Die Grenzboten. Jg. 20, 1861, I. Semester. I. Band.Martino und Mola ti Gaeta hin. welches letztere etwa anderthalb Stunden Wir kehren nun auf die Landzunge zurück, um die Werke Gaetas in Be¬ Jene schmale Vertheidigungsfront dem Isthmus und de.n Lombone-Vergen Martino und Mola ti Gaeta hin. welches letztere etwa anderthalb Stunden Wir kehren nun auf die Landzunge zurück, um die Werke Gaetas in Be¬ Jene schmale Vertheidigungsfront dem Isthmus und de.n Lombone-Vergen <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0320" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/111214"/> <p xml:id="ID_1080" prev="#ID_1079"> Martino und Mola ti Gaeta hin. welches letztere etwa anderthalb Stunden<lb/> von der Festung entfernt ist.</p><lb/> <p xml:id="ID_1081"> Wir kehren nun auf die Landzunge zurück, um die Werke Gaetas in Be¬<lb/> tracht zu nehmen. Jene hat zu ihrem Kern'die größere der erwähnten beiden<lb/> Felsmassen, den sogenannten Monte Orlando. Von diesem zweigt sich nach der<lb/> See hin jener niedrigere Ausläufer, der die Stadt trägt, und nach dem sandigen<lb/> Isthmus, also nach der Landseite und den Bergen Lombone und Monte Christo<lb/> jenseits des Isthmus, ein noch niedrigerer Rücken ab, welcher mit den Haupt¬<lb/> werken der Festung bedeckt ist. Der flache fandige Isthmus, über den hinweg<lb/> jetzt die Belagerten mit den auf dem Kapuzinerberg stehenden Piemontesen<lb/> Kugeln wechseln, ist ungefähr 600 Schritt, der dahinter sich erhebende mit<lb/> den Hauptwerken Gaetas versehene Ausläufer des Monte Orlando gegen 1000<lb/> Schritt breit. Weiter südöstlich ist die Halbinsel noch schmaler, und die Spitze<lb/> derselben hat nur eine Breite von SO bis 60 Schritt.</p><lb/> <p xml:id="ID_1082" next="#ID_1083"> Jene schmale Vertheidigungsfront dem Isthmus und de.n Lombone-Vergen<lb/> gegenüber ist es, welche der Festung ihre außerordentliche Stärke verleiht.<lb/> Den Angreifern blicken hier folgende Werke mit ihren Feuerschlünden entgegen:<lb/> Zunächst ein Wall mit Graben, bedecktem Weg und Glacis und dahinter etwas<lb/> höher eine Linie von Kasematten. Der tiefer liegende Wall, dessen Graben<lb/> in den Felsen gehauen ist, und vor dem nur ein einziges kleines Außenwerk<lb/> liegt, beginnt auf der Seeseite mit einem auf einem Vorsprung stehenden Fort,<lb/> welches das Glacis des Walles mit seinem Feuer bestreicht und zugleich einen<lb/> Angriff mit Schiffen abzuwehren bestimmt ist. Dann folgt rechts unter schroffem<lb/> Abfall im Zickzack der Wall und Graben bis zur Golfseite der Landzunge,<lb/> wo er mit einem halben Bastion endigt, welches in seiner Face das Lcmdthvr<lb/> hat, und mit seinem rechten Flügel die Werke am Golf beginnt. Die Kase¬<lb/> matten-Linie, die sich hinter dem Wall und etwa hundert Fuß über demselben<lb/> über die ganze Breite der Landzunge hinzieht, besteht aus einer Brustwehr<lb/> mit mehren darüber hinaustretenden Bastionen, die, von der Meerseite nach<lb/> der Golfseite hin, die Namen Transsilvania, Posto dei Quattro Venti, Se.<lb/> Andrea und Camino führen und zwischen denen unter der Brustwehr Defensiv-<lb/> kasematten liegen, die zum großen Theil in den Felsen gehauen sein sollen.<lb/> Hinter der kasemattirtcn Linie befindet sich dann noch ein System von Thürmen.<lb/> So entwickelt der Platz nach dem Isthmus und den jenseitigen Höhen ein vier¬<lb/> faches Etagenfeuer, zunächst unten vom Wall, dann aus den Schießscharten<lb/> der Kasematten, dann aus den barbstte feuernder Geschützen der Brust¬<lb/> wehr über den Kasematten, endlich von den Thürmen dahinter — ein Feuer,<lb/> ,das um so furchtbarer sein muß. als der sandige Isthmus beträchtlich schmaler<lb/> ist. als diese Vertheidigungslinie. Am Golf endigt das Kasemattensystem über<lb/> dem halben Bastion und seinem Thore mit der Citadelle, die aus einem tenait-</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0320]
Martino und Mola ti Gaeta hin. welches letztere etwa anderthalb Stunden
von der Festung entfernt ist.
Wir kehren nun auf die Landzunge zurück, um die Werke Gaetas in Be¬
tracht zu nehmen. Jene hat zu ihrem Kern'die größere der erwähnten beiden
Felsmassen, den sogenannten Monte Orlando. Von diesem zweigt sich nach der
See hin jener niedrigere Ausläufer, der die Stadt trägt, und nach dem sandigen
Isthmus, also nach der Landseite und den Bergen Lombone und Monte Christo
jenseits des Isthmus, ein noch niedrigerer Rücken ab, welcher mit den Haupt¬
werken der Festung bedeckt ist. Der flache fandige Isthmus, über den hinweg
jetzt die Belagerten mit den auf dem Kapuzinerberg stehenden Piemontesen
Kugeln wechseln, ist ungefähr 600 Schritt, der dahinter sich erhebende mit
den Hauptwerken Gaetas versehene Ausläufer des Monte Orlando gegen 1000
Schritt breit. Weiter südöstlich ist die Halbinsel noch schmaler, und die Spitze
derselben hat nur eine Breite von SO bis 60 Schritt.
Jene schmale Vertheidigungsfront dem Isthmus und de.n Lombone-Vergen
gegenüber ist es, welche der Festung ihre außerordentliche Stärke verleiht.
Den Angreifern blicken hier folgende Werke mit ihren Feuerschlünden entgegen:
Zunächst ein Wall mit Graben, bedecktem Weg und Glacis und dahinter etwas
höher eine Linie von Kasematten. Der tiefer liegende Wall, dessen Graben
in den Felsen gehauen ist, und vor dem nur ein einziges kleines Außenwerk
liegt, beginnt auf der Seeseite mit einem auf einem Vorsprung stehenden Fort,
welches das Glacis des Walles mit seinem Feuer bestreicht und zugleich einen
Angriff mit Schiffen abzuwehren bestimmt ist. Dann folgt rechts unter schroffem
Abfall im Zickzack der Wall und Graben bis zur Golfseite der Landzunge,
wo er mit einem halben Bastion endigt, welches in seiner Face das Lcmdthvr
hat, und mit seinem rechten Flügel die Werke am Golf beginnt. Die Kase¬
matten-Linie, die sich hinter dem Wall und etwa hundert Fuß über demselben
über die ganze Breite der Landzunge hinzieht, besteht aus einer Brustwehr
mit mehren darüber hinaustretenden Bastionen, die, von der Meerseite nach
der Golfseite hin, die Namen Transsilvania, Posto dei Quattro Venti, Se.
Andrea und Camino führen und zwischen denen unter der Brustwehr Defensiv-
kasematten liegen, die zum großen Theil in den Felsen gehauen sein sollen.
Hinter der kasemattirtcn Linie befindet sich dann noch ein System von Thürmen.
So entwickelt der Platz nach dem Isthmus und den jenseitigen Höhen ein vier¬
faches Etagenfeuer, zunächst unten vom Wall, dann aus den Schießscharten
der Kasematten, dann aus den barbstte feuernder Geschützen der Brust¬
wehr über den Kasematten, endlich von den Thürmen dahinter — ein Feuer,
,das um so furchtbarer sein muß. als der sandige Isthmus beträchtlich schmaler
ist. als diese Vertheidigungslinie. Am Golf endigt das Kasemattensystem über
dem halben Bastion und seinem Thore mit der Citadelle, die aus einem tenait-
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