Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Erhebungen längst unedel, geschmacklos, ja ohne Sinn . . , Ein Geschlecht soll auf
seinen Namen, wie ein Volk ans sei" Alter und seine Tugend stolz sein, das ist
natürlich und recht; unrecht al>er scheint, wenn ein vorragender freier Mann zu"'
Cdeln gemacht und mit der Wurzel aus dem Boden gezogen wird, der ihn erzeugte,
daß er gleichsam in andere Erde übergehe, wodurch dem Stand seines Ursprungs
Beeinträchtigung und Schmach widerfährt; oder soll der freie Bürgerstand, aus
dem nun einmal Goethe oder Schiller entsprungen, aufhören sie zu besitzen?'"
Es ist undcutschcr Stil oder gar Hohn zu schreiben ?rin:ärj<zü von Lciliillor; über
solchen Dingen liegt eine zarte Eihaut des Volksgefühls." -- Es sind noch viel Be¬
trachtungen von sehr, sehr ernstem Gewicht, in dieser Rede; man möge sie selber
I. S. nachlesen. _______^__^


Ans die beiden großen kulturhistorischen Feste ist ein kleines, locales gefolgt,
das aber bei uns nicht weniger gemüthlichen Anklang gefunden hat: die Feier
des Tages, an welchem Frau Günther-Bachmann vor 25 Jahren zum ersten¬
mal unsere Bühne betrat. Sie ist. gegen die Gewohnheit unserer heutige"
Künstler, stets auf derselben geblieben, obgleich sie sich unter andern Verhältnissen
vielleicht ein glänzendes Loos Hütte bereiten können; denn im Fach der Soubretten
(Spiel und Gesang) hatte sie in Deutschland nicht leicht ihres Gleichen. Ein sehr
glückliches, anziehendes Naturell, ein seiner, echt künstlerischer Sinn in der Auffassn""
jeder Rolle, ernstes Studium und harmonische Durchbildung, das alles findet sich
in dem gleichen Maß nicht leicht zusammen. Es freut uns. daß Leipzig seine Dank¬
barkeit -- diese Bezeichnung ist hier ganz am Ort -- in entsprechender Weise an
den Tag gelegt hat.-




Berichtigung.

-ii,
Im letzten Heft der Grenzboten (Ur. 50) ist auf Seite 439 Zeile 5 v. "
statt Westmann Westermann, auf Seite 440 Zeile 2 v. e>. statt Lvrcks Zeitscbnfre"
Lvrcks Zcitheftcn und auf derselben Seite Zeile 8 v. o. Schwind statt Swind
zu lesen.




Abonttementsnuzeige zum neuen Jnhr.
Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grcnzbotrtt
den ^.L^. Jahrgang. Die unterzeichnete Lerlagshaudlung erlaubt
sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.
Leipzig, im December 1 Fr. Ludw. .Herbig.




Verantwortlicher Redacteur- I). Ü1te>rii> Busch -- VerlaguF^L?Heri>N,
, i" Leipzig.
Druck on'" C. E. Eider, in Leipzig,

Erhebungen längst unedel, geschmacklos, ja ohne Sinn . . , Ein Geschlecht soll auf
seinen Namen, wie ein Volk ans sei» Alter und seine Tugend stolz sein, das ist
natürlich und recht; unrecht al>er scheint, wenn ein vorragender freier Mann zu»'
Cdeln gemacht und mit der Wurzel aus dem Boden gezogen wird, der ihn erzeugte,
daß er gleichsam in andere Erde übergehe, wodurch dem Stand seines Ursprungs
Beeinträchtigung und Schmach widerfährt; oder soll der freie Bürgerstand, aus
dem nun einmal Goethe oder Schiller entsprungen, aufhören sie zu besitzen?'"
Es ist undcutschcr Stil oder gar Hohn zu schreiben ?rin:ärj<zü von Lciliillor; über
solchen Dingen liegt eine zarte Eihaut des Volksgefühls." — Es sind noch viel Be¬
trachtungen von sehr, sehr ernstem Gewicht, in dieser Rede; man möge sie selber
I. S. nachlesen. _______^__^


Ans die beiden großen kulturhistorischen Feste ist ein kleines, locales gefolgt,
das aber bei uns nicht weniger gemüthlichen Anklang gefunden hat: die Feier
des Tages, an welchem Frau Günther-Bachmann vor 25 Jahren zum ersten¬
mal unsere Bühne betrat. Sie ist. gegen die Gewohnheit unserer heutige»
Künstler, stets auf derselben geblieben, obgleich sie sich unter andern Verhältnissen
vielleicht ein glänzendes Loos Hütte bereiten können; denn im Fach der Soubretten
(Spiel und Gesang) hatte sie in Deutschland nicht leicht ihres Gleichen. Ein sehr
glückliches, anziehendes Naturell, ein seiner, echt künstlerischer Sinn in der Auffassn"«
jeder Rolle, ernstes Studium und harmonische Durchbildung, das alles findet sich
in dem gleichen Maß nicht leicht zusammen. Es freut uns. daß Leipzig seine Dank¬
barkeit — diese Bezeichnung ist hier ganz am Ort — in entsprechender Weise an
den Tag gelegt hat.-




Berichtigung.

-ii,
Im letzten Heft der Grenzboten (Ur. 50) ist auf Seite 439 Zeile 5 v. "
statt Westmann Westermann, auf Seite 440 Zeile 2 v. e>. statt Lvrcks Zeitscbnfre"
Lvrcks Zcitheftcn und auf derselben Seite Zeile 8 v. o. Schwind statt Swind
zu lesen.




Abonttementsnuzeige zum neuen Jnhr.
Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grcnzbotrtt
den ^.L^. Jahrgang. Die unterzeichnete Lerlagshaudlung erlaubt
sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.
Leipzig, im December 1 Fr. Ludw. .Herbig.




Verantwortlicher Redacteur- I). Ü1te>rii> Busch — VerlaguF^L?Heri>N,
, i» Leipzig.
Druck on'„ C. E. Eider, in Leipzig,
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0492" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/108622"/>
            <p xml:id="ID_1510" prev="#ID_1509"> Erhebungen längst unedel, geschmacklos, ja ohne Sinn . . , Ein Geschlecht soll auf<lb/>
seinen Namen, wie ein Volk ans sei» Alter und seine Tugend stolz sein, das ist<lb/>
natürlich und recht; unrecht al&gt;er scheint, wenn ein vorragender freier Mann zu»'<lb/>
Cdeln gemacht und mit der Wurzel aus dem Boden gezogen wird, der ihn erzeugte,<lb/>
daß er gleichsam in andere Erde übergehe, wodurch dem Stand seines Ursprungs<lb/>
Beeinträchtigung und Schmach widerfährt; oder soll der freie Bürgerstand, aus<lb/>
dem nun einmal Goethe oder Schiller entsprungen, aufhören sie zu besitzen?'"<lb/>
Es ist undcutschcr Stil oder gar Hohn zu schreiben ?rin:ärj&lt;zü von Lciliillor; über<lb/>
solchen Dingen liegt eine zarte Eihaut des Volksgefühls." &#x2014; Es sind noch viel Be¬<lb/>
trachtungen von sehr, sehr ernstem Gewicht, in dieser Rede; man möge sie selber<lb/><note type="byline"> I. S.</note> nachlesen. _______^__^ </p><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="1">
          <head> </head><lb/>
          <p xml:id="ID_1511"> Ans die beiden großen kulturhistorischen Feste ist ein kleines, locales gefolgt,<lb/>
das aber bei uns nicht weniger gemüthlichen Anklang gefunden hat: die Feier<lb/>
des Tages, an welchem Frau Günther-Bachmann vor 25 Jahren zum ersten¬<lb/>
mal unsere Bühne betrat. Sie ist. gegen die Gewohnheit unserer heutige»<lb/>
Künstler, stets auf derselben geblieben, obgleich sie sich unter andern Verhältnissen<lb/>
vielleicht ein glänzendes Loos Hütte bereiten können; denn im Fach der Soubretten<lb/>
(Spiel und Gesang) hatte sie in Deutschland nicht leicht ihres Gleichen. Ein sehr<lb/>
glückliches, anziehendes Naturell, ein seiner, echt künstlerischer Sinn in der Auffassn"«<lb/>
jeder Rolle, ernstes Studium und harmonische Durchbildung, das alles findet sich<lb/>
in dem gleichen Maß nicht leicht zusammen. Es freut uns. daß Leipzig seine Dank¬<lb/>
barkeit &#x2014; diese Bezeichnung ist hier ganz am Ort &#x2014; in entsprechender Weise an<lb/>
den Tag gelegt hat.-</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Berichtigung.</head><lb/>
          <p xml:id="ID_1512"> -ii,<lb/>
Im letzten Heft der Grenzboten (Ur. 50) ist auf Seite 439 Zeile 5 v. "<lb/>
statt Westmann Westermann, auf Seite 440 Zeile 2 v. e&gt;. statt Lvrcks Zeitscbnfre"<lb/>
Lvrcks Zcitheftcn und auf derselben Seite Zeile 8 v. o. Schwind statt Swind<lb/>
zu lesen.</p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div>
          <floatingText>
            <body>
              <div type="advertisement">
                <p> Abonttementsnuzeige zum neuen Jnhr.<lb/>
Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grcnzbotrtt<lb/>
den ^.L^. Jahrgang. Die unterzeichnete Lerlagshaudlung erlaubt<lb/>
sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle<lb/>
Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen.<lb/>
Leipzig, im December 1 Fr. Ludw. .Herbig.</p>
              </div>
            </body>
          </floatingText>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <note type="byline"> Verantwortlicher Redacteur- I). Ü1te&gt;rii&gt; Busch &#x2014; VerlaguF^L?Heri&gt;N,<lb/>
,  i» Leipzig.<lb/>
Druck on'&#x201E; C. E. Eider, in Leipzig,</note><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0492] Erhebungen längst unedel, geschmacklos, ja ohne Sinn . . , Ein Geschlecht soll auf seinen Namen, wie ein Volk ans sei» Alter und seine Tugend stolz sein, das ist natürlich und recht; unrecht al>er scheint, wenn ein vorragender freier Mann zu»' Cdeln gemacht und mit der Wurzel aus dem Boden gezogen wird, der ihn erzeugte, daß er gleichsam in andere Erde übergehe, wodurch dem Stand seines Ursprungs Beeinträchtigung und Schmach widerfährt; oder soll der freie Bürgerstand, aus dem nun einmal Goethe oder Schiller entsprungen, aufhören sie zu besitzen?'" Es ist undcutschcr Stil oder gar Hohn zu schreiben ?rin:ärj<zü von Lciliillor; über solchen Dingen liegt eine zarte Eihaut des Volksgefühls." — Es sind noch viel Be¬ trachtungen von sehr, sehr ernstem Gewicht, in dieser Rede; man möge sie selber I. S. nachlesen. _______^__^ Ans die beiden großen kulturhistorischen Feste ist ein kleines, locales gefolgt, das aber bei uns nicht weniger gemüthlichen Anklang gefunden hat: die Feier des Tages, an welchem Frau Günther-Bachmann vor 25 Jahren zum ersten¬ mal unsere Bühne betrat. Sie ist. gegen die Gewohnheit unserer heutige» Künstler, stets auf derselben geblieben, obgleich sie sich unter andern Verhältnissen vielleicht ein glänzendes Loos Hütte bereiten können; denn im Fach der Soubretten (Spiel und Gesang) hatte sie in Deutschland nicht leicht ihres Gleichen. Ein sehr glückliches, anziehendes Naturell, ein seiner, echt künstlerischer Sinn in der Auffassn"« jeder Rolle, ernstes Studium und harmonische Durchbildung, das alles findet sich in dem gleichen Maß nicht leicht zusammen. Es freut uns. daß Leipzig seine Dank¬ barkeit — diese Bezeichnung ist hier ganz am Ort — in entsprechender Weise an den Tag gelegt hat.- Berichtigung. -ii, Im letzten Heft der Grenzboten (Ur. 50) ist auf Seite 439 Zeile 5 v. " statt Westmann Westermann, auf Seite 440 Zeile 2 v. e>. statt Lvrcks Zeitscbnfre" Lvrcks Zcitheftcn und auf derselben Seite Zeile 8 v. o. Schwind statt Swind zu lesen. Abonttementsnuzeige zum neuen Jnhr. Mit dem Anfange des neuen Jahres beginnen die Grcnzbotrtt den ^.L^. Jahrgang. Die unterzeichnete Lerlagshaudlung erlaubt sich zur Pränumeration auf denselben einzuladen, und bemerkt, daß alle Buchhandlungen und Postämter Bestellungen annehmen. Leipzig, im December 1 Fr. Ludw. .Herbig. Verantwortlicher Redacteur- I). Ü1te>rii> Busch — VerlaguF^L?Heri>N, , i» Leipzig. Druck on'„ C. E. Eider, in Leipzig,

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_108129
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_108129/492
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 18, 1859, II. Semester. IV. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341590_108129/492>, abgerufen am 26.06.2024.