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Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band.

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Kritik wird auch bald dahinterkommen. -- Es beginnt übrigens in dieser Kritik eine
Umwandlung, von der sich schon mehr als ein erfreuliches Zeichen meldet. -- Der fran¬
zösische Geschmack im Lauf dieses Jahrhunderts ist ebenso durch die romantischen Schrift¬
steller der neuen Schule corrumpirt, wobei wir übrigens keinen Augenblick verkennen
wollen, daß hier eine Wechselwirkung stattfindet, daß jene Schriftsteller ebenso als der
Ausdruck, das Resultat einer im Geist des Volks bereits vorhandenen Verderbniß ange¬
sehen werden müssen, als sie auf dieselbe eingewirkt haben. -- Was sie vorzugsweise
charakterisirt, ist jene Unklarheit und Unsicherheit im Empfinden, die sie in
jedem einzelnen gegebenen Fall rathlos läßt, Wichte, oder wie ihre Helden sich benehmen
sollen, und die daher zu den verschrobensten, seltsamsten, zuweilen geradezu wahnsinnigen
Auswegen sührt. -- Dem Publicum, welches bis dahin jene Schriftsteller, weil sie pikant
waren, blind hat gelten lassen, sind nun dadurch die Augen aufgegangen, daß es seine
Dichter ans dem Markt des Lebens gesehen, und dieselbe Unsicherheit, dieselbe Ratlosig¬
keit And Frivolität in ihrer Handlungsweise beobachtet hat, als in ihren romantischen
Erfindungen. Was man in der Novelle und auf der Bühne gelten läßt, weil es Spaß
macht, erbittert im wirklichen Leben, in ernsthaften Fragen, wo es sich um die Fortdauer
der Gesellschaft handelt, und wo jede Harlekinade verhängnißvoll werden kann. -- So
sind Lamartine und Victor Hugo durch ihr Verhalten in der Revolution in der öffent¬
lichen Meinung gerichtet worden, und dieses Urtheil hat sich denn auch auf ihre litera¬
rischen Leistungen erstreckt. -- Aber die Franzosen müssen noch weiter zurückgehen. Bisher
haben alle Parteien für Chateaubriand geschwärmt, der doch, die erste Quelle jener un¬
sittlichen und eigentlich geistlosen Romantik ist. In seinen Mvmoires et'outre tombs hat
man eine Gelegenheit gefunden, sich ein Gesammtbild von seinem politischen Charakter
zu machen, und der größere Ernst, der seit der Revolution in alle Gemüther eingekehrt
ist, faßt dieses Bild in strengeren Zügen auf. In der Revue (1. Juli) finde ich eine
Kritik dieser Memoiren von Albert de Broglie, der ich in alle Punkte beipflichte. Sic
ist übrigens sehr gut geschrieben, und deutet bereits auf die hohe Ausgabe hin, welche
die Kritik in unsern Tagen sich setzen muß: nämlich durch sittliche Strenge die Ver¬
wirrung der sittlichen und ästhetischen Begriffe aufzuheben, die aus der Romantik hervor¬
gegangen ist. (II est lömps quo Ili oriliquo se melen I'oeuvi'L sujourä'Irui pnur
crever oss oulres cle v-alios lillvrsires ä'on sorlvnl par iiüorvsllks los orgZks elos
rvvoluUoiis -- und fügen wir hinzu, jener pscndo-conservative Geist, der ebenso schlimm
ist, als jene Revolutionen, weil ebenso unsittlich. II est wmps qu'olle repreims öff
röZIes et "es äroils. IZIIo rölrouvora ses rvAles, clepuis lung-lomps oudlives,
git-Ls "u" xieck" 6e !a toi mofailo Äo"l "Amen"ut.) Sic kommt auch schon darauf,
daß sich die herzlose Eitelkeit, welche indem politischen Leben Chateaubriand's den Leit¬
ton bildet, ebenso in seinen frühern Versuchen, das Christenthum aus ästhetischen
Rücksichten wiederherzustellen, ausgesprochen hat; aber sie ist in ihrer weitem Anwen¬
dung noch nicht kühn genug, weil sie selber befangen ist. Der Versuch der gegenwär¬
tigen conservativen Partei nämlich, das Christenthum aus polizeilichen Rücksich¬
ten wiederherstellen, als Gegengift gegen den Socialismus, ist ebenso frivol, ebenso
unsittlich, zeugt von einer ebenso tiefen Deprivation, als jene romantische Caprice. Um
sich von der Hohlheit dieses modernen, reflectirten Christenthums einen Begriff zu machen,
wenn man an dem Vündniß zwischen Thiers und Montalembert noch nicht genug haben
sollte, braucht man nur in der dicht daneben stehenden Abhandlung zu blättern, welche


Kritik wird auch bald dahinterkommen. — Es beginnt übrigens in dieser Kritik eine
Umwandlung, von der sich schon mehr als ein erfreuliches Zeichen meldet. — Der fran¬
zösische Geschmack im Lauf dieses Jahrhunderts ist ebenso durch die romantischen Schrift¬
steller der neuen Schule corrumpirt, wobei wir übrigens keinen Augenblick verkennen
wollen, daß hier eine Wechselwirkung stattfindet, daß jene Schriftsteller ebenso als der
Ausdruck, das Resultat einer im Geist des Volks bereits vorhandenen Verderbniß ange¬
sehen werden müssen, als sie auf dieselbe eingewirkt haben. — Was sie vorzugsweise
charakterisirt, ist jene Unklarheit und Unsicherheit im Empfinden, die sie in
jedem einzelnen gegebenen Fall rathlos läßt, Wichte, oder wie ihre Helden sich benehmen
sollen, und die daher zu den verschrobensten, seltsamsten, zuweilen geradezu wahnsinnigen
Auswegen sührt. — Dem Publicum, welches bis dahin jene Schriftsteller, weil sie pikant
waren, blind hat gelten lassen, sind nun dadurch die Augen aufgegangen, daß es seine
Dichter ans dem Markt des Lebens gesehen, und dieselbe Unsicherheit, dieselbe Ratlosig¬
keit And Frivolität in ihrer Handlungsweise beobachtet hat, als in ihren romantischen
Erfindungen. Was man in der Novelle und auf der Bühne gelten läßt, weil es Spaß
macht, erbittert im wirklichen Leben, in ernsthaften Fragen, wo es sich um die Fortdauer
der Gesellschaft handelt, und wo jede Harlekinade verhängnißvoll werden kann. — So
sind Lamartine und Victor Hugo durch ihr Verhalten in der Revolution in der öffent¬
lichen Meinung gerichtet worden, und dieses Urtheil hat sich denn auch auf ihre litera¬
rischen Leistungen erstreckt. — Aber die Franzosen müssen noch weiter zurückgehen. Bisher
haben alle Parteien für Chateaubriand geschwärmt, der doch, die erste Quelle jener un¬
sittlichen und eigentlich geistlosen Romantik ist. In seinen Mvmoires et'outre tombs hat
man eine Gelegenheit gefunden, sich ein Gesammtbild von seinem politischen Charakter
zu machen, und der größere Ernst, der seit der Revolution in alle Gemüther eingekehrt
ist, faßt dieses Bild in strengeren Zügen auf. In der Revue (1. Juli) finde ich eine
Kritik dieser Memoiren von Albert de Broglie, der ich in alle Punkte beipflichte. Sic
ist übrigens sehr gut geschrieben, und deutet bereits auf die hohe Ausgabe hin, welche
die Kritik in unsern Tagen sich setzen muß: nämlich durch sittliche Strenge die Ver¬
wirrung der sittlichen und ästhetischen Begriffe aufzuheben, die aus der Romantik hervor¬
gegangen ist. (II est lömps quo Ili oriliquo se melen I'oeuvi'L sujourä'Irui pnur
crever oss oulres cle v-alios lillvrsires ä'on sorlvnl par iiüorvsllks los orgZks elos
rvvoluUoiis — und fügen wir hinzu, jener pscndo-conservative Geist, der ebenso schlimm
ist, als jene Revolutionen, weil ebenso unsittlich. II est wmps qu'olle repreims öff
röZIes et «es äroils. IZIIo rölrouvora ses rvAles, clepuis lung-lomps oudlives,
git-Ls «u« xieck« 6e !a toi mofailo Äo»l «Amen«ut.) Sic kommt auch schon darauf,
daß sich die herzlose Eitelkeit, welche indem politischen Leben Chateaubriand's den Leit¬
ton bildet, ebenso in seinen frühern Versuchen, das Christenthum aus ästhetischen
Rücksichten wiederherzustellen, ausgesprochen hat; aber sie ist in ihrer weitem Anwen¬
dung noch nicht kühn genug, weil sie selber befangen ist. Der Versuch der gegenwär¬
tigen conservativen Partei nämlich, das Christenthum aus polizeilichen Rücksich¬
ten wiederherstellen, als Gegengift gegen den Socialismus, ist ebenso frivol, ebenso
unsittlich, zeugt von einer ebenso tiefen Deprivation, als jene romantische Caprice. Um
sich von der Hohlheit dieses modernen, reflectirten Christenthums einen Begriff zu machen,
wenn man an dem Vündniß zwischen Thiers und Montalembert noch nicht genug haben
sollte, braucht man nur in der dicht daneben stehenden Abhandlung zu blättern, welche


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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341568_85583/282>, abgerufen am 27.07.2024.