Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.ich Dir Wohl sagen an. Gute Wissenschaft. Gewehr und Hund der Waid¬ Frage: Mein lieber Waidmann sage mir fein, welches meinem Fürsten Antwort: Ein bespängtcr (mit Spangen gezierter, eitler) Jäger verdrossen, Fr.: Sag an, Waidmann fein, was mag des Jägers Lohn sein? Antw.: Der Hals und die Haut gedünkt mich gar fein, mag wohl des Fr.: Sag mir das hübsch und fein: welches mag das stolzeste, das Antw.: Das will ich Dir sagen: Der edle Hirsch ist das stolzeste, das Fr.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, wo hat der edle Hirsch seinen Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir wohl Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir frei, welches sind Antw.: Jo! ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir sagen Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir an. was für sieben Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir bald 43*
ich Dir Wohl sagen an. Gute Wissenschaft. Gewehr und Hund der Waid¬ Frage: Mein lieber Waidmann sage mir fein, welches meinem Fürsten Antwort: Ein bespängtcr (mit Spangen gezierter, eitler) Jäger verdrossen, Fr.: Sag an, Waidmann fein, was mag des Jägers Lohn sein? Antw.: Der Hals und die Haut gedünkt mich gar fein, mag wohl des Fr.: Sag mir das hübsch und fein: welches mag das stolzeste, das Antw.: Das will ich Dir sagen: Der edle Hirsch ist das stolzeste, das Fr.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, wo hat der edle Hirsch seinen Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir wohl Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir frei, welches sind Antw.: Jo! ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir sagen Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir an. was für sieben Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir bald 43*
<TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0349" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111243"/> <p xml:id="ID_1162" prev="#ID_1161"> ich Dir Wohl sagen an. Gute Wissenschaft. Gewehr und Hund der Waid¬<lb/> mann braucht zu seinem Grund, wenn er was Tüchtiges will verrichten und<lb/> sich nicht lassen gar vernichten; drum wird das gar wohl treffen ein, nichts<lb/> Nützlichers denn dieses sein für einen braven Waidmann, damit er denn be¬<lb/> stehen kann.</p><lb/> <p xml:id="ID_1163"> Frage: Mein lieber Waidmann sage mir fein, welches meinem Fürsten<lb/> oder Herrn das unnützeste Hofgesind möchte sein?</p><lb/> <p xml:id="ID_1164"> Antwort: Ein bespängtcr (mit Spangen gezierter, eitler) Jäger verdrossen,<lb/> ein krähender (d. h. zu hitziger) Leithund ungenossen (nüchtern, noch kein Blut<lb/> geschmeckt habend) und ein zeltender (wechselnder) Wind, das ist das un¬<lb/> nützeste Hofgesind.</p><lb/> <p xml:id="ID_1165"> Fr.: Sag an, Waidmann fein, was mag des Jägers Lohn sein?</p><lb/> <p xml:id="ID_1166"> Antw.: Der Hals und die Haut gedünkt mich gar fein, mag wohl des<lb/> Jägers Lohn sein, das Eisbein und Insekt gleichfalls Alles allein soll des<lb/> Jägers Belohttung sein.'</p><lb/> <p xml:id="ID_1167"> Fr.: Sag mir das hübsch und fein: welches mag das stolzeste, das<lb/> höchste und das edelste Thier sein?</p><lb/> <p xml:id="ID_1168"> Antw.: Das will ich Dir sagen: Der edle Hirsch ist das stolzeste, das<lb/> Eichhorn das höchste, und der Haas wird das edelste Thier genannt, wird an<lb/> seinem Fahren erkannt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1169"> Fr.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, wo hat der edle Hirsch seinen<lb/> ersten Sprung gethan?</p><lb/> <p xml:id="ID_1170"> Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir wohl<lb/> se>gen an. Aus Mutterleib ins grüne Gras, das dem edlen Hirsch sein erster<lb/> Sprung was.</p><lb/> <p xml:id="ID_1171"> Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir frei, welches sind<lb/> ho! ho! woll gut! — des edlen Hirsches Dreien drei?</p><lb/> <p xml:id="ID_1172"> Antw.: Jo! ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir sagen<lb/> an. Die Fährte drei Finger breit, der Schritt drei Schuh weit und drei<lb/> Finger zurücke bleib, die thu' ich Dir nennen, woran ein braver Waidmann<lb/> einen jagdbaren Hirsch allzeit ansprechen (spüren, erkennen) kann.</p><lb/> <p xml:id="ID_1173"> Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir an. was für sieben<lb/> Zeichen der edle Hirsch in einer Fährte thun kann?</p><lb/> <p xml:id="ID_1174" next="#ID_1175"> Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir bald<lb/> ^"gen an: der Zwang (der tiefe Tritt ins Erdreich), die Ballen (die Form<lb/> des Eindrucks der Laufte). Burgstall (eine runde Erhöhung in der Fährte)<lb/> und Fädelein (ein feiner Strich in der Spur), der Schluß (die Art, wie der<lb/> Hirsch mit der Hinterschale in die Spur der Vorderschale tritt), der Pürzel<lb/> kein Hügel im Boden, wo Schal» und Ballen zusammenstoße»), der Einschlag<lb/> (das in - der Fährte liegende abgezweigte Gras) auch mit drei, sind sieben</p><lb/> <fw type="sig" place="bottom"> 43*</fw><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0349]
ich Dir Wohl sagen an. Gute Wissenschaft. Gewehr und Hund der Waid¬
mann braucht zu seinem Grund, wenn er was Tüchtiges will verrichten und
sich nicht lassen gar vernichten; drum wird das gar wohl treffen ein, nichts
Nützlichers denn dieses sein für einen braven Waidmann, damit er denn be¬
stehen kann.
Frage: Mein lieber Waidmann sage mir fein, welches meinem Fürsten
oder Herrn das unnützeste Hofgesind möchte sein?
Antwort: Ein bespängtcr (mit Spangen gezierter, eitler) Jäger verdrossen,
ein krähender (d. h. zu hitziger) Leithund ungenossen (nüchtern, noch kein Blut
geschmeckt habend) und ein zeltender (wechselnder) Wind, das ist das un¬
nützeste Hofgesind.
Fr.: Sag an, Waidmann fein, was mag des Jägers Lohn sein?
Antw.: Der Hals und die Haut gedünkt mich gar fein, mag wohl des
Jägers Lohn sein, das Eisbein und Insekt gleichfalls Alles allein soll des
Jägers Belohttung sein.'
Fr.: Sag mir das hübsch und fein: welches mag das stolzeste, das
höchste und das edelste Thier sein?
Antw.: Das will ich Dir sagen: Der edle Hirsch ist das stolzeste, das
Eichhorn das höchste, und der Haas wird das edelste Thier genannt, wird an
seinem Fahren erkannt.
Fr.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, wo hat der edle Hirsch seinen
ersten Sprung gethan?
Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir wohl
se>gen an. Aus Mutterleib ins grüne Gras, das dem edlen Hirsch sein erster
Sprung was.
Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir frei, welches sind
ho! ho! woll gut! — des edlen Hirsches Dreien drei?
Antw.: Jo! ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir sagen
an. Die Fährte drei Finger breit, der Schritt drei Schuh weit und drei
Finger zurücke bleib, die thu' ich Dir nennen, woran ein braver Waidmann
einen jagdbaren Hirsch allzeit ansprechen (spüren, erkennen) kann.
Fr.: Ho! ho! ho! mein lieber Waidmann, sage mir an. was für sieben
Zeichen der edle Hirsch in einer Fährte thun kann?
Antw.: Jo! ho! ho! mein lieber Waidmann, das will ich Dir bald
^"gen an: der Zwang (der tiefe Tritt ins Erdreich), die Ballen (die Form
des Eindrucks der Laufte). Burgstall (eine runde Erhöhung in der Fährte)
und Fädelein (ein feiner Strich in der Spur), der Schluß (die Art, wie der
Hirsch mit der Hinterschale in die Spur der Vorderschale tritt), der Pürzel
kein Hügel im Boden, wo Schal» und Ballen zusammenstoße»), der Einschlag
(das in - der Fährte liegende abgezweigte Gras) auch mit drei, sind sieben
43*
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |