zur Theologie und Philosophie der Elisabethzeit" zu nennen. Des donner Welcker "Kleine Schriften" haben sich um einen fünften Theil vermehrt, welcher der griechischen Mythologie, Kunst- und Literaturgeschichte gewidmet ist, ebenso wie ein neuer Band von I. L. Kleins "Geschichte des Dramas", eine Fort¬ setzung der "Geschichte des italienischen Dramas" enthaltend, vorliegt. Von C. F. Riecke ist ein Schriftchen zu nennen. "Ueber den Ursprung der Sprachen, Sagen und Myihen", das wohl gleichen Widerspruch erfahren wird wie frühere Arbeiten desselben Verfassers.
Auf dem Gebiete der Kunstgeschichte ist außer den Brochüren von I. Sig- hart "Leonardi da Vinci und sein letztes Abendmahl", "Allerlei aus dem Kunst¬ gebiete" von A. Reichensperger und Führichs zweitem Heft "Von der Kunst", als hervorragende Erscheinung nur Anton Springers vortreffliches Buch "Bilder aus der neueren Kunstgeschichte" zu nennen. Bis auf drei Aufsätze, die früher schon im Druck erschienen, jedoch auch wesentliche Verbesserungen erfuhren, sind die vorliegenden Essays, die man mit großem Genusse lesen wird, aus Vor¬ lesungen entsprungen. später jedoch durch weitere Ergänzungen und Umarbei¬ tungen zu dem geworden, was sie jetzt sind. Schließlich mag noch, als zu beiden Abtheilungen gehörig, L. Pietsch "Aus Welt und Kunst" (2 Bände), literarische und Kunststudien, sowie Reiseerinnerungen enthaltend, genannt sein.
Den Uebergang zur Culturgeschichte und Völkerkunde bildet W. Lübkes im Auftrage des württembergischen Cultusministeriums erstatteter "Bericht über die künstlerische Abtheilung der allgemeinen Ausstellung zu Paris". Daran reihen wir des tüchtigen Feuilletonisten A. Ebeling Buch "Die Wunder der Pariser Weltausstellung 1867", hübsche Aufsätze, die man mit Vergnügen lesen wird. Bei dieser Gelegenheit wird am besten das neueste Werk desselben Verfassers erwähnt: "Vermischte Schriften", deren erster vorliegender Band Blicke aus die religiösen, politischen wie literarischen Bewegungen Frankreichs wirft. Während der zweite Band Novellen und Reisen enthalten soll, wird sich der dritte Band seinem Inhalt nach an den ersten anschließen. An dieser Stelle werben auch passend E. Pilgers "Transatlantische Studien" -- Bilder aus dem Neuyorker Leben -- genannt und reihen wir hieran I. Köhlers verdienst¬ volles Wert "Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andere alte Ueberlieferungen im iLoigtlande", ein Beitrag zur Kulturgeschichte jenes Landstriches. Endlich müssen als hierher gehörig noch genannt werden "Land und Leute der Mitan- sehen Oberhauptmannschaft" von A. von Heyking, Secr. des kurländischen statistischen Comites, G. Hesekiels "Land und Stadt im Volksmunde. Bei¬ namen, Sprüche und Spruchverse" und "Hausinschriften aus dem Ostkreise des Herzogthums Altenburg" von E. Lobe.
Es scheint passend, daß in der Hauptzeit des Reifens und der Sommer¬ genüsse eine Reihe von Werken ausgegeben wurden, welche landschaftlichen
zur Theologie und Philosophie der Elisabethzeit" zu nennen. Des donner Welcker „Kleine Schriften" haben sich um einen fünften Theil vermehrt, welcher der griechischen Mythologie, Kunst- und Literaturgeschichte gewidmet ist, ebenso wie ein neuer Band von I. L. Kleins „Geschichte des Dramas", eine Fort¬ setzung der „Geschichte des italienischen Dramas" enthaltend, vorliegt. Von C. F. Riecke ist ein Schriftchen zu nennen. „Ueber den Ursprung der Sprachen, Sagen und Myihen", das wohl gleichen Widerspruch erfahren wird wie frühere Arbeiten desselben Verfassers.
Auf dem Gebiete der Kunstgeschichte ist außer den Brochüren von I. Sig- hart „Leonardi da Vinci und sein letztes Abendmahl", „Allerlei aus dem Kunst¬ gebiete" von A. Reichensperger und Führichs zweitem Heft „Von der Kunst", als hervorragende Erscheinung nur Anton Springers vortreffliches Buch „Bilder aus der neueren Kunstgeschichte" zu nennen. Bis auf drei Aufsätze, die früher schon im Druck erschienen, jedoch auch wesentliche Verbesserungen erfuhren, sind die vorliegenden Essays, die man mit großem Genusse lesen wird, aus Vor¬ lesungen entsprungen. später jedoch durch weitere Ergänzungen und Umarbei¬ tungen zu dem geworden, was sie jetzt sind. Schließlich mag noch, als zu beiden Abtheilungen gehörig, L. Pietsch „Aus Welt und Kunst" (2 Bände), literarische und Kunststudien, sowie Reiseerinnerungen enthaltend, genannt sein.
Den Uebergang zur Culturgeschichte und Völkerkunde bildet W. Lübkes im Auftrage des württembergischen Cultusministeriums erstatteter „Bericht über die künstlerische Abtheilung der allgemeinen Ausstellung zu Paris". Daran reihen wir des tüchtigen Feuilletonisten A. Ebeling Buch „Die Wunder der Pariser Weltausstellung 1867", hübsche Aufsätze, die man mit Vergnügen lesen wird. Bei dieser Gelegenheit wird am besten das neueste Werk desselben Verfassers erwähnt: „Vermischte Schriften", deren erster vorliegender Band Blicke aus die religiösen, politischen wie literarischen Bewegungen Frankreichs wirft. Während der zweite Band Novellen und Reisen enthalten soll, wird sich der dritte Band seinem Inhalt nach an den ersten anschließen. An dieser Stelle werben auch passend E. Pilgers „Transatlantische Studien" — Bilder aus dem Neuyorker Leben — genannt und reihen wir hieran I. Köhlers verdienst¬ volles Wert „Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andere alte Ueberlieferungen im iLoigtlande", ein Beitrag zur Kulturgeschichte jenes Landstriches. Endlich müssen als hierher gehörig noch genannt werden „Land und Leute der Mitan- sehen Oberhauptmannschaft" von A. von Heyking, Secr. des kurländischen statistischen Comites, G. Hesekiels „Land und Stadt im Volksmunde. Bei¬ namen, Sprüche und Spruchverse" und „Hausinschriften aus dem Ostkreise des Herzogthums Altenburg" von E. Lobe.
Es scheint passend, daß in der Hauptzeit des Reifens und der Sommer¬ genüsse eine Reihe von Werken ausgegeben wurden, welche landschaftlichen
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zur Theologie und Philosophie der Elisabethzeit" zu nennen. Des donner
Welcker „Kleine Schriften" haben sich um einen fünften Theil vermehrt, welcher
der griechischen Mythologie, Kunst- und Literaturgeschichte gewidmet ist, ebenso
wie ein neuer Band von I. L. Kleins „Geschichte des Dramas", eine Fort¬
setzung der „Geschichte des italienischen Dramas" enthaltend, vorliegt. Von
C. F. Riecke ist ein Schriftchen zu nennen. „Ueber den Ursprung der Sprachen,
Sagen und Myihen", das wohl gleichen Widerspruch erfahren wird wie
frühere Arbeiten desselben Verfassers.
Auf dem Gebiete der Kunstgeschichte ist außer den Brochüren von I. Sig-
hart „Leonardi da Vinci und sein letztes Abendmahl", „Allerlei aus dem Kunst¬
gebiete" von A. Reichensperger und Führichs zweitem Heft „Von der Kunst",
als hervorragende Erscheinung nur Anton Springers vortreffliches Buch „Bilder
aus der neueren Kunstgeschichte" zu nennen. Bis auf drei Aufsätze, die früher
schon im Druck erschienen, jedoch auch wesentliche Verbesserungen erfuhren, sind
die vorliegenden Essays, die man mit großem Genusse lesen wird, aus Vor¬
lesungen entsprungen. später jedoch durch weitere Ergänzungen und Umarbei¬
tungen zu dem geworden, was sie jetzt sind. Schließlich mag noch, als zu
beiden Abtheilungen gehörig, L. Pietsch „Aus Welt und Kunst" (2 Bände),
literarische und Kunststudien, sowie Reiseerinnerungen enthaltend, genannt sein.
Den Uebergang zur Culturgeschichte und Völkerkunde bildet W. Lübkes im
Auftrage des württembergischen Cultusministeriums erstatteter „Bericht über die
künstlerische Abtheilung der allgemeinen Ausstellung zu Paris". Daran reihen
wir des tüchtigen Feuilletonisten A. Ebeling Buch „Die Wunder der Pariser
Weltausstellung 1867", hübsche Aufsätze, die man mit Vergnügen lesen
wird. Bei dieser Gelegenheit wird am besten das neueste Werk desselben
Verfassers erwähnt: „Vermischte Schriften", deren erster vorliegender Band
Blicke aus die religiösen, politischen wie literarischen Bewegungen Frankreichs
wirft. Während der zweite Band Novellen und Reisen enthalten soll, wird sich
der dritte Band seinem Inhalt nach an den ersten anschließen. An dieser Stelle
werben auch passend E. Pilgers „Transatlantische Studien" — Bilder aus
dem Neuyorker Leben — genannt und reihen wir hieran I. Köhlers verdienst¬
volles Wert „Volksbrauch, Aberglauben, Sagen und andere alte Ueberlieferungen
im iLoigtlande", ein Beitrag zur Kulturgeschichte jenes Landstriches. Endlich
müssen als hierher gehörig noch genannt werden „Land und Leute der Mitan-
sehen Oberhauptmannschaft" von A. von Heyking, Secr. des kurländischen
statistischen Comites, G. Hesekiels „Land und Stadt im Volksmunde. Bei¬
namen, Sprüche und Spruchverse" und „Hausinschriften aus dem Ostkreise des
Herzogthums Altenburg" von E. Lobe.
Es scheint passend, daß in der Hauptzeit des Reifens und der Sommer¬
genüsse eine Reihe von Werken ausgegeben wurden, welche landschaftlichen
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Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341805_191229/482>, abgerufen am 25.01.2025.
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