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Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band.

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fahrend nur 5 Sgl. pro Tonne zahlt, werden jährlich 950,000 Thlr. eingehen.
Zieht man davon den Betrieb mit 160,000 Thlr. ab, so bleibt ein Reingewinn
von 790.000 Thlrn. oder 4,27 Procent des Anlagecapitals.

steigert sich die Frequenz nach einigen Jahren, wie mit Sicherheit zu
hoffen, auf 20,000 Schiffe. 18.000 beladene und 2,000 geballastcte. so giebt
das nach Abzug der sich gleichbleibenden Betriebs- und Unterhaltungskosten schon
einen Reingewinn von 1,106,666 Thlrn. oder 5,98 Procent des Anlage¬
capitals.

Wächst die Frequenz später, wie wahrscheinlich, aus 25,000 Schiffe an,
so folgt daraus eine Verzinsung zu 7,69 Procent; erreicht jene die Ziffer von
36.400 Schiffen, so hätten die Erbauer des Kanals mehr als 11 Procent
Zinsen zu erwarten.

Zu ungefähr derselben Einnahme, welche wir mit der Denkschrift bei einer
Frequenz von 20,000 Schiffen für den Kanal erwarten, gelangte, wenn auch
mit andern Ansätzen, eine Berechnung, die, aus der Mitte des rostocker Handels¬
standes hervorgegangen, im August vorigen Jahres in der Nationalzcitung
erschien. Es hieß dort:

Ein Schiff von 10 Commerzlasten -r 6000 Pfund würde beim Wege durch
den Kanal an Heuer 25, an Proviant 10, an Zinsen 10. an Lootseugebühr
in den Drogden gleichfalls 10. an Abnutzung der Takelage ebensoviel, im
Ganzen also 75 Thlr. ersparen. Dagegen möchten die Kosten. Schlepplvhn
im Kanal und Lootsengeld auf der Elbe, 50 Thlr. betragen. Die ersparten
25 Thlr. würden aber wiederum durch Abnutzung des kleinen Tauwerkes beim
Bugsiren im Kanal verloren gehen. Als Gewinn bliebe dann nur die kürzere
Fahrzeit und der Zinsgewinn an der Ladung übrig, und hiernach setzen die
Rostocker als Maximalhöhe für die Kanalabgabe an:

Beladene Schiffe 10 Sgr. für die Commerzlast von 6000 Pfd.
Schiffe in Ballast 5 " " ..
Ferner ein Viertel Procent vom Werth der Ladung als Aequivalent
für die ersparte Versicherungsprämie.

Mit diesen Zahlen wird dann die muthmaßliche Einnahme des Kanales
folgendermaßen berechnet:

Summa der Einnahme 1.093.300 Thlr.

Bei den, obigen summarischen Anschlägen der kieler Denkschrift sind noch
einige Punkte nicht berücksichtigt, welche auf die Erhöhung des Zinsertrages
einwirken müssen.


fahrend nur 5 Sgl. pro Tonne zahlt, werden jährlich 950,000 Thlr. eingehen.
Zieht man davon den Betrieb mit 160,000 Thlr. ab, so bleibt ein Reingewinn
von 790.000 Thlrn. oder 4,27 Procent des Anlagecapitals.

steigert sich die Frequenz nach einigen Jahren, wie mit Sicherheit zu
hoffen, auf 20,000 Schiffe. 18.000 beladene und 2,000 geballastcte. so giebt
das nach Abzug der sich gleichbleibenden Betriebs- und Unterhaltungskosten schon
einen Reingewinn von 1,106,666 Thlrn. oder 5,98 Procent des Anlage¬
capitals.

Wächst die Frequenz später, wie wahrscheinlich, aus 25,000 Schiffe an,
so folgt daraus eine Verzinsung zu 7,69 Procent; erreicht jene die Ziffer von
36.400 Schiffen, so hätten die Erbauer des Kanals mehr als 11 Procent
Zinsen zu erwarten.

Zu ungefähr derselben Einnahme, welche wir mit der Denkschrift bei einer
Frequenz von 20,000 Schiffen für den Kanal erwarten, gelangte, wenn auch
mit andern Ansätzen, eine Berechnung, die, aus der Mitte des rostocker Handels¬
standes hervorgegangen, im August vorigen Jahres in der Nationalzcitung
erschien. Es hieß dort:

Ein Schiff von 10 Commerzlasten -r 6000 Pfund würde beim Wege durch
den Kanal an Heuer 25, an Proviant 10, an Zinsen 10. an Lootseugebühr
in den Drogden gleichfalls 10. an Abnutzung der Takelage ebensoviel, im
Ganzen also 75 Thlr. ersparen. Dagegen möchten die Kosten. Schlepplvhn
im Kanal und Lootsengeld auf der Elbe, 50 Thlr. betragen. Die ersparten
25 Thlr. würden aber wiederum durch Abnutzung des kleinen Tauwerkes beim
Bugsiren im Kanal verloren gehen. Als Gewinn bliebe dann nur die kürzere
Fahrzeit und der Zinsgewinn an der Ladung übrig, und hiernach setzen die
Rostocker als Maximalhöhe für die Kanalabgabe an:

Beladene Schiffe 10 Sgr. für die Commerzlast von 6000 Pfd.
Schiffe in Ballast 5 „ „ ..
Ferner ein Viertel Procent vom Werth der Ladung als Aequivalent
für die ersparte Versicherungsprämie.

Mit diesen Zahlen wird dann die muthmaßliche Einnahme des Kanales
folgendermaßen berechnet:

Summa der Einnahme 1.093.300 Thlr.

Bei den, obigen summarischen Anschlägen der kieler Denkschrift sind noch
einige Punkte nicht berücksichtigt, welche auf die Erhöhung des Zinsertrages
einwirken müssen.


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 24, 1865, I. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341801_282796/155>, abgerufen am 26.06.2024.