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Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band.

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berichte Auskunft, deren letzter, für das Jahr 1853, vor kurzem erschienen ist.
Hiernach war die Zahl der Mitglieder und der Gesammtbetrag ihrer Antheile:

Bei Beginn der Geschäfte am Is. Octbr. 1831 236 Mitgl. mit 341,600 Thlr.
Am 31. December 1.832 ...... 1163 " " 4,916,200 "
Dazu vollgezahlte Antheile von .... 62 " " 107,200 " .
Am 31. December 1833 ...... 1383 " " 6,220,400 "
Vollgezahlte Antheile......... " " 239,600 "

Im Laufe des vorigen Jahres sind sonach 420 Mitglieder beigetreten, die
Geschäftsantheile ljaben sich um 1,304,200 Thaler, die vollgczahlten Antheile
um 132,400 Thaler vermehrt.

Der Wechselverkehr des Jahres 1833 -- 33,316 Wechsel im Betrage von
13,283,227 Thaler -- übersteigt den von 1832 um 13,184 Wechsel im Betrage
von 3,724,230 Thaler. Darunter sind diejenigen Wechsel nicht begriffen, die
von Berliner Kaufleuten, welche ihre Kasse bei der Gesellschaft hatten, quittirt
zum Jncasso geschickt wurden. Die statutmäßige Creditgewährung betrug
1832 . . . 1,313,032 Thlr. 1833 . . . 2,332,693 Thlr.

Von den zu diesem Zwecke discontirten Wechseln war der Durchschnitts¬
betrag 1833 im ganzen 333 Thaler und von den Wechseln, die nicht in Ber¬
lin oder Orten, wo sich Filiale der preußischen Bank befinden, zahlbar waren,
nur '147 Thlr. Es ergibt sich daraus, welchen Nutzen die Gesellschaft dem kleinen
gewerblichen Verkehre leistet, indem sie ihm zahlreiche Wechsel von kleinen Beträgen
abnimmt, die sonst gar nicht oder nur mit schweren Opfern anzubringen sind.

"In andrer Weise" bemerkt der Geschäftsbericht weiter -- "nützt die
Gesellschaft dem Gemeinwohle wesentlich dadurch, daß sie die Gelegenheit zur
völlig sichern Aufbewahrung und Unterbringung von Geldern darbietet. Von
den Vortheilen, welche sie hierbei vorzugsweise ihren Mitgliedern gewährt,
wollen wir hier nur die Verzinsung der Gelder erwähnen, welche, anstatt rentlos
in der eignen Kasse der Besitzer zur Bestreitung der Ausgaben zu ruhen, zum
gleichen Zwecke bei der Gesellschaft eingezahlt werden. Die Besitzer haben
alsdann nicht nur den Vortheil des täglichen Zinsengenusses, sondern auch
den der ganz sichern Aufbewahrung, ohne Schmälerung des Verfügungs¬
rechtes über ihre Kasse. Mehr als 3000 Thaler haben im vorigen Jahre die
Mitglieder an Zinsen für solche Gelder erworben; ein Gewinn, der sonst über¬
haupt nicht gemacht worden wäre. In England wird der Nutzen einer solchen
Einrichtung allgemein erkannt; die Discontogesellschaft ist als ein Beförderungs¬
mittel einer ähnlichen Anerkennung hier zu Lande zu betrachten." --

Die Schäden, welche auch bei der größten Vorsicht nicht ganz zu ver¬
meiden sind, betrugen 1833 14,396 Thlr., worunter über 3000 Thaler durch
Wechselfälschung veranlaßt waren. Sie waren jedoch durch die .Schädenre¬
serve mehr als hinlänglich gedeckt, - -


berichte Auskunft, deren letzter, für das Jahr 1853, vor kurzem erschienen ist.
Hiernach war die Zahl der Mitglieder und der Gesammtbetrag ihrer Antheile:

Bei Beginn der Geschäfte am Is. Octbr. 1831 236 Mitgl. mit 341,600 Thlr.
Am 31. December 1.832 ...... 1163 „ „ 4,916,200 „
Dazu vollgezahlte Antheile von .... 62 „ „ 107,200 „ .
Am 31. December 1833 ...... 1383 „ „ 6,220,400 „
Vollgezahlte Antheile......... „ „ 239,600 „

Im Laufe des vorigen Jahres sind sonach 420 Mitglieder beigetreten, die
Geschäftsantheile ljaben sich um 1,304,200 Thaler, die vollgczahlten Antheile
um 132,400 Thaler vermehrt.

Der Wechselverkehr des Jahres 1833 — 33,316 Wechsel im Betrage von
13,283,227 Thaler — übersteigt den von 1832 um 13,184 Wechsel im Betrage
von 3,724,230 Thaler. Darunter sind diejenigen Wechsel nicht begriffen, die
von Berliner Kaufleuten, welche ihre Kasse bei der Gesellschaft hatten, quittirt
zum Jncasso geschickt wurden. Die statutmäßige Creditgewährung betrug
1832 . . . 1,313,032 Thlr. 1833 . . . 2,332,693 Thlr.

Von den zu diesem Zwecke discontirten Wechseln war der Durchschnitts¬
betrag 1833 im ganzen 333 Thaler und von den Wechseln, die nicht in Ber¬
lin oder Orten, wo sich Filiale der preußischen Bank befinden, zahlbar waren,
nur '147 Thlr. Es ergibt sich daraus, welchen Nutzen die Gesellschaft dem kleinen
gewerblichen Verkehre leistet, indem sie ihm zahlreiche Wechsel von kleinen Beträgen
abnimmt, die sonst gar nicht oder nur mit schweren Opfern anzubringen sind.

„In andrer Weise" bemerkt der Geschäftsbericht weiter — „nützt die
Gesellschaft dem Gemeinwohle wesentlich dadurch, daß sie die Gelegenheit zur
völlig sichern Aufbewahrung und Unterbringung von Geldern darbietet. Von
den Vortheilen, welche sie hierbei vorzugsweise ihren Mitgliedern gewährt,
wollen wir hier nur die Verzinsung der Gelder erwähnen, welche, anstatt rentlos
in der eignen Kasse der Besitzer zur Bestreitung der Ausgaben zu ruhen, zum
gleichen Zwecke bei der Gesellschaft eingezahlt werden. Die Besitzer haben
alsdann nicht nur den Vortheil des täglichen Zinsengenusses, sondern auch
den der ganz sichern Aufbewahrung, ohne Schmälerung des Verfügungs¬
rechtes über ihre Kasse. Mehr als 3000 Thaler haben im vorigen Jahre die
Mitglieder an Zinsen für solche Gelder erworben; ein Gewinn, der sonst über¬
haupt nicht gemacht worden wäre. In England wird der Nutzen einer solchen
Einrichtung allgemein erkannt; die Discontogesellschaft ist als ein Beförderungs¬
mittel einer ähnlichen Anerkennung hier zu Lande zu betrachten." —

Die Schäden, welche auch bei der größten Vorsicht nicht ganz zu ver¬
meiden sind, betrugen 1833 14,396 Thlr., worunter über 3000 Thaler durch
Wechselfälschung veranlaßt waren. Sie waren jedoch durch die .Schädenre¬
serve mehr als hinlänglich gedeckt, - -


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 13, 1854, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341578_281149/30>, abgerufen am 01.09.2024.