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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band.

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breiteten Zweigen alle jene zahlreichen Gewächse, die sich in dieser Zone von
den atmosphärischen Dünsten oder dem Safte andrer Pflanzen nähren. Die
Lianenstämme, die ineinanderverk" vielen Dorncnruthen, die sich hin- und her-
wint enden Geweiebse verlieren an Map und Bedeutung; sie beschränken den
Gesichtskreis um?t mehr durch ein undurchdringliches ^ep von Stämmen, Ruthen,
Zweigen und Blättermassen, Lust und Licht dringen freier in das Innere des
Waldes ein. Da aber die Höhenzüge beständig von Neoeln eingehüllt sind,
ziehen auch diese ungehindert durch den Wald hindurch, tauchen ihn in eine
nur auf Augenblicke zertheilte Masse von Dunst und tropfbarer Feuchtigkeit ein
und breiten dasselbe Dunkel, dieselbe Enge und Schon.e über ihn aus, welche
in dem Wald der heißen Tiefe herrschen. Die Palmenform, bald in alles über¬
ragender Hohe, bald in winziger Kleinheit, bildet den einzigen gleichartigen
Zug in der Waldphysiognomie des Hoch- und des Tiefwaldes.

In dem Maße, wie die phanerogamischen Vegetationstorper ihre Dimen¬
sionen verkürzen, dehnen sich die der Kryptogamen aus. Die krautartigen
Farrn an den dunkel beschatteten Wasserlachen .des Tieflandes werden hier zu
Bäumen, uiid wiegen, Palmen glcicd, ellenlange, zart aufgeschnittene Fcder-
blättcr auf 16--30 Fuß hohen/ rothfaserigem, mit Blaltnarben getüpfelten,
schlank aufgerichteten Stämmen, ober sie ringeln faustdicke Rhizome, die mit
ihren vielen Wurzelkammern dickleibigen Skolopendern gleichen, um die moos-
umpvlsterten Baumstämme und spreizen die leicht- und luftgettagenen Federwedel
radförmig aus, wie der Pfau seinen Schweif. Der Fuß versinkt in hohe
Schichten verwester vegetabilischer Abfälle, das Erdreich ist durchbrochen, zer¬
klüftet, abschüssig, mühsam zu erklimmen. Klare, kalte Wasser spritzen aus
nllen Spalten und Klüften hervor und rieseln munter die Abhänge hinunter,
während im Tiefland der Fuß auf eine feste Erdmasse ohne allen Humus tritt,
die sich eben vor ihm ausbreitet, nur in ihrer dichten Vegetation die Bewegung
hindert und nur hier und da, in weiten Entfernungen von einander von einem
breiten Flußbette durchfurcht wird.

Auch ein anderes Thiergeschlecht haust da oben in der kalten, als da unten
w der heißen Gegend. Mit dem Steigen und Fallen der Quecksilbersäule
bariiren, wie in der Vegetation, Große, Farbe, Temperament und alle Lebens-
"ußerungen des Thierreiches. Insecten. Vogel und Vierfüßler suchen in den
Wäldern der Cordilleren ihre Nahrung auf, aber dicht über der Erde, sie nisten
',n dem Moose, den niedrigsten Baumzweigen, und suchen den Tummelplatz
^i)rer Kämpfe und Spiele nicht oben in schwindelnder, schwankender Höhe. Blut¬
durst und Mordlust ist in ihnen weniger ausgeprägt. Die Krallen des Tigers
verwickeln sich selten einmal in den langen MovSfäden und weichen Humus-
pvlstern des Gebirges. Der Schuppenpanzer der Schlange rasselt weit sel¬
tner durch das nebclumhüllte Gestrüpp. Kein stechendes Jnsect unisummt und
uwschwirrt mehr die unten gepeinigte Haut. Das Gefieder, der Ruf. der
"iügelschlag der Vögel ist ein 'anderer. Während unten die Katzen den glühen-
Durst'mit Blut und Todesqualen löschen, tritt hier der harmlose Tapir
seinen schweren Huf in den Kiessand sprudelnder Quellen ein. und stößt das
schüchterne Reh sein kurzes Geweih an den Zweigen verkrüppelter Bäume ab.

Und so fort, höher hinauf. Je mehr sich die Erdrinde über den Meeres¬
spiegel erhebt, desto mehr lichtet und lüftet sich die Vegetativnsdccke, verkümmert
^'it schwindet der Baumwuchs, vermaunigsacht sich an dessen Stelle die Strauch-
""d Staudenform, bis endlich die Vegetation mit dem, womit sie in der Ur-
pnivde begonnen, mit Gräsern, Moosen und Flechten, wieder abschließt.

Ein rauschender Waldstrom umspülte den Fup der Montana del molto, und
"Ut ihm that sich unsern Blicken eine herrliche Landschaft auf. Einige hundert


breiteten Zweigen alle jene zahlreichen Gewächse, die sich in dieser Zone von
den atmosphärischen Dünsten oder dem Safte andrer Pflanzen nähren. Die
Lianenstämme, die ineinanderverk» vielen Dorncnruthen, die sich hin- und her-
wint enden Geweiebse verlieren an Map und Bedeutung; sie beschränken den
Gesichtskreis um?t mehr durch ein undurchdringliches ^ep von Stämmen, Ruthen,
Zweigen und Blättermassen, Lust und Licht dringen freier in das Innere des
Waldes ein. Da aber die Höhenzüge beständig von Neoeln eingehüllt sind,
ziehen auch diese ungehindert durch den Wald hindurch, tauchen ihn in eine
nur auf Augenblicke zertheilte Masse von Dunst und tropfbarer Feuchtigkeit ein
und breiten dasselbe Dunkel, dieselbe Enge und Schon.e über ihn aus, welche
in dem Wald der heißen Tiefe herrschen. Die Palmenform, bald in alles über¬
ragender Hohe, bald in winziger Kleinheit, bildet den einzigen gleichartigen
Zug in der Waldphysiognomie des Hoch- und des Tiefwaldes.

In dem Maße, wie die phanerogamischen Vegetationstorper ihre Dimen¬
sionen verkürzen, dehnen sich die der Kryptogamen aus. Die krautartigen
Farrn an den dunkel beschatteten Wasserlachen .des Tieflandes werden hier zu
Bäumen, uiid wiegen, Palmen glcicd, ellenlange, zart aufgeschnittene Fcder-
blättcr auf 16—30 Fuß hohen/ rothfaserigem, mit Blaltnarben getüpfelten,
schlank aufgerichteten Stämmen, ober sie ringeln faustdicke Rhizome, die mit
ihren vielen Wurzelkammern dickleibigen Skolopendern gleichen, um die moos-
umpvlsterten Baumstämme und spreizen die leicht- und luftgettagenen Federwedel
radförmig aus, wie der Pfau seinen Schweif. Der Fuß versinkt in hohe
Schichten verwester vegetabilischer Abfälle, das Erdreich ist durchbrochen, zer¬
klüftet, abschüssig, mühsam zu erklimmen. Klare, kalte Wasser spritzen aus
nllen Spalten und Klüften hervor und rieseln munter die Abhänge hinunter,
während im Tiefland der Fuß auf eine feste Erdmasse ohne allen Humus tritt,
die sich eben vor ihm ausbreitet, nur in ihrer dichten Vegetation die Bewegung
hindert und nur hier und da, in weiten Entfernungen von einander von einem
breiten Flußbette durchfurcht wird.

Auch ein anderes Thiergeschlecht haust da oben in der kalten, als da unten
w der heißen Gegend. Mit dem Steigen und Fallen der Quecksilbersäule
bariiren, wie in der Vegetation, Große, Farbe, Temperament und alle Lebens-
«ußerungen des Thierreiches. Insecten. Vogel und Vierfüßler suchen in den
Wäldern der Cordilleren ihre Nahrung auf, aber dicht über der Erde, sie nisten
',n dem Moose, den niedrigsten Baumzweigen, und suchen den Tummelplatz
^i)rer Kämpfe und Spiele nicht oben in schwindelnder, schwankender Höhe. Blut¬
durst und Mordlust ist in ihnen weniger ausgeprägt. Die Krallen des Tigers
verwickeln sich selten einmal in den langen MovSfäden und weichen Humus-
pvlstern des Gebirges. Der Schuppenpanzer der Schlange rasselt weit sel¬
tner durch das nebclumhüllte Gestrüpp. Kein stechendes Jnsect unisummt und
uwschwirrt mehr die unten gepeinigte Haut. Das Gefieder, der Ruf. der
»iügelschlag der Vögel ist ein 'anderer. Während unten die Katzen den glühen-
Durst'mit Blut und Todesqualen löschen, tritt hier der harmlose Tapir
seinen schweren Huf in den Kiessand sprudelnder Quellen ein. und stößt das
schüchterne Reh sein kurzes Geweih an den Zweigen verkrüppelter Bäume ab.

Und so fort, höher hinauf. Je mehr sich die Erdrinde über den Meeres¬
spiegel erhebt, desto mehr lichtet und lüftet sich die Vegetativnsdccke, verkümmert
^'it schwindet der Baumwuchs, vermaunigsacht sich an dessen Stelle die Strauch-
""d Staudenform, bis endlich die Vegetation mit dem, womit sie in der Ur-
pnivde begonnen, mit Gräsern, Moosen und Flechten, wieder abschließt.

Ein rauschender Waldstrom umspülte den Fup der Montana del molto, und
"Ut ihm that sich unsern Blicken eine herrliche Landschaft auf. Einige hundert


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[0297] breiteten Zweigen alle jene zahlreichen Gewächse, die sich in dieser Zone von den atmosphärischen Dünsten oder dem Safte andrer Pflanzen nähren. Die Lianenstämme, die ineinanderverk» vielen Dorncnruthen, die sich hin- und her- wint enden Geweiebse verlieren an Map und Bedeutung; sie beschränken den Gesichtskreis um?t mehr durch ein undurchdringliches ^ep von Stämmen, Ruthen, Zweigen und Blättermassen, Lust und Licht dringen freier in das Innere des Waldes ein. Da aber die Höhenzüge beständig von Neoeln eingehüllt sind, ziehen auch diese ungehindert durch den Wald hindurch, tauchen ihn in eine nur auf Augenblicke zertheilte Masse von Dunst und tropfbarer Feuchtigkeit ein und breiten dasselbe Dunkel, dieselbe Enge und Schon.e über ihn aus, welche in dem Wald der heißen Tiefe herrschen. Die Palmenform, bald in alles über¬ ragender Hohe, bald in winziger Kleinheit, bildet den einzigen gleichartigen Zug in der Waldphysiognomie des Hoch- und des Tiefwaldes. In dem Maße, wie die phanerogamischen Vegetationstorper ihre Dimen¬ sionen verkürzen, dehnen sich die der Kryptogamen aus. Die krautartigen Farrn an den dunkel beschatteten Wasserlachen .des Tieflandes werden hier zu Bäumen, uiid wiegen, Palmen glcicd, ellenlange, zart aufgeschnittene Fcder- blättcr auf 16—30 Fuß hohen/ rothfaserigem, mit Blaltnarben getüpfelten, schlank aufgerichteten Stämmen, ober sie ringeln faustdicke Rhizome, die mit ihren vielen Wurzelkammern dickleibigen Skolopendern gleichen, um die moos- umpvlsterten Baumstämme und spreizen die leicht- und luftgettagenen Federwedel radförmig aus, wie der Pfau seinen Schweif. Der Fuß versinkt in hohe Schichten verwester vegetabilischer Abfälle, das Erdreich ist durchbrochen, zer¬ klüftet, abschüssig, mühsam zu erklimmen. Klare, kalte Wasser spritzen aus nllen Spalten und Klüften hervor und rieseln munter die Abhänge hinunter, während im Tiefland der Fuß auf eine feste Erdmasse ohne allen Humus tritt, die sich eben vor ihm ausbreitet, nur in ihrer dichten Vegetation die Bewegung hindert und nur hier und da, in weiten Entfernungen von einander von einem breiten Flußbette durchfurcht wird. Auch ein anderes Thiergeschlecht haust da oben in der kalten, als da unten w der heißen Gegend. Mit dem Steigen und Fallen der Quecksilbersäule bariiren, wie in der Vegetation, Große, Farbe, Temperament und alle Lebens- «ußerungen des Thierreiches. Insecten. Vogel und Vierfüßler suchen in den Wäldern der Cordilleren ihre Nahrung auf, aber dicht über der Erde, sie nisten ',n dem Moose, den niedrigsten Baumzweigen, und suchen den Tummelplatz ^i)rer Kämpfe und Spiele nicht oben in schwindelnder, schwankender Höhe. Blut¬ durst und Mordlust ist in ihnen weniger ausgeprägt. Die Krallen des Tigers verwickeln sich selten einmal in den langen MovSfäden und weichen Humus- pvlstern des Gebirges. Der Schuppenpanzer der Schlange rasselt weit sel¬ tner durch das nebclumhüllte Gestrüpp. Kein stechendes Jnsect unisummt und uwschwirrt mehr die unten gepeinigte Haut. Das Gefieder, der Ruf. der »iügelschlag der Vögel ist ein 'anderer. Während unten die Katzen den glühen- Durst'mit Blut und Todesqualen löschen, tritt hier der harmlose Tapir seinen schweren Huf in den Kiessand sprudelnder Quellen ein. und stößt das schüchterne Reh sein kurzes Geweih an den Zweigen verkrüppelter Bäume ab. Und so fort, höher hinauf. Je mehr sich die Erdrinde über den Meeres¬ spiegel erhebt, desto mehr lichtet und lüftet sich die Vegetativnsdccke, verkümmert ^'it schwindet der Baumwuchs, vermaunigsacht sich an dessen Stelle die Strauch- ""d Staudenform, bis endlich die Vegetation mit dem, womit sie in der Ur- pnivde begonnen, mit Gräsern, Moosen und Flechten, wieder abschließt. Ein rauschender Waldstrom umspülte den Fup der Montana del molto, und "Ut ihm that sich unsern Blicken eine herrliche Landschaft auf. Einige hundert

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/297>, abgerufen am 29.06.2024.