Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Ständigem. Er meint ferner, daß die lctztgewähltcn Mitglieder der holsteinischen und
schleswigschen Stände vielleicht am besten geeignet sein würden, diese Vertrauens¬
männer des Landes zu bezeichnen. Er will denselben endlich nur eine berathende
Stimme einräumen. Wir würden damit einverstanden sein, wenn uns die Sache
nicht deshalb illusorisch schiene, weil die Mehrzahl der Stände aus Particularisten
vom reinsten Wasser besteht. Wir könnten die Herren nennen, die aus dieser Wahl
hervorgehen würden, und wir sind überzeugt, daß Mommsen dieselben nicht einmal
als Beiräthe willkommen heißen würde. Dagegen schließen wir uns der Broschüre
insofern durchaus an, als wir sagen, bis die neue Ordnung im Einzelnen formulirt
und ihre Verwirklichung vollkommen gesichert ist, "muß das Provisorium dauern und
kann weder von Einberufung der Landesvcrsammlung noch von Anerkennung des
Herzogs die Rede sein. Wir hoffen, daß das preußische Volk bis zu diesem Punkt
in dieser Sache zu der gegenwärtigen Regierung stehen wird, ohne sich irren zu
lassen, weder durch das Zetergeschrei der Particularisten in Schleswig-Holstein und
im übrigen Deutschland, noch durch die Warnung unsrer liberalen Consequcnzmacher,
unter keinen Umständen mit dem gegenwärtigen Ministerium zu gehen."

Völlig unsre Meinung. Bedenklich dagegen die Anmerkung, nach welcher es
"zwei ganz verschiedene Dinge sind, die von unsrer Negierung in dieser Angelegenheit
befolgte Politik zu billigen und die Mittel' zu deren Durchführung dem gegenwärtigen
Ministerium zu bewilligen." Wir denken, wer den Zweck gut heißt, muß auch die
Mittel zu dessen Erreichung hergeben, und diese hier verweigern, heißt den Haß gegen
das Ministerium Bismarck über die Liebe zu Preußen und die Sorge für dessen
und Deutschlands Zukunft stellen. Und wenn Mommsen fortfährt: "da das Aus-
gabenbcwilligungsrecht des Landtags durch die Regierung einmal suspendirt ist, so
ist dasselbe damit eben ganz suspendirt, auch für die Fälle, wo die Regierung wie
der Landtag materiell einig sind," dann wenn er diese Behauptung wiederholt, in¬
dem er sagt, die Regierung habe den Abgeordneten ihr Mitverfügungsrecht über die
Finanzen des Landes genommen und sie könnten "ein Recht nicht gebrauchen, das
sie nicht mehr haben", so sind das Sophismen, die wir gewissen Herren in Kiel
als in deren Natur begründet gern verzeihen würden, die uns aber bei einem klaren
^eist wie Mommsen wieder nur als laxsus Miami erscheinen.

Bisher hat Mommsen nur als Preuße und zwar bis auf die beklagenswert!)-
Anmerkung als guter Preuße gesprochen. Was er weiter sagt, spricht der geborne
Schleswiger, und das hat die Biene wohlweislich fast ganz unberührt gelassen. Wir
aber wollen es in der Kürze mittheilen, obwohl es Viel eher unserem Freund
Treitschke, als unsern Gegnern in Kiel zusagen wird.

"Setzen wir den Fall, daß Preußen sich mit diesen Forderungen begnügt, als den
für die Herzogtümer denkbar günstigsten, so stehen alsdann nicht wir Preußen,
aber wohl die Schleswig-Holstciner vor der ernsten Frage, ob es möglich und dem
Lande zuträglich ,ist, das Regiment daselbst in der bezeichneten Weise zwischen dem
^roßstcmt Preußen und der eigenen Landesregierung zu spalten.

Der Kern alles nationalen wie provinzialen und communalen Sclbstregimcnts ist die
Finanzverwaltung- Nach dem oben Gesagten würde das preußische Marincbudget sür die
Herzogthümer nach Verhältniß der Kopfzahl ohne weiteres maßgebend fein und das
Militärbudget zwar von ihren Vertretern festgestellt werden, aber nicht relativ gc-
U"ger ausfallen können als das preußische, da der Präsenzstand der preußischen
Armee für die Herzogthümer maßgebend sein muß und aus diesem die Ziffer des
Militärbudgets im Wesentlichen mit Nothwendigkeit folgt. Nach dem diesjährigen
Preußischen Budget betragen Militär- und Marinekostcn ungefähr zwei Siebentel
der gesammten Staatsausgaben und auf eine tiefgreifende Verminderung dieser
Vcrhältnißzcchl ist nicht zu rechnen, da den bei dem Militär nothwendigen Reduc-
tionen die ebenfalls nothwendigen sehr beträchtlichen Mehrausgaben sür die Marine


Ständigem. Er meint ferner, daß die lctztgewähltcn Mitglieder der holsteinischen und
schleswigschen Stände vielleicht am besten geeignet sein würden, diese Vertrauens¬
männer des Landes zu bezeichnen. Er will denselben endlich nur eine berathende
Stimme einräumen. Wir würden damit einverstanden sein, wenn uns die Sache
nicht deshalb illusorisch schiene, weil die Mehrzahl der Stände aus Particularisten
vom reinsten Wasser besteht. Wir könnten die Herren nennen, die aus dieser Wahl
hervorgehen würden, und wir sind überzeugt, daß Mommsen dieselben nicht einmal
als Beiräthe willkommen heißen würde. Dagegen schließen wir uns der Broschüre
insofern durchaus an, als wir sagen, bis die neue Ordnung im Einzelnen formulirt
und ihre Verwirklichung vollkommen gesichert ist, „muß das Provisorium dauern und
kann weder von Einberufung der Landesvcrsammlung noch von Anerkennung des
Herzogs die Rede sein. Wir hoffen, daß das preußische Volk bis zu diesem Punkt
in dieser Sache zu der gegenwärtigen Regierung stehen wird, ohne sich irren zu
lassen, weder durch das Zetergeschrei der Particularisten in Schleswig-Holstein und
im übrigen Deutschland, noch durch die Warnung unsrer liberalen Consequcnzmacher,
unter keinen Umständen mit dem gegenwärtigen Ministerium zu gehen."

Völlig unsre Meinung. Bedenklich dagegen die Anmerkung, nach welcher es
„zwei ganz verschiedene Dinge sind, die von unsrer Negierung in dieser Angelegenheit
befolgte Politik zu billigen und die Mittel' zu deren Durchführung dem gegenwärtigen
Ministerium zu bewilligen." Wir denken, wer den Zweck gut heißt, muß auch die
Mittel zu dessen Erreichung hergeben, und diese hier verweigern, heißt den Haß gegen
das Ministerium Bismarck über die Liebe zu Preußen und die Sorge für dessen
und Deutschlands Zukunft stellen. Und wenn Mommsen fortfährt: „da das Aus-
gabenbcwilligungsrecht des Landtags durch die Regierung einmal suspendirt ist, so
ist dasselbe damit eben ganz suspendirt, auch für die Fälle, wo die Regierung wie
der Landtag materiell einig sind," dann wenn er diese Behauptung wiederholt, in¬
dem er sagt, die Regierung habe den Abgeordneten ihr Mitverfügungsrecht über die
Finanzen des Landes genommen und sie könnten „ein Recht nicht gebrauchen, das
sie nicht mehr haben", so sind das Sophismen, die wir gewissen Herren in Kiel
als in deren Natur begründet gern verzeihen würden, die uns aber bei einem klaren
^eist wie Mommsen wieder nur als laxsus Miami erscheinen.

Bisher hat Mommsen nur als Preuße und zwar bis auf die beklagenswert!)-
Anmerkung als guter Preuße gesprochen. Was er weiter sagt, spricht der geborne
Schleswiger, und das hat die Biene wohlweislich fast ganz unberührt gelassen. Wir
aber wollen es in der Kürze mittheilen, obwohl es Viel eher unserem Freund
Treitschke, als unsern Gegnern in Kiel zusagen wird.

„Setzen wir den Fall, daß Preußen sich mit diesen Forderungen begnügt, als den
für die Herzogtümer denkbar günstigsten, so stehen alsdann nicht wir Preußen,
aber wohl die Schleswig-Holstciner vor der ernsten Frage, ob es möglich und dem
Lande zuträglich ,ist, das Regiment daselbst in der bezeichneten Weise zwischen dem
^roßstcmt Preußen und der eigenen Landesregierung zu spalten.

Der Kern alles nationalen wie provinzialen und communalen Sclbstregimcnts ist die
Finanzverwaltung- Nach dem oben Gesagten würde das preußische Marincbudget sür die
Herzogthümer nach Verhältniß der Kopfzahl ohne weiteres maßgebend fein und das
Militärbudget zwar von ihren Vertretern festgestellt werden, aber nicht relativ gc-
U"ger ausfallen können als das preußische, da der Präsenzstand der preußischen
Armee für die Herzogthümer maßgebend sein muß und aus diesem die Ziffer des
Militärbudgets im Wesentlichen mit Nothwendigkeit folgt. Nach dem diesjährigen
Preußischen Budget betragen Militär- und Marinekostcn ungefähr zwei Siebentel
der gesammten Staatsausgaben und auf eine tiefgreifende Verminderung dieser
Vcrhältnißzcchl ist nicht zu rechnen, da den bei dem Militär nothwendigen Reduc-
tionen die ebenfalls nothwendigen sehr beträchtlichen Mehrausgaben sür die Marine


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0171" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/282968"/>
          <p xml:id="ID_565" prev="#ID_564"> Ständigem. Er meint ferner, daß die lctztgewähltcn Mitglieder der holsteinischen und<lb/>
schleswigschen Stände vielleicht am besten geeignet sein würden, diese Vertrauens¬<lb/>
männer des Landes zu bezeichnen. Er will denselben endlich nur eine berathende<lb/>
Stimme einräumen. Wir würden damit einverstanden sein, wenn uns die Sache<lb/>
nicht deshalb illusorisch schiene, weil die Mehrzahl der Stände aus Particularisten<lb/>
vom reinsten Wasser besteht. Wir könnten die Herren nennen, die aus dieser Wahl<lb/>
hervorgehen würden, und wir sind überzeugt, daß Mommsen dieselben nicht einmal<lb/>
als Beiräthe willkommen heißen würde. Dagegen schließen wir uns der Broschüre<lb/>
insofern durchaus an, als wir sagen, bis die neue Ordnung im Einzelnen formulirt<lb/>
und ihre Verwirklichung vollkommen gesichert ist, &#x201E;muß das Provisorium dauern und<lb/>
kann weder von Einberufung der Landesvcrsammlung noch von Anerkennung des<lb/>
Herzogs die Rede sein. Wir hoffen, daß das preußische Volk bis zu diesem Punkt<lb/>
in dieser Sache zu der gegenwärtigen Regierung stehen wird, ohne sich irren zu<lb/>
lassen, weder durch das Zetergeschrei der Particularisten in Schleswig-Holstein und<lb/>
im übrigen Deutschland, noch durch die Warnung unsrer liberalen Consequcnzmacher,<lb/>
unter keinen Umständen mit dem gegenwärtigen Ministerium zu gehen."</p><lb/>
          <p xml:id="ID_566"> Völlig unsre Meinung. Bedenklich dagegen die Anmerkung, nach welcher es<lb/>
&#x201E;zwei ganz verschiedene Dinge sind, die von unsrer Negierung in dieser Angelegenheit<lb/>
befolgte Politik zu billigen und die Mittel' zu deren Durchführung dem gegenwärtigen<lb/>
Ministerium zu bewilligen." Wir denken, wer den Zweck gut heißt, muß auch die<lb/>
Mittel zu dessen Erreichung hergeben, und diese hier verweigern, heißt den Haß gegen<lb/>
das Ministerium Bismarck über die Liebe zu Preußen und die Sorge für dessen<lb/>
und Deutschlands Zukunft stellen. Und wenn Mommsen fortfährt: &#x201E;da das Aus-<lb/>
gabenbcwilligungsrecht des Landtags durch die Regierung einmal suspendirt ist, so<lb/>
ist dasselbe damit eben ganz suspendirt, auch für die Fälle, wo die Regierung wie<lb/>
der Landtag materiell einig sind," dann wenn er diese Behauptung wiederholt, in¬<lb/>
dem er sagt, die Regierung habe den Abgeordneten ihr Mitverfügungsrecht über die<lb/>
Finanzen des Landes genommen und sie könnten &#x201E;ein Recht nicht gebrauchen, das<lb/>
sie nicht mehr haben", so sind das Sophismen, die wir gewissen Herren in Kiel<lb/>
als in deren Natur begründet gern verzeihen würden, die uns aber bei einem klaren<lb/>
^eist wie Mommsen wieder nur als laxsus Miami erscheinen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_567"> Bisher hat Mommsen nur als Preuße und zwar bis auf die beklagenswert!)-<lb/>
Anmerkung als guter Preuße gesprochen. Was er weiter sagt, spricht der geborne<lb/>
Schleswiger, und das hat die Biene wohlweislich fast ganz unberührt gelassen. Wir<lb/>
aber wollen es in der Kürze mittheilen, obwohl es Viel eher unserem Freund<lb/>
Treitschke, als unsern Gegnern in Kiel zusagen wird.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_568"> &#x201E;Setzen wir den Fall, daß Preußen sich mit diesen Forderungen begnügt, als den<lb/>
für die Herzogtümer denkbar günstigsten, so stehen alsdann nicht wir Preußen,<lb/>
aber wohl die Schleswig-Holstciner vor der ernsten Frage, ob es möglich und dem<lb/>
Lande zuträglich ,ist, das Regiment daselbst in der bezeichneten Weise zwischen dem<lb/>
^roßstcmt Preußen und der eigenen Landesregierung zu spalten.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_569" next="#ID_570"> Der Kern alles nationalen wie provinzialen und communalen Sclbstregimcnts ist die<lb/>
Finanzverwaltung- Nach dem oben Gesagten würde das preußische Marincbudget sür die<lb/>
Herzogthümer nach Verhältniß der Kopfzahl ohne weiteres maßgebend fein und das<lb/>
Militärbudget zwar von ihren Vertretern festgestellt werden, aber nicht relativ gc-<lb/>
U"ger ausfallen können als das preußische, da der Präsenzstand der preußischen<lb/>
Armee für die Herzogthümer maßgebend sein muß und aus diesem die Ziffer des<lb/>
Militärbudgets im Wesentlichen mit Nothwendigkeit folgt. Nach dem diesjährigen<lb/>
Preußischen Budget betragen Militär- und Marinekostcn ungefähr zwei Siebentel<lb/>
der gesammten Staatsausgaben und auf eine tiefgreifende Verminderung dieser<lb/>
Vcrhältnißzcchl ist nicht zu rechnen, da den bei dem Militär nothwendigen Reduc-<lb/>
tionen die ebenfalls nothwendigen sehr beträchtlichen Mehrausgaben sür die Marine</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0171] Ständigem. Er meint ferner, daß die lctztgewähltcn Mitglieder der holsteinischen und schleswigschen Stände vielleicht am besten geeignet sein würden, diese Vertrauens¬ männer des Landes zu bezeichnen. Er will denselben endlich nur eine berathende Stimme einräumen. Wir würden damit einverstanden sein, wenn uns die Sache nicht deshalb illusorisch schiene, weil die Mehrzahl der Stände aus Particularisten vom reinsten Wasser besteht. Wir könnten die Herren nennen, die aus dieser Wahl hervorgehen würden, und wir sind überzeugt, daß Mommsen dieselben nicht einmal als Beiräthe willkommen heißen würde. Dagegen schließen wir uns der Broschüre insofern durchaus an, als wir sagen, bis die neue Ordnung im Einzelnen formulirt und ihre Verwirklichung vollkommen gesichert ist, „muß das Provisorium dauern und kann weder von Einberufung der Landesvcrsammlung noch von Anerkennung des Herzogs die Rede sein. Wir hoffen, daß das preußische Volk bis zu diesem Punkt in dieser Sache zu der gegenwärtigen Regierung stehen wird, ohne sich irren zu lassen, weder durch das Zetergeschrei der Particularisten in Schleswig-Holstein und im übrigen Deutschland, noch durch die Warnung unsrer liberalen Consequcnzmacher, unter keinen Umständen mit dem gegenwärtigen Ministerium zu gehen." Völlig unsre Meinung. Bedenklich dagegen die Anmerkung, nach welcher es „zwei ganz verschiedene Dinge sind, die von unsrer Negierung in dieser Angelegenheit befolgte Politik zu billigen und die Mittel' zu deren Durchführung dem gegenwärtigen Ministerium zu bewilligen." Wir denken, wer den Zweck gut heißt, muß auch die Mittel zu dessen Erreichung hergeben, und diese hier verweigern, heißt den Haß gegen das Ministerium Bismarck über die Liebe zu Preußen und die Sorge für dessen und Deutschlands Zukunft stellen. Und wenn Mommsen fortfährt: „da das Aus- gabenbcwilligungsrecht des Landtags durch die Regierung einmal suspendirt ist, so ist dasselbe damit eben ganz suspendirt, auch für die Fälle, wo die Regierung wie der Landtag materiell einig sind," dann wenn er diese Behauptung wiederholt, in¬ dem er sagt, die Regierung habe den Abgeordneten ihr Mitverfügungsrecht über die Finanzen des Landes genommen und sie könnten „ein Recht nicht gebrauchen, das sie nicht mehr haben", so sind das Sophismen, die wir gewissen Herren in Kiel als in deren Natur begründet gern verzeihen würden, die uns aber bei einem klaren ^eist wie Mommsen wieder nur als laxsus Miami erscheinen. Bisher hat Mommsen nur als Preuße und zwar bis auf die beklagenswert!)- Anmerkung als guter Preuße gesprochen. Was er weiter sagt, spricht der geborne Schleswiger, und das hat die Biene wohlweislich fast ganz unberührt gelassen. Wir aber wollen es in der Kürze mittheilen, obwohl es Viel eher unserem Freund Treitschke, als unsern Gegnern in Kiel zusagen wird. „Setzen wir den Fall, daß Preußen sich mit diesen Forderungen begnügt, als den für die Herzogtümer denkbar günstigsten, so stehen alsdann nicht wir Preußen, aber wohl die Schleswig-Holstciner vor der ernsten Frage, ob es möglich und dem Lande zuträglich ,ist, das Regiment daselbst in der bezeichneten Weise zwischen dem ^roßstcmt Preußen und der eigenen Landesregierung zu spalten. Der Kern alles nationalen wie provinzialen und communalen Sclbstregimcnts ist die Finanzverwaltung- Nach dem oben Gesagten würde das preußische Marincbudget sür die Herzogthümer nach Verhältniß der Kopfzahl ohne weiteres maßgebend fein und das Militärbudget zwar von ihren Vertretern festgestellt werden, aber nicht relativ gc- U"ger ausfallen können als das preußische, da der Präsenzstand der preußischen Armee für die Herzogthümer maßgebend sein muß und aus diesem die Ziffer des Militärbudgets im Wesentlichen mit Nothwendigkeit folgt. Nach dem diesjährigen Preußischen Budget betragen Militär- und Marinekostcn ungefähr zwei Siebentel der gesammten Staatsausgaben und auf eine tiefgreifende Verminderung dieser Vcrhältnißzcchl ist nicht zu rechnen, da den bei dem Militär nothwendigen Reduc- tionen die ebenfalls nothwendigen sehr beträchtlichen Mehrausgaben sür die Marine

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/171
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/171>, abgerufen am 26.06.2024.