Die Grenzboten. Jg. 27, 1868, I. Semester. I. Band.noch auch, falls das eigene Oberdeck hoch genug liegt, um das Schiff see¬ Denken wir uns in dieser Weise einmal jeden Thurm aus drei auf ein¬ Natürlich können die mittleren der sechs Thürme in einem um so spitze¬ ^ Zar ihnen undurchdringlich war, das Deck, da dasselbe niedrig genug lag, um den preußischen Granate" mit ihrem enorme" Einfallswinkel das Eindringen zu gestatten, und die Geschosse nicht ricochcttiren zu lassen. ") Von seiner Befestigung soll sogleich die Rede sein.
noch auch, falls das eigene Oberdeck hoch genug liegt, um das Schiff see¬ Denken wir uns in dieser Weise einmal jeden Thurm aus drei auf ein¬ Natürlich können die mittleren der sechs Thürme in einem um so spitze¬ ^ Zar ihnen undurchdringlich war, das Deck, da dasselbe niedrig genug lag, um den preußischen Granate» mit ihrem enorme» Einfallswinkel das Eindringen zu gestatten, und die Geschosse nicht ricochcttiren zu lassen. ") Von seiner Befestigung soll sogleich die Rede sein.
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0231" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/117237"/> <p xml:id="ID_610" prev="#ID_609"> noch auch, falls das eigene Oberdeck hoch genug liegt, um das Schiff see¬<lb/> tüchtig zu machen, nahe herankommende feindliche niedrige Fahrzeuge wirk¬<lb/> sam abzuhalten vermögen. Die gewöhnlichen Kuppel- oder Thurmschiffe ver¬<lb/> mögen eben nur ziemlich horizontal zu feuern, da die Thurmdecke eine be¬<lb/> deutende Höherlegung des Stoßes der Kanone nicht erlaubt. Es läßt sich<lb/> aber diese Erhöhung des Thurmes und eine Einrichtung, welche das Feuer<lb/> Mit größter Elevation ermöglicht, ohne jeden Nachtheil einführen, wenn die<lb/> Basis und die Decke des Thurms fest und nicht drehbar sind.</p><lb/> <p xml:id="ID_611"> Denken wir uns in dieser Weise einmal jeden Thurm aus drei auf ein¬<lb/> ander gesetzten Ringen zusammengesetzt wie einen Bienenkorb, und zwar derart,<lb/> daß der obere*) und der untere Ring völlig fest sind-, der mittlere dagegen<lb/> drehbar ist. Dieser mittlere Ring hat nur die Breite einer ganz engen Ge¬<lb/> schützpforte, durch welche die Geschützmündung gerade hindurch gesteckt werden<lb/> kann, greift aber außerdem mit seinen Rändern über die anderen Ringe be¬<lb/> deutend über. Wird nun die Mündung des Thurmgeschützes durch eine<lb/> Geschützpforte im Mittelring gesteckt, und der Mittelring durch Eisenbügel<lb/> fest mit der Geschützdrehscheibe verbunden, welche innerhalb des festen Unter¬<lb/> rings auf Rollen rotirt, so kann das Geschütz nach jeder beliebigen Richtung<lb/> gestellt werden, und ist dabei doch immer nach allen andern Seiten als an<lb/> der Mündung durch den Mittelring genügend geschützt, während der Thurm<lb/> außer dem Mittelring fest und nicht drehbar ist. Doch ist hierbei noch ein<lb/> -Umstand zu beachten, der uns auch zur Befestigung des Oberrings führt.</p><lb/> <p xml:id="ID_612" next="#ID_613"> Natürlich können die mittleren der sechs Thürme in einem um so spitze¬<lb/> ren Winkel mit dem Kiel, um so schärfer nach vorn und nach hinten feuern,<lb/> je weiter sie von einander entfernt stehn. Geben wir nun den Thürmen<lb/> eine solche Distanz, daß die Thürme auf jeder Flanke ein Schußfeld von 90<lb/> Grad ihrer Peripherie haben, fo werden blos die beiden Flankenviertel der<lb/> Peripherie zu feuern im Stande sein, das vordere und das Hintere Viertel<lb/> aber werden maskirt und nutzlos sein. Diese beiden letzteren, nicht feuer¬<lb/> fähigen Viertel der Thurmwand wollen wir deshalb gänzlich entfernen und<lb/> statt dessen sollen alle feuerfähigen Viertel einer Seite des Schiffs durch<lb/> längsschiffs laufende Panzerwände (von der Höhe der Thürme) verbunden<lb/> werden, sodaß die letzteren eine gedeckte Verbindung zwischen allen Geschütz¬<lb/> drehscheiben ermöglichen und auch die Basis der Masten und der Schornsteine<lb/> völlig decken, daß dagegen die feuerfähigen Viertel selbst wie Caponnieren<lb/> einer Festung seitwärts herausragen. Zugleich werden diese Wände den</p><lb/> <note xml:id="FID_20" prev="#FID_19" place="foot"> ^ Zar ihnen undurchdringlich war, das Deck, da dasselbe niedrig genug lag, um den preußischen<lb/> Granate» mit ihrem enorme» Einfallswinkel das Eindringen zu gestatten, und die Geschosse<lb/> nicht ricochcttiren zu lassen.</note><lb/> <note xml:id="FID_21" place="foot"> ") Von seiner Befestigung soll sogleich die Rede sein.</note><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0231]
noch auch, falls das eigene Oberdeck hoch genug liegt, um das Schiff see¬
tüchtig zu machen, nahe herankommende feindliche niedrige Fahrzeuge wirk¬
sam abzuhalten vermögen. Die gewöhnlichen Kuppel- oder Thurmschiffe ver¬
mögen eben nur ziemlich horizontal zu feuern, da die Thurmdecke eine be¬
deutende Höherlegung des Stoßes der Kanone nicht erlaubt. Es läßt sich
aber diese Erhöhung des Thurmes und eine Einrichtung, welche das Feuer
Mit größter Elevation ermöglicht, ohne jeden Nachtheil einführen, wenn die
Basis und die Decke des Thurms fest und nicht drehbar sind.
Denken wir uns in dieser Weise einmal jeden Thurm aus drei auf ein¬
ander gesetzten Ringen zusammengesetzt wie einen Bienenkorb, und zwar derart,
daß der obere*) und der untere Ring völlig fest sind-, der mittlere dagegen
drehbar ist. Dieser mittlere Ring hat nur die Breite einer ganz engen Ge¬
schützpforte, durch welche die Geschützmündung gerade hindurch gesteckt werden
kann, greift aber außerdem mit seinen Rändern über die anderen Ringe be¬
deutend über. Wird nun die Mündung des Thurmgeschützes durch eine
Geschützpforte im Mittelring gesteckt, und der Mittelring durch Eisenbügel
fest mit der Geschützdrehscheibe verbunden, welche innerhalb des festen Unter¬
rings auf Rollen rotirt, so kann das Geschütz nach jeder beliebigen Richtung
gestellt werden, und ist dabei doch immer nach allen andern Seiten als an
der Mündung durch den Mittelring genügend geschützt, während der Thurm
außer dem Mittelring fest und nicht drehbar ist. Doch ist hierbei noch ein
-Umstand zu beachten, der uns auch zur Befestigung des Oberrings führt.
Natürlich können die mittleren der sechs Thürme in einem um so spitze¬
ren Winkel mit dem Kiel, um so schärfer nach vorn und nach hinten feuern,
je weiter sie von einander entfernt stehn. Geben wir nun den Thürmen
eine solche Distanz, daß die Thürme auf jeder Flanke ein Schußfeld von 90
Grad ihrer Peripherie haben, fo werden blos die beiden Flankenviertel der
Peripherie zu feuern im Stande sein, das vordere und das Hintere Viertel
aber werden maskirt und nutzlos sein. Diese beiden letzteren, nicht feuer¬
fähigen Viertel der Thurmwand wollen wir deshalb gänzlich entfernen und
statt dessen sollen alle feuerfähigen Viertel einer Seite des Schiffs durch
längsschiffs laufende Panzerwände (von der Höhe der Thürme) verbunden
werden, sodaß die letzteren eine gedeckte Verbindung zwischen allen Geschütz¬
drehscheiben ermöglichen und auch die Basis der Masten und der Schornsteine
völlig decken, daß dagegen die feuerfähigen Viertel selbst wie Caponnieren
einer Festung seitwärts herausragen. Zugleich werden diese Wände den
^ Zar ihnen undurchdringlich war, das Deck, da dasselbe niedrig genug lag, um den preußischen
Granate» mit ihrem enorme» Einfallswinkel das Eindringen zu gestatten, und die Geschosse
nicht ricochcttiren zu lassen.
") Von seiner Befestigung soll sogleich die Rede sein.
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