Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. IV. Band.pour maintenir un xou?vir äans les äeux oours ^ni soit äiZns Ä'elles et Der Briefwechsel mit Bossuet nahm auch bald einen rein theoretischen Cha¬ pour maintenir un xou?vir äans les äeux oours ^ni soit äiZns Ä'elles et Der Briefwechsel mit Bossuet nahm auch bald einen rein theoretischen Cha¬ <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0226" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/110574"/> <p xml:id="ID_613" prev="#ID_612"> pour maintenir un xou?vir äans les äeux oours ^ni soit äiZns Ä'elles et<lb/> qui heros Z. emxlo^el' leur gianü esxrit et leurs wlents extraarclinaires<lb/> Z.U bien ach äeux maisons u. s, w. Freilich müßte das Geschäft mit der<lb/> größten Delicatesse geleitet werden, um nicht die Eifersucht des Kurfürsten zu<lb/> erregen: denn auch Danckelmann sei wol aus keinem andern Grunde gefallen,<lb/> als weil er demselben zu mächtig geworden sei. Eine Person, die keinen<lb/> Verdacht errege, müsse zwischen beiden Damen hin und hergehn. ?our cet<lb/> en'et ^'e us saurius neminsr un autre yue moi. Er zählt seine wissenschaft¬<lb/> lichen Verdienste auf. und setzt hinzu, die Errichtung einer Akademie in Ber¬<lb/> lin sei für ihn das unverdächtigste Mittel, sich in Berlin aufzuhalten und<lb/> dort im Sinne Sophiens zu wirken. In der That suchte Jablonski (Sep¬<lb/> tember 1699) ihm die Stelle Pufendorfs zu verschaffen; aber Sophie Char¬<lb/> lotte hatte nicht den Ehrgeiz, sich politischen Einfluß zu erwerben; es war ihr<lb/> interessanter, sich mit Leibnitz über die beste Welt, die Monaden und die<lb/> prästabilirte Harmonie zu unterhalten, womit dieser dann endlich auch zu¬<lb/> frieden war. Die Unterhandlungen über die Union dauerten fort, doch be¬<lb/> merkte der brandenburgische Minister Fuchs (19. September 1699). es wal-<lb/> teten besondere Hinderungen ob, als die Kaltsinnigkeit zwischen den beiden<lb/> Höfen, der Geist des hannoverschen Hofes, und sonderlich die Härtigkeit des<lb/> lutherischen Klerus, welche fast unüberwindlich schien. — Wie dem auch sei.<lb/> wenn es Leibnitz um etwas mehr zu thun war. als um ein speculcitives Spiel<lb/> mit Ideen, so konnte er nicht gleichzeitig die Union mit den Katholiken und<lb/> mit den Reformirten betreiben; denn praktisch schloß sich beides einander aus;<lb/> im System seiner prästabilirten Harmonie freilich gehörte beides zusammen.</p><lb/> <p xml:id="ID_614" next="#ID_615"> Der Briefwechsel mit Bossuet nahm auch bald einen rein theoretischen Cha¬<lb/> rakter an. Leibnitz, von Anton Ulrich zur Fortsetzung desselben gedrängt, fragte<lb/> 11. December 1699. ob die Offenbarung zu einem bestimmten Zeitpunkt ab¬<lb/> geschlossen sei oder immer fortdauere? durch wen der Umfang dessen, was zur<lb/> Offenbarung gehöre, bestimmt werde? durch Concilien oder durch den Papst?<lb/> das Tridentiner Concil habe mehrere biblische Schriften für kanonisch erklärt,<lb/> die früher nicht dafür gegolten. — Bossuet gibt 9. Januar. 30. Januar eine<lb/> sehr ausführliche Antwort. — Die Offenbarung ist abgeschlossen: in der Schrift<lb/> und in der mündlich aufbewahrten Tradition dessen, was der heilige Geist den<lb/> Aposteln unmittelbar überliefert hat. Die zweite Frage ist gleichgiltig; ent¬<lb/> schieden wird nur : sicut Leelesia semper intsllexit. Die vom Tridentiner Con¬<lb/> cil für authentisch erklärten Bücher haben immer in der Kirche gegolten; da¬<lb/> für werden 24 Thatsachen angeführt. — Die Schrift ist nicht das höchste; es<lb/> gibt christliche Völker, welche sie in ihre barbarische Sprache gar nicht übersetzen<lb/> konnten, und der si. Augustin sagt selbst: der Mensch, welcher in Glaube, Liebe<lb/> und Hoffnung lebt, bedarf der Schrift nur, um andere zu unterweisen. Die</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0226]
pour maintenir un xou?vir äans les äeux oours ^ni soit äiZns Ä'elles et
qui heros Z. emxlo^el' leur gianü esxrit et leurs wlents extraarclinaires
Z.U bien ach äeux maisons u. s, w. Freilich müßte das Geschäft mit der
größten Delicatesse geleitet werden, um nicht die Eifersucht des Kurfürsten zu
erregen: denn auch Danckelmann sei wol aus keinem andern Grunde gefallen,
als weil er demselben zu mächtig geworden sei. Eine Person, die keinen
Verdacht errege, müsse zwischen beiden Damen hin und hergehn. ?our cet
en'et ^'e us saurius neminsr un autre yue moi. Er zählt seine wissenschaft¬
lichen Verdienste auf. und setzt hinzu, die Errichtung einer Akademie in Ber¬
lin sei für ihn das unverdächtigste Mittel, sich in Berlin aufzuhalten und
dort im Sinne Sophiens zu wirken. In der That suchte Jablonski (Sep¬
tember 1699) ihm die Stelle Pufendorfs zu verschaffen; aber Sophie Char¬
lotte hatte nicht den Ehrgeiz, sich politischen Einfluß zu erwerben; es war ihr
interessanter, sich mit Leibnitz über die beste Welt, die Monaden und die
prästabilirte Harmonie zu unterhalten, womit dieser dann endlich auch zu¬
frieden war. Die Unterhandlungen über die Union dauerten fort, doch be¬
merkte der brandenburgische Minister Fuchs (19. September 1699). es wal-
teten besondere Hinderungen ob, als die Kaltsinnigkeit zwischen den beiden
Höfen, der Geist des hannoverschen Hofes, und sonderlich die Härtigkeit des
lutherischen Klerus, welche fast unüberwindlich schien. — Wie dem auch sei.
wenn es Leibnitz um etwas mehr zu thun war. als um ein speculcitives Spiel
mit Ideen, so konnte er nicht gleichzeitig die Union mit den Katholiken und
mit den Reformirten betreiben; denn praktisch schloß sich beides einander aus;
im System seiner prästabilirten Harmonie freilich gehörte beides zusammen.
Der Briefwechsel mit Bossuet nahm auch bald einen rein theoretischen Cha¬
rakter an. Leibnitz, von Anton Ulrich zur Fortsetzung desselben gedrängt, fragte
11. December 1699. ob die Offenbarung zu einem bestimmten Zeitpunkt ab¬
geschlossen sei oder immer fortdauere? durch wen der Umfang dessen, was zur
Offenbarung gehöre, bestimmt werde? durch Concilien oder durch den Papst?
das Tridentiner Concil habe mehrere biblische Schriften für kanonisch erklärt,
die früher nicht dafür gegolten. — Bossuet gibt 9. Januar. 30. Januar eine
sehr ausführliche Antwort. — Die Offenbarung ist abgeschlossen: in der Schrift
und in der mündlich aufbewahrten Tradition dessen, was der heilige Geist den
Aposteln unmittelbar überliefert hat. Die zweite Frage ist gleichgiltig; ent¬
schieden wird nur : sicut Leelesia semper intsllexit. Die vom Tridentiner Con¬
cil für authentisch erklärten Bücher haben immer in der Kirche gegolten; da¬
für werden 24 Thatsachen angeführt. — Die Schrift ist nicht das höchste; es
gibt christliche Völker, welche sie in ihre barbarische Sprache gar nicht übersetzen
konnten, und der si. Augustin sagt selbst: der Mensch, welcher in Glaube, Liebe
und Hoffnung lebt, bedarf der Schrift nur, um andere zu unterweisen. Die
Informationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.
Weitere Informationen:Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur. Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (ꝛ): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja; Nachkorrektur erfolgte automatisch.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |