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Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band.

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Griese
des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar an den Markgrafen Carl Friedrich
von Baden und dessen Minister, Freiherrn von Edelsheim.

Die Briefe des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar, welche hier
nach den zu Carlsruhe befindlichen Originalen mitgetheilt werden, sind der
Mittheilung wohl würdig. Der Inhalt mehrerer ist von Bedeutung; alle er¬
weisen den frischen und originalen Geist dieses Fürsten.

Der dritte Brief ist ein Scherz, der das überaus herzliche Freundschafts¬
verhältniß Carl August's zu Carl Friedrich, dem so viel älteren Manne,
charakterisivt. Der fünfte ist in der von mir herausgegebenen Biographie
Carl Friedrich's*) bereits gedruckt. Es ist die Antwort des Herzogs auf
die Mittheilung eines Projekte" des Markgrafen, eine Art deutscher Academie
zu gründen**). Ich wollte ihn hier nicht weglassen, da er äußerst merk¬
würdige Anschauungen des Herzogs enthüllt. Die Briefe 7--10 stammen aus
einer bewegten und wichtigen Epoche, aus der jede Mittheilung der Ueber¬
lieferung werth ist. Der zehnte Brief bezieht sich auf die in ihren Einzel¬
heiten nicht näher festzustellenden Bemühungen Carl Friedrichs, gegen das An¬
dringen der Franzosen einen ausreichenden Widerstand des deutschen Reiches,
wie es scheint in Anlehnung an die Ideen des Fürstenbundes, zu organi-
siren. Bestrebungen, die freilich nach Lage >der Dinge, die auch dieser Brief
sehr anschaulich vor Augen führt, vergeblich bleiben mußten. Die übrigen
Briefe behandeln mehr nur persönliche Beziehungen der beiden Fürsten und
ihrer Familien. Die vielfach uneorrecte Schreibart der Originale ist im
Drucke beibehalten.


Fr. von Weech.


") Carl Friedrich von Baden von C. F. Nebenius. Aus dessen Nachlaß herausgegeben
durch Fr. v. Wenns, Carlsiube 1868.
") a. a, O, S. 268-277.
Gr-nzboten III, 1869, 6
Griese
des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar an den Markgrafen Carl Friedrich
von Baden und dessen Minister, Freiherrn von Edelsheim.

Die Briefe des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar, welche hier
nach den zu Carlsruhe befindlichen Originalen mitgetheilt werden, sind der
Mittheilung wohl würdig. Der Inhalt mehrerer ist von Bedeutung; alle er¬
weisen den frischen und originalen Geist dieses Fürsten.

Der dritte Brief ist ein Scherz, der das überaus herzliche Freundschafts¬
verhältniß Carl August's zu Carl Friedrich, dem so viel älteren Manne,
charakterisivt. Der fünfte ist in der von mir herausgegebenen Biographie
Carl Friedrich's*) bereits gedruckt. Es ist die Antwort des Herzogs auf
die Mittheilung eines Projekte« des Markgrafen, eine Art deutscher Academie
zu gründen**). Ich wollte ihn hier nicht weglassen, da er äußerst merk¬
würdige Anschauungen des Herzogs enthüllt. Die Briefe 7—10 stammen aus
einer bewegten und wichtigen Epoche, aus der jede Mittheilung der Ueber¬
lieferung werth ist. Der zehnte Brief bezieht sich auf die in ihren Einzel¬
heiten nicht näher festzustellenden Bemühungen Carl Friedrichs, gegen das An¬
dringen der Franzosen einen ausreichenden Widerstand des deutschen Reiches,
wie es scheint in Anlehnung an die Ideen des Fürstenbundes, zu organi-
siren. Bestrebungen, die freilich nach Lage >der Dinge, die auch dieser Brief
sehr anschaulich vor Augen führt, vergeblich bleiben mußten. Die übrigen
Briefe behandeln mehr nur persönliche Beziehungen der beiden Fürsten und
ihrer Familien. Die vielfach uneorrecte Schreibart der Originale ist im
Drucke beibehalten.


Fr. von Weech.


") Carl Friedrich von Baden von C. F. Nebenius. Aus dessen Nachlaß herausgegeben
durch Fr. v. Wenns, Carlsiube 1868.
") a. a, O, S. 268-277.
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[0049] Griese des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar an den Markgrafen Carl Friedrich von Baden und dessen Minister, Freiherrn von Edelsheim. Die Briefe des Herzogs Carl August von Sachsen-Weimar, welche hier nach den zu Carlsruhe befindlichen Originalen mitgetheilt werden, sind der Mittheilung wohl würdig. Der Inhalt mehrerer ist von Bedeutung; alle er¬ weisen den frischen und originalen Geist dieses Fürsten. Der dritte Brief ist ein Scherz, der das überaus herzliche Freundschafts¬ verhältniß Carl August's zu Carl Friedrich, dem so viel älteren Manne, charakterisivt. Der fünfte ist in der von mir herausgegebenen Biographie Carl Friedrich's*) bereits gedruckt. Es ist die Antwort des Herzogs auf die Mittheilung eines Projekte« des Markgrafen, eine Art deutscher Academie zu gründen**). Ich wollte ihn hier nicht weglassen, da er äußerst merk¬ würdige Anschauungen des Herzogs enthüllt. Die Briefe 7—10 stammen aus einer bewegten und wichtigen Epoche, aus der jede Mittheilung der Ueber¬ lieferung werth ist. Der zehnte Brief bezieht sich auf die in ihren Einzel¬ heiten nicht näher festzustellenden Bemühungen Carl Friedrichs, gegen das An¬ dringen der Franzosen einen ausreichenden Widerstand des deutschen Reiches, wie es scheint in Anlehnung an die Ideen des Fürstenbundes, zu organi- siren. Bestrebungen, die freilich nach Lage >der Dinge, die auch dieser Brief sehr anschaulich vor Augen führt, vergeblich bleiben mußten. Die übrigen Briefe behandeln mehr nur persönliche Beziehungen der beiden Fürsten und ihrer Familien. Die vielfach uneorrecte Schreibart der Originale ist im Drucke beibehalten. Fr. von Weech. ") Carl Friedrich von Baden von C. F. Nebenius. Aus dessen Nachlaß herausgegeben durch Fr. v. Wenns, Carlsiube 1868. ") a. a, O, S. 268-277. Gr-nzboten III, 1869, 6

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 28, 1869, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341809_121220/49>, abgerufen am 02.07.2024.