Bald. mit Gesch.Mann. 125»/j76S2208154,000 Badener33144.000 Würtenberger???126,000 Bayern191084825,000 272189,000 Diese Truppen können, wenigstens im norddeutschen Bunde und Baden, nach einem Abzüge von 20°/o (Rekruten) als Feldtruppen verwendet werden, führen also der mobilen Armee eine Verstärkung von mindestens 126,000 Mann zu.

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 29, 1870, II. Semeter. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341811_124151/344>, abgerufen am 26.06.2024.