Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band.bald von nahe, bald von fern, bald oberhalb, bald unterhalb des Weges herüber- Allmälig neigt sich, je mehr der Weg sich dem Pueblo la Convention ') ruoe" -- die Wurzel der i".troiM mMust, ein sehr mehlhaltigcs und wohl¬ schmeckendes Gemüse. -- Eine Art mit bittrem, giftigen Safte giebt, von dem Safte befreit das Casavemehl; die andre Art, die sogenannte süße, wird gekocht oder geröstet genossen und zu Stärtenmehl (Almidon) verarbeitet. ") Pulp"ria: Hökerladen; in den Städten mit allen Krämerwaaren assprtirt, auf dem Lande nur mit einigen Getränken und Rohprodukten. °) Totumaschaale. Die gespaltene, vom Fruchtfleische gereinigte Fruchtschaale der vrssoeotl" Gqjvte; je nach ihrer Art und Form zu Flaschen, Schaalen, Näpfen, Büchsen u. L. w> verwendet; häufig künstlich ausgeschnitzt und gefärbt. Mehre NonnMlöster, namentlich des Kloster in Trujillo , beschäftigen sich in ausgedehnter Weise mit dieser Industrie. ") Vuar^po tueris: gegohrener Zuckerrohrsaft oder in Wasser aufgelöster Rohzucker; das allgemeine Volksgctränk, dos Bier der Südamerikaner. Nicht zu stark gegohren ist es ein erquickendes, gesundes, süßlichsäuerliches, wohlschmeckendes Getränk. ' 'I ^M8s,av -- der Branntwein aus Zuckerrohrsaft oder Rohzucker, mit Anis abgezogen. ' ) vsuueo -- ein Wort indianischen Ursprungs, bedeutet ein mit kleinen Feldfrüchten
bestelltes Land, gewöhnlich geringern Umfanges als das einer Hacienda VaM^uvro so viel als Bauer, Pächter. Kossäthe. bald von nahe, bald von fern, bald oberhalb, bald unterhalb des Weges herüber- Allmälig neigt sich, je mehr der Weg sich dem Pueblo la Convention ') ruoe» — die Wurzel der i«.troiM mMust, ein sehr mehlhaltigcs und wohl¬ schmeckendes Gemüse. — Eine Art mit bittrem, giftigen Safte giebt, von dem Safte befreit das Casavemehl; die andre Art, die sogenannte süße, wird gekocht oder geröstet genossen und zu Stärtenmehl (Almidon) verarbeitet. «) Pulp«ria: Hökerladen; in den Städten mit allen Krämerwaaren assprtirt, auf dem Lande nur mit einigen Getränken und Rohprodukten. °) Totumaschaale. Die gespaltene, vom Fruchtfleische gereinigte Fruchtschaale der vrssoeotl» Gqjvte; je nach ihrer Art und Form zu Flaschen, Schaalen, Näpfen, Büchsen u. L. w> verwendet; häufig künstlich ausgeschnitzt und gefärbt. Mehre NonnMlöster, namentlich des Kloster in Trujillo , beschäftigen sich in ausgedehnter Weise mit dieser Industrie. ") Vuar^po tueris: gegohrener Zuckerrohrsaft oder in Wasser aufgelöster Rohzucker; das allgemeine Volksgctränk, dos Bier der Südamerikaner. Nicht zu stark gegohren ist es ein erquickendes, gesundes, süßlichsäuerliches, wohlschmeckendes Getränk. ' 'I ^M8s,av — der Branntwein aus Zuckerrohrsaft oder Rohzucker, mit Anis abgezogen. ' ) vsuueo — ein Wort indianischen Ursprungs, bedeutet ein mit kleinen Feldfrüchten
bestelltes Land, gewöhnlich geringern Umfanges als das einer Hacienda VaM^uvro so viel als Bauer, Pächter. Kossäthe. <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0242" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/283039"/> <p xml:id="ID_786" prev="#ID_785"> bald von nahe, bald von fern, bald oberhalb, bald unterhalb des Weges herüber-<lb/> schallen. Oder tiefvunkellaübige Kaffeewäldchen klettern an den entwaldeten<lb/> Abhängen hinan und wieder hinunter, wechselnd mit den lichtgrünen Farben¬<lb/> streifen der nunca") oder des Tabakkrautes unter sich und der Maisfelder<lb/> über sich. Versteckt hinter sedengen Tamarinden- oder dickvlcittcrige» Mango¬<lb/> bäumen, oder frei auf abgerundeten Bergkegeln liegen die kunstlosen, plumpen,<lb/> sich überall gleichenden Häuser und Trockenhöfe der Haciendas, Plötzlich auch<lb/> taucht hinter einer Waldbucht am krummgczogenen Wege der geräumige Korridor<lb/> einer Pulperia auf. da hinein sich hastig und gewaltsam die Mäuler drängen,<lb/> weil sie das Privilegium einmal beanspruchen. unter dem Corridor eines jeden<lb/> Gebäudes am Wege einige Minuten zu verschnaufen, oder, wenn ihnen d,iL<lb/> Zeit nicht gegönnt wird, wenigstens hindurchzulaufen und ihre Lasten an den<lb/> Wänden abzureiben und zu verschieben. Andrerseits aber erachtet es der Arriero<lb/> (Maulthiertreiber) als eine unwiderlegbare Nothwendigkeit, an jeder Pulperia<lb/> vorzusprechen und eine Totumaschale °) voll zZuaraxo eueres«) oder ayisaZo^)<lb/> zu sich zu nehmen, sei es auf eigene oder auf herrschaftliche Kosten.</p><lb/> <p xml:id="ID_787" next="#ID_788"> Allmälig neigt sich, je mehr der Weg sich dem Pueblo la Convention<lb/> nähert, das Erdreich tiefer, die Temperatur nimmt an Wärme, Luft und Erde<lb/> nehmen an Feuchtigkeit zu. Immer üppiger wird der Pflanzenwuchs, immer<lb/> zahlreicher schieben sich die productiven Haciendas und Canucos«) in die<lb/> Wildniß ein, der Landschaft vielseitige Abwechselung und einen milderen wirth¬<lb/> licheren Charakter verleihend. Ein an Formen wie an Farben,, an Großartigkeit<lb/> wie an Anmuth gleich mannigfaltiger Pflanzenteppich schmiegt .sich um all?<lb/> Gliedmaßen des vielgegliederten Bodens. Hart an den dorn- und klaren.<lb/> umschlungenen Waldsaum, über dessen Gipfeln, wie ein Gewölbe über das</p><lb/> <note xml:id="FID_34" place="foot"> ') ruoe» — die Wurzel der i«.troiM mMust, ein sehr mehlhaltigcs und wohl¬<lb/> schmeckendes Gemüse. — Eine Art mit bittrem, giftigen Safte giebt, von dem Safte befreit<lb/> das Casavemehl; die andre Art, die sogenannte süße, wird gekocht oder geröstet genossen und<lb/> zu Stärtenmehl (Almidon) verarbeitet.</note><lb/> <note xml:id="FID_35" place="foot"> «) Pulp«ria: Hökerladen; in den Städten mit allen Krämerwaaren assprtirt, auf dem<lb/> Lande nur mit einigen Getränken und Rohprodukten.</note><lb/> <note xml:id="FID_36" place="foot"> °) Totumaschaale. Die gespaltene, vom Fruchtfleische gereinigte Fruchtschaale der<lb/> vrssoeotl» Gqjvte; je nach ihrer Art und Form zu Flaschen, Schaalen, Näpfen, Büchsen<lb/> u. L. w> verwendet; häufig künstlich ausgeschnitzt und gefärbt. Mehre NonnMlöster,<lb/> namentlich des Kloster in Trujillo , beschäftigen sich in ausgedehnter Weise mit dieser Industrie.</note><lb/> <note xml:id="FID_37" place="foot"> ") Vuar^po tueris: gegohrener Zuckerrohrsaft oder in Wasser aufgelöster Rohzucker;<lb/> das allgemeine Volksgctränk, dos Bier der Südamerikaner. Nicht zu stark gegohren ist es ein<lb/> erquickendes, gesundes, süßlichsäuerliches, wohlschmeckendes Getränk.<lb/> '</note><lb/> <note xml:id="FID_38" place="foot"> 'I ^M8s,av — der Branntwein aus Zuckerrohrsaft oder Rohzucker, mit Anis abgezogen.<lb/> '</note><lb/> <note xml:id="FID_39" place="foot"> ) vsuueo — ein Wort indianischen Ursprungs, bedeutet ein mit kleinen Feldfrüchten<lb/> bestelltes Land, gewöhnlich geringern Umfanges als das einer Hacienda VaM^uvro so viel als<lb/> Bauer, Pächter. Kossäthe.</note><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0242]
bald von nahe, bald von fern, bald oberhalb, bald unterhalb des Weges herüber-
schallen. Oder tiefvunkellaübige Kaffeewäldchen klettern an den entwaldeten
Abhängen hinan und wieder hinunter, wechselnd mit den lichtgrünen Farben¬
streifen der nunca") oder des Tabakkrautes unter sich und der Maisfelder
über sich. Versteckt hinter sedengen Tamarinden- oder dickvlcittcrige» Mango¬
bäumen, oder frei auf abgerundeten Bergkegeln liegen die kunstlosen, plumpen,
sich überall gleichenden Häuser und Trockenhöfe der Haciendas, Plötzlich auch
taucht hinter einer Waldbucht am krummgczogenen Wege der geräumige Korridor
einer Pulperia auf. da hinein sich hastig und gewaltsam die Mäuler drängen,
weil sie das Privilegium einmal beanspruchen. unter dem Corridor eines jeden
Gebäudes am Wege einige Minuten zu verschnaufen, oder, wenn ihnen d,iL
Zeit nicht gegönnt wird, wenigstens hindurchzulaufen und ihre Lasten an den
Wänden abzureiben und zu verschieben. Andrerseits aber erachtet es der Arriero
(Maulthiertreiber) als eine unwiderlegbare Nothwendigkeit, an jeder Pulperia
vorzusprechen und eine Totumaschale °) voll zZuaraxo eueres«) oder ayisaZo^)
zu sich zu nehmen, sei es auf eigene oder auf herrschaftliche Kosten.
Allmälig neigt sich, je mehr der Weg sich dem Pueblo la Convention
nähert, das Erdreich tiefer, die Temperatur nimmt an Wärme, Luft und Erde
nehmen an Feuchtigkeit zu. Immer üppiger wird der Pflanzenwuchs, immer
zahlreicher schieben sich die productiven Haciendas und Canucos«) in die
Wildniß ein, der Landschaft vielseitige Abwechselung und einen milderen wirth¬
licheren Charakter verleihend. Ein an Formen wie an Farben,, an Großartigkeit
wie an Anmuth gleich mannigfaltiger Pflanzenteppich schmiegt .sich um all?
Gliedmaßen des vielgegliederten Bodens. Hart an den dorn- und klaren.
umschlungenen Waldsaum, über dessen Gipfeln, wie ein Gewölbe über das
') ruoe» — die Wurzel der i«.troiM mMust, ein sehr mehlhaltigcs und wohl¬
schmeckendes Gemüse. — Eine Art mit bittrem, giftigen Safte giebt, von dem Safte befreit
das Casavemehl; die andre Art, die sogenannte süße, wird gekocht oder geröstet genossen und
zu Stärtenmehl (Almidon) verarbeitet.
«) Pulp«ria: Hökerladen; in den Städten mit allen Krämerwaaren assprtirt, auf dem
Lande nur mit einigen Getränken und Rohprodukten.
°) Totumaschaale. Die gespaltene, vom Fruchtfleische gereinigte Fruchtschaale der
vrssoeotl» Gqjvte; je nach ihrer Art und Form zu Flaschen, Schaalen, Näpfen, Büchsen
u. L. w> verwendet; häufig künstlich ausgeschnitzt und gefärbt. Mehre NonnMlöster,
namentlich des Kloster in Trujillo , beschäftigen sich in ausgedehnter Weise mit dieser Industrie.
") Vuar^po tueris: gegohrener Zuckerrohrsaft oder in Wasser aufgelöster Rohzucker;
das allgemeine Volksgctränk, dos Bier der Südamerikaner. Nicht zu stark gegohren ist es ein
erquickendes, gesundes, süßlichsäuerliches, wohlschmeckendes Getränk.
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'I ^M8s,av — der Branntwein aus Zuckerrohrsaft oder Rohzucker, mit Anis abgezogen.
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) vsuueo — ein Wort indianischen Ursprungs, bedeutet ein mit kleinen Feldfrüchten
bestelltes Land, gewöhnlich geringern Umfanges als das einer Hacienda VaM^uvro so viel als
Bauer, Pächter. Kossäthe.
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