Die Grenzboten. Jg. 10, 1851, II. Semester. III. Band.besten Freund aus Erden, zu kämpfen. -- Um diesen großen Zweck zu erreichen, käme M bien, Vous in"z ävveloppere? vos iävks, je Vous äonnersi ach auäiknees Und so bestimmte er mir eine Stunde gegen Mitternacht, und bezeichnete mir eine Dies Letztere gab viele Discussionen, da damals Alexander fest glaubte, Napoleon "vitss su i'ol, quo si js v"n"is a Il"i?gu, je lo sersis p-is ig psix." Ich hielt die Hand lange fest; er drückte mich mit Innigkeit an seine Brust, war So schied ich von Petersburg, ich glaube den 7. März. Daß mein Vertrag einen Die Postillone wollten Pferde wechseln, -- wir erkannten uns wechselseitig an In Berlin angekommen, galt es nun, einen ostensiblen Bericht über meine besten Freund aus Erden, zu kämpfen. — Um diesen großen Zweck zu erreichen, käme M bien, Vous in«z ävveloppere? vos iävks, je Vous äonnersi ach auäiknees Und so bestimmte er mir eine Stunde gegen Mitternacht, und bezeichnete mir eine Dies Letztere gab viele Discussionen, da damals Alexander fest glaubte, Napoleon „vitss su i'ol, quo si js v«n»is a Il«i?gu, je lo sersis p-is ig psix." Ich hielt die Hand lange fest; er drückte mich mit Innigkeit an seine Brust, war So schied ich von Petersburg, ich glaube den 7. März. Daß mein Vertrag einen Die Postillone wollten Pferde wechseln, — wir erkannten uns wechselseitig an In Berlin angekommen, galt es nun, einen ostensiblen Bericht über meine <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0160" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/280247"/> <p xml:id="ID_398" prev="#ID_397"> besten Freund aus Erden, zu kämpfen. — Um diesen großen Zweck zu erreichen, käme<lb/> es aber gar nicht darauf an, ob 20,000 Preußen mehr gegen ihn stritten; wol aber<lb/> daraus, daß es richtig angefangen würde, den Gegner zu bekämpfen, und darüber<lb/> meine Gedanken seiner Weisheit vorzulegen, hätte ich die ihm bewußte officielle Sendung<lb/> übernommen, und schickte mich der König, mein Herr! — ich aber vertraue auf die<lb/> großartigen Gefühle und Gesinnungen in seiner Brust, und hoffte, er würde die Gnade<lb/> haben, mich zu hören! —</p><lb/> <p xml:id="ID_399"> M bien, Vous in«z ävveloppere? vos iävks, je Vous äonnersi ach auäiknees<lb/> privöss.</p><lb/> <p xml:id="ID_400"> Und so bestimmte er mir eine Stunde gegen Mitternacht, und bezeichnete mir eine<lb/> geheime Thür in dem Winter-Palais, wo, wenn dort ein Kosak stehen würde, ich<lb/> jeden Abend zu ihm kommen könne und der Kosak mich führen würde. Während ich<lb/> nun des Morgens mit Romanzow eigentlich nichtssagende leere Gespräche über den<lb/> Mann im Mond führte; — den Mittag vielfältig bei Lauriston, dem damaligen<lb/> Französischen Gesandten in Petersburg, zubrachte, und mir sein Mittagbrod gut schmecken<lb/> liest, — sand ich zwischen 11 und 12 des Nachts sehr oft den mir bezeichneten Ko¬<lb/> saken, der mich zum Arbeitssaal des Kaisers hinausbrachte, wo Er selbst mich sowol<lb/> über die Stärke seines Heeres, als über die verschiedenen KricgSplänc, die ihm gemacht<lb/> worden, vollständig orientirte, und mit großer Aufmerksamkeit meine Bemerkungen, Ein¬<lb/> wendungen und eigenen Ideen anhörte, und mir sein gnädiges Vertrauen im allerhöchsten<lb/> Grade bezeigte. — So war ich wol ein Dutzend Mal dort, und machte ihn vertraut<lb/> mit dem Gedanken, fechtend immer Feld zu geben, indeß die Streitkräfte nie<lb/> ganz zu opfern, und die Linie nach Moskau als die Operations-Basis anzusehen,<lb/> welche Napoleon gewiß wählen würde.</p><lb/> <p xml:id="ID_401"> Dies Letztere gab viele Discussionen, da damals Alexander fest glaubte, Napoleon<lb/> würde Petersburg zum Ziel seiner Operationen wählen. — Als ich indeß von Ihm<lb/> mich beurlaubte, sagte er, mir sest die Hand gebend:</p><lb/> <p xml:id="ID_402"> „vitss su i'ol, quo si js v«n»is a Il«i?gu, je lo sersis p-is ig psix."</p><lb/> <p xml:id="ID_403"> Ich hielt die Hand lange fest; er drückte mich mit Innigkeit an seine Brust, war<lb/> sehr bewegt, als ich ihm sagte, ich für meine Person würde nie gegen ihn fechten,<lb/> und wenn er höre, daß ich wieder in den Dienst meines Königs getreten sei, so könne<lb/> er dies als ein Zeichen ansehen, daß der König den Zeitpunkt gekommen glaube,<lb/> öffentlich wieder die Russische Partei zu ergreife».</p><lb/> <p xml:id="ID_404"> So schied ich von Petersburg, ich glaube den 7. März. Daß mein Vertrag einen<lb/> großen Eindruck aus den Kaiser Alexander gemacht hatte, davon hatte ich mich über¬<lb/> zeugt; das Uebrige hoffte ich von Napoleons Vordringen selbst. Bei Riga oder Dorpat<lb/> begegnete ich in einer Nacht noch Czernitschef, der von Paris gejagt kam, wo er sich,<lb/> wie bekannt, vieler wichtiger Papiere bemächtigt hatte.</p><lb/> <p xml:id="ID_405"> Die Postillone wollten Pferde wechseln, — wir erkannten uns wechselseitig an<lb/> der Stimme; als ich frug, was er brächte, rief er mir zu: „in nvuvvlle «zue 600,000<lb/> tiommks msrolient ooiüre nous!" — und ich bat ihn, dem Kaiser zu sagen, ob ich<lb/> nicht Recht gehabt habe! —</p><lb/> <p xml:id="ID_406"> In Berlin angekommen, galt es nun, einen ostensiblen Bericht über meine<lb/> officielle Sendung zu machen, der Se. Marsan und Napoleon mitgetheilt werden<lb/> könne.</p><lb/> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0160]
besten Freund aus Erden, zu kämpfen. — Um diesen großen Zweck zu erreichen, käme
es aber gar nicht darauf an, ob 20,000 Preußen mehr gegen ihn stritten; wol aber
daraus, daß es richtig angefangen würde, den Gegner zu bekämpfen, und darüber
meine Gedanken seiner Weisheit vorzulegen, hätte ich die ihm bewußte officielle Sendung
übernommen, und schickte mich der König, mein Herr! — ich aber vertraue auf die
großartigen Gefühle und Gesinnungen in seiner Brust, und hoffte, er würde die Gnade
haben, mich zu hören! —
M bien, Vous in«z ävveloppere? vos iävks, je Vous äonnersi ach auäiknees
privöss.
Und so bestimmte er mir eine Stunde gegen Mitternacht, und bezeichnete mir eine
geheime Thür in dem Winter-Palais, wo, wenn dort ein Kosak stehen würde, ich
jeden Abend zu ihm kommen könne und der Kosak mich führen würde. Während ich
nun des Morgens mit Romanzow eigentlich nichtssagende leere Gespräche über den
Mann im Mond führte; — den Mittag vielfältig bei Lauriston, dem damaligen
Französischen Gesandten in Petersburg, zubrachte, und mir sein Mittagbrod gut schmecken
liest, — sand ich zwischen 11 und 12 des Nachts sehr oft den mir bezeichneten Ko¬
saken, der mich zum Arbeitssaal des Kaisers hinausbrachte, wo Er selbst mich sowol
über die Stärke seines Heeres, als über die verschiedenen KricgSplänc, die ihm gemacht
worden, vollständig orientirte, und mit großer Aufmerksamkeit meine Bemerkungen, Ein¬
wendungen und eigenen Ideen anhörte, und mir sein gnädiges Vertrauen im allerhöchsten
Grade bezeigte. — So war ich wol ein Dutzend Mal dort, und machte ihn vertraut
mit dem Gedanken, fechtend immer Feld zu geben, indeß die Streitkräfte nie
ganz zu opfern, und die Linie nach Moskau als die Operations-Basis anzusehen,
welche Napoleon gewiß wählen würde.
Dies Letztere gab viele Discussionen, da damals Alexander fest glaubte, Napoleon
würde Petersburg zum Ziel seiner Operationen wählen. — Als ich indeß von Ihm
mich beurlaubte, sagte er, mir sest die Hand gebend:
„vitss su i'ol, quo si js v«n»is a Il«i?gu, je lo sersis p-is ig psix."
Ich hielt die Hand lange fest; er drückte mich mit Innigkeit an seine Brust, war
sehr bewegt, als ich ihm sagte, ich für meine Person würde nie gegen ihn fechten,
und wenn er höre, daß ich wieder in den Dienst meines Königs getreten sei, so könne
er dies als ein Zeichen ansehen, daß der König den Zeitpunkt gekommen glaube,
öffentlich wieder die Russische Partei zu ergreife».
So schied ich von Petersburg, ich glaube den 7. März. Daß mein Vertrag einen
großen Eindruck aus den Kaiser Alexander gemacht hatte, davon hatte ich mich über¬
zeugt; das Uebrige hoffte ich von Napoleons Vordringen selbst. Bei Riga oder Dorpat
begegnete ich in einer Nacht noch Czernitschef, der von Paris gejagt kam, wo er sich,
wie bekannt, vieler wichtiger Papiere bemächtigt hatte.
Die Postillone wollten Pferde wechseln, — wir erkannten uns wechselseitig an
der Stimme; als ich frug, was er brächte, rief er mir zu: „in nvuvvlle «zue 600,000
tiommks msrolient ooiüre nous!" — und ich bat ihn, dem Kaiser zu sagen, ob ich
nicht Recht gehabt habe! —
In Berlin angekommen, galt es nun, einen ostensiblen Bericht über meine
officielle Sendung zu machen, der Se. Marsan und Napoleon mitgetheilt werden
könne.
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