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Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. IV. Band.

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1691) "Sie dürfen nicht zu bescheiden sein: nos meilloui'8 "erivimis 8<me, etonnes
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les plus dadilvL vel'ivairis en notre languL 8vnd 6könne8 cle V0U8 ig, voir
xosLLÄör xresciue xlus c^ne iwus!" -- Man sieht die stille Verklärung, die
sich über des deutschen Philosophen ausdrucksvolles Gesicht verbreitet. Ju
andern Dingen trägt er Selbstgefühl genug zur Schau, zuweilen mehr als man
wünscht; aber dies Lob ist doch zuviel! Ich weiß, schreibt er 19. Nov., daß
man in Frankreich gegen die Fremden sehr gütig ist, et. <zu"z ig. xroteetiou
qus vous avex äoimee u. mon ecrit, lo teront ton^ours eroirg xasizMe. Dies
Lob tröstet ihn auch darüber, daß Pellisson sich manche Aenderungen erlaubt
hat, z. B. die Ueberschrift: über die Mittel pour isunir uns dourrs xerrtio
ass MotWtÄiis! -- Also nicht Kirche gegen Kirche, sondern Individuen, die
in den Schooß der alleinseligmachenden zurückkehren wollen!

Aber das große Geschäft darf doch nicht ganz stocken. -- Zunächst han¬
delt es sich um die Frage, ob man das Tridentiner Concil angehn darf.
Leibnitz bekennt, seine Beschlüsse seien mit vieler Umsicht abgefaßt, aber
deshalb sei es noch nicht ein ökumenisches, allgemein giltiges. Ueberdies,
entschlüpft ihm (17. Juni 1691), kommen in der Geschichte der alten (auch
der ökumenischen!) Concile viele Dinge vor, die gar nicht erbaulich sind.
Schwester Marie kommt immer auf die persönliche Bekehrung zurück; sie führt
das Beispiel ihrer eignen Mutter an. Man muß gestehn, erwidert Leibnitz
16. Juli, das menschliche Herz hat viele Falten, los xersuasions sont eoinmv
los WÜts, NOUL-möMW 80NIM68 M8 wu^ours <Zg.Q8 Uno mont Ä88iLttc,
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II 7 entre ^not^us eiw8e c^ni nous xlr83L. Oft geschieht es, daß d,le besten
Beweise von der Welt uns nicht rühren, und daß, was uns rührt, nicht
eigentlich ein Beweis ist. Sie haben Recht, mich für im Herzen katholisch zu
halten; ich bin es sogar offen, denn nur die Verstocktheit macht den Ketzer,
und davon spricht "nein Gewissen mich frei. Die wahre und wesentliche Gemein¬
schaft, die uns zu Gliedern Christi macht, ist die Liebe (la, eliaritü): wer die¬
ser Liebe entgegen, der Wiedervereinigung Schwierigkeiten in den Weg legt,
das ist der wahre Schismatiker; wer dagegen bereit ist, alles zu thun, um
auch der äußern Gemeinschaft theilhaft zu werden, der ist in Wahrheit ka¬
tholisch. -- Er theilt ihm die bisherigen Verhandlungen mit, und beschwört
noch einmal die Franzosen und ihren großen König, zwischen den Deutschen
und Italienern zu vermitteln. -- Die Sachen werden an Bossuet geschickt,
Frankreichs erstes Kirchenlicht; inzwischen macht Sophie (damals 61 Jahre
alt) in einem Brief an ihre Schwester (10. Sept.) die äußerst zur Sache gehö¬
rige Bemerkung, daß es viele Protestanten gibt, die mit der Idee von Mo-
lauus nicht übereinstimmen; daß also, wenn man auf Molanus' Voraussetz-


1691) „Sie dürfen nicht zu bescheiden sein: nos meilloui'8 «erivimis 8<me, etonnes
cis vous voir eerir<z si kran^ais; ja noch mehr, (6, Nov.) ich versichere Sie, <zu«z
les plus dadilvL vel'ivairis en notre languL 8vnd 6könne8 cle V0U8 ig, voir
xosLLÄör xresciue xlus c^ne iwus!" — Man sieht die stille Verklärung, die
sich über des deutschen Philosophen ausdrucksvolles Gesicht verbreitet. Ju
andern Dingen trägt er Selbstgefühl genug zur Schau, zuweilen mehr als man
wünscht; aber dies Lob ist doch zuviel! Ich weiß, schreibt er 19. Nov., daß
man in Frankreich gegen die Fremden sehr gütig ist, et. <zu«z ig. xroteetiou
qus vous avex äoimee u. mon ecrit, lo teront ton^ours eroirg xasizMe. Dies
Lob tröstet ihn auch darüber, daß Pellisson sich manche Aenderungen erlaubt
hat, z. B. die Ueberschrift: über die Mittel pour isunir uns dourrs xerrtio
ass MotWtÄiis! — Also nicht Kirche gegen Kirche, sondern Individuen, die
in den Schooß der alleinseligmachenden zurückkehren wollen!

Aber das große Geschäft darf doch nicht ganz stocken. — Zunächst han¬
delt es sich um die Frage, ob man das Tridentiner Concil angehn darf.
Leibnitz bekennt, seine Beschlüsse seien mit vieler Umsicht abgefaßt, aber
deshalb sei es noch nicht ein ökumenisches, allgemein giltiges. Ueberdies,
entschlüpft ihm (17. Juni 1691), kommen in der Geschichte der alten (auch
der ökumenischen!) Concile viele Dinge vor, die gar nicht erbaulich sind.
Schwester Marie kommt immer auf die persönliche Bekehrung zurück; sie führt
das Beispiel ihrer eignen Mutter an. Man muß gestehn, erwidert Leibnitz
16. Juli, das menschliche Herz hat viele Falten, los xersuasions sont eoinmv
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Beweise von der Welt uns nicht rühren, und daß, was uns rührt, nicht
eigentlich ein Beweis ist. Sie haben Recht, mich für im Herzen katholisch zu
halten; ich bin es sogar offen, denn nur die Verstocktheit macht den Ketzer,
und davon spricht »nein Gewissen mich frei. Die wahre und wesentliche Gemein¬
schaft, die uns zu Gliedern Christi macht, ist die Liebe (la, eliaritü): wer die¬
ser Liebe entgegen, der Wiedervereinigung Schwierigkeiten in den Weg legt,
das ist der wahre Schismatiker; wer dagegen bereit ist, alles zu thun, um
auch der äußern Gemeinschaft theilhaft zu werden, der ist in Wahrheit ka¬
tholisch. — Er theilt ihm die bisherigen Verhandlungen mit, und beschwört
noch einmal die Franzosen und ihren großen König, zwischen den Deutschen
und Italienern zu vermitteln. — Die Sachen werden an Bossuet geschickt,
Frankreichs erstes Kirchenlicht; inzwischen macht Sophie (damals 61 Jahre
alt) in einem Brief an ihre Schwester (10. Sept.) die äußerst zur Sache gehö¬
rige Bemerkung, daß es viele Protestanten gibt, die mit der Idee von Mo-
lauus nicht übereinstimmen; daß also, wenn man auf Molanus' Voraussetz-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 19, 1860, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341594_110347/187>, abgerufen am 15.01.2025.