Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, I. Semester. II. Band.genügt Ihnen wohl zu erfahren, daß er bei den Vorfällen von 1830 und u. Zur Beleuchtung der renctionäreu Aera in Mecklenburg-Schwerin. 2. Die Reaction begann ihr Wer? zunächst in der Presse. Der "nord¬ genügt Ihnen wohl zu erfahren, daß er bei den Vorfällen von 1830 und u. Zur Beleuchtung der renctionäreu Aera in Mecklenburg-Schwerin. 2. Die Reaction begann ihr Wer? zunächst in der Presse. Der „nord¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0256" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/188283"/> <p xml:id="ID_815" prev="#ID_814"> genügt Ihnen wohl zu erfahren, daß er bei den Vorfällen von 1830 und<lb/> 1831 betheiligt war und ein kräftiger, sonst nicht excentrischer Mann ist, womit<lb/> ich mich für heute empfehle, um Andre zu Wort kommen zu lassen.</p><lb/> <note type="byline"> u.</note><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </div> <div n="1"> <head> Zur Beleuchtung der renctionäreu Aera in Mecklenburg-Schwerin.</head><lb/> <div n="2"> <head> 2.</head><lb/> <p xml:id="ID_816" next="#ID_817"> Die Reaction begann ihr Wer? zunächst in der Presse. Der „nord¬<lb/> deutsche Correspondent", gegründet und geleitet von Individuen, welche<lb/> bald nachher von ihrer politischen Logik sich in die römische Kirche treiben<lb/> ließen, stellte sich zur Hauptaufgabe, die constitutionellen Minister um das<lb/> Vertrauen und die Achtung des Großherzogs zu bringen. Fast in jeder<lb/> Nummer des Blattes ward, mit einem Mißbrauch der Preßfreiheit, wie ihn<lb/> selbst die radicalsten Blätter in Mecklenburg sich niemals erlaubt haben, in<lb/> den verletzendsten Ausdrücken von ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter geredet.<lb/> Es ward ohne Umschweif verkündigt, daß sie den Großherzog „belogen und<lb/> betrogen" hätten, indem sie ihm zur Publication des Staatsgrundgcsetzes<lb/> riethen. Als das Staatsgrundgesetz publicirt war, umgab der „norddeutsche<lb/> Correspondent" den Theil, welcher die Nachrichten aus Mecklenburg enthielt,<lb/> mit einem schwarzen Trauerrand, gleich als ob Mecklenburg einen tiefen Fall<lb/> gethan, während es doch nur den verderblichen Feudalismus von sich aus¬<lb/> gestoßen hatte. Dieses Zeichen der Trauer ward durch die ganze Zeit bei¬<lb/> behalten, wo das den Feudalen verhaßte Staatsgrundgcsetz die Herrschaft be¬<lb/> hauptete. Einzelne freche Gesellen der Partei 'gingen aber noch weiter und<lb/> verstiegen sich bis zu öffentlicher Verhöhnung des Großherzogs selbst. Sie<lb/> benutzten die Festlichkeiten, welche in Anlaß der Vermählung der Schwester<lb/> des Großherzogs, der Herzogin Louise, mit dem Fürsten Hugo v. Windisch-<lb/> Grätz und der acht Tage später folgenden Vermählung des Großherzogs mit<lb/> der Prinzessin Auguste v. Neuß bei Hofe stattfanden, um in ihrem Organ,<lb/> dem „Norddeutschen Korrespondenten", mit der Unterschrift ihres Namens ihren</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0256]
genügt Ihnen wohl zu erfahren, daß er bei den Vorfällen von 1830 und
1831 betheiligt war und ein kräftiger, sonst nicht excentrischer Mann ist, womit
ich mich für heute empfehle, um Andre zu Wort kommen zu lassen.
u.
Zur Beleuchtung der renctionäreu Aera in Mecklenburg-Schwerin.
2.
Die Reaction begann ihr Wer? zunächst in der Presse. Der „nord¬
deutsche Correspondent", gegründet und geleitet von Individuen, welche
bald nachher von ihrer politischen Logik sich in die römische Kirche treiben
ließen, stellte sich zur Hauptaufgabe, die constitutionellen Minister um das
Vertrauen und die Achtung des Großherzogs zu bringen. Fast in jeder
Nummer des Blattes ward, mit einem Mißbrauch der Preßfreiheit, wie ihn
selbst die radicalsten Blätter in Mecklenburg sich niemals erlaubt haben, in
den verletzendsten Ausdrücken von ihren Fähigkeiten und ihrem Charakter geredet.
Es ward ohne Umschweif verkündigt, daß sie den Großherzog „belogen und
betrogen" hätten, indem sie ihm zur Publication des Staatsgrundgcsetzes
riethen. Als das Staatsgrundgesetz publicirt war, umgab der „norddeutsche
Correspondent" den Theil, welcher die Nachrichten aus Mecklenburg enthielt,
mit einem schwarzen Trauerrand, gleich als ob Mecklenburg einen tiefen Fall
gethan, während es doch nur den verderblichen Feudalismus von sich aus¬
gestoßen hatte. Dieses Zeichen der Trauer ward durch die ganze Zeit bei¬
behalten, wo das den Feudalen verhaßte Staatsgrundgcsetz die Herrschaft be¬
hauptete. Einzelne freche Gesellen der Partei 'gingen aber noch weiter und
verstiegen sich bis zu öffentlicher Verhöhnung des Großherzogs selbst. Sie
benutzten die Festlichkeiten, welche in Anlaß der Vermählung der Schwester
des Großherzogs, der Herzogin Louise, mit dem Fürsten Hugo v. Windisch-
Grätz und der acht Tage später folgenden Vermählung des Großherzogs mit
der Prinzessin Auguste v. Neuß bei Hofe stattfanden, um in ihrem Organ,
dem „Norddeutschen Korrespondenten", mit der Unterschrift ihres Namens ihren
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