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Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band.

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bemerkte. Seit dem Jahre 1849 hat sich das geändert. Das svrgMtige. Hervor¬
heben der specifisch sächsischen Localgcschichte und die patriotischen Nutzanwendungen,
welche daran geknüpft wurden, haben einen Saxonismus heraufgezogen, der sich setzt
in der politischen Aufregung heftig und abgeschmackt geltend macht. Großen An¬
theil daran haben die Lehrer, nicht nur in den Volksschulen. Uns liegt ein sehr
charakteristisches Probestück dieses neuen Patriotismus vor, von einem sonst harm¬
losen und in seiner Art sehr wohlmeinenden Manne; es ist vor der letzten Krisis
geschrieben und, wohl zu bemerken, von den warmen Patrioten Sachsens als eine
beachtenswerthe und schätzbare Leistung ausgenommen worden. Dies ist die Abhand¬
lung: "sächsisches Land und Volk, geographisch-topographische Skizze von Ober¬
lehrer Bruno Haas", im Programm der Realschule zu Neustadt-Dresden. März 186S.
Wir können uns nicht versagen, daraus einige Stellen mitzutheilen, welche dem Leser
wenigstens nicht langweilig erscheinen werden:
'

,>Wir sind kühn genug, das Land Sachsen als den geistigen Mittelpunkt, der
Erde hinzustellen, wobei wir nicht fürchten müssen, einen ähnlichen Irrthum zu be¬
gehen, wie gewisse Völker des Alterthums, wenn sie ihr Land, beziehentlich die Haupt¬
stadt desselben, als den räumlichen Mittelpunkt der von ihnen als Scheibe gedachten
Erde ansahen, sondern diese Behauptung durch Wahrheiten stützen können ,, die über
allen Zweifel erhaben sind. Letzteres gilt doch gewiß von der Annahme, daß Europa
in geistiger Beziehung allen anderen Erdtheilen voransteht; Frankreich und England
Ma Trotz ist ferner als unanfechtbar hinzustellen, daß Deutschland der alle,,übrigen
Länder geistig befruchtende Theil Europas-ist; denen jene beiden Länder nur secundär
beizuordnen sind, da sie egoistisch nur in und für sich selbst bedeutend sind, --? und
so bleibt nur noch nachzuweisen, daß Sachsen für Deutschland als geistiges Centrum
gelten kann. und obiger Behauptung ist die parteiische Dünkelhaftigkeit, genommen,
die ihr aus den ernsten Anblick eigen zu sein scheint. >-.' ,-i> -
'

, Wir werden uns hierbei auf die Erfahrung stützen, daß der Extract-lauf einer
Flüssigkeit die Kraft und Haupteigenschaften der ganzen Flüssigkeit bei geringerem
Volumen besitzt und damit beginnen, Sachsen als Deutschland im Kleinen darzustellen,
(worauf wir immer wieder zurückkommen werden), wie Deutschland ja auch wieder
in it seinen südlichen und südöstlichen Gebirgsländern, seinem sich-nach Norden bis
zur vollständigen Ebene verflachenden Tieslande, seinen meist nach Norden fließenden
Strömen Europa im Kleinen wiedergiebt. > , )

Sachsen liegt in der Mitte von Deutschland. Setzen wir die eine Spitze des
Zirkels in Leipzig, dem geistigen Mittelpunkte Sachsens, ein und öffnen denselben
derartig, daß die andere Spitze nach Norden reicht bis an die Eider/ so wird ein so
um Leipzig herum beschriebener Kreis fast immer in der Nähe der Grenzen Deutsch¬
lands hinlaufen und nur einzelne Stücke abschneiden. .->.

Wie Sachsen also schon durch seine Lage in der Mitte Deutschlands berechtigt
ist, gleichsam ein concentrirtcs Deutschland darzustellen, so tritt das noch mehr hervor
bei der Betrachtung seiner Oberfläche. > ^ ,. -

Es zeigt sich nun hier und bei anderweitiger Betrachtung der Physiognomie des
Landes eine so glückliche Mischung von Gebirge und Ebene, von angebauten Lande,
Wiesen, Gärten und Weiden, von Wald und offenem Lande, eine derartige Verthei-
lung der Gewässer, die aus einem Hauptstrome und Nebenflüssen der verschiedensten
Größen bestehen und nur nach Norden hin stagnirende sind, ein so mannigfaltiger
Wechsel der Gcbjrgs- und Bodenarten, daß uns diese Bodenverhältnisse an-die Dentsch-
lands überhaupt nicht nur erinnern, sondern uns dieselben im Kleinen wirklich wie-
' "ergeben.' > ' .

Gleichsam um das durch seine Mannigfaltigkeit und deren heilsame Folgen sich
selbst fast genügende Ländchen, dieses Deutschland im Kleinen, in stetem Wechselver¬
kehr mit andern Theilen Deutschlands zu erhalten, und es in industrieller,, wie po-


bemerkte. Seit dem Jahre 1849 hat sich das geändert. Das svrgMtige. Hervor¬
heben der specifisch sächsischen Localgcschichte und die patriotischen Nutzanwendungen,
welche daran geknüpft wurden, haben einen Saxonismus heraufgezogen, der sich setzt
in der politischen Aufregung heftig und abgeschmackt geltend macht. Großen An¬
theil daran haben die Lehrer, nicht nur in den Volksschulen. Uns liegt ein sehr
charakteristisches Probestück dieses neuen Patriotismus vor, von einem sonst harm¬
losen und in seiner Art sehr wohlmeinenden Manne; es ist vor der letzten Krisis
geschrieben und, wohl zu bemerken, von den warmen Patrioten Sachsens als eine
beachtenswerthe und schätzbare Leistung ausgenommen worden. Dies ist die Abhand¬
lung: „sächsisches Land und Volk, geographisch-topographische Skizze von Ober¬
lehrer Bruno Haas", im Programm der Realschule zu Neustadt-Dresden. März 186S.
Wir können uns nicht versagen, daraus einige Stellen mitzutheilen, welche dem Leser
wenigstens nicht langweilig erscheinen werden:
'

,>Wir sind kühn genug, das Land Sachsen als den geistigen Mittelpunkt, der
Erde hinzustellen, wobei wir nicht fürchten müssen, einen ähnlichen Irrthum zu be¬
gehen, wie gewisse Völker des Alterthums, wenn sie ihr Land, beziehentlich die Haupt¬
stadt desselben, als den räumlichen Mittelpunkt der von ihnen als Scheibe gedachten
Erde ansahen, sondern diese Behauptung durch Wahrheiten stützen können ,, die über
allen Zweifel erhaben sind. Letzteres gilt doch gewiß von der Annahme, daß Europa
in geistiger Beziehung allen anderen Erdtheilen voransteht; Frankreich und England
Ma Trotz ist ferner als unanfechtbar hinzustellen, daß Deutschland der alle,,übrigen
Länder geistig befruchtende Theil Europas-ist; denen jene beiden Länder nur secundär
beizuordnen sind, da sie egoistisch nur in und für sich selbst bedeutend sind, —? und
so bleibt nur noch nachzuweisen, daß Sachsen für Deutschland als geistiges Centrum
gelten kann. und obiger Behauptung ist die parteiische Dünkelhaftigkeit, genommen,
die ihr aus den ernsten Anblick eigen zu sein scheint. >-.' ,-i> -
'

, Wir werden uns hierbei auf die Erfahrung stützen, daß der Extract-lauf einer
Flüssigkeit die Kraft und Haupteigenschaften der ganzen Flüssigkeit bei geringerem
Volumen besitzt und damit beginnen, Sachsen als Deutschland im Kleinen darzustellen,
(worauf wir immer wieder zurückkommen werden), wie Deutschland ja auch wieder
in it seinen südlichen und südöstlichen Gebirgsländern, seinem sich-nach Norden bis
zur vollständigen Ebene verflachenden Tieslande, seinen meist nach Norden fließenden
Strömen Europa im Kleinen wiedergiebt. > , )

Sachsen liegt in der Mitte von Deutschland. Setzen wir die eine Spitze des
Zirkels in Leipzig, dem geistigen Mittelpunkte Sachsens, ein und öffnen denselben
derartig, daß die andere Spitze nach Norden reicht bis an die Eider/ so wird ein so
um Leipzig herum beschriebener Kreis fast immer in der Nähe der Grenzen Deutsch¬
lands hinlaufen und nur einzelne Stücke abschneiden. .->.

Wie Sachsen also schon durch seine Lage in der Mitte Deutschlands berechtigt
ist, gleichsam ein concentrirtcs Deutschland darzustellen, so tritt das noch mehr hervor
bei der Betrachtung seiner Oberfläche. > ^ ,. -

Es zeigt sich nun hier und bei anderweitiger Betrachtung der Physiognomie des
Landes eine so glückliche Mischung von Gebirge und Ebene, von angebauten Lande,
Wiesen, Gärten und Weiden, von Wald und offenem Lande, eine derartige Verthei-
lung der Gewässer, die aus einem Hauptstrome und Nebenflüssen der verschiedensten
Größen bestehen und nur nach Norden hin stagnirende sind, ein so mannigfaltiger
Wechsel der Gcbjrgs- und Bodenarten, daß uns diese Bodenverhältnisse an-die Dentsch-
lands überhaupt nicht nur erinnern, sondern uns dieselben im Kleinen wirklich wie-
' «ergeben.' > ' .

Gleichsam um das durch seine Mannigfaltigkeit und deren heilsame Folgen sich
selbst fast genügende Ländchen, dieses Deutschland im Kleinen, in stetem Wechselver¬
kehr mit andern Theilen Deutschlands zu erhalten, und es in industrieller,, wie po-


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[0301] bemerkte. Seit dem Jahre 1849 hat sich das geändert. Das svrgMtige. Hervor¬ heben der specifisch sächsischen Localgcschichte und die patriotischen Nutzanwendungen, welche daran geknüpft wurden, haben einen Saxonismus heraufgezogen, der sich setzt in der politischen Aufregung heftig und abgeschmackt geltend macht. Großen An¬ theil daran haben die Lehrer, nicht nur in den Volksschulen. Uns liegt ein sehr charakteristisches Probestück dieses neuen Patriotismus vor, von einem sonst harm¬ losen und in seiner Art sehr wohlmeinenden Manne; es ist vor der letzten Krisis geschrieben und, wohl zu bemerken, von den warmen Patrioten Sachsens als eine beachtenswerthe und schätzbare Leistung ausgenommen worden. Dies ist die Abhand¬ lung: „sächsisches Land und Volk, geographisch-topographische Skizze von Ober¬ lehrer Bruno Haas", im Programm der Realschule zu Neustadt-Dresden. März 186S. Wir können uns nicht versagen, daraus einige Stellen mitzutheilen, welche dem Leser wenigstens nicht langweilig erscheinen werden: ' ,>Wir sind kühn genug, das Land Sachsen als den geistigen Mittelpunkt, der Erde hinzustellen, wobei wir nicht fürchten müssen, einen ähnlichen Irrthum zu be¬ gehen, wie gewisse Völker des Alterthums, wenn sie ihr Land, beziehentlich die Haupt¬ stadt desselben, als den räumlichen Mittelpunkt der von ihnen als Scheibe gedachten Erde ansahen, sondern diese Behauptung durch Wahrheiten stützen können ,, die über allen Zweifel erhaben sind. Letzteres gilt doch gewiß von der Annahme, daß Europa in geistiger Beziehung allen anderen Erdtheilen voransteht; Frankreich und England Ma Trotz ist ferner als unanfechtbar hinzustellen, daß Deutschland der alle,,übrigen Länder geistig befruchtende Theil Europas-ist; denen jene beiden Länder nur secundär beizuordnen sind, da sie egoistisch nur in und für sich selbst bedeutend sind, —? und so bleibt nur noch nachzuweisen, daß Sachsen für Deutschland als geistiges Centrum gelten kann. und obiger Behauptung ist die parteiische Dünkelhaftigkeit, genommen, die ihr aus den ernsten Anblick eigen zu sein scheint. >-.' ,-i> - ' , Wir werden uns hierbei auf die Erfahrung stützen, daß der Extract-lauf einer Flüssigkeit die Kraft und Haupteigenschaften der ganzen Flüssigkeit bei geringerem Volumen besitzt und damit beginnen, Sachsen als Deutschland im Kleinen darzustellen, (worauf wir immer wieder zurückkommen werden), wie Deutschland ja auch wieder in it seinen südlichen und südöstlichen Gebirgsländern, seinem sich-nach Norden bis zur vollständigen Ebene verflachenden Tieslande, seinen meist nach Norden fließenden Strömen Europa im Kleinen wiedergiebt. > , ) Sachsen liegt in der Mitte von Deutschland. Setzen wir die eine Spitze des Zirkels in Leipzig, dem geistigen Mittelpunkte Sachsens, ein und öffnen denselben derartig, daß die andere Spitze nach Norden reicht bis an die Eider/ so wird ein so um Leipzig herum beschriebener Kreis fast immer in der Nähe der Grenzen Deutsch¬ lands hinlaufen und nur einzelne Stücke abschneiden. .->. Wie Sachsen also schon durch seine Lage in der Mitte Deutschlands berechtigt ist, gleichsam ein concentrirtcs Deutschland darzustellen, so tritt das noch mehr hervor bei der Betrachtung seiner Oberfläche. > ^ ,. - Es zeigt sich nun hier und bei anderweitiger Betrachtung der Physiognomie des Landes eine so glückliche Mischung von Gebirge und Ebene, von angebauten Lande, Wiesen, Gärten und Weiden, von Wald und offenem Lande, eine derartige Verthei- lung der Gewässer, die aus einem Hauptstrome und Nebenflüssen der verschiedensten Größen bestehen und nur nach Norden hin stagnirende sind, ein so mannigfaltiger Wechsel der Gcbjrgs- und Bodenarten, daß uns diese Bodenverhältnisse an-die Dentsch- lands überhaupt nicht nur erinnern, sondern uns dieselben im Kleinen wirklich wie- ' «ergeben.' > ' . Gleichsam um das durch seine Mannigfaltigkeit und deren heilsame Folgen sich selbst fast genügende Ländchen, dieses Deutschland im Kleinen, in stetem Wechselver¬ kehr mit andern Theilen Deutschlands zu erhalten, und es in industrieller,, wie po-

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 25, 1866, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341803_285587/301>, abgerufen am 22.07.2024.