Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Glauben an eine sittliche Weltordnung zum Dogma, und wenn er mit Hegel
alles Wirkliche für vernünftig erklärt und wie dieser die Ethik in die Philo¬
sophie der Geschichte auflöst, so ist doch zugleich das Vernünftige in der
höchsten Form, in der es sich dem Menschengeiste offenbart, als harmoni¬
sches Sein thätig und consequentes Wollen seine unwandelbare Forderung
an jeden, der auf des Lebens Höhen wohnen will. Eine Sittlichkeit aus
dunklem Instinkte gibt es bei ihm nicht: "hell sehen und weit schauen" heißt
sein Wahlspruch; sowohl dem schwächlich schwankenden als dem ohne klares
edles Princip starr anstrebenden Willen muß das Lebensziel entschlüpfen. Jenes
Ende aller Philosophie aber, "zu wissen, daß wir glauben müssen", drängt
sich bei ihm in die optimistische Spitze zusammen, daß wir die tiefsinnigen
Denker des Mittelalters, die den Stein der Weisen suchten und in unab>
lässiger ernster Arbeit freilich nicht diesen, aber ein Höheres, nämlich die
Wissenschaft sanden, so noch jetzt jedes tüchtige Streben vom Schicksal zu
ungeahntem schönen Ziele hinausgeführt wird. Ein Satz, dessen philoso¬
phischer Beweis freilich nicht zu Stande gebracht ist, aber wie der Titel jenes
Essays scherzend anzudeuten scheint, in den sinnigen Grundzügen, mit denen
er hier markirt ist, auch nur als Ferment weiterer Entwickelung dargeboten
wird. Dieser günstige "Zufall", mit dem das Schicksal dem Verdienste zu
Hilfe zu kommen pflegt, bildet in der Anwendung des Dichters den reizvoll¬
sten Zauber seiner Novellen, und nur in diesem Sinne ist es auch zu ver¬
stehen und zu verzeihen, wenn er Sadowa einen "Zufall" nennt.

Einer Classification seiner Helden und Heldinnen bietet sich von selbst
das oben ausgesprochene antike Princip: "Kraft, die sich selbst kennt und be¬
herrscht, Schönheit, die ihrer selbst genießt" als Kriterium dar; es wird bei
jenen naturgemäß der Accent auf die erste, bei diesen auf die zweite Hälfte
des Spruches fallen. So ist Gilbert Saone, der Held seines Romanes "Graf
Kostia" nur darum eine wahrhaft "schöne Seele", weil in ihm die Kraft
dargestellt wird, die ganz in sich beschlossen und sich selbst genügend im un¬
verrückter Streben, überall mit Klarheit das Edle zu schaffen, dazu gelangt,
wild dämonische Naturen zu bändigen, eine zarte Blume, die für immer ge¬
knickt schien, wieder aufzurichten, überhaupt alles, was in ihren Bereich
fällt, beherrschend zu beglücken. --"

In dem "Roman einer ehrbaren Frau versucht Eh. sodann, die bloße eiserne
Willensstärke und Selbstbeherrschung ohne den sittlichen Halt eines klaren
und consequenten Lebenszieles im Contrast zu der Schwächlichkeit eines exal-
tirten Schwärmers zu zeichnen, der sich durch die Leidenschaft des Augen¬
blicks willenlos von Extrem zu Extrem treiben läßt, und Jenen nach einer
feurigen Läuterung, die den Helden freilich bis an den Rand der Verzweif¬
lung' bringt und doch noch kaum ausreichend erscheint, zum Siege zu führen.
-- Was hier als tragisches Motiv auftritt, ist dann sofort auch von der
komischen Seite gepackt worden: die Carricatur des bloßen starren Wollens
ohne vernünftige Erkenntniß seiner selbst und Anderer zeigt im OranÄ Osuvrs
der splenetische Engländer, der sich auf Decennien voraus seinen Lebenslauf
ins Taschenbuch schreibt, aber gerade bei dem Hauptpunkte durch den Mi߬
griff, eine andere Person als sich selbst wie eine Sache mit verrechnet zu haben
sehr lächerlich zu Schanden wird; als Relief geht ihm ein Mann von echt
besonnener Beschaulichkeit zur Seite. -- In "Prosper Randoce" haben wir
das interessante Schauspiel, wie ein anscheinend träger und unklarer Charakter
dadurch, daß die in ihm schlummernde Kraft den Impuls einer geeigneten
Aufgabe erlangt, zu ausdauerndem edlen Schaffen, damit zum Bewußtsein
seiner selbst und zugleich zur festen Ergreifung des Glückes, das er sich ent-
fliehen lassen, erweckt wird.


Grenzboten IV. 1869. 10

Glauben an eine sittliche Weltordnung zum Dogma, und wenn er mit Hegel
alles Wirkliche für vernünftig erklärt und wie dieser die Ethik in die Philo¬
sophie der Geschichte auflöst, so ist doch zugleich das Vernünftige in der
höchsten Form, in der es sich dem Menschengeiste offenbart, als harmoni¬
sches Sein thätig und consequentes Wollen seine unwandelbare Forderung
an jeden, der auf des Lebens Höhen wohnen will. Eine Sittlichkeit aus
dunklem Instinkte gibt es bei ihm nicht: „hell sehen und weit schauen" heißt
sein Wahlspruch; sowohl dem schwächlich schwankenden als dem ohne klares
edles Princip starr anstrebenden Willen muß das Lebensziel entschlüpfen. Jenes
Ende aller Philosophie aber, „zu wissen, daß wir glauben müssen", drängt
sich bei ihm in die optimistische Spitze zusammen, daß wir die tiefsinnigen
Denker des Mittelalters, die den Stein der Weisen suchten und in unab>
lässiger ernster Arbeit freilich nicht diesen, aber ein Höheres, nämlich die
Wissenschaft sanden, so noch jetzt jedes tüchtige Streben vom Schicksal zu
ungeahntem schönen Ziele hinausgeführt wird. Ein Satz, dessen philoso¬
phischer Beweis freilich nicht zu Stande gebracht ist, aber wie der Titel jenes
Essays scherzend anzudeuten scheint, in den sinnigen Grundzügen, mit denen
er hier markirt ist, auch nur als Ferment weiterer Entwickelung dargeboten
wird. Dieser günstige „Zufall", mit dem das Schicksal dem Verdienste zu
Hilfe zu kommen pflegt, bildet in der Anwendung des Dichters den reizvoll¬
sten Zauber seiner Novellen, und nur in diesem Sinne ist es auch zu ver¬
stehen und zu verzeihen, wenn er Sadowa einen „Zufall" nennt.

Einer Classification seiner Helden und Heldinnen bietet sich von selbst
das oben ausgesprochene antike Princip: „Kraft, die sich selbst kennt und be¬
herrscht, Schönheit, die ihrer selbst genießt" als Kriterium dar; es wird bei
jenen naturgemäß der Accent auf die erste, bei diesen auf die zweite Hälfte
des Spruches fallen. So ist Gilbert Saone, der Held seines Romanes „Graf
Kostia" nur darum eine wahrhaft „schöne Seele", weil in ihm die Kraft
dargestellt wird, die ganz in sich beschlossen und sich selbst genügend im un¬
verrückter Streben, überall mit Klarheit das Edle zu schaffen, dazu gelangt,
wild dämonische Naturen zu bändigen, eine zarte Blume, die für immer ge¬
knickt schien, wieder aufzurichten, überhaupt alles, was in ihren Bereich
fällt, beherrschend zu beglücken. —"

In dem „Roman einer ehrbaren Frau versucht Eh. sodann, die bloße eiserne
Willensstärke und Selbstbeherrschung ohne den sittlichen Halt eines klaren
und consequenten Lebenszieles im Contrast zu der Schwächlichkeit eines exal-
tirten Schwärmers zu zeichnen, der sich durch die Leidenschaft des Augen¬
blicks willenlos von Extrem zu Extrem treiben läßt, und Jenen nach einer
feurigen Läuterung, die den Helden freilich bis an den Rand der Verzweif¬
lung' bringt und doch noch kaum ausreichend erscheint, zum Siege zu führen.
— Was hier als tragisches Motiv auftritt, ist dann sofort auch von der
komischen Seite gepackt worden: die Carricatur des bloßen starren Wollens
ohne vernünftige Erkenntniß seiner selbst und Anderer zeigt im OranÄ Osuvrs
der splenetische Engländer, der sich auf Decennien voraus seinen Lebenslauf
ins Taschenbuch schreibt, aber gerade bei dem Hauptpunkte durch den Mi߬
griff, eine andere Person als sich selbst wie eine Sache mit verrechnet zu haben
sehr lächerlich zu Schanden wird; als Relief geht ihm ein Mann von echt
besonnener Beschaulichkeit zur Seite. — In „Prosper Randoce" haben wir
das interessante Schauspiel, wie ein anscheinend träger und unklarer Charakter
dadurch, daß die in ihm schlummernde Kraft den Impuls einer geeigneten
Aufgabe erlangt, zu ausdauerndem edlen Schaffen, damit zum Bewußtsein
seiner selbst und zugleich zur festen Ergreifung des Glückes, das er sich ent-
fliehen lassen, erweckt wird.


Grenzboten IV. 1869. 10
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0081" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/121836"/>
          <p xml:id="ID_195" prev="#ID_194"> Glauben an eine sittliche Weltordnung zum Dogma, und wenn er mit Hegel<lb/>
alles Wirkliche für vernünftig erklärt und wie dieser die Ethik in die Philo¬<lb/>
sophie der Geschichte auflöst, so ist doch zugleich das Vernünftige in der<lb/>
höchsten Form, in der es sich dem Menschengeiste offenbart, als harmoni¬<lb/>
sches Sein thätig und consequentes Wollen seine unwandelbare Forderung<lb/>
an jeden, der auf des Lebens Höhen wohnen will. Eine Sittlichkeit aus<lb/>
dunklem Instinkte gibt es bei ihm nicht: &#x201E;hell sehen und weit schauen" heißt<lb/>
sein Wahlspruch; sowohl dem schwächlich schwankenden als dem ohne klares<lb/>
edles Princip starr anstrebenden Willen muß das Lebensziel entschlüpfen. Jenes<lb/>
Ende aller Philosophie aber, &#x201E;zu wissen, daß wir glauben müssen", drängt<lb/>
sich bei ihm in die optimistische Spitze zusammen, daß wir die tiefsinnigen<lb/>
Denker des Mittelalters, die den Stein der Weisen suchten und in unab&gt;<lb/>
lässiger ernster Arbeit freilich nicht diesen, aber ein Höheres, nämlich die<lb/>
Wissenschaft sanden, so noch jetzt jedes tüchtige Streben vom Schicksal zu<lb/>
ungeahntem schönen Ziele hinausgeführt wird. Ein Satz, dessen philoso¬<lb/>
phischer Beweis freilich nicht zu Stande gebracht ist, aber wie der Titel jenes<lb/>
Essays scherzend anzudeuten scheint, in den sinnigen Grundzügen, mit denen<lb/>
er hier markirt ist, auch nur als Ferment weiterer Entwickelung dargeboten<lb/>
wird. Dieser günstige &#x201E;Zufall", mit dem das Schicksal dem Verdienste zu<lb/>
Hilfe zu kommen pflegt, bildet in der Anwendung des Dichters den reizvoll¬<lb/>
sten Zauber seiner Novellen, und nur in diesem Sinne ist es auch zu ver¬<lb/>
stehen und zu verzeihen, wenn er Sadowa einen &#x201E;Zufall" nennt.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_196"> Einer Classification seiner Helden und Heldinnen bietet sich von selbst<lb/>
das oben ausgesprochene antike Princip: &#x201E;Kraft, die sich selbst kennt und be¬<lb/>
herrscht, Schönheit, die ihrer selbst genießt" als Kriterium dar; es wird bei<lb/>
jenen naturgemäß der Accent auf die erste, bei diesen auf die zweite Hälfte<lb/>
des Spruches fallen. So ist Gilbert Saone, der Held seines Romanes &#x201E;Graf<lb/>
Kostia" nur darum eine wahrhaft &#x201E;schöne Seele", weil in ihm die Kraft<lb/>
dargestellt wird, die ganz in sich beschlossen und sich selbst genügend im un¬<lb/>
verrückter Streben, überall mit Klarheit das Edle zu schaffen, dazu gelangt,<lb/>
wild dämonische Naturen zu bändigen, eine zarte Blume, die für immer ge¬<lb/>
knickt schien, wieder aufzurichten, überhaupt alles, was in ihren Bereich<lb/>
fällt, beherrschend zu beglücken. &#x2014;"</p><lb/>
          <p xml:id="ID_197"> In dem &#x201E;Roman einer ehrbaren Frau versucht Eh. sodann, die bloße eiserne<lb/>
Willensstärke und Selbstbeherrschung ohne den sittlichen Halt eines klaren<lb/>
und consequenten Lebenszieles im Contrast zu der Schwächlichkeit eines exal-<lb/>
tirten Schwärmers zu zeichnen, der sich durch die Leidenschaft des Augen¬<lb/>
blicks willenlos von Extrem zu Extrem treiben läßt, und Jenen nach einer<lb/>
feurigen Läuterung, die den Helden freilich bis an den Rand der Verzweif¬<lb/>
lung' bringt und doch noch kaum ausreichend erscheint, zum Siege zu führen.<lb/>
&#x2014; Was hier als tragisches Motiv auftritt, ist dann sofort auch von der<lb/>
komischen Seite gepackt worden: die Carricatur des bloßen starren Wollens<lb/>
ohne vernünftige Erkenntniß seiner selbst und Anderer zeigt im OranÄ Osuvrs<lb/>
der splenetische Engländer, der sich auf Decennien voraus seinen Lebenslauf<lb/>
ins Taschenbuch schreibt, aber gerade bei dem Hauptpunkte durch den Mi߬<lb/>
griff, eine andere Person als sich selbst wie eine Sache mit verrechnet zu haben<lb/>
sehr lächerlich zu Schanden wird; als Relief geht ihm ein Mann von echt<lb/>
besonnener Beschaulichkeit zur Seite. &#x2014; In &#x201E;Prosper Randoce" haben wir<lb/>
das interessante Schauspiel, wie ein anscheinend träger und unklarer Charakter<lb/>
dadurch, daß die in ihm schlummernde Kraft den Impuls einer geeigneten<lb/>
Aufgabe erlangt, zu ausdauerndem edlen Schaffen, damit zum Bewußtsein<lb/>
seiner selbst und zugleich zur festen Ergreifung des Glückes, das er sich ent-<lb/>
fliehen lassen, erweckt wird.</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten IV. 1869. 10</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0081] Glauben an eine sittliche Weltordnung zum Dogma, und wenn er mit Hegel alles Wirkliche für vernünftig erklärt und wie dieser die Ethik in die Philo¬ sophie der Geschichte auflöst, so ist doch zugleich das Vernünftige in der höchsten Form, in der es sich dem Menschengeiste offenbart, als harmoni¬ sches Sein thätig und consequentes Wollen seine unwandelbare Forderung an jeden, der auf des Lebens Höhen wohnen will. Eine Sittlichkeit aus dunklem Instinkte gibt es bei ihm nicht: „hell sehen und weit schauen" heißt sein Wahlspruch; sowohl dem schwächlich schwankenden als dem ohne klares edles Princip starr anstrebenden Willen muß das Lebensziel entschlüpfen. Jenes Ende aller Philosophie aber, „zu wissen, daß wir glauben müssen", drängt sich bei ihm in die optimistische Spitze zusammen, daß wir die tiefsinnigen Denker des Mittelalters, die den Stein der Weisen suchten und in unab> lässiger ernster Arbeit freilich nicht diesen, aber ein Höheres, nämlich die Wissenschaft sanden, so noch jetzt jedes tüchtige Streben vom Schicksal zu ungeahntem schönen Ziele hinausgeführt wird. Ein Satz, dessen philoso¬ phischer Beweis freilich nicht zu Stande gebracht ist, aber wie der Titel jenes Essays scherzend anzudeuten scheint, in den sinnigen Grundzügen, mit denen er hier markirt ist, auch nur als Ferment weiterer Entwickelung dargeboten wird. Dieser günstige „Zufall", mit dem das Schicksal dem Verdienste zu Hilfe zu kommen pflegt, bildet in der Anwendung des Dichters den reizvoll¬ sten Zauber seiner Novellen, und nur in diesem Sinne ist es auch zu ver¬ stehen und zu verzeihen, wenn er Sadowa einen „Zufall" nennt. Einer Classification seiner Helden und Heldinnen bietet sich von selbst das oben ausgesprochene antike Princip: „Kraft, die sich selbst kennt und be¬ herrscht, Schönheit, die ihrer selbst genießt" als Kriterium dar; es wird bei jenen naturgemäß der Accent auf die erste, bei diesen auf die zweite Hälfte des Spruches fallen. So ist Gilbert Saone, der Held seines Romanes „Graf Kostia" nur darum eine wahrhaft „schöne Seele", weil in ihm die Kraft dargestellt wird, die ganz in sich beschlossen und sich selbst genügend im un¬ verrückter Streben, überall mit Klarheit das Edle zu schaffen, dazu gelangt, wild dämonische Naturen zu bändigen, eine zarte Blume, die für immer ge¬ knickt schien, wieder aufzurichten, überhaupt alles, was in ihren Bereich fällt, beherrschend zu beglücken. —" In dem „Roman einer ehrbaren Frau versucht Eh. sodann, die bloße eiserne Willensstärke und Selbstbeherrschung ohne den sittlichen Halt eines klaren und consequenten Lebenszieles im Contrast zu der Schwächlichkeit eines exal- tirten Schwärmers zu zeichnen, der sich durch die Leidenschaft des Augen¬ blicks willenlos von Extrem zu Extrem treiben läßt, und Jenen nach einer feurigen Läuterung, die den Helden freilich bis an den Rand der Verzweif¬ lung' bringt und doch noch kaum ausreichend erscheint, zum Siege zu führen. — Was hier als tragisches Motiv auftritt, ist dann sofort auch von der komischen Seite gepackt worden: die Carricatur des bloßen starren Wollens ohne vernünftige Erkenntniß seiner selbst und Anderer zeigt im OranÄ Osuvrs der splenetische Engländer, der sich auf Decennien voraus seinen Lebenslauf ins Taschenbuch schreibt, aber gerade bei dem Hauptpunkte durch den Mi߬ griff, eine andere Person als sich selbst wie eine Sache mit verrechnet zu haben sehr lächerlich zu Schanden wird; als Relief geht ihm ein Mann von echt besonnener Beschaulichkeit zur Seite. — In „Prosper Randoce" haben wir das interessante Schauspiel, wie ein anscheinend träger und unklarer Charakter dadurch, daß die in ihm schlummernde Kraft den Impuls einer geeigneten Aufgabe erlangt, zu ausdauerndem edlen Schaffen, damit zum Bewußtsein seiner selbst und zugleich zur festen Ergreifung des Glückes, das er sich ent- fliehen lassen, erweckt wird. Grenzboten IV. 1869. 10

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121754
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121754/81
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121754/81>, abgerufen am 24.08.2024.