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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band.

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plane unter den vorhandenen Umständen wurden selbst von auswärtigen strategischen
Autoritäten als ein Meisterstück anerkannt. In Bezug Wiens trifft den Fürsten der
Vorwurf, wie noch oft den Verfolgten, daß er schweigt, wo er reden sollte, und Leute
reden läßt, die Schweigen sollten.

. Nachdem Windischgrätz durch die Erstickung des in Prag ausgebrochenen Feuers die
energische Slavenpartei sich zum unversöhnlichen Feinde gemacht und durch die Begriffs¬
verwirrung, welche in dem Treiben der NationalitätsfanaMer eine edle Erhebung für
demokratische Principien sah, auch die Volkspartei im Allgemeinen sich gegen ihn kehrte;
nachdem er überdies die Deutschen durch eine männliche Ablehnung ihres Dankes, in¬
sofern er Parteidemonstration war, zu gewinnen verschmäht, und durch die Verurthei-
lung des gefeierten R. Blau, dessen großen Anhang zu offenen Feinden sich gemacht
hatte; nachdem die Regierung es für gut befunden, von der Verfolgung der "weitver¬
zweigten Verschwörung" der Slaven abzustehen und über die Blum'sche Angelegenheit
sich in ein weises Dunkel zu hüllen, mußte Windischgrätz, isolirt hingestellt, auch
der Folgen gewärtig sein. Vergessen wir dazu nicht die beispiellos schwierige Stel¬
lung des unbeschränkten Plenipotentiärs -- doch mit bindenden Rücksichten, wohl Jn-
structionen! Vergessen wir nicht an das Vorgehen in einer so sturmbewcgten Zeit ohne
heirathenden Körper, ja ohne eine politisch gewandte Feder, und man muß von dem
Fürsten Vorwürfe, selbst wenn sie so gerecht wären, als sie es nicht sind, abwälzen
und auf die Schulter Anderer übertragen.

Die von Vielen dafür gehaltene Rettung Oestreichs und der männliche, Charakter
haben zwar dem Fürsten W. eine eben so große Zahl von Verehrern, als von Feinden
geschafft, allein das genügt, um die öffentliche Meinung gegen ihn zu sehen, denn die
Feindschaft hat offensiv vor der Freundschaft das voraus, was defensiv der Verklagte
vor dem Kläger, der Verfolgte vor dem Verfolger voraus hat; die Freundschaft han¬
delt erst bei gegebenen Daten und zumeist in Fällen der Dringlichkeit, die Feindschaft
aber ist schaffend, sie ruft Momente in's Leben, und triumphirend schreitet sie vorwärts,
da Leichtgläubigkeit, Bornirtheit und Böswilligkeit Anderer ihre Quartiermacher sind.

Und so tauchen immer von Neuem Federn in die schwarze Tiefe zerflossener Träume
und unedler Zwecke, um einem Manne nahe zu treten, der einen so wichtigen Einfluß
ans die europäischen Zustände gehabt, und unter allen Umständen als ein Opfer seiner
Tugenden gefallen wäre. Und wer noch so redlich ist, die Thaten des Feldmarschalls
zu Wien und zu Prag anzuerkennen, der steigt, weit eher verzeihlich, in den Schacht der
ungarischen Begebenheiten. Unberechenbare Wechselfälle haben hier erwarteten Erfolgen
die unerwarteten angereiht, die doppelte Kraftäußerung (auf militärischem und politi¬
schem Gebiete) mußte Schwäche erzeugen, was und wie viel aber dem Fürsten W.
hier zugerechnet werden kann, kann das unparteiische Auge nicht ersehen, genug es strafte
sich die Schlauheit, sich hinter einen Plenipotcntiär zu stecken, und W. hat zu sei¬
ner Rechtfertigung den Umstand, daß man noch heute über die Politik bezüglich Un¬
garns zur Klarheit nicht gelangen konnte. Die militärischen Operationen werden nach
deren bevorstehender Kundmachung gehörig beleuchtet werden.

Das bisher Gesagte ist die Ansicht unbefangener Zeitgenossen, will man sie ein
Vorurtheil nennen S- , so ist es eben so berechtigt als ein gehässiges gesaßt und verkündigt
zu werden.

Anmerk. der Red. In der letzten Nummer der Grenzboten sind Stimmen
laut geworden, welche über Persönlichkeit und Talent des Fürsten ein ganz anderes
Urtheil fällten. Da wir die Anklage aufgenommen hatten, war es billig, daß wir auch
der Vertheidigung Raum gönnten. Und zum Schluß sei es uns gestattet, die eigene
Ansicht über den viel geschmähten und gepriesenen Mann in Kürze dahinter zu stellen.
Ueber die militärischen Talente des Fürsten haben wir kein kompetentes Urtheil, ob er


plane unter den vorhandenen Umständen wurden selbst von auswärtigen strategischen
Autoritäten als ein Meisterstück anerkannt. In Bezug Wiens trifft den Fürsten der
Vorwurf, wie noch oft den Verfolgten, daß er schweigt, wo er reden sollte, und Leute
reden läßt, die Schweigen sollten.

. Nachdem Windischgrätz durch die Erstickung des in Prag ausgebrochenen Feuers die
energische Slavenpartei sich zum unversöhnlichen Feinde gemacht und durch die Begriffs¬
verwirrung, welche in dem Treiben der NationalitätsfanaMer eine edle Erhebung für
demokratische Principien sah, auch die Volkspartei im Allgemeinen sich gegen ihn kehrte;
nachdem er überdies die Deutschen durch eine männliche Ablehnung ihres Dankes, in¬
sofern er Parteidemonstration war, zu gewinnen verschmäht, und durch die Verurthei-
lung des gefeierten R. Blau, dessen großen Anhang zu offenen Feinden sich gemacht
hatte; nachdem die Regierung es für gut befunden, von der Verfolgung der „weitver¬
zweigten Verschwörung" der Slaven abzustehen und über die Blum'sche Angelegenheit
sich in ein weises Dunkel zu hüllen, mußte Windischgrätz, isolirt hingestellt, auch
der Folgen gewärtig sein. Vergessen wir dazu nicht die beispiellos schwierige Stel¬
lung des unbeschränkten Plenipotentiärs — doch mit bindenden Rücksichten, wohl Jn-
structionen! Vergessen wir nicht an das Vorgehen in einer so sturmbewcgten Zeit ohne
heirathenden Körper, ja ohne eine politisch gewandte Feder, und man muß von dem
Fürsten Vorwürfe, selbst wenn sie so gerecht wären, als sie es nicht sind, abwälzen
und auf die Schulter Anderer übertragen.

Die von Vielen dafür gehaltene Rettung Oestreichs und der männliche, Charakter
haben zwar dem Fürsten W. eine eben so große Zahl von Verehrern, als von Feinden
geschafft, allein das genügt, um die öffentliche Meinung gegen ihn zu sehen, denn die
Feindschaft hat offensiv vor der Freundschaft das voraus, was defensiv der Verklagte
vor dem Kläger, der Verfolgte vor dem Verfolger voraus hat; die Freundschaft han¬
delt erst bei gegebenen Daten und zumeist in Fällen der Dringlichkeit, die Feindschaft
aber ist schaffend, sie ruft Momente in's Leben, und triumphirend schreitet sie vorwärts,
da Leichtgläubigkeit, Bornirtheit und Böswilligkeit Anderer ihre Quartiermacher sind.

Und so tauchen immer von Neuem Federn in die schwarze Tiefe zerflossener Träume
und unedler Zwecke, um einem Manne nahe zu treten, der einen so wichtigen Einfluß
ans die europäischen Zustände gehabt, und unter allen Umständen als ein Opfer seiner
Tugenden gefallen wäre. Und wer noch so redlich ist, die Thaten des Feldmarschalls
zu Wien und zu Prag anzuerkennen, der steigt, weit eher verzeihlich, in den Schacht der
ungarischen Begebenheiten. Unberechenbare Wechselfälle haben hier erwarteten Erfolgen
die unerwarteten angereiht, die doppelte Kraftäußerung (auf militärischem und politi¬
schem Gebiete) mußte Schwäche erzeugen, was und wie viel aber dem Fürsten W.
hier zugerechnet werden kann, kann das unparteiische Auge nicht ersehen, genug es strafte
sich die Schlauheit, sich hinter einen Plenipotcntiär zu stecken, und W. hat zu sei¬
ner Rechtfertigung den Umstand, daß man noch heute über die Politik bezüglich Un¬
garns zur Klarheit nicht gelangen konnte. Die militärischen Operationen werden nach
deren bevorstehender Kundmachung gehörig beleuchtet werden.

Das bisher Gesagte ist die Ansicht unbefangener Zeitgenossen, will man sie ein
Vorurtheil nennen S- , so ist es eben so berechtigt als ein gehässiges gesaßt und verkündigt
zu werden.

Anmerk. der Red. In der letzten Nummer der Grenzboten sind Stimmen
laut geworden, welche über Persönlichkeit und Talent des Fürsten ein ganz anderes
Urtheil fällten. Da wir die Anklage aufgenommen hatten, war es billig, daß wir auch
der Vertheidigung Raum gönnten. Und zum Schluß sei es uns gestattet, die eigene
Ansicht über den viel geschmähten und gepriesenen Mann in Kürze dahinter zu stellen.
Ueber die militärischen Talente des Fürsten haben wir kein kompetentes Urtheil, ob er


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[0365] plane unter den vorhandenen Umständen wurden selbst von auswärtigen strategischen Autoritäten als ein Meisterstück anerkannt. In Bezug Wiens trifft den Fürsten der Vorwurf, wie noch oft den Verfolgten, daß er schweigt, wo er reden sollte, und Leute reden läßt, die Schweigen sollten. . Nachdem Windischgrätz durch die Erstickung des in Prag ausgebrochenen Feuers die energische Slavenpartei sich zum unversöhnlichen Feinde gemacht und durch die Begriffs¬ verwirrung, welche in dem Treiben der NationalitätsfanaMer eine edle Erhebung für demokratische Principien sah, auch die Volkspartei im Allgemeinen sich gegen ihn kehrte; nachdem er überdies die Deutschen durch eine männliche Ablehnung ihres Dankes, in¬ sofern er Parteidemonstration war, zu gewinnen verschmäht, und durch die Verurthei- lung des gefeierten R. Blau, dessen großen Anhang zu offenen Feinden sich gemacht hatte; nachdem die Regierung es für gut befunden, von der Verfolgung der „weitver¬ zweigten Verschwörung" der Slaven abzustehen und über die Blum'sche Angelegenheit sich in ein weises Dunkel zu hüllen, mußte Windischgrätz, isolirt hingestellt, auch der Folgen gewärtig sein. Vergessen wir dazu nicht die beispiellos schwierige Stel¬ lung des unbeschränkten Plenipotentiärs — doch mit bindenden Rücksichten, wohl Jn- structionen! Vergessen wir nicht an das Vorgehen in einer so sturmbewcgten Zeit ohne heirathenden Körper, ja ohne eine politisch gewandte Feder, und man muß von dem Fürsten Vorwürfe, selbst wenn sie so gerecht wären, als sie es nicht sind, abwälzen und auf die Schulter Anderer übertragen. Die von Vielen dafür gehaltene Rettung Oestreichs und der männliche, Charakter haben zwar dem Fürsten W. eine eben so große Zahl von Verehrern, als von Feinden geschafft, allein das genügt, um die öffentliche Meinung gegen ihn zu sehen, denn die Feindschaft hat offensiv vor der Freundschaft das voraus, was defensiv der Verklagte vor dem Kläger, der Verfolgte vor dem Verfolger voraus hat; die Freundschaft han¬ delt erst bei gegebenen Daten und zumeist in Fällen der Dringlichkeit, die Feindschaft aber ist schaffend, sie ruft Momente in's Leben, und triumphirend schreitet sie vorwärts, da Leichtgläubigkeit, Bornirtheit und Böswilligkeit Anderer ihre Quartiermacher sind. Und so tauchen immer von Neuem Federn in die schwarze Tiefe zerflossener Träume und unedler Zwecke, um einem Manne nahe zu treten, der einen so wichtigen Einfluß ans die europäischen Zustände gehabt, und unter allen Umständen als ein Opfer seiner Tugenden gefallen wäre. Und wer noch so redlich ist, die Thaten des Feldmarschalls zu Wien und zu Prag anzuerkennen, der steigt, weit eher verzeihlich, in den Schacht der ungarischen Begebenheiten. Unberechenbare Wechselfälle haben hier erwarteten Erfolgen die unerwarteten angereiht, die doppelte Kraftäußerung (auf militärischem und politi¬ schem Gebiete) mußte Schwäche erzeugen, was und wie viel aber dem Fürsten W. hier zugerechnet werden kann, kann das unparteiische Auge nicht ersehen, genug es strafte sich die Schlauheit, sich hinter einen Plenipotcntiär zu stecken, und W. hat zu sei¬ ner Rechtfertigung den Umstand, daß man noch heute über die Politik bezüglich Un¬ garns zur Klarheit nicht gelangen konnte. Die militärischen Operationen werden nach deren bevorstehender Kundmachung gehörig beleuchtet werden. Das bisher Gesagte ist die Ansicht unbefangener Zeitgenossen, will man sie ein Vorurtheil nennen S- , so ist es eben so berechtigt als ein gehässiges gesaßt und verkündigt zu werden. Anmerk. der Red. In der letzten Nummer der Grenzboten sind Stimmen laut geworden, welche über Persönlichkeit und Talent des Fürsten ein ganz anderes Urtheil fällten. Da wir die Anklage aufgenommen hatten, war es billig, daß wir auch der Vertheidigung Raum gönnten. Und zum Schluß sei es uns gestattet, die eigene Ansicht über den viel geschmähten und gepriesenen Mann in Kürze dahinter zu stellen. Ueber die militärischen Talente des Fürsten haben wir kein kompetentes Urtheil, ob er

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, I. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92822/365>, abgerufen am 04.07.2024.