Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Bearbeitung des Werkes lautet der Passus abweichend so: Divinss (Motto)
e^ianäio g, vubdlieo spstts-eolo melts, enlg. sug, con siuto al sveeelri, hö
ineäesiino e it eoteinporanso suo Dante ^ligkiori poetg,, nellg. eanvella ack
?a1s.ßio act ?0äösta in muro.

Sollen wir glauben, daß die Tafel mit den Portraits von Dante und
Giotto schon im fünfzehnten Jahrhundert nicht mehr an ihrer Stelle war?
Jedenfalls ist das Portrait auf der Wand bereits in jener frühen Periode be¬
merkt und Giotto zugeschrieben worden.

Ein weiteres Zeugniß bestätigt das eben Angeführte. Gianozzo Manetti,
der zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts das Leben Dantes schrieb, sagt
darin: "vaeteruin ejus (Dante) elützies se in Dasiliea 8. Ouois, et in eap-
PeUa ?raetoris Drdani, utrodigue in xarietibus, exeat; es, korma gua
revera in vita tun a Kiotto, Moäam vxtiino e^us teinpor-is pietore, e^reFie
äevieta."

Hieraus erfahren wir, daß es nicht nur ein Portrait Dantes in der Kapelle
des Potest", sondern auch eins in Se. Croce in Florenz gab, und daß beide
Fresken waren. Die Autorschaft Giottos ist allerdings zweifelhaft gelassen,
aber es ist augenscheinlich, daß sowohl das Portrait der Kapelle des Podesta
als das in Se. Croce nach einem Original gemacht ist, das von Giotto nach
der Natur gemalt worden. Von den späteren Schriftstellern erwähnt Lionardo
Aretino nur das von Se. Croce mit den Worten: "D'oltiA'le sua (Dante)
proprig, zj veäe nella oniesa al 8. Oroee yuasi nel nrerito äella eniesa äalla
wano siniZti'g. anäanäo verso l'altar inaA^loro. L ritratto al naturale ot-
Unrarnente per äipintore xerketto al "mei denno.,,

Giovanni Mario Filelfo bestätigt in seinem "Leben Dantes" (in der ersten
Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt) Lionardos Angabe, wenn er sagt:
simulaeruin (czuanäociuiäom esse arbitror numeri) ?Iorentiae axuä
"aermn est 8. Orueis aä eorum sinistram Mi ecclesiam inZressi, aä maMs
prokciseuntur altare. Lstc^no communis eunetoruin opinio veram ekligiem
esse ^<z taeiein paene xroxriam atciue naturalem sit eorum parentes ne-
Votihus retulerunt, Mi vivum viäere Dantein."

Ghiberti wiederum macht in seinem Kommentar Giotto zum Schöpfer der
Fresken in der Kapelle des Podesta; "Dipinse (viotto) vel ?alagio ack
^väesta ac ?iren^e äentro taee it comune come era rudato e 1a oaxvella
<ki 8. Nacläalena."

Ueber das Portrait Dantes an letztgenanntem Ort schweigt er und läßt
Giottos Werke in Se. Croce ganz unberührt. Indessen ergänzt Vasari diese
Lücke wie folgt: "Giotto stellte, wie noch heutigen Tags zu sehen ist. seinen
besten Freund und Zeigenosscn Dante Alighieri in der Kapelle des Podesta in
Florenz dar..... In derselben Kapelle finden sich von derselben Hand die


Grenzboten II. 18KS. 34

Bearbeitung des Werkes lautet der Passus abweichend so: Divinss (Motto)
e^ianäio g, vubdlieo spstts-eolo melts, enlg. sug, con siuto al sveeelri, hö
ineäesiino e it eoteinporanso suo Dante ^ligkiori poetg,, nellg. eanvella ack
?a1s.ßio act ?0äösta in muro.

Sollen wir glauben, daß die Tafel mit den Portraits von Dante und
Giotto schon im fünfzehnten Jahrhundert nicht mehr an ihrer Stelle war?
Jedenfalls ist das Portrait auf der Wand bereits in jener frühen Periode be¬
merkt und Giotto zugeschrieben worden.

Ein weiteres Zeugniß bestätigt das eben Angeführte. Gianozzo Manetti,
der zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts das Leben Dantes schrieb, sagt
darin: „vaeteruin ejus (Dante) elützies se in Dasiliea 8. Ouois, et in eap-
PeUa ?raetoris Drdani, utrodigue in xarietibus, exeat; es, korma gua
revera in vita tun a Kiotto, Moäam vxtiino e^us teinpor-is pietore, e^reFie
äevieta."

Hieraus erfahren wir, daß es nicht nur ein Portrait Dantes in der Kapelle
des Potest«, sondern auch eins in Se. Croce in Florenz gab, und daß beide
Fresken waren. Die Autorschaft Giottos ist allerdings zweifelhaft gelassen,
aber es ist augenscheinlich, daß sowohl das Portrait der Kapelle des Podesta
als das in Se. Croce nach einem Original gemacht ist, das von Giotto nach
der Natur gemalt worden. Von den späteren Schriftstellern erwähnt Lionardo
Aretino nur das von Se. Croce mit den Worten: „D'oltiA'le sua (Dante)
proprig, zj veäe nella oniesa al 8. Oroee yuasi nel nrerito äella eniesa äalla
wano siniZti'g. anäanäo verso l'altar inaA^loro. L ritratto al naturale ot-
Unrarnente per äipintore xerketto al «mei denno.,,

Giovanni Mario Filelfo bestätigt in seinem „Leben Dantes" (in der ersten
Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt) Lionardos Angabe, wenn er sagt:
simulaeruin (czuanäociuiäom esse arbitror numeri) ?Iorentiae axuä
«aermn est 8. Orueis aä eorum sinistram Mi ecclesiam inZressi, aä maMs
prokciseuntur altare. Lstc^no communis eunetoruin opinio veram ekligiem
esse ^<z taeiein paene xroxriam atciue naturalem sit eorum parentes ne-
Votihus retulerunt, Mi vivum viäere Dantein."

Ghiberti wiederum macht in seinem Kommentar Giotto zum Schöpfer der
Fresken in der Kapelle des Podesta; „Dipinse (viotto) vel ?alagio ack
^väesta ac ?iren^e äentro taee it comune come era rudato e 1a oaxvella
<ki 8. Nacläalena."

Ueber das Portrait Dantes an letztgenanntem Ort schweigt er und läßt
Giottos Werke in Se. Croce ganz unberührt. Indessen ergänzt Vasari diese
Lücke wie folgt: „Giotto stellte, wie noch heutigen Tags zu sehen ist. seinen
besten Freund und Zeigenosscn Dante Alighieri in der Kapelle des Podesta in
Florenz dar..... In derselben Kapelle finden sich von derselben Hand die


Grenzboten II. 18KS. 34
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0283" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/283080"/>
          <p xml:id="ID_909" prev="#ID_908"> Bearbeitung des Werkes lautet der Passus abweichend so: Divinss (Motto)<lb/>
e^ianäio g, vubdlieo spstts-eolo melts, enlg. sug, con siuto al sveeelri, hö<lb/>
ineäesiino e it eoteinporanso suo Dante ^ligkiori poetg,, nellg. eanvella ack<lb/>
?a1s.ßio act ?0äösta in muro.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_910"> Sollen wir glauben, daß die Tafel mit den Portraits von Dante und<lb/>
Giotto schon im fünfzehnten Jahrhundert nicht mehr an ihrer Stelle war?<lb/>
Jedenfalls ist das Portrait auf der Wand bereits in jener frühen Periode be¬<lb/>
merkt und Giotto zugeschrieben worden.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_911"> Ein weiteres Zeugniß bestätigt das eben Angeführte. Gianozzo Manetti,<lb/>
der zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts das Leben Dantes schrieb, sagt<lb/>
darin: &#x201E;vaeteruin ejus (Dante) elützies se in Dasiliea 8. Ouois, et in eap-<lb/>
PeUa ?raetoris Drdani, utrodigue in xarietibus, exeat; es, korma gua<lb/>
revera in vita tun a Kiotto, Moäam vxtiino e^us teinpor-is pietore, e^reFie<lb/>
äevieta."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_912"> Hieraus erfahren wir, daß es nicht nur ein Portrait Dantes in der Kapelle<lb/>
des Potest«, sondern auch eins in Se. Croce in Florenz gab, und daß beide<lb/>
Fresken waren. Die Autorschaft Giottos ist allerdings zweifelhaft gelassen,<lb/>
aber es ist augenscheinlich, daß sowohl das Portrait der Kapelle des Podesta<lb/>
als das in Se. Croce nach einem Original gemacht ist, das von Giotto nach<lb/>
der Natur gemalt worden. Von den späteren Schriftstellern erwähnt Lionardo<lb/>
Aretino nur das von Se. Croce mit den Worten: &#x201E;D'oltiA'le sua (Dante)<lb/>
proprig, zj veäe nella oniesa al 8. Oroee yuasi nel nrerito äella eniesa äalla<lb/>
wano siniZti'g. anäanäo verso l'altar inaA^loro. L ritratto al naturale ot-<lb/>
Unrarnente per äipintore xerketto al «mei denno.,,</p><lb/>
          <p xml:id="ID_913"> Giovanni Mario Filelfo bestätigt in seinem &#x201E;Leben Dantes" (in der ersten<lb/>
Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt) Lionardos Angabe, wenn er sagt:<lb/>
simulaeruin (czuanäociuiäom esse arbitror numeri) ?Iorentiae axuä<lb/>
«aermn est 8. Orueis aä eorum sinistram Mi ecclesiam inZressi, aä maMs<lb/>
prokciseuntur altare. Lstc^no communis eunetoruin opinio veram ekligiem<lb/>
esse ^&lt;z taeiein paene xroxriam atciue naturalem sit eorum parentes ne-<lb/>
Votihus retulerunt, Mi vivum viäere Dantein."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_914"> Ghiberti wiederum macht in seinem Kommentar Giotto zum Schöpfer der<lb/>
Fresken in der Kapelle des Podesta; &#x201E;Dipinse (viotto) vel ?alagio ack<lb/>
^väesta ac ?iren^e äentro taee it comune come era rudato e 1a oaxvella<lb/>
&lt;ki 8. Nacläalena."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_915" next="#ID_916"> Ueber das Portrait Dantes an letztgenanntem Ort schweigt er und läßt<lb/>
Giottos Werke in Se. Croce ganz unberührt. Indessen ergänzt Vasari diese<lb/>
Lücke wie folgt: &#x201E;Giotto stellte, wie noch heutigen Tags zu sehen ist. seinen<lb/>
besten Freund und Zeigenosscn Dante Alighieri in der Kapelle des Podesta in<lb/>
Florenz dar..... In derselben Kapelle finden sich von derselben Hand die</p><lb/>
          <fw type="sig" place="bottom"> Grenzboten II. 18KS. 34</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0283] Bearbeitung des Werkes lautet der Passus abweichend so: Divinss (Motto) e^ianäio g, vubdlieo spstts-eolo melts, enlg. sug, con siuto al sveeelri, hö ineäesiino e it eoteinporanso suo Dante ^ligkiori poetg,, nellg. eanvella ack ?a1s.ßio act ?0äösta in muro. Sollen wir glauben, daß die Tafel mit den Portraits von Dante und Giotto schon im fünfzehnten Jahrhundert nicht mehr an ihrer Stelle war? Jedenfalls ist das Portrait auf der Wand bereits in jener frühen Periode be¬ merkt und Giotto zugeschrieben worden. Ein weiteres Zeugniß bestätigt das eben Angeführte. Gianozzo Manetti, der zu Anfang des fünfzehnten Jahrhunderts das Leben Dantes schrieb, sagt darin: „vaeteruin ejus (Dante) elützies se in Dasiliea 8. Ouois, et in eap- PeUa ?raetoris Drdani, utrodigue in xarietibus, exeat; es, korma gua revera in vita tun a Kiotto, Moäam vxtiino e^us teinpor-is pietore, e^reFie äevieta." Hieraus erfahren wir, daß es nicht nur ein Portrait Dantes in der Kapelle des Potest«, sondern auch eins in Se. Croce in Florenz gab, und daß beide Fresken waren. Die Autorschaft Giottos ist allerdings zweifelhaft gelassen, aber es ist augenscheinlich, daß sowohl das Portrait der Kapelle des Podesta als das in Se. Croce nach einem Original gemacht ist, das von Giotto nach der Natur gemalt worden. Von den späteren Schriftstellern erwähnt Lionardo Aretino nur das von Se. Croce mit den Worten: „D'oltiA'le sua (Dante) proprig, zj veäe nella oniesa al 8. Oroee yuasi nel nrerito äella eniesa äalla wano siniZti'g. anäanäo verso l'altar inaA^loro. L ritratto al naturale ot- Unrarnente per äipintore xerketto al «mei denno.,, Giovanni Mario Filelfo bestätigt in seinem „Leben Dantes" (in der ersten Hälfte des fünfzehnten Jahrhunderts verfaßt) Lionardos Angabe, wenn er sagt: simulaeruin (czuanäociuiäom esse arbitror numeri) ?Iorentiae axuä «aermn est 8. Orueis aä eorum sinistram Mi ecclesiam inZressi, aä maMs prokciseuntur altare. Lstc^no communis eunetoruin opinio veram ekligiem esse ^<z taeiein paene xroxriam atciue naturalem sit eorum parentes ne- Votihus retulerunt, Mi vivum viäere Dantein." Ghiberti wiederum macht in seinem Kommentar Giotto zum Schöpfer der Fresken in der Kapelle des Podesta; „Dipinse (viotto) vel ?alagio ack ^väesta ac ?iren^e äentro taee it comune come era rudato e 1a oaxvella <ki 8. Nacläalena." Ueber das Portrait Dantes an letztgenanntem Ort schweigt er und läßt Giottos Werke in Se. Croce ganz unberührt. Indessen ergänzt Vasari diese Lücke wie folgt: „Giotto stellte, wie noch heutigen Tags zu sehen ist. seinen besten Freund und Zeigenosscn Dante Alighieri in der Kapelle des Podesta in Florenz dar..... In derselben Kapelle finden sich von derselben Hand die Grenzboten II. 18KS. 34

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/283
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/283>, abgerufen am 29.06.2024.