Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

men und den Gedanken einer Theilung Schleswigs reich der Sprachgrenze für
nichts weniger als unverständig halten, so kann man sich doch mit manchen
seiner Ansichten einverstanden erklären, und auf alle Fälle gibt auch er Zeug¬
niß, daß die Meinungen in Dänemark über die Behandlung der Schleswiger
sehr getheilt sind.




Zerstreute Gedanken über Seele und Gott.

Zerstreute Gedanken! nicht etwa eine Abhandlung: -- Zerstreute Gedan¬
ken, wie sie uns bei der Lectüre einiger Schriften eingefallen find, die von den
obigen Gegenständen handeln. Zählen wir erst diese Schriften aus.

G. Th. Fechner: über die Seelenfrage. Ein Gang durch die sichtbare
Welt, um die unsichtbare zu finden. (Leipzig, Amelang). -- Bekanntlich hat
Fechner in einer halb poetischen, halb philosophischen, halb humoristischen, halb
ernsthaften Schrift: "Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen", sowie
in dem ausführlicheren "Zendavesta" den Begriff der Beseelung über alles
Existirende auszudehnen gesucht. Der vorliegende Versuch bewegt sich in der¬
selben Richtung.

Ludwig Noack: die Weltpcrspective des Seeleuscheines (in "Psyche."
Zeitschrift für die Kenntniß des menschlichen Seelen- und Geisteslebens. Leip¬
zig, O. Wigand); sucht die obige Schrift mit ziemlicher Heftigkeit zu wider¬
legen.

Paul de Jouvencel: Grundzüge einer Geschichte der Schöpfung. Aus
dem Französischen (Berlin, Hasselberg.) -- Man lasse sich durch das Vorwort,
in welchem der Verfasser verspricht, jedem, der auch noch nicht den geringsten
Begriff von Mathematik oder sonst etwas hat, namentlich dem schönen Ge¬
schlecht, die Geheimnisse der Schöpfung aufzuschließen, man lasse sich auch durch
die krausen und wunderlichen Expositionen über Mathematik nicht abschrecken;
es ist Einiges in dem Buch recht vernünftig, und man kann viel daraus
lernen.

G. H. Lewcs: die Physiologie des täglichen Lebens (Leipzig. Brockhaus).

C. A. Roßmäßler: der naturgeschichtliche Unterricht. Gedanken und
Vorschläge zu einer Umgestaltung desselben und Anleitung zur Beschaffung


men und den Gedanken einer Theilung Schleswigs reich der Sprachgrenze für
nichts weniger als unverständig halten, so kann man sich doch mit manchen
seiner Ansichten einverstanden erklären, und auf alle Fälle gibt auch er Zeug¬
niß, daß die Meinungen in Dänemark über die Behandlung der Schleswiger
sehr getheilt sind.




Zerstreute Gedanken über Seele und Gott.

Zerstreute Gedanken! nicht etwa eine Abhandlung: — Zerstreute Gedan¬
ken, wie sie uns bei der Lectüre einiger Schriften eingefallen find, die von den
obigen Gegenständen handeln. Zählen wir erst diese Schriften aus.

G. Th. Fechner: über die Seelenfrage. Ein Gang durch die sichtbare
Welt, um die unsichtbare zu finden. (Leipzig, Amelang). — Bekanntlich hat
Fechner in einer halb poetischen, halb philosophischen, halb humoristischen, halb
ernsthaften Schrift: „Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen", sowie
in dem ausführlicheren „Zendavesta" den Begriff der Beseelung über alles
Existirende auszudehnen gesucht. Der vorliegende Versuch bewegt sich in der¬
selben Richtung.

Ludwig Noack: die Weltpcrspective des Seeleuscheines (in „Psyche."
Zeitschrift für die Kenntniß des menschlichen Seelen- und Geisteslebens. Leip¬
zig, O. Wigand); sucht die obige Schrift mit ziemlicher Heftigkeit zu wider¬
legen.

Paul de Jouvencel: Grundzüge einer Geschichte der Schöpfung. Aus
dem Französischen (Berlin, Hasselberg.) — Man lasse sich durch das Vorwort,
in welchem der Verfasser verspricht, jedem, der auch noch nicht den geringsten
Begriff von Mathematik oder sonst etwas hat, namentlich dem schönen Ge¬
schlecht, die Geheimnisse der Schöpfung aufzuschließen, man lasse sich auch durch
die krausen und wunderlichen Expositionen über Mathematik nicht abschrecken;
es ist Einiges in dem Buch recht vernünftig, und man kann viel daraus
lernen.

G. H. Lewcs: die Physiologie des täglichen Lebens (Leipzig. Brockhaus).

C. A. Roßmäßler: der naturgeschichtliche Unterricht. Gedanken und
Vorschläge zu einer Umgestaltung desselben und Anleitung zur Beschaffung


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <pb facs="#f0518" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111412"/>
          <p xml:id="ID_1723" prev="#ID_1722"> men und den Gedanken einer Theilung Schleswigs reich der Sprachgrenze für<lb/>
nichts weniger als unverständig halten, so kann man sich doch mit manchen<lb/>
seiner Ansichten einverstanden erklären, und auf alle Fälle gibt auch er Zeug¬<lb/>
niß, daß die Meinungen in Dänemark über die Behandlung der Schleswiger<lb/>
sehr getheilt sind.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Zerstreute Gedanken über Seele und Gott.</head><lb/>
          <p xml:id="ID_1724"> Zerstreute Gedanken! nicht etwa eine Abhandlung: &#x2014; Zerstreute Gedan¬<lb/>
ken, wie sie uns bei der Lectüre einiger Schriften eingefallen find, die von den<lb/>
obigen Gegenständen handeln.  Zählen wir erst diese Schriften aus.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1725"> G. Th. Fechner: über die Seelenfrage. Ein Gang durch die sichtbare<lb/>
Welt, um die unsichtbare zu finden. (Leipzig, Amelang). &#x2014; Bekanntlich hat<lb/>
Fechner in einer halb poetischen, halb philosophischen, halb humoristischen, halb<lb/>
ernsthaften Schrift: &#x201E;Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen", sowie<lb/>
in dem ausführlicheren &#x201E;Zendavesta" den Begriff der Beseelung über alles<lb/>
Existirende auszudehnen gesucht. Der vorliegende Versuch bewegt sich in der¬<lb/>
selben Richtung.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1726"> Ludwig Noack: die Weltpcrspective des Seeleuscheines (in &#x201E;Psyche."<lb/>
Zeitschrift für die Kenntniß des menschlichen Seelen- und Geisteslebens. Leip¬<lb/>
zig, O. Wigand); sucht die obige Schrift mit ziemlicher Heftigkeit zu wider¬<lb/>
legen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1727"> Paul de Jouvencel: Grundzüge einer Geschichte der Schöpfung. Aus<lb/>
dem Französischen (Berlin, Hasselberg.) &#x2014; Man lasse sich durch das Vorwort,<lb/>
in welchem der Verfasser verspricht, jedem, der auch noch nicht den geringsten<lb/>
Begriff von Mathematik oder sonst etwas hat, namentlich dem schönen Ge¬<lb/>
schlecht, die Geheimnisse der Schöpfung aufzuschließen, man lasse sich auch durch<lb/>
die krausen und wunderlichen Expositionen über Mathematik nicht abschrecken;<lb/>
es ist Einiges in dem Buch recht vernünftig, und man kann viel daraus<lb/>
lernen.</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1728"> G. H. Lewcs: die Physiologie des täglichen Lebens (Leipzig. Brockhaus).</p><lb/>
          <p xml:id="ID_1729" next="#ID_1730"> C. A. Roßmäßler: der naturgeschichtliche Unterricht.  Gedanken und<lb/>
Vorschläge zu einer Umgestaltung desselben und Anleitung zur Beschaffung</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0518] men und den Gedanken einer Theilung Schleswigs reich der Sprachgrenze für nichts weniger als unverständig halten, so kann man sich doch mit manchen seiner Ansichten einverstanden erklären, und auf alle Fälle gibt auch er Zeug¬ niß, daß die Meinungen in Dänemark über die Behandlung der Schleswiger sehr getheilt sind. Zerstreute Gedanken über Seele und Gott. Zerstreute Gedanken! nicht etwa eine Abhandlung: — Zerstreute Gedan¬ ken, wie sie uns bei der Lectüre einiger Schriften eingefallen find, die von den obigen Gegenständen handeln. Zählen wir erst diese Schriften aus. G. Th. Fechner: über die Seelenfrage. Ein Gang durch die sichtbare Welt, um die unsichtbare zu finden. (Leipzig, Amelang). — Bekanntlich hat Fechner in einer halb poetischen, halb philosophischen, halb humoristischen, halb ernsthaften Schrift: „Nanna oder über das Seelenleben der Pflanzen", sowie in dem ausführlicheren „Zendavesta" den Begriff der Beseelung über alles Existirende auszudehnen gesucht. Der vorliegende Versuch bewegt sich in der¬ selben Richtung. Ludwig Noack: die Weltpcrspective des Seeleuscheines (in „Psyche." Zeitschrift für die Kenntniß des menschlichen Seelen- und Geisteslebens. Leip¬ zig, O. Wigand); sucht die obige Schrift mit ziemlicher Heftigkeit zu wider¬ legen. Paul de Jouvencel: Grundzüge einer Geschichte der Schöpfung. Aus dem Französischen (Berlin, Hasselberg.) — Man lasse sich durch das Vorwort, in welchem der Verfasser verspricht, jedem, der auch noch nicht den geringsten Begriff von Mathematik oder sonst etwas hat, namentlich dem schönen Ge¬ schlecht, die Geheimnisse der Schöpfung aufzuschließen, man lasse sich auch durch die krausen und wunderlichen Expositionen über Mathematik nicht abschrecken; es ist Einiges in dem Buch recht vernünftig, und man kann viel daraus lernen. G. H. Lewcs: die Physiologie des täglichen Lebens (Leipzig. Brockhaus). C. A. Roßmäßler: der naturgeschichtliche Unterricht. Gedanken und Vorschläge zu einer Umgestaltung desselben und Anleitung zur Beschaffung

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893/518
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341793_110893/518>, abgerufen am 01.07.2024.