Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. II. Band.

Bild:
<< vorherige Seite

Threa erscheint in einer neuen Verwandlung, als reizendes Bauermadchen, und heirathet
ihren Hans zur allgemeinen Befriedigung. --

K^zunahe: Eine Scheidung unter dem Kaiserreich, von Bayard und Cour-
val. -- Andrv, ein berühmter Taugenichts mit gutem Herzen, hat seine Frau Mathilde
sechs Monate nach der Hochzeit verlassen, um mit einer Löwin durchzugehn. Er kehrt,
ganz Menschenhaß und Reue, an die Stelle seines frühern Glücks zurück, und findet
seine Frau in den Armen eines andern, übrigens ganz vortrefflichen Mannes, Namens
Benedict. So bleibt ihm denn, wie dem Helden der Houwald'schen Heimkehr, nichts
übrig, als zu verschwinden; zwar tödtet er sich nicht selbst, aber er schifft sich nach In¬
dien ein. --




Für die deutschen Zeitungen.

Das Wohlwollen der Tagesblätter für die Grenzboten nimmt wieder in einer
Weise zu, welche unsere Geduld ermüdet. Zeitungen wie die Kölnische, die Deutsche
Reichszei tung drucken unsere Artikel mit ungemeiner Beharrlichkeit und Rücksichts¬
losigkeit nach, und füllen ganze Spalten mit unserer Arbeit; ja die Neichszeitnng ent¬
lehnte uns neulich in einer Nummer zwei Artikel, von denen der eine so lang war, daß sie
ihn in zwei Portionen verspeisen mußte. Die Grenzboten sehen sich deshalb veranlaßt,
ihre Verwandtschaft in der Tagespresse zu erinnern, daß der Abdruck von Artikeln,
welche einen andern Zweck haben, als den, Neuigkeiten mitzutheilen, und welche in
Form und Inhalt einen gewissen selbstständigen Werth beanspruchen, gegen Recht und
Gesetz ist. Wir wünschen nicht in die Nothwendigkeit versetzt zu sein, Blätter unsrer
Partei wegen Nachdruck zu belangen. -- Und grade wir werden durch solchen Nach¬
druck geschädigt. Denn die Grenzboten werden als Wochenschrift zum größten Theil
im langsamern Wege des Buchhandels vertrieben, und die Zeitungen, welche Post-
exemplare beziehen, sind im Stande ihrem Leserkreis unsere Artikel zu bringen, bevor
dieselben in den Grenzboten selbst verbreitet sind; so daß wir selbst in den Verdacht
des Nachdrucks kommen müssen, zumal da die Chiffre: "Grzb." am Ende des Ab¬
drucks zuweilen in ihrer Bescheidenheit den Wunsch ausdrückt, übersehen zu werden. Aus
diesen und andern Gründen wollen wir unsere Artikel nicht in den Zeitungen abgedruckt
D. Red. sehen und ersuchen die Herren Ncdaetenre unser Recht zu achte".




Am 1. Januar 1851 beginnt der X. Jahrgang der "Grenz¬
boten." Da derselbe nur auf Verlangen abgegeben wird, so werden
die geehrten Leser freundlichst ersucht, ihre Bestellungen recht frühzeitig
an die betreffenden Buchhandlungen oder Postämter abzugeben, damit
in der Zusendung keine Störung eintritt.Die Verlagshandlung.




Verlag von F. L. Herbig. - Redacteure: Gustav Fveytag und Julian Schmidt.
Druck von C. E. Elvert.

Threa erscheint in einer neuen Verwandlung, als reizendes Bauermadchen, und heirathet
ihren Hans zur allgemeinen Befriedigung. —

K^zunahe: Eine Scheidung unter dem Kaiserreich, von Bayard und Cour-
val. — Andrv, ein berühmter Taugenichts mit gutem Herzen, hat seine Frau Mathilde
sechs Monate nach der Hochzeit verlassen, um mit einer Löwin durchzugehn. Er kehrt,
ganz Menschenhaß und Reue, an die Stelle seines frühern Glücks zurück, und findet
seine Frau in den Armen eines andern, übrigens ganz vortrefflichen Mannes, Namens
Benedict. So bleibt ihm denn, wie dem Helden der Houwald'schen Heimkehr, nichts
übrig, als zu verschwinden; zwar tödtet er sich nicht selbst, aber er schifft sich nach In¬
dien ein. —




Für die deutschen Zeitungen.

Das Wohlwollen der Tagesblätter für die Grenzboten nimmt wieder in einer
Weise zu, welche unsere Geduld ermüdet. Zeitungen wie die Kölnische, die Deutsche
Reichszei tung drucken unsere Artikel mit ungemeiner Beharrlichkeit und Rücksichts¬
losigkeit nach, und füllen ganze Spalten mit unserer Arbeit; ja die Neichszeitnng ent¬
lehnte uns neulich in einer Nummer zwei Artikel, von denen der eine so lang war, daß sie
ihn in zwei Portionen verspeisen mußte. Die Grenzboten sehen sich deshalb veranlaßt,
ihre Verwandtschaft in der Tagespresse zu erinnern, daß der Abdruck von Artikeln,
welche einen andern Zweck haben, als den, Neuigkeiten mitzutheilen, und welche in
Form und Inhalt einen gewissen selbstständigen Werth beanspruchen, gegen Recht und
Gesetz ist. Wir wünschen nicht in die Nothwendigkeit versetzt zu sein, Blätter unsrer
Partei wegen Nachdruck zu belangen. — Und grade wir werden durch solchen Nach¬
druck geschädigt. Denn die Grenzboten werden als Wochenschrift zum größten Theil
im langsamern Wege des Buchhandels vertrieben, und die Zeitungen, welche Post-
exemplare beziehen, sind im Stande ihrem Leserkreis unsere Artikel zu bringen, bevor
dieselben in den Grenzboten selbst verbreitet sind; so daß wir selbst in den Verdacht
des Nachdrucks kommen müssen, zumal da die Chiffre: „Grzb." am Ende des Ab¬
drucks zuweilen in ihrer Bescheidenheit den Wunsch ausdrückt, übersehen zu werden. Aus
diesen und andern Gründen wollen wir unsere Artikel nicht in den Zeitungen abgedruckt
D. Red. sehen und ersuchen die Herren Ncdaetenre unser Recht zu achte».




Am 1. Januar 1851 beginnt der X. Jahrgang der „Grenz¬
boten." Da derselbe nur auf Verlangen abgegeben wird, so werden
die geehrten Leser freundlichst ersucht, ihre Bestellungen recht frühzeitig
an die betreffenden Buchhandlungen oder Postämter abzugeben, damit
in der Zusendung keine Störung eintritt.Die Verlagshandlung.




Verlag von F. L. Herbig. - Redacteure: Gustav Fveytag und Julian Schmidt.
Druck von C. E. Elvert.
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div>
        <div n="1">
          <div n="2">
            <pb facs="#f0448" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/92737"/>
            <p xml:id="ID_1453" prev="#ID_1452"> Threa erscheint in einer neuen Verwandlung, als reizendes Bauermadchen, und heirathet<lb/>
ihren Hans zur allgemeinen Befriedigung. &#x2014;</p><lb/>
            <p xml:id="ID_1454"> K^zunahe: Eine Scheidung unter dem Kaiserreich, von Bayard und Cour-<lb/>
val. &#x2014; Andrv, ein berühmter Taugenichts mit gutem Herzen, hat seine Frau Mathilde<lb/>
sechs Monate nach der Hochzeit verlassen, um mit einer Löwin durchzugehn. Er kehrt,<lb/>
ganz Menschenhaß und Reue, an die Stelle seines frühern Glücks zurück, und findet<lb/>
seine Frau in den Armen eines andern, übrigens ganz vortrefflichen Mannes, Namens<lb/>
Benedict. So bleibt ihm denn, wie dem Helden der Houwald'schen Heimkehr, nichts<lb/>
übrig, als zu verschwinden; zwar tödtet er sich nicht selbst, aber er schifft sich nach In¬<lb/>
dien ein. &#x2014;</p><lb/>
            <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
          </div>
        </div>
        <div n="1">
          <head> Für die deutschen Zeitungen.</head><lb/>
          <p xml:id="ID_1455"> Das Wohlwollen der Tagesblätter für die Grenzboten nimmt wieder in einer<lb/>
Weise zu, welche unsere Geduld ermüdet. Zeitungen wie die Kölnische, die Deutsche<lb/>
Reichszei tung drucken unsere Artikel mit ungemeiner Beharrlichkeit und Rücksichts¬<lb/>
losigkeit nach, und füllen ganze Spalten mit unserer Arbeit; ja die Neichszeitnng ent¬<lb/>
lehnte uns neulich in einer Nummer zwei Artikel, von denen der eine so lang war, daß sie<lb/>
ihn in zwei Portionen verspeisen mußte. Die Grenzboten sehen sich deshalb veranlaßt,<lb/>
ihre Verwandtschaft in der Tagespresse zu erinnern, daß der Abdruck von Artikeln,<lb/>
welche einen andern Zweck haben, als den, Neuigkeiten mitzutheilen, und welche in<lb/>
Form und Inhalt einen gewissen selbstständigen Werth beanspruchen, gegen Recht und<lb/>
Gesetz ist. Wir wünschen nicht in die Nothwendigkeit versetzt zu sein, Blätter unsrer<lb/>
Partei wegen Nachdruck zu belangen. &#x2014; Und grade wir werden durch solchen Nach¬<lb/>
druck geschädigt. Denn die Grenzboten werden als Wochenschrift zum größten Theil<lb/>
im langsamern Wege des Buchhandels vertrieben, und die Zeitungen, welche Post-<lb/>
exemplare beziehen, sind im Stande ihrem Leserkreis unsere Artikel zu bringen, bevor<lb/>
dieselben in den Grenzboten selbst verbreitet sind; so daß wir selbst in den Verdacht<lb/>
des Nachdrucks kommen müssen, zumal da die Chiffre: &#x201E;Grzb." am Ende des Ab¬<lb/>
drucks zuweilen in ihrer Bescheidenheit den Wunsch ausdrückt, übersehen zu werden. Aus<lb/>
diesen und andern Gründen wollen wir unsere Artikel nicht in den Zeitungen abgedruckt<lb/><note type="byline"> D. Red.</note> sehen und ersuchen die Herren Ncdaetenre unser Recht zu achte». </p><lb/>
          <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        </div>
        <div>
          <floatingText>
            <body>
              <div type="advertisement">
                <p> Am 1. Januar 1851 beginnt der X. Jahrgang der &#x201E;Grenz¬<lb/>
boten." Da derselbe nur auf Verlangen abgegeben wird, so werden<lb/>
die geehrten Leser freundlichst ersucht, ihre Bestellungen recht frühzeitig<lb/>
an die betreffenden Buchhandlungen oder Postämter abzugeben, damit<lb/>
in der Zusendung keine Störung eintritt.Die Verlagshandlung.</p>
              </div>
            </body>
          </floatingText>
        </div><lb/>
        <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
        <note type="byline"> Verlag von F. L. Herbig. - Redacteure: Gustav Fveytag und Julian Schmidt.<lb/>
Druck von C. E. Elvert.</note><lb/>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[0448] Threa erscheint in einer neuen Verwandlung, als reizendes Bauermadchen, und heirathet ihren Hans zur allgemeinen Befriedigung. — K^zunahe: Eine Scheidung unter dem Kaiserreich, von Bayard und Cour- val. — Andrv, ein berühmter Taugenichts mit gutem Herzen, hat seine Frau Mathilde sechs Monate nach der Hochzeit verlassen, um mit einer Löwin durchzugehn. Er kehrt, ganz Menschenhaß und Reue, an die Stelle seines frühern Glücks zurück, und findet seine Frau in den Armen eines andern, übrigens ganz vortrefflichen Mannes, Namens Benedict. So bleibt ihm denn, wie dem Helden der Houwald'schen Heimkehr, nichts übrig, als zu verschwinden; zwar tödtet er sich nicht selbst, aber er schifft sich nach In¬ dien ein. — Für die deutschen Zeitungen. Das Wohlwollen der Tagesblätter für die Grenzboten nimmt wieder in einer Weise zu, welche unsere Geduld ermüdet. Zeitungen wie die Kölnische, die Deutsche Reichszei tung drucken unsere Artikel mit ungemeiner Beharrlichkeit und Rücksichts¬ losigkeit nach, und füllen ganze Spalten mit unserer Arbeit; ja die Neichszeitnng ent¬ lehnte uns neulich in einer Nummer zwei Artikel, von denen der eine so lang war, daß sie ihn in zwei Portionen verspeisen mußte. Die Grenzboten sehen sich deshalb veranlaßt, ihre Verwandtschaft in der Tagespresse zu erinnern, daß der Abdruck von Artikeln, welche einen andern Zweck haben, als den, Neuigkeiten mitzutheilen, und welche in Form und Inhalt einen gewissen selbstständigen Werth beanspruchen, gegen Recht und Gesetz ist. Wir wünschen nicht in die Nothwendigkeit versetzt zu sein, Blätter unsrer Partei wegen Nachdruck zu belangen. — Und grade wir werden durch solchen Nach¬ druck geschädigt. Denn die Grenzboten werden als Wochenschrift zum größten Theil im langsamern Wege des Buchhandels vertrieben, und die Zeitungen, welche Post- exemplare beziehen, sind im Stande ihrem Leserkreis unsere Artikel zu bringen, bevor dieselben in den Grenzboten selbst verbreitet sind; so daß wir selbst in den Verdacht des Nachdrucks kommen müssen, zumal da die Chiffre: „Grzb." am Ende des Ab¬ drucks zuweilen in ihrer Bescheidenheit den Wunsch ausdrückt, übersehen zu werden. Aus diesen und andern Gründen wollen wir unsere Artikel nicht in den Zeitungen abgedruckt D. Red. sehen und ersuchen die Herren Ncdaetenre unser Recht zu achte». Am 1. Januar 1851 beginnt der X. Jahrgang der „Grenz¬ boten." Da derselbe nur auf Verlangen abgegeben wird, so werden die geehrten Leser freundlichst ersucht, ihre Bestellungen recht frühzeitig an die betreffenden Buchhandlungen oder Postämter abzugeben, damit in der Zusendung keine Störung eintritt.Die Verlagshandlung. Verlag von F. L. Herbig. - Redacteure: Gustav Fveytag und Julian Schmidt. Druck von C. E. Elvert.

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Staats- und Universitätsbibliothek (SuUB) Bremen: Bereitstellung der Texttranskription.
Kay-Michael Würzner: Bearbeitung der digitalen Edition.

Weitere Informationen:

Verfahren der Texterfassung: OCR mit Nachkorrektur.

Bogensignaturen: gekennzeichnet;Druckfehler: ignoriert;fremdsprachliches Material: nicht gekennzeichnet;Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage;Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): nicht ausgezeichnet;i/j in Fraktur: wie Vorlage;I/J in Fraktur: wie Vorlage;Kolumnentitel: gekennzeichnet;Kustoden: gekennzeichnet;langes s (ſ): als s transkribiert;Normalisierungen: stillschweigend;rundes r (&#xa75b;): als r/et transkribiert;Seitenumbrüche markiert: ja;Silbentrennung: wie Vorlage;u/v bzw. U/V: wie Vorlage;Vokale mit übergest. e: als ä/ö/ü transkribiert;Vollständigkeit: vollständig erfasst;Zeichensetzung: wie Vorlage;Zeilenumbrüche markiert: ja;

Nachkorrektur erfolgte automatisch.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92288
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92288/448
Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. II. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_92288/448>, abgerufen am 23.07.2024.