Die Grenzboten. Jg. 12, 1853, II. Semester. II. Band.D> Bratiano und Lord Dudley Stuart uhn die Donaufürstenthümer", und das von Grciizlwten. IV. 18it,'j. 30
D> Bratiano und Lord Dudley Stuart uhn die Donaufürstenthümer", und das von Grciizlwten. IV. 18it,'j. 30
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D> Bratiano und Lord Dudley Stuart uhn die Donaufürstenthümer", und das von
uns bereits erwähnte Werk: „Die Griechen und die Türken; oder Mächte und Aus¬
sichten des Morgenlandes" von Eyre Evans Crowe, das aber mehr descriptivcr Natur
ist, und sich bei der Neigung des Verfassers, zu Philosoph,«», nicht selten in ge¬
wagten Paradoxie» ergeht. — Reisebeschreibungen nach allen Gegenden der Welt
sind gleichfalls in einem ziemlich großen Umfang vorhanden. Vortrefflich ist eine spanische
Reisebeschreibung: „Castilien und Andalusien", von Lady Louisa Tenison, die sich zwei
Jahre in jenen Gegenden aufgehalten hat. Ferner „Abenteuer einer Dame in Tar-
tarei, Thibet, China und Kaschmir", von Mrs. Hervey. Ferner eine Reise durch Nord-
uud Mitteldeutschland selon« I.ne in kLi-mun)') von Charles Lvring Bracc, der 1831
auch eine Beschreibung Ungarns herausgegeben hat. Der Gegenstand seiner Darstellung
ist lediglich unser häusliches und geselliges Leben, mit der Politik beschäftigt er sich
nur insofern, als sie auf die socialen Zustände Einfluß ausübt. Ein zweijähriger
Aufenthalt hat ihm vielfache Gelegenheit gegeben, sich mit unsern Sitten bekannt zu
machen, und er gibt z. B. von dem Hamburger Kausmannstreiben, von dem Stu-
dentenleben u. s. w. Darstellungen, die auch den deutschen Leser interressiren müssen,
denn es kann für uns nur nützlich sein, wenn wir unsere eigenen Fehler und Vorzüge
einmal mit einem unbefangenen, an andere Verhältnisse gewohnten Auge betrachten. —
— Aus dem Gebiet der Geschichte heben wir nur eine Monographie über Wyeliffe
hervor, von Robert Vanghan, der sich schon seit einer Reihe von Jahren mit diesem
Gegenstand eifrig beschäftigt hat. — In die Mischgattung zwischen Poesie und Prosa
gehöre» zwei Schriften: 15>«e>,>-!!. ^. 8l,c»-^ ol' Hlodc?,'» 'I'mich. Von dem Verfasser
von' „Rockingham" und: Charles Deiner. ni' ».^. Beide geben sehr in¬
teressante Beobachtungen über berühmte Zeitgenossen, zum Theil hinter allerlei roman¬
tische Umhüllungen versteckt. — Aus dem Bereich der eigentlichen Dichtung führen
wir an: Munclw <Jo IZourlw». Ein episch-historisches Gedicht von William Jones,
in dem von W. Scott geschaffenen romantischen Stil. — Endlich gehen wir ans die
Shakespeare-Literatur über. Wir beginnen mit einem englischen Werk: Hie
Oimsllli 8IiuI<8>ioiU'L. Notes uni llmeixlittions o» et>« I'In^s ot 81>ulisp<:i»'o, kron
>i i-liconl,!)' — lliscoverötl larve»te>> ec>>^ 1^ Ule into .sosonli t^rimaldi,
^omolliiin, einer bittern Satire gegen Colliers Entdeckungen, und wenden uns dann
zu der deutschen Literatur über denselben Gegenstand. — „Ueber Shakspeares
religiöse und ethische Bedeutung. Eine praktische Studie von I. I. Rictmanu."
(Se. Gallen, Huber u. Comp.). Der Verfasser gibt in der Vorrede selber an,
daß diese Vorlesungen lediglich für Geistliche bestimmt sind, und daß sie „den Lite-
raten vom Fache nichts, jedenfalls nichts Neues sein wollen und sollen." Und
von diesem Standpunkte wollen wir sie auch auffassen: ein Geistlicher, der auf seiner
Landpfarre wenig Gelegenheit hat, mit der Literatur gleichen Schritt zu halten, wird
in diesem Büchlein viele nützliche und verständige Bemerkungen finden, und daraus er¬
kennen, daß auch aus dem großen profanen Schriftsteller der echt christliche Geist sich vieles
Gute aneignen kann. — Wir kommen noch einmal aus die beiden von uns bereits er¬
wähnten Ausgaben von Professor Ulrici (Halle, Pfeffer) und Prof. Hcrrig (Berlin,
Enslin) zurück. Wir haben die beiden Bearbeitungen von Romeo und Julie verglichen,
Grciizlwten. IV. 18it,'j. 30
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