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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

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praktische der Volks- und Staatseinheiten gehörig gewürdigt und nur aus richtigen
Prämissen abenteuerliche Schlußfolgerungen abgeleitet.

Also Franzosen, Engländer, Nordamerikaner glauben für sich selbst aller Berück¬
sichtigung der politischen Selbstständigkeit fremder Nationalitäten entbunden zu sein, nur
der gutmüthige östreichische Michel soll, sobald er sich einmal selbst zur Freiheit em-
porgekämpft hat einem Wahnbegriffe zu Ehren -- sich selbst berauben. -- Und
zugegeben, das Prinzip der Nationalität sei wirklich etwas mehr als ein von Ideolo¬
gen ausgehecktes Phantom, so müßte man das Wort richtig verstehen und nicht dieje¬
nige Theilbewegung, die blos von einigen Gelehrten, Aristokraten und Pfaffen ausge¬
gangen, wogegen die eigentliche Volksmasse, d. i. der Landmann unberührt geblieben
ist -- unier diesen ehrenden Namen begreifen. Man sollte sie um so weniger unter
diesem Namen begreifen als in Italien alles Faktische, sei es Dagewesenes oder noch
Bestehendes: Land. Volk, Charakter, Sitten, Interessen den Unitätspläncn widerstrebt.

Was will man mit einer Volks- und Staatseinheit Italiens, welche sich vorhinein
als eine Unmöglichkeit, als eine kolossale politische Lüge darstellt!! Wäre der Kreuz¬
zug der Italiener gegen Oestreich ein wahrer Nationalkrieg, d. i. ein Krieg, wo sich
die ganze Volksmasse betheiligt hätte, gewesen, so hätte Radetzky mit seinen 100,000
Mann, bei aller ihrer Tapferkeit -- nimmermehr eine Volksmasse von fünf Millionen,
der noch ein schlagfertiges, wohldisciplinirtcs Heer von 60,000 bis 90,000 Piemon-
tesen und eine Unzahl Zuzügler aus dem übrigen Italien zur Seite stand, bezwingen
können. Das italienische Landvolk ist nicht nur gegen Oestreich nicht aufgestanden, son¬
dern hat den deutschen Feldmarschall als Befreier vom unausstehlichen Drucke der so¬
genannten nationalen Regierung empfangen. ---- Was will also Frankreich mit seiner
Intervention oder Mediation? Will es ebendieselbe Regierung den italienischen Volks¬
massen gegen deren thatsächlich erklärten Willen anfnvthigcn?! Wie kann sich Oestreich
diese Einmengung gefallen lassen?! Wie kann das einige und gewaltige Deutschland
ebendieselbe zugeben! und fühlen beide nicht die Kraft in sich, die französische Anmas-
sung gebührend zurückzuweisen? -- Jede Nachgiebigkeit von Seite Oestreichs oder
Deutschlands würde nur zu ihrem empfindlichsten Nachtheile und zum Vortheile Frank¬
reichs ausschlagen, . . . und darum geziemt es dem deutschen Volke, eine so feste Stellung
zwischen denselben einzunehmen, daß weder die Gleichgiltigkeit noch die Feindschaft des
Einen oder des Andern oder beider zugleich ihm irgend was anhaben könne. Zu die¬
ser festen Stellung in Italien gehört aber Mailand. Und die Lombardei ist nicht aus¬
zugeben, sondern am Ticino deutsche Bundessestungen zu bauen. Dem Festungsbane
muß aber eine administrative Maaßregel und zwar die Emanzipation des italienischen
Bauernstandes -- nebenher gehen. Die abgekommene Bureaukratie hat -- in ihrer
panischen Furcht vor der Volksmasse -- diese ignorirt, für sie nichts gethan, sondern
nur mit dem lieben Adel geliebäugelt und sraternistrt, ohne zu bedenken, daß der ita¬
lienische Adel nicht Bein von demselben Beine, oder Fleisch von demselben Fleische ist.
Die Negierung gebe demnach dem italienischen Bauer das Eigenthum des von ihm be¬
bauten Grundes, erleichtere ihn um ein Drittel oder die Hälfte der Schuldigkeit und
lasse den Rest ablösen. Dies wäre -- nach gemein-juridischer Ansicht der Dinge
-- ein Eingriff in die Rechte der italienischen Grundbesitzer, aber nicht tadelnswerther
als die gleichen Eingriffe der Volkskaiscr Joseph II. und Ferdinand I. in die Rechte
z. B. des galizischen Adels, -- und in Italien nur noch mehr gerechtfertigt durch daS
Kriegsrecht gegen die in offener Rebellion befindlichen Nobili -- als eine Art von
Kriegsbeute oder KriegSeontribution. Die Nobili wollten dem Kaiser Ferdinand I. die


praktische der Volks- und Staatseinheiten gehörig gewürdigt und nur aus richtigen
Prämissen abenteuerliche Schlußfolgerungen abgeleitet.

Also Franzosen, Engländer, Nordamerikaner glauben für sich selbst aller Berück¬
sichtigung der politischen Selbstständigkeit fremder Nationalitäten entbunden zu sein, nur
der gutmüthige östreichische Michel soll, sobald er sich einmal selbst zur Freiheit em-
porgekämpft hat einem Wahnbegriffe zu Ehren — sich selbst berauben. — Und
zugegeben, das Prinzip der Nationalität sei wirklich etwas mehr als ein von Ideolo¬
gen ausgehecktes Phantom, so müßte man das Wort richtig verstehen und nicht dieje¬
nige Theilbewegung, die blos von einigen Gelehrten, Aristokraten und Pfaffen ausge¬
gangen, wogegen die eigentliche Volksmasse, d. i. der Landmann unberührt geblieben
ist — unier diesen ehrenden Namen begreifen. Man sollte sie um so weniger unter
diesem Namen begreifen als in Italien alles Faktische, sei es Dagewesenes oder noch
Bestehendes: Land. Volk, Charakter, Sitten, Interessen den Unitätspläncn widerstrebt.

Was will man mit einer Volks- und Staatseinheit Italiens, welche sich vorhinein
als eine Unmöglichkeit, als eine kolossale politische Lüge darstellt!! Wäre der Kreuz¬
zug der Italiener gegen Oestreich ein wahrer Nationalkrieg, d. i. ein Krieg, wo sich
die ganze Volksmasse betheiligt hätte, gewesen, so hätte Radetzky mit seinen 100,000
Mann, bei aller ihrer Tapferkeit — nimmermehr eine Volksmasse von fünf Millionen,
der noch ein schlagfertiges, wohldisciplinirtcs Heer von 60,000 bis 90,000 Piemon-
tesen und eine Unzahl Zuzügler aus dem übrigen Italien zur Seite stand, bezwingen
können. Das italienische Landvolk ist nicht nur gegen Oestreich nicht aufgestanden, son¬
dern hat den deutschen Feldmarschall als Befreier vom unausstehlichen Drucke der so¬
genannten nationalen Regierung empfangen. -—- Was will also Frankreich mit seiner
Intervention oder Mediation? Will es ebendieselbe Regierung den italienischen Volks¬
massen gegen deren thatsächlich erklärten Willen anfnvthigcn?! Wie kann sich Oestreich
diese Einmengung gefallen lassen?! Wie kann das einige und gewaltige Deutschland
ebendieselbe zugeben! und fühlen beide nicht die Kraft in sich, die französische Anmas-
sung gebührend zurückzuweisen? — Jede Nachgiebigkeit von Seite Oestreichs oder
Deutschlands würde nur zu ihrem empfindlichsten Nachtheile und zum Vortheile Frank¬
reichs ausschlagen, . . . und darum geziemt es dem deutschen Volke, eine so feste Stellung
zwischen denselben einzunehmen, daß weder die Gleichgiltigkeit noch die Feindschaft des
Einen oder des Andern oder beider zugleich ihm irgend was anhaben könne. Zu die¬
ser festen Stellung in Italien gehört aber Mailand. Und die Lombardei ist nicht aus¬
zugeben, sondern am Ticino deutsche Bundessestungen zu bauen. Dem Festungsbane
muß aber eine administrative Maaßregel und zwar die Emanzipation des italienischen
Bauernstandes — nebenher gehen. Die abgekommene Bureaukratie hat — in ihrer
panischen Furcht vor der Volksmasse — diese ignorirt, für sie nichts gethan, sondern
nur mit dem lieben Adel geliebäugelt und sraternistrt, ohne zu bedenken, daß der ita¬
lienische Adel nicht Bein von demselben Beine, oder Fleisch von demselben Fleische ist.
Die Negierung gebe demnach dem italienischen Bauer das Eigenthum des von ihm be¬
bauten Grundes, erleichtere ihn um ein Drittel oder die Hälfte der Schuldigkeit und
lasse den Rest ablösen. Dies wäre — nach gemein-juridischer Ansicht der Dinge
— ein Eingriff in die Rechte der italienischen Grundbesitzer, aber nicht tadelnswerther
als die gleichen Eingriffe der Volkskaiscr Joseph II. und Ferdinand I. in die Rechte
z. B. des galizischen Adels, — und in Italien nur noch mehr gerechtfertigt durch daS
Kriegsrecht gegen die in offener Rebellion befindlichen Nobili — als eine Art von
Kriegsbeute oder KriegSeontribution. Die Nobili wollten dem Kaiser Ferdinand I. die


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[0542] praktische der Volks- und Staatseinheiten gehörig gewürdigt und nur aus richtigen Prämissen abenteuerliche Schlußfolgerungen abgeleitet. Also Franzosen, Engländer, Nordamerikaner glauben für sich selbst aller Berück¬ sichtigung der politischen Selbstständigkeit fremder Nationalitäten entbunden zu sein, nur der gutmüthige östreichische Michel soll, sobald er sich einmal selbst zur Freiheit em- porgekämpft hat einem Wahnbegriffe zu Ehren — sich selbst berauben. — Und zugegeben, das Prinzip der Nationalität sei wirklich etwas mehr als ein von Ideolo¬ gen ausgehecktes Phantom, so müßte man das Wort richtig verstehen und nicht dieje¬ nige Theilbewegung, die blos von einigen Gelehrten, Aristokraten und Pfaffen ausge¬ gangen, wogegen die eigentliche Volksmasse, d. i. der Landmann unberührt geblieben ist — unier diesen ehrenden Namen begreifen. Man sollte sie um so weniger unter diesem Namen begreifen als in Italien alles Faktische, sei es Dagewesenes oder noch Bestehendes: Land. Volk, Charakter, Sitten, Interessen den Unitätspläncn widerstrebt. Was will man mit einer Volks- und Staatseinheit Italiens, welche sich vorhinein als eine Unmöglichkeit, als eine kolossale politische Lüge darstellt!! Wäre der Kreuz¬ zug der Italiener gegen Oestreich ein wahrer Nationalkrieg, d. i. ein Krieg, wo sich die ganze Volksmasse betheiligt hätte, gewesen, so hätte Radetzky mit seinen 100,000 Mann, bei aller ihrer Tapferkeit — nimmermehr eine Volksmasse von fünf Millionen, der noch ein schlagfertiges, wohldisciplinirtcs Heer von 60,000 bis 90,000 Piemon- tesen und eine Unzahl Zuzügler aus dem übrigen Italien zur Seite stand, bezwingen können. Das italienische Landvolk ist nicht nur gegen Oestreich nicht aufgestanden, son¬ dern hat den deutschen Feldmarschall als Befreier vom unausstehlichen Drucke der so¬ genannten nationalen Regierung empfangen. -—- Was will also Frankreich mit seiner Intervention oder Mediation? Will es ebendieselbe Regierung den italienischen Volks¬ massen gegen deren thatsächlich erklärten Willen anfnvthigcn?! Wie kann sich Oestreich diese Einmengung gefallen lassen?! Wie kann das einige und gewaltige Deutschland ebendieselbe zugeben! und fühlen beide nicht die Kraft in sich, die französische Anmas- sung gebührend zurückzuweisen? — Jede Nachgiebigkeit von Seite Oestreichs oder Deutschlands würde nur zu ihrem empfindlichsten Nachtheile und zum Vortheile Frank¬ reichs ausschlagen, . . . und darum geziemt es dem deutschen Volke, eine so feste Stellung zwischen denselben einzunehmen, daß weder die Gleichgiltigkeit noch die Feindschaft des Einen oder des Andern oder beider zugleich ihm irgend was anhaben könne. Zu die¬ ser festen Stellung in Italien gehört aber Mailand. Und die Lombardei ist nicht aus¬ zugeben, sondern am Ticino deutsche Bundessestungen zu bauen. Dem Festungsbane muß aber eine administrative Maaßregel und zwar die Emanzipation des italienischen Bauernstandes — nebenher gehen. Die abgekommene Bureaukratie hat — in ihrer panischen Furcht vor der Volksmasse — diese ignorirt, für sie nichts gethan, sondern nur mit dem lieben Adel geliebäugelt und sraternistrt, ohne zu bedenken, daß der ita¬ lienische Adel nicht Bein von demselben Beine, oder Fleisch von demselben Fleische ist. Die Negierung gebe demnach dem italienischen Bauer das Eigenthum des von ihm be¬ bauten Grundes, erleichtere ihn um ein Drittel oder die Hälfte der Schuldigkeit und lasse den Rest ablösen. Dies wäre — nach gemein-juridischer Ansicht der Dinge — ein Eingriff in die Rechte der italienischen Grundbesitzer, aber nicht tadelnswerther als die gleichen Eingriffe der Volkskaiscr Joseph II. und Ferdinand I. in die Rechte z. B. des galizischen Adels, — und in Italien nur noch mehr gerechtfertigt durch daS Kriegsrecht gegen die in offener Rebellion befindlichen Nobili — als eine Art von Kriegsbeute oder KriegSeontribution. Die Nobili wollten dem Kaiser Ferdinand I. die

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/542>, abgerufen am 29.06.2024.