Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. IV. Band."Kindlein, liebet einander!" das bekanntlich auch Lessing Gelegenheit zu Es ist schwer diesen Proteus zu fassen: er tastet nach allen Seiten hin, Sehr übel war eS für die Unionisten, daß im Frieden von Ryßwik die Nach langer Unterbrechung finden wir 16. Oct. 1698 wieder einen Brief Leibnitz setzt, 8. Nov. 1698, dem Herzog Anton Ulrich einen Brief für "> Auch mit der alten Dame Scudvry, die für unsern Philosophen schwärmte, wird i" dieser Zeit ein lebhafter Briefwechsel geführt; Leib nix), gibt sich u. a. dazu her, den Tod ihres Papagei's zu besingen. II. 219--20. 508--9. tuer. S. 23. 25. 27^
„Kindlein, liebet einander!" das bekanntlich auch Lessing Gelegenheit zu Es ist schwer diesen Proteus zu fassen: er tastet nach allen Seiten hin, Sehr übel war eS für die Unionisten, daß im Frieden von Ryßwik die Nach langer Unterbrechung finden wir 16. Oct. 1698 wieder einen Brief Leibnitz setzt, 8. Nov. 1698, dem Herzog Anton Ulrich einen Brief für "> Auch mit der alten Dame Scudvry, die für unsern Philosophen schwärmte, wird i» dieser Zeit ein lebhafter Briefwechsel geführt; Leib nix), gibt sich u. a. dazu her, den Tod ihres Papagei's zu besingen. II. 219—20. 508—9. tuer. S. 23. 25. 27^
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„Kindlein, liebet einander!" das bekanntlich auch Lessing Gelegenheit zu
einer seiner interessantesten kleinen Schriften gegeben hat.
Es ist schwer diesen Proteus zu fassen: er tastet nach allen Seiten hin,
und scheint über das Ziel seiner Experimente selber nicht klar geworden zu
sein. In einem Brief an Fabricius, 1698, erklärt er seine Ueberzeugung, es
sei ein eitles Unternehmen, die Doctrinen vermitteln zu wollen. Er habe
nur für die bürgerliche Duldung gearbeitet, denn das werde man nie erreichen,
daß sich die Doctoren der beiden Parteien nicht gegenseitig verdammen. „Wenn
es nur ohne Beleidigungen geschähe! Ich selber kümmere mich wenig um die
Doctrinen; ich habe immer geglaubt, das Werk sei von den Politikern, nicht
von den Theologen auszuführen: man lasse diesen ihre Sitten und Gebrauche,
aber zwinge sie zum Frieden." — An Hiob Ludolf schreibt er, 26. Juni
1698: „unsre Hoffnungen sind gering; und doch, wenn 5 — 6 Menschen es
wollten: Ludwig der Vierzehnte, der Kaiser, der Papst, ein paar protestantische
Fürsten, so wäre es geschehn! Vielleicht geschieht es im folgenden Jahrhun¬
dert."
Sehr übel war eS für die Unionisten, daß im Frieden von Ryßwik die
Clausel aufgenommen war, die von Frankreich an den Kaiser zurückgegebenen
Stücke vom Elsaß und Breisgau sollten ihre neuen katholischen Einrichtungen
behalten. Diese offenbare Beeinträchtigung der Protestanten hatte gerechten
Zorn erregt; mit dem Urheber der Dragonaden in Unterhandlung zu treten
war gefährlich. Und doch geschah es von Leibnip.
Nach langer Unterbrechung finden wir 16. Oct. 1698 wieder einen Brief
an Bossuet, vermittelt durch den französischen Gesandten am braunschweiger
Hof, Du H6ron. Er knüpft an die alten Verhandlungen an, und lobt Bos¬
suet wegen seines Kampfs gegen die falsche Mystik: es ist zeitgemäß, denn
die Krankheit greift immer mehr um sich; unsere Pietisten erregen ebensoviel
Lärm als eure Quietisten. Freilich darf man der wahren Andacht nicht zu
nahe treten, wol aber ihren Ausschweifungen.") — Dieser Brief soll nur
eine Einleitung sein; es ist mehr im Werke.
Leibnitz setzt, 8. Nov. 1698, dem Herzog Anton Ulrich einen Brief für
Ludwig den Vierzehnten auf, in welchem dieser König von den bisherigen
Unterhandlungen unterrichtet und um die Wiederaufnahme derselben ersucht
werden sollte. Doch wäre es zweckmäßig, die Sache nicht blos den Geist¬
lichen zu überlassen, da Bossuet vor vier Jahren ohne Grund abgebrochen
habe; man möge ihm einen Staatsmann, einen von den Vorkämpfern der
gallicanischen Kirche zugesellen. Die Herren von der Kirche — allen Respect
"> Auch mit der alten Dame Scudvry, die für unsern Philosophen schwärmte, wird
i» dieser Zeit ein lebhafter Briefwechsel geführt; Leib nix), gibt sich u. a. dazu her, den Tod
ihres Papagei's zu besingen. II. 219—20. 508—9. tuer. S. 23. 25.
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