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Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. III. Band.

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postbag-, welche leidenschaftliche Satyre gegen den Prinz Regenten und die Tones
bereits im folgenden Jahre die vierzehnte Auflage erlebte. Dann folgten außer
andern politischen und satyrischen Gedichten in Folge eines Aufenthalts in Paris,
1817, u>e k'na^ö ?ainil^ in I'uris, welches später sortgesetzt wurde, indem die
k'uclKL ^irmil^ in England verfolgt wurde. Ferner -1823 die ?ädles toi- ins
Koi^ allianoe, welches letztere zu dem schärfsten gehört, was Moore geschrieben. --
Alle diese Satyren haben im Grnnde für uns wenig Interesse; sie beziehen sich
fortwährend auf Persönlichkeiten und einzelne Streitfragen, die wir entweder nicht
kennen, oder die uns sehr gleichgiltig sind. Es sind allerdings zum Theil gute
Witze darin, aber doch nur solche Witze, deren Wirkung sich lediglich an das In¬
teresse für den Gegenstand knüpft, und mit demselben aufhört. Eins von den
kleinern Gedichten dieser Art: "Der kleine Mann und die kleine Seele" (II. p. 106)
hat für uns in so fern ein Interesse, als es von Professor Bohlen recht gut ins
Deutsche übertragen ist (p. 8). Am Meisten allgemeines Interesse möchte noch die
?uclx<z I?'!uni^ in I^u-is haben, eine Satyre gegen die Lächerlichkeit der ultra-
royalistischen Engländer, welche zur Feier der restaurirten Legitimität nach Paris
wallfahrteten. Es sind wenigstens einige positive charakteristische Züge darin, die
uns mit der allgemein negativen Haltung des Gedichts einigermaßen versöhnen.
Auch in den Fabeln für'die heilige Allianz , die uns schon in so fern näher an¬
gehen, als wir die gleiche Liebe zu diesem Institut im Herzen tragen, sind einige
sehr gute Einfälle, z. B. die siebente Fabel (IV, p. 145), in welcher ein Muha-
medanischer König von Persien geschildert wird, der, um den Feuerdienst der
Ghebern abzuschaffen, die heiligen Feuer durch große Dämpfer zu unterdrücken
unternimmt, bis diese selbst in Brand gerathen, mit der Moral:

Das ist eine Moral, die noch hente für unsre Fürsten nicht zu spät kommt. Sie
sollten sich sehr besinnen, wenn sie auf längere Zeit einen militairischen Dämpfer
uach einer heiß entbrannten Gegend schicken, ob dieser Dämpfer nicht selber ent¬
zündbar ist. Moore hat übrigeus mit seinen Satyren in seinem 13. Jahre
angefangen und bis zum Ende seiner literarischen Thätigkeit fortgefahren. -Die
meisten derselben beziehen sich auf die Irländischen Zustände und gehen nicht
selten ins Tragische über. Die Englischen Parteien kommen ziemlich gleich schlecht
weg, die Whigs wie die Tones. Es wird zuweilen auch aus die Zustände an¬
derer Völker übergegangen, und überall für den entschiedensten Liberalismus Partei
genommen. Wie gesagt, übertriebene Sympathie für diesen Patriotismus können
wir nicht empfinden, so sehr wir anch den gegen die Jrländer ausgeübten Druck


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postbag-, welche leidenschaftliche Satyre gegen den Prinz Regenten und die Tones
bereits im folgenden Jahre die vierzehnte Auflage erlebte. Dann folgten außer
andern politischen und satyrischen Gedichten in Folge eines Aufenthalts in Paris,
1817, u>e k'na^ö ?ainil^ in I'uris, welches später sortgesetzt wurde, indem die
k'uclKL ^irmil^ in England verfolgt wurde. Ferner -1823 die ?ädles toi- ins
Koi^ allianoe, welches letztere zu dem schärfsten gehört, was Moore geschrieben. —
Alle diese Satyren haben im Grnnde für uns wenig Interesse; sie beziehen sich
fortwährend auf Persönlichkeiten und einzelne Streitfragen, die wir entweder nicht
kennen, oder die uns sehr gleichgiltig sind. Es sind allerdings zum Theil gute
Witze darin, aber doch nur solche Witze, deren Wirkung sich lediglich an das In¬
teresse für den Gegenstand knüpft, und mit demselben aufhört. Eins von den
kleinern Gedichten dieser Art: „Der kleine Mann und die kleine Seele" (II. p. 106)
hat für uns in so fern ein Interesse, als es von Professor Bohlen recht gut ins
Deutsche übertragen ist (p. 8). Am Meisten allgemeines Interesse möchte noch die
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royalistischen Engländer, welche zur Feier der restaurirten Legitimität nach Paris
wallfahrteten. Es sind wenigstens einige positive charakteristische Züge darin, die
uns mit der allgemein negativen Haltung des Gedichts einigermaßen versöhnen.
Auch in den Fabeln für'die heilige Allianz , die uns schon in so fern näher an¬
gehen, als wir die gleiche Liebe zu diesem Institut im Herzen tragen, sind einige
sehr gute Einfälle, z. B. die siebente Fabel (IV, p. 145), in welcher ein Muha-
medanischer König von Persien geschildert wird, der, um den Feuerdienst der
Ghebern abzuschaffen, die heiligen Feuer durch große Dämpfer zu unterdrücken
unternimmt, bis diese selbst in Brand gerathen, mit der Moral:

Das ist eine Moral, die noch hente für unsre Fürsten nicht zu spät kommt. Sie
sollten sich sehr besinnen, wenn sie auf längere Zeit einen militairischen Dämpfer
uach einer heiß entbrannten Gegend schicken, ob dieser Dämpfer nicht selber ent¬
zündbar ist. Moore hat übrigeus mit seinen Satyren in seinem 13. Jahre
angefangen und bis zum Ende seiner literarischen Thätigkeit fortgefahren. -Die
meisten derselben beziehen sich auf die Irländischen Zustände und gehen nicht
selten ins Tragische über. Die Englischen Parteien kommen ziemlich gleich schlecht
weg, die Whigs wie die Tones. Es wird zuweilen auch aus die Zustände an¬
derer Völker übergegangen, und überall für den entschiedensten Liberalismus Partei
genommen. Wie gesagt, übertriebene Sympathie für diesen Patriotismus können
wir nicht empfinden, so sehr wir anch den gegen die Jrländer ausgeübten Druck


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341570_280086/253>, abgerufen am 04.07.2024.