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Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band.

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sich geringen Differenz der Breitengrade allein auf Rechnung dieses Verhält¬
nisses zu setzen. Ich glaube vielmehr, daß hier ein Verhältniß in Betracht
kommt, welches sich auch in der europäischen Culturwelt überall als ein
machtvolles erwiesen hat -- der Einfluß der Hauptstadt. So hat sich z. B. in allen
Hauptstädten Europa's die Sprache des Landes in der gebildeten Gesellschaft am
reinsten und schönsten ausgebildet, sie ist musikalischer, durchgeistigter als die
Sprache der Provincialen; aber seltsamer Weise hat sich auch in allen Haupt¬
städten daneben ein Jargon ausgebildet, der vom ganzen übrigen Lande ver¬
spottet und verlacht wird. Muß es nicht unser Erstaunen erregen, und müssen
wir diesen Porgang nicht als ein innerlich nothwendiges Resultat aller staat¬
lichen Organisation und Concentration betrachten, wenn wir ihm nicht nur in
Paris. London, Berlin, Peking, sondern auch in dem isolirt gewesenen Japan
begegnen! Es war herzlich wenig, was ich bei meinem früheren Aufenthalte
in Ieddo und Jokuhama von" der Sprache gelernt hatte; aber so oft ich in
Nagasaki diese wenigen Brocken anbrachte, wiesen die Leute mit der Hand auf
mich und riefen mit herzlichem Lachen, oft ganz außer sich vor Vergnügen:
"Ah--hah! Ieddo. Ieddo, Jokuhama!" Ich hatte natürlich nur den Dialekt
des Volks gelernt.

Dieser Einfluß der Hauptstadt ist aber über das Gebiet der Sprache weit
hinausgegangen; er macht sich geltend im ganzen Cultur- und Bildungszu¬
stände. Daß Ackerbau und alle Gewerbe besser organisirt, mannigfaltiger ge¬
gliedert, hoher cultivirt sind, kann als eine volkswirtschaftliche Nothwendig¬
keit betrachtet werden, die jede größere Ltadt in ihrem Umkreise bedingt; aber
es ist gleichzeitig der ganze Mensch, der auf einer höheren Stufe der Bildung
steht. Während es dort zu den größten Seltenheiten gehört, daß jemand selbst
aus der Klasse der gemeinsten Lastträger nicht zu lesen oder zu schreiben ver¬
möchte, ist diese Kunst in Nagasaki nur ausnahmsweise zu treffen. Um
Ieddo sieht man die Kaufleute auf ihren Matten oder in ihren Buden jeden
freien Augenblick benutzen, um zu lesen, und auf dem Felde traf ich oft die
Arbeiter in den Stunden der Erholung leimt; so ist dort auch das ganze
weibliche Geschlecht der Feder gewachsen, und befreundete Dienstmädchen cor-
respondiren fast täglich mit einander. In Ieddo gibt es nicht allein große
und zahlreiche Buchläden, sondern auch in vielen Läden anderer Art findet
sich als kleiner Nebenzweig der Buchl audet; selbst Trödler, die ihre alten
Waaren auf der Straße zum Verkaufe auslegen, führen stets eine Partie Bü¬
cher darunter, jedenfalls ein Zeichen, daß die Nachfrage danach eine sehr be¬
deutende ist. -- In Nagasaki ist es mir nicht gelungen, auch nur eine einzige
Buchhandlung zu entdecken.

Mit der unentwickelteren Bildung-- und das ist gewiß ein interessantes
Factum -- steht ein niedrigerer moralischer Zustand in Verbindung; die Mo¬
ral ist hier allgemein locker; Diebstähle kommen häusiger vor und ich werde von
meinem Wirth stets ermahnt, mein Zimmer wohl verschlossen zu halten, wo¬
ran ich in Jokuhama niemals gedacht hatte. Betreffs dessen, was ich in meiner
"Charakteristik" über die drakonische Gesetzgebung gesagt habe, bin ich nun in
diesem Nachtrage zur Ehre der Wahrheit schuldig, es doch als einen Irrthum
bezeichnen zu müssen, wenn ich ihre strenge und allgemeine Durchführung eine
staunenswerthe "Thatsache" nannte. Möglich, daß ich für die Hauptstadt no
ihren Umkreis Recht halte; hier in Nagasaki erfuhr ich. daß es z. B. mit der
Todesstrafe für die Diebstähle nicht so genau genommen werde. Das -ver-
fahren ist folgendes. Der Angeklagte wird in'" Gefängniß geworfen, und der
Proceß gegen ,du verhandelt. Ist seine Schuld erwiesen und alle Nebenum-
stcmde festgestellt, so suspendirt der Gouverneur der Provinz den Gerichtsyos


sich geringen Differenz der Breitengrade allein auf Rechnung dieses Verhält¬
nisses zu setzen. Ich glaube vielmehr, daß hier ein Verhältniß in Betracht
kommt, welches sich auch in der europäischen Culturwelt überall als ein
machtvolles erwiesen hat — der Einfluß der Hauptstadt. So hat sich z. B. in allen
Hauptstädten Europa's die Sprache des Landes in der gebildeten Gesellschaft am
reinsten und schönsten ausgebildet, sie ist musikalischer, durchgeistigter als die
Sprache der Provincialen; aber seltsamer Weise hat sich auch in allen Haupt¬
städten daneben ein Jargon ausgebildet, der vom ganzen übrigen Lande ver¬
spottet und verlacht wird. Muß es nicht unser Erstaunen erregen, und müssen
wir diesen Porgang nicht als ein innerlich nothwendiges Resultat aller staat¬
lichen Organisation und Concentration betrachten, wenn wir ihm nicht nur in
Paris. London, Berlin, Peking, sondern auch in dem isolirt gewesenen Japan
begegnen! Es war herzlich wenig, was ich bei meinem früheren Aufenthalte
in Ieddo und Jokuhama von» der Sprache gelernt hatte; aber so oft ich in
Nagasaki diese wenigen Brocken anbrachte, wiesen die Leute mit der Hand auf
mich und riefen mit herzlichem Lachen, oft ganz außer sich vor Vergnügen:
„Ah—hah! Ieddo. Ieddo, Jokuhama!" Ich hatte natürlich nur den Dialekt
des Volks gelernt.

Dieser Einfluß der Hauptstadt ist aber über das Gebiet der Sprache weit
hinausgegangen; er macht sich geltend im ganzen Cultur- und Bildungszu¬
stände. Daß Ackerbau und alle Gewerbe besser organisirt, mannigfaltiger ge¬
gliedert, hoher cultivirt sind, kann als eine volkswirtschaftliche Nothwendig¬
keit betrachtet werden, die jede größere Ltadt in ihrem Umkreise bedingt; aber
es ist gleichzeitig der ganze Mensch, der auf einer höheren Stufe der Bildung
steht. Während es dort zu den größten Seltenheiten gehört, daß jemand selbst
aus der Klasse der gemeinsten Lastträger nicht zu lesen oder zu schreiben ver¬
möchte, ist diese Kunst in Nagasaki nur ausnahmsweise zu treffen. Um
Ieddo sieht man die Kaufleute auf ihren Matten oder in ihren Buden jeden
freien Augenblick benutzen, um zu lesen, und auf dem Felde traf ich oft die
Arbeiter in den Stunden der Erholung leimt; so ist dort auch das ganze
weibliche Geschlecht der Feder gewachsen, und befreundete Dienstmädchen cor-
respondiren fast täglich mit einander. In Ieddo gibt es nicht allein große
und zahlreiche Buchläden, sondern auch in vielen Läden anderer Art findet
sich als kleiner Nebenzweig der Buchl audet; selbst Trödler, die ihre alten
Waaren auf der Straße zum Verkaufe auslegen, führen stets eine Partie Bü¬
cher darunter, jedenfalls ein Zeichen, daß die Nachfrage danach eine sehr be¬
deutende ist. — In Nagasaki ist es mir nicht gelungen, auch nur eine einzige
Buchhandlung zu entdecken.

Mit der unentwickelteren Bildung— und das ist gewiß ein interessantes
Factum — steht ein niedrigerer moralischer Zustand in Verbindung; die Mo¬
ral ist hier allgemein locker; Diebstähle kommen häusiger vor und ich werde von
meinem Wirth stets ermahnt, mein Zimmer wohl verschlossen zu halten, wo¬
ran ich in Jokuhama niemals gedacht hatte. Betreffs dessen, was ich in meiner
„Charakteristik" über die drakonische Gesetzgebung gesagt habe, bin ich nun in
diesem Nachtrage zur Ehre der Wahrheit schuldig, es doch als einen Irrthum
bezeichnen zu müssen, wenn ich ihre strenge und allgemeine Durchführung eine
staunenswerthe „Thatsache" nannte. Möglich, daß ich für die Hauptstadt no
ihren Umkreis Recht halte; hier in Nagasaki erfuhr ich. daß es z. B. mit der
Todesstrafe für die Diebstähle nicht so genau genommen werde. Das -ver-
fahren ist folgendes. Der Angeklagte wird in'« Gefängniß geworfen, und der
Proceß gegen ,du verhandelt. Ist seine Schuld erwiesen und alle Nebenum-
stcmde festgestellt, so suspendirt der Gouverneur der Provinz den Gerichtsyos


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_111969/208>, abgerufen am 01.07.2024.