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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band.

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rang der Menschheit aus. Keins dieser Protokolle aber macht eine" so wohlthuenden
Eindruck, wie das zuletzt publicirte, oben angegebene. Da hört man doch wieder ein¬
mal männliche, kräftige Sprache, und sieht etwas von der festen Entschlossenheit Preu¬
ßens und seiner Verbündeten, nach welcher sich auch noch andere Leute sehnen, als
solche, welche zu dem neuen Bundesstaat gehören werden. Die Veranlassung zu dieser
Sitzung war keine erfreuliche, Hannover hatte mit einer mürrischen Erklärung seinen
Abschied aus dem Dreikönigsbündniß genommen, der Vorsitzende, welcher noch v. Bo-
delschwingh war, theilte die Note des hannöverschen Ministers ohne weitere Bemerkun¬
gen mit, und erklärte seinen Austrag, zunächst die Aeußerungen des Verwaltungsraths
darüber einzuholen. Er beantragte dabei, die Note vor Abgabe jeder Erklärung an
die Verfassuugscvmmissivn des Verwaltungsraths zu schleimiger Berichterstattung zu
verweisen. Da aber erhob sich der Bevollmächtigte von Hessen-Darmstadt und forderte
augenblickliches Aussprechen der Ansichten. Ja, und gute Worte waren es, welche von
der Mehrzahl der Mitglieder in das Protocoll geschleudert worden. Zuerst steht
Baden, Freiherr v. Mey sen du g, auf, und fordert entschiedenes Auftreten, damit die
Währung des Rechts nicht hinter der Nechtskränkung zurückbleibe, es fordert energischen
Protest gegen die Lossagung Hannovers in dem Protocoll des Verwaltungsraths und
Klage gegen Hannover bei dem Bundesschiedsgericht. -- Hess en - Darmstadt aber spricht
durch Freiherrn v. Lepel: Es ist recht, daß Preußen mit seiner Ansicht über das
Benehmen Hannovers zurückhält, wir aber wollen sprechen. Die Wortbrüchigkeit dieser
Regierung befremdet uns nicht, es ist nicht das erste Mal, daß sie einer rechtsgiltigen
Verfassung gegenüber treubrüchig wird. Auch ich verlange sofortige Klage gegen Han¬
nover und Sachsen, und zwar wollen zunächst wir alle klagen, die wir mit allen drei
Regierungen den Vertrag abgeschlossen haben, ohne Vorbehalt, im Glauben an die
Redlichkeit und Treue deutscher Regentenwovte. Wir vertraun und wissen, daß Preu¬
ßen nicht bei der Klage stehn bleiben, sondern zugleich alle diejenigen völkerrechtlichen
und sonst zulässigen Maßregeln ergreisen und ausführen wird, die erforderlich
sind, den thatsächlichen Beweis zu führen, wie Preußen nickt nur mächtig und ent¬
schlossen ist, die Anarchie niederzuhalten, sondern mit gleicher Kraft und Entschiedenheit
entschlossen ist, für das Recht der deutschen Nation und für das Recht derjenigen Staa¬
ten aufzutreten, die ein der Nation gegebenes Wort nicht brechen, sondern nach allem
Vermögen ehrlich erfüllen wollen. Hätten wir die Absicht der beiden Regierungen ge¬
kannt, durch den Vertrag nur ihre eigene Existenz für den Augenblick zu retten und
sich im günstigen Moment wieder loszusagen, wir würden uns mit der preußischen Ne¬
gierung auch in diesem Fall vereinigt haben, nimmermehr aber mit den beiden. --
Darauf spricht Seebek im Namen aller thüringischen Staaten, auch für Nassau
und die Anhalt in er: so ist es, wie Darmstadt sagt; die Erklärung von Hannover
soll die übrigen verbündeten Regierungen nur veranlassen, um so fester auf dem Bnnd-
nifi zu stehen, und brüderlich mit vereinten Kräften durch alle Mittel des Rechts so¬
wohl als der Macht den großen Zweck durchzuführen. Für Thüringen, Nassau und
Anhalt gebe ich die Versicherung, daß sie aus diesem Wege nicht wanken werden. --
Legationsrath v. Schack sür Mecklenburg-Schwerin! Auch wir werden festhal¬
te. -- Obrist Mosle: für Oldenburg: Auch wir, wir vertrauen der Flagge,
welche Preußen aufgezogen hat. -- 0>'. Liebe für Braunschweig, die Fürstenthü-
mer Lippe - Detmold und Waldeck: Auch wir halten fest. -- Die Hansestädte
schließen sich diesen Aeußerungen an. -- Das Churfürstenthum Hessen, Freiherr
v. Dörnberg, M ceti end urg - S er eh litz, v. Oertzen und Schanmburg-
Lippe, or. Helwing stimmen ohne Aeußerungen des Enthusiasmus dem Antrag des
Vorsitzenden bei. Schließlich wird derselbe angenommen und die Erklärung Hannovers
der Commission zur schleunigen Berichterstattung überliefert. An die Stelle des aus¬
getretenen Präsidenten Vollpracht von Churhessen wird Freiherr v. Meysenbug aus Ba-


rang der Menschheit aus. Keins dieser Protokolle aber macht eine» so wohlthuenden
Eindruck, wie das zuletzt publicirte, oben angegebene. Da hört man doch wieder ein¬
mal männliche, kräftige Sprache, und sieht etwas von der festen Entschlossenheit Preu¬
ßens und seiner Verbündeten, nach welcher sich auch noch andere Leute sehnen, als
solche, welche zu dem neuen Bundesstaat gehören werden. Die Veranlassung zu dieser
Sitzung war keine erfreuliche, Hannover hatte mit einer mürrischen Erklärung seinen
Abschied aus dem Dreikönigsbündniß genommen, der Vorsitzende, welcher noch v. Bo-
delschwingh war, theilte die Note des hannöverschen Ministers ohne weitere Bemerkun¬
gen mit, und erklärte seinen Austrag, zunächst die Aeußerungen des Verwaltungsraths
darüber einzuholen. Er beantragte dabei, die Note vor Abgabe jeder Erklärung an
die Verfassuugscvmmissivn des Verwaltungsraths zu schleimiger Berichterstattung zu
verweisen. Da aber erhob sich der Bevollmächtigte von Hessen-Darmstadt und forderte
augenblickliches Aussprechen der Ansichten. Ja, und gute Worte waren es, welche von
der Mehrzahl der Mitglieder in das Protocoll geschleudert worden. Zuerst steht
Baden, Freiherr v. Mey sen du g, auf, und fordert entschiedenes Auftreten, damit die
Währung des Rechts nicht hinter der Nechtskränkung zurückbleibe, es fordert energischen
Protest gegen die Lossagung Hannovers in dem Protocoll des Verwaltungsraths und
Klage gegen Hannover bei dem Bundesschiedsgericht. — Hess en - Darmstadt aber spricht
durch Freiherrn v. Lepel: Es ist recht, daß Preußen mit seiner Ansicht über das
Benehmen Hannovers zurückhält, wir aber wollen sprechen. Die Wortbrüchigkeit dieser
Regierung befremdet uns nicht, es ist nicht das erste Mal, daß sie einer rechtsgiltigen
Verfassung gegenüber treubrüchig wird. Auch ich verlange sofortige Klage gegen Han¬
nover und Sachsen, und zwar wollen zunächst wir alle klagen, die wir mit allen drei
Regierungen den Vertrag abgeschlossen haben, ohne Vorbehalt, im Glauben an die
Redlichkeit und Treue deutscher Regentenwovte. Wir vertraun und wissen, daß Preu¬
ßen nicht bei der Klage stehn bleiben, sondern zugleich alle diejenigen völkerrechtlichen
und sonst zulässigen Maßregeln ergreisen und ausführen wird, die erforderlich
sind, den thatsächlichen Beweis zu führen, wie Preußen nickt nur mächtig und ent¬
schlossen ist, die Anarchie niederzuhalten, sondern mit gleicher Kraft und Entschiedenheit
entschlossen ist, für das Recht der deutschen Nation und für das Recht derjenigen Staa¬
ten aufzutreten, die ein der Nation gegebenes Wort nicht brechen, sondern nach allem
Vermögen ehrlich erfüllen wollen. Hätten wir die Absicht der beiden Regierungen ge¬
kannt, durch den Vertrag nur ihre eigene Existenz für den Augenblick zu retten und
sich im günstigen Moment wieder loszusagen, wir würden uns mit der preußischen Ne¬
gierung auch in diesem Fall vereinigt haben, nimmermehr aber mit den beiden. —
Darauf spricht Seebek im Namen aller thüringischen Staaten, auch für Nassau
und die Anhalt in er: so ist es, wie Darmstadt sagt; die Erklärung von Hannover
soll die übrigen verbündeten Regierungen nur veranlassen, um so fester auf dem Bnnd-
nifi zu stehen, und brüderlich mit vereinten Kräften durch alle Mittel des Rechts so¬
wohl als der Macht den großen Zweck durchzuführen. Für Thüringen, Nassau und
Anhalt gebe ich die Versicherung, daß sie aus diesem Wege nicht wanken werden. —
Legationsrath v. Schack sür Mecklenburg-Schwerin! Auch wir werden festhal¬
te. — Obrist Mosle: für Oldenburg: Auch wir, wir vertrauen der Flagge,
welche Preußen aufgezogen hat. — 0>'. Liebe für Braunschweig, die Fürstenthü-
mer Lippe - Detmold und Waldeck: Auch wir halten fest. — Die Hansestädte
schließen sich diesen Aeußerungen an. — Das Churfürstenthum Hessen, Freiherr
v. Dörnberg, M ceti end urg - S er eh litz, v. Oertzen und Schanmburg-
Lippe, or. Helwing stimmen ohne Aeußerungen des Enthusiasmus dem Antrag des
Vorsitzenden bei. Schließlich wird derselbe angenommen und die Erklärung Hannovers
der Commission zur schleunigen Berichterstattung überliefert. An die Stelle des aus¬
getretenen Präsidenten Vollpracht von Churhessen wird Freiherr v. Meysenbug aus Ba-


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92822/446>, abgerufen am 21.06.2024.