Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. IV. Band.Hagel von Linien-, Tirailleur- und Kanoncnfeuer, daß sie sich eiligst zum Die schweizerischen Subalternofsiziere, theilweise von der Sennhütte be¬ Die päpstliche Cavallerie, aus 4 Schwadronen verschiedener Waffen be¬ 51*
Hagel von Linien-, Tirailleur- und Kanoncnfeuer, daß sie sich eiligst zum Die schweizerischen Subalternofsiziere, theilweise von der Sennhütte be¬ Die päpstliche Cavallerie, aus 4 Schwadronen verschiedener Waffen be¬ 51*
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Hagel von Linien-, Tirailleur- und Kanoncnfeuer, daß sie sich eiligst zum
Rückzüge wandten. Vergeblich suchten zwei brave Offiziere unter ihnen. Ob-
nst Kropt und Obristleutnant Allee, mit dem Säbel in der Hand die Fliehen¬
den zu sammeln und aufs Neue zum Sturm zu führen. — Der aus alter
Zeit herstammende Mangel an brauchbaren Offizieren der niedern Grade
machte sich hier sehr fühlbar.
Die schweizerischen Subalternofsiziere, theilweise von der Sennhütte be¬
reits mit ihrem Grade heruntergekommen, theilweise aus solchen Unteroffizieren
befördert, welche dem Geschmacke der erstem am besten zusagten, hatten besser
gethan, hier zu zeigen, daß sie Courage haben, als das Jahr vorher in Pe¬
rugia, wo sie es nur mit ungeübten Bürgern zu thun hatten. Hätten diese
Herren statt selbst Fersengeld zu geben ihre Truppe gesammelt, so wäre die
Ordnung und das Gefecht wieder herzustellen gewesen. Sie verstanden sich aber
besser auf sohlengängcrische Kriecherei und Spionenschliche, als auf mannhaftes
Standhalten. So waren die Leute bald zersprengt. In einzelnen Haufen
um einen oder den andern unerschrocknen Führer (unter andern Major Bell) ge¬
schabt kämpften noch einige sort, bis sie sielen oder zu Gefangenen gemacht
wurden. Die Ausreißer hingegen wurden zum großen Theil von den sie ver¬
folgenden piemontesischen Lanciers ohne Gnade niedergestochen. Anders be¬
trug sich das' brave zweite östreichische Bersaglicribataillon. welches im dichte¬
sten Kugelregen ohne zu wanken Stand hielt. Wären alle fünf dieser tüchti¬
gen Bataillone zugegen gewesen, so hätte der Ausgang der Schlacht ein an¬
derer sein können. So aber brachte die Flucht der Schweizer Unordnung in
die Artillerie, welche, sich isolirt sehend, die Stränge durchschnitt und sich auf
den Pferden zu flüchten suchte. — Dadurch wurde die Straße verstopft und
noch viele wurden auf dem Rückzüge ein Opfer der feindlichen Reiter und
Geschütze. — Somit war die Schlacht schon verloren. General Lamoriciere
selbst versuchte den Säbel in der Faust das Gefecht wiederherzustellen, jedoch
umsonst. General Pimodan siel an der Spitze der italienischen Jäger und
auch dies verbreitete Schrecken unter den Päpstlichen. Die Masse derselben
floh auf zwei Wegen, der größte Theil zurück nach Loreto, wo sie, fast von
allen Seiten eingeschlossen, sich kricgsgesangen ergaben, ein anderer Theil auf
der Straße nach Jesi, wo sie, ebenfalls verfolgt vom Feinde, nur die Wahl
zwischen Tod und Gefangenschaft hatten.
Die päpstliche Cavallerie, aus 4 Schwadronen verschiedener Waffen be¬
stehend, hatte keinen thätigen Antheil am Gefecht nehmen können, wurde je-
doch entweder durch das feindliche Geschütz decimirt oder gefangen, wie auch
die Gulden. Herrn aus der Blüthe des französischen Adels, großen-
theils verwundet, gefangen in die Hände des Feindes geriethen. Lamoriciöre
selbst mit einigen Herren seines Generalstabes und der bis auf 45 Mann
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