Die Grenzboten. Jg. 26, 1867, I. Semester. I. Band.dem Weckruf des geheimnißvollen Jtalieners bedeut/t die Kunst des Heimge¬ Ein Wort an Herrn Noth, Bürgermeister in Trautcncm. Herr Dr. Noth fordert in seiner Schrift "Achtzig Tage in preußischer Ge¬ dem Weckruf des geheimnißvollen Jtalieners bedeut/t die Kunst des Heimge¬ Ein Wort an Herrn Noth, Bürgermeister in Trautcncm. Herr Dr. Noth fordert in seiner Schrift „Achtzig Tage in preußischer Ge¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0485" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/190644"/> <p xml:id="ID_1606" prev="#ID_1605"> dem Weckruf des geheimnißvollen Jtalieners bedeut/t die Kunst des Heimge¬<lb/> gangenen Heroen in ihrer vermeintlich esoterischen Größe mit all ihren Harlem.<lb/> ja selbst mit dem, was man ihre Fehler nennt, die Prophetie auf eine Geistes-<lb/> entwicklung. welche gewaltig genug ist, Jahrhunderte zu erfüllen, und in deren<lb/> göttlichen Zug, sei es genießend, sei es verstehend, sei es mitarbeitend einzu¬<lb/> treten zu den höchsten Aufgaben gehört, die uns gestellt sind. In diesem Sinne<lb/><note type="byline"> I. L.</note> nur dürfen wir stolz sein, Cornelius den Unsrigen zu nennen. — </p><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Ein Wort an Herrn Noth,<lb/> Bürgermeister in Trautcncm.</head><lb/> <p xml:id="ID_1607" next="#ID_1608"> Herr Dr. Noth fordert in seiner Schrift „Achtzig Tage in preußischer Ge¬<lb/> fangenschaft und die Schlacht bei Trautenau, 2. Aufl. Prag. 1867" S. 45<lb/> Herrn Wachenhusen, nachdem er aus dessen Schilderung (ein „Tagebuch vom<lb/> östreichischen Kriegsschauplatz") einen Auozug gegeben hat, zur Angabe von<lb/> Namen derjenigen preußischen Ehrenmänner auf, welche damals aus den Fen¬<lb/> stern oder überhaupt aus den Häusern schießen sahen. Das ist<lb/> bis jetzt, so viel ich weiß, noch nicht öffentlich geschehen, und zum Theil wohl<lb/> natürlich; denn Wachenhusen wird keinen Zeugen finden können, der für seine<lb/> Schilderung <zu bloc Zeugniß ablegt. Diese kann nur aus übertriebenen Zei¬<lb/> tungsnachrichten zusammengestellt sein; sie entbehrt offenbar der authentischen<lb/> Berichte von Augenzeugen, aus jedem Worte, jeder Zeile spricht dagegen die<lb/> ausmalende Phantasie des Erzählers. Damit wird aber die Thatsache an sich<lb/> noch nicht umgestoßen; sondern es giebt wirklich viele wahrheitsliebende Män¬<lb/> ner, die bezeugen können und bezeugen müssen, daß die preußischen Truppen<lb/> aus den Fenstern der trautcnauer Häuser beschossen wurden und zwar nicht<lb/> etwa von östreichischen Militär; denn solches wurde nicht in der Stadt gefun¬<lb/> den. Ich könnte Herrn Dr. Roth das Haus malen — so lebhaft steht es mir<lb/> noch vor Augen —, aus welchem auf uns, die wir in der nächsten Straße<lb/> von Pcnschnitz her zwischen Aupa-Brücke und Kapelle postirt waren, der erste<lb/> Schuß siel: es war das Eckhaus vis-a-vis der ebengenannten Kapelle; dasselbe<lb/> wurde infolge dessen, da die Thüren verrannt waren, erbrochen und durch¬<lb/> sucht. Nachher habe ich in kurzen Zwischenräumen noch etwa fünf oder sechs</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0485]
dem Weckruf des geheimnißvollen Jtalieners bedeut/t die Kunst des Heimge¬
gangenen Heroen in ihrer vermeintlich esoterischen Größe mit all ihren Harlem.
ja selbst mit dem, was man ihre Fehler nennt, die Prophetie auf eine Geistes-
entwicklung. welche gewaltig genug ist, Jahrhunderte zu erfüllen, und in deren
göttlichen Zug, sei es genießend, sei es verstehend, sei es mitarbeitend einzu¬
treten zu den höchsten Aufgaben gehört, die uns gestellt sind. In diesem Sinne
I. L. nur dürfen wir stolz sein, Cornelius den Unsrigen zu nennen. —
Ein Wort an Herrn Noth,
Bürgermeister in Trautcncm.
Herr Dr. Noth fordert in seiner Schrift „Achtzig Tage in preußischer Ge¬
fangenschaft und die Schlacht bei Trautenau, 2. Aufl. Prag. 1867" S. 45
Herrn Wachenhusen, nachdem er aus dessen Schilderung (ein „Tagebuch vom
östreichischen Kriegsschauplatz") einen Auozug gegeben hat, zur Angabe von
Namen derjenigen preußischen Ehrenmänner auf, welche damals aus den Fen¬
stern oder überhaupt aus den Häusern schießen sahen. Das ist
bis jetzt, so viel ich weiß, noch nicht öffentlich geschehen, und zum Theil wohl
natürlich; denn Wachenhusen wird keinen Zeugen finden können, der für seine
Schilderung <zu bloc Zeugniß ablegt. Diese kann nur aus übertriebenen Zei¬
tungsnachrichten zusammengestellt sein; sie entbehrt offenbar der authentischen
Berichte von Augenzeugen, aus jedem Worte, jeder Zeile spricht dagegen die
ausmalende Phantasie des Erzählers. Damit wird aber die Thatsache an sich
noch nicht umgestoßen; sondern es giebt wirklich viele wahrheitsliebende Män¬
ner, die bezeugen können und bezeugen müssen, daß die preußischen Truppen
aus den Fenstern der trautcnauer Häuser beschossen wurden und zwar nicht
etwa von östreichischen Militär; denn solches wurde nicht in der Stadt gefun¬
den. Ich könnte Herrn Dr. Roth das Haus malen — so lebhaft steht es mir
noch vor Augen —, aus welchem auf uns, die wir in der nächsten Straße
von Pcnschnitz her zwischen Aupa-Brücke und Kapelle postirt waren, der erste
Schuß siel: es war das Eckhaus vis-a-vis der ebengenannten Kapelle; dasselbe
wurde infolge dessen, da die Thüren verrannt waren, erbrochen und durch¬
sucht. Nachher habe ich in kurzen Zwischenräumen noch etwa fünf oder sechs
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