Die Grenzboten. Jg. 9, 1850, II. Semester. I. Band.schlecht. Sie stellt ihm vor, es sei um doch so weit gekommen, daß die Krone Vierter Act. Friedrich ist befreit, und der größte Theil Deutschlands ihm Fünfter Act. Otto von den Feinden eingeschlossen. Er träumt von schlecht. Sie stellt ihm vor, es sei um doch so weit gekommen, daß die Krone Vierter Act. Friedrich ist befreit, und der größte Theil Deutschlands ihm Fünfter Act. Otto von den Feinden eingeschlossen. Er träumt von <TEI> <text> <body> <div> <div n="1"> <pb facs="#f0133" corresp="http://brema.suub.uni-bremen.de/grenzboten/periodical/pageview/85716"/> <p xml:id="ID_473" prev="#ID_472"> schlecht. Sie stellt ihm vor, es sei um doch so weit gekommen, daß die Krone<lb/> mit der Liebe collidire, er möge der Krone entsagen. Er fragt sie, ob sie nicht<lb/> recht bei Sinnen sei, gesteht sogar, er habe schon an eine politische Heirath gedacht,<lb/> obgleich ganz insgeheim, und wird endlich so aufgebracht, daß er ihre Flucht aus<lb/> dem Vaterhause ihr als ein Verbrechen vorrückt, und ihr erklärt, er werde sie<lb/> nicht eher wieder besuchen, als bis sie vernünftig geworden sei; mittlerweile wolle<lb/> er ihr einen Arzt schicken. — Große Verzweiflung. Halt! ruft Lara, ich sehe<lb/> den Ausweg. Otto will freiwillig seiner Krone nicht entsagen, er muß dazu ge¬<lb/> zwungen werden. Wenn der junge Friedrich von Hohenstaufen aus seinem Ge-<lb/> sängniß befreit wird, so ist ihm der Sieg gewiß, und Otto, durch die Krone nicht<lb/> mehr gehindert, wird in Deine Arme zurückkehren. Gib mir den Ring, den Du<lb/> von ihm hast, ich reite damit eilig in den Kerker, wo er gefangen ist, und gebe<lb/> ihm die Freiheit. — Nein! nein! das wäre Verrath! das thue ich uicht. — Aber<lb/> Lara in ihrem Jubel eilt mit dem Ring ab. Cäcilie fällt in Ohnmacht.</p><lb/> <p xml:id="ID_474"> Vierter Act. Friedrich ist befreit, und der größte Theil Deutschlands ihm<lb/> zugefallen, alle Welt ist neugierig, durch wen er befreit sein kann, und zornig über<lb/> den Verräther. Otto erklärt jetzt feierlich, er wolle sich mit dem Papst ver¬<lb/> söhnen, und Beatrix Heirathen. Diese willigt ein, trotz ihrer Liebe zu Friedrich,<lb/> sie werden verlobt und eingesegnet. — Jetzt kommt es heraus, daß Cäcilie die<lb/> Schuldige ist. Ganz wie in der Deborah, ist der Held sehr erfreut, uun einen<lb/> Grund zu haben, seine verlassene Geliebte zu verachten und sich vor sich selber<lb/> zu rechtfertigen. Sie wird vorgeführt. In Trauerkleidern. — Allerdings- bin<lb/> ich es gewesen. — Entsetzlich! so gib mir wenigstens deine Gründe an. — Die<lb/> Zeugen werden entfernt, sie bleiben allein. — Wenn dn sie nicht fühlst, so kann<lb/> ich sie dir auch uicht sagen. — Gut, schamloses Weib! Eigentlich sollte ich dich<lb/> hinrichten lassen, aber in Anbetracht unserer früheren Liebe will ich dir das Leben<lb/> schenken. Binnen drei Tagen entfliesst dn aus dem Laud, sonst trifft dich der<lb/> Tod. — Mit einem stummen Blick des Vorwurfs und einem innern Kampf der<lb/> Liebe geht sie ab.</p><lb/> <p xml:id="ID_475" next="#ID_476"> Fünfter Act. Otto von den Feinden eingeschlossen. Er träumt von<lb/> den schönen Tagen, die er mit Cäcilien zugebracht. Er läßt Beatrix kommen.<lb/> — Liebe Beatrix! Eigentlich liebst Du Deinen Friedrich doch mehr als mich,<lb/> zudem er Dein Verwandter, geh zu ihm! — Wenn es nicht anders sein kann,<lb/> auch gut. — Lauge Umarmung; der Morgen graut.--Schlachtgewühl. Cä¬<lb/> cilie und Lara winden sich durch Dornen und Schlingpflanzen ans die Bühne. Lara,<lb/> von einem Pfeil getroffen, stirbt hinter der Scene. Cäcilie will ihren Geliebten<lb/> retten und mit ihm entfliehen. Sie küßt ihn sterbend. — Fühlst Du jetzt,<lb/> warum ich es gethan? — Jawohl! aus zu großer Liebe! — Sie stoßt sich den<lb/> Dolch in das Herz und küssend sterben sie mit einander, wie er es einst gelobt;</p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0133]
schlecht. Sie stellt ihm vor, es sei um doch so weit gekommen, daß die Krone
mit der Liebe collidire, er möge der Krone entsagen. Er fragt sie, ob sie nicht
recht bei Sinnen sei, gesteht sogar, er habe schon an eine politische Heirath gedacht,
obgleich ganz insgeheim, und wird endlich so aufgebracht, daß er ihre Flucht aus
dem Vaterhause ihr als ein Verbrechen vorrückt, und ihr erklärt, er werde sie
nicht eher wieder besuchen, als bis sie vernünftig geworden sei; mittlerweile wolle
er ihr einen Arzt schicken. — Große Verzweiflung. Halt! ruft Lara, ich sehe
den Ausweg. Otto will freiwillig seiner Krone nicht entsagen, er muß dazu ge¬
zwungen werden. Wenn der junge Friedrich von Hohenstaufen aus seinem Ge-
sängniß befreit wird, so ist ihm der Sieg gewiß, und Otto, durch die Krone nicht
mehr gehindert, wird in Deine Arme zurückkehren. Gib mir den Ring, den Du
von ihm hast, ich reite damit eilig in den Kerker, wo er gefangen ist, und gebe
ihm die Freiheit. — Nein! nein! das wäre Verrath! das thue ich uicht. — Aber
Lara in ihrem Jubel eilt mit dem Ring ab. Cäcilie fällt in Ohnmacht.
Vierter Act. Friedrich ist befreit, und der größte Theil Deutschlands ihm
zugefallen, alle Welt ist neugierig, durch wen er befreit sein kann, und zornig über
den Verräther. Otto erklärt jetzt feierlich, er wolle sich mit dem Papst ver¬
söhnen, und Beatrix Heirathen. Diese willigt ein, trotz ihrer Liebe zu Friedrich,
sie werden verlobt und eingesegnet. — Jetzt kommt es heraus, daß Cäcilie die
Schuldige ist. Ganz wie in der Deborah, ist der Held sehr erfreut, uun einen
Grund zu haben, seine verlassene Geliebte zu verachten und sich vor sich selber
zu rechtfertigen. Sie wird vorgeführt. In Trauerkleidern. — Allerdings- bin
ich es gewesen. — Entsetzlich! so gib mir wenigstens deine Gründe an. — Die
Zeugen werden entfernt, sie bleiben allein. — Wenn dn sie nicht fühlst, so kann
ich sie dir auch uicht sagen. — Gut, schamloses Weib! Eigentlich sollte ich dich
hinrichten lassen, aber in Anbetracht unserer früheren Liebe will ich dir das Leben
schenken. Binnen drei Tagen entfliesst dn aus dem Laud, sonst trifft dich der
Tod. — Mit einem stummen Blick des Vorwurfs und einem innern Kampf der
Liebe geht sie ab.
Fünfter Act. Otto von den Feinden eingeschlossen. Er träumt von
den schönen Tagen, die er mit Cäcilien zugebracht. Er läßt Beatrix kommen.
— Liebe Beatrix! Eigentlich liebst Du Deinen Friedrich doch mehr als mich,
zudem er Dein Verwandter, geh zu ihm! — Wenn es nicht anders sein kann,
auch gut. — Lauge Umarmung; der Morgen graut.--Schlachtgewühl. Cä¬
cilie und Lara winden sich durch Dornen und Schlingpflanzen ans die Bühne. Lara,
von einem Pfeil getroffen, stirbt hinter der Scene. Cäcilie will ihren Geliebten
retten und mit ihm entfliehen. Sie küßt ihn sterbend. — Fühlst Du jetzt,
warum ich es gethan? — Jawohl! aus zu großer Liebe! — Sie stoßt sich den
Dolch in das Herz und küssend sterben sie mit einander, wie er es einst gelobt;
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