Die Grenzboten. Jg. 22, 1863, II. Semester. IV. Band.Von Schweinen führt der Katalog 293 Stück auf. Aus England kamen An Federvieh werden 328 Stück genannt, das Meiste aus Hamburg und Die angeführte Zahl der Aussteller landwirthschaftlicher Geräthe und Ma¬ Die meisten Aussteller schickte Großbritannien, nämlich 73. Dann folgen Die Eintheilung und Classisicirung, innerhalb welcher die Pferde auf¬ Freiherrn v. Seckendorffs (Broock in Pommern) Hengst, "Harliston", braun, Die zweite Classe faßte die orientalischen Hengste. Also mehr eine Natur- Von Schweinen führt der Katalog 293 Stück auf. Aus England kamen An Federvieh werden 328 Stück genannt, das Meiste aus Hamburg und Die angeführte Zahl der Aussteller landwirthschaftlicher Geräthe und Ma¬ Die meisten Aussteller schickte Großbritannien, nämlich 73. Dann folgen Die Eintheilung und Classisicirung, innerhalb welcher die Pferde auf¬ Freiherrn v. Seckendorffs (Broock in Pommern) Hengst, „Harliston", braun, Die zweite Classe faßte die orientalischen Hengste. Also mehr eine Natur- <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0468" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/116396"/> <p xml:id="ID_1549"> Von Schweinen führt der Katalog 293 Stück auf. Aus England kamen<lb/> 89, aus Preußen 39, aus Hamburg 57.</p><lb/> <p xml:id="ID_1550"> An Federvieh werden 328 Stück genannt, das Meiste aus Hamburg und<lb/> Hannover.</p><lb/> <p xml:id="ID_1551"> Die angeführte Zahl der Aussteller landwirthschaftlicher Geräthe und Ma¬<lb/> schinen beträgt 3S0, doch ist sie im Laufe der Ausstellung gewachsen. 2944<lb/> Stück total soll von Gerathen und Maschinen ausgestellt gewesen sein, eine<lb/> Zahl, welche durch Stücknummerirung jeder Kleinigkeit entstand, aber durch zu<lb/> späte Ankunft nicht aufgeführter Maschinen sicher aus 3000 gestiegen sein dürfte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1552"> Die meisten Aussteller schickte Großbritannien, nämlich 73. Dann folgen<lb/> Hamburg mit 61, Preußen mit 62, Hannover mit 46, die Herzogthümer mit<lb/> 21, Oestreich mit 17. — Lediglich in dieser Abtheilung war durch zwei Aus¬<lb/> steller auch Bayern vertreten. Landwirthschaftliche Erzeugnisse jeder Art haben<lb/> 827 Aussteller eingesandt und zwar 786 Nummern. Das Meiste kam aus<lb/> Baden; 166 Aussteller sind genannt. Oestreich folgt mit 83, Hessen-Darm¬<lb/> stadt mit 57, Preußen mit 50. Bayern fehlt wieder. Die oberndörser Run¬<lb/> kelrübe und deren Samen, fränkische Gerste, bayerischer Hopfen und Bier —<lb/> warum sandte man das nicht? Treten wir nach dieser Uebersicht näher an das<lb/> Ausgestellte.</p><lb/> <p xml:id="ID_1553"> Die Eintheilung und Classisicirung, innerhalb welcher die Pferde auf¬<lb/> gestellt und geordnet waren und concurrirten, war vorzugsweise richtig durch¬<lb/> geführt. Sie zeigte, was die Pferdezüchter wollen, was dem Gebrauche, dem<lb/> Staatswesen frommt und nothwendig ist. Nicht die Racen mit ihren Unter-<lb/> abtheilungen werden belobt, sondern die Leistung. Nicht die natürliche, sondern<lb/> die künstliche Race zeigt, was ihr Züchter beabsichtigte, und auf der Ausstellung<lb/> in richtigeren Sinne ein Thierproduct. „Alle englischen Vollblutpferde sind<lb/> auf drei Stammväter zurückzuführen" (Nathusius) und der Begriff „Vollblut"<lb/> ist heute unabhängig von dem Lande. Das „Rennblut", das aus England<lb/> stammt und-keinen landwirtschaftlichen Werth besitzt, hat glücklicher Weise auch<lb/> Gegner, und das Vollblut, geeignet, die Zucht edler Pferde für verschiedenen<lb/> Gebrauch zu verbessern, verdient allein des Landwirths Aufmerksamkeit. Ihm<lb/> war auch in Hamburg der höchste Preis — 400 Thlr. — zu erringen möglich,<lb/> welchen Vortex, ein in England erkaufter und dem fürstlich lippeschen Renner¬<lb/> gestüt zu Lopshorn gehörender, schwarzbrauner Hengst, 14 Jahre alt, erhielt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1554"> Freiherrn v. Seckendorffs (Broock in Pommern) Hengst, „Harliston", braun,<lb/> 6 Jahr alt, gewann den zweiten Preis, (100 Thlr.). Sechzehn Pferde waren<lb/> ausgestellt, davon acht von englischen Züchtern, eines in England gekauft.<lb/> Alle waren außergewöhnliche Thiere; das gab ihnen den Familiennamen „Voll¬<lb/> blut!" Wie viel sogenanntes arabisches, spanisches, englisches Blut ist darin?</p><lb/> <p xml:id="ID_1555" next="#ID_1556"> Die zweite Classe faßte die orientalischen Hengste. Also mehr eine Natur-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0468]
Von Schweinen führt der Katalog 293 Stück auf. Aus England kamen
89, aus Preußen 39, aus Hamburg 57.
An Federvieh werden 328 Stück genannt, das Meiste aus Hamburg und
Hannover.
Die angeführte Zahl der Aussteller landwirthschaftlicher Geräthe und Ma¬
schinen beträgt 3S0, doch ist sie im Laufe der Ausstellung gewachsen. 2944
Stück total soll von Gerathen und Maschinen ausgestellt gewesen sein, eine
Zahl, welche durch Stücknummerirung jeder Kleinigkeit entstand, aber durch zu
späte Ankunft nicht aufgeführter Maschinen sicher aus 3000 gestiegen sein dürfte.
Die meisten Aussteller schickte Großbritannien, nämlich 73. Dann folgen
Hamburg mit 61, Preußen mit 62, Hannover mit 46, die Herzogthümer mit
21, Oestreich mit 17. — Lediglich in dieser Abtheilung war durch zwei Aus¬
steller auch Bayern vertreten. Landwirthschaftliche Erzeugnisse jeder Art haben
827 Aussteller eingesandt und zwar 786 Nummern. Das Meiste kam aus
Baden; 166 Aussteller sind genannt. Oestreich folgt mit 83, Hessen-Darm¬
stadt mit 57, Preußen mit 50. Bayern fehlt wieder. Die oberndörser Run¬
kelrübe und deren Samen, fränkische Gerste, bayerischer Hopfen und Bier —
warum sandte man das nicht? Treten wir nach dieser Uebersicht näher an das
Ausgestellte.
Die Eintheilung und Classisicirung, innerhalb welcher die Pferde auf¬
gestellt und geordnet waren und concurrirten, war vorzugsweise richtig durch¬
geführt. Sie zeigte, was die Pferdezüchter wollen, was dem Gebrauche, dem
Staatswesen frommt und nothwendig ist. Nicht die Racen mit ihren Unter-
abtheilungen werden belobt, sondern die Leistung. Nicht die natürliche, sondern
die künstliche Race zeigt, was ihr Züchter beabsichtigte, und auf der Ausstellung
in richtigeren Sinne ein Thierproduct. „Alle englischen Vollblutpferde sind
auf drei Stammväter zurückzuführen" (Nathusius) und der Begriff „Vollblut"
ist heute unabhängig von dem Lande. Das „Rennblut", das aus England
stammt und-keinen landwirtschaftlichen Werth besitzt, hat glücklicher Weise auch
Gegner, und das Vollblut, geeignet, die Zucht edler Pferde für verschiedenen
Gebrauch zu verbessern, verdient allein des Landwirths Aufmerksamkeit. Ihm
war auch in Hamburg der höchste Preis — 400 Thlr. — zu erringen möglich,
welchen Vortex, ein in England erkaufter und dem fürstlich lippeschen Renner¬
gestüt zu Lopshorn gehörender, schwarzbrauner Hengst, 14 Jahre alt, erhielt.
Freiherrn v. Seckendorffs (Broock in Pommern) Hengst, „Harliston", braun,
6 Jahr alt, gewann den zweiten Preis, (100 Thlr.). Sechzehn Pferde waren
ausgestellt, davon acht von englischen Züchtern, eines in England gekauft.
Alle waren außergewöhnliche Thiere; das gab ihnen den Familiennamen „Voll¬
blut!" Wie viel sogenanntes arabisches, spanisches, englisches Blut ist darin?
Die zweite Classe faßte die orientalischen Hengste. Also mehr eine Natur-
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |