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Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band.

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Ueberredung verdankt, die auf seinen Lippen thront - - oder den wohl zu rechtfertigen¬
den Bedenken, die ein Blick auf seine nervigen Fäuste einzuflößen vermag--- denn er
hat etwas von einem Bnlly Hector -- darüber walten noch Zweifel ob, die ich "nicht
voreilig entscheiden mag. So viel steht fest, daß die armen Ackerbürger die vsrnchmc
Freundschaft oft theuer genug bezahlen müssen und daß sie sich manchmal in xwer ver¬
zweifelten Lage befinden. Wenn sie, vom langen Sitzen ermüdet und hungrig, ihr
Mittagbrot hervorziehen und Kammer und Verfassung, König und Vaterland vergessen
über dem knurrenden Magen, sängt Pieper an, sie mit dem Bleistift auf die Schultern
zu klopfen, um sie zum Aufstehen zu bewegen, indeß der Geheime Revisiousrath sie an
den Rockschößen niederzieht. Ich glaube, sie haben ihren historischen Beruf herzlich
satt und raisonniren gleich dem braven Falstaff: "Ich wollt, es wäre Schlafenszeit
und Alles wär' vorbei!"

Aber ach! Pieper, der gewandte Diplomat, ließ sich an dieser Ehre nicht genügen
-- er wollte doppelte Lorbeeren um seine kräftige Stirne winden. Sein Herz gelüstete
nach größerem Ruft, als nach dem eines geschickten Unterhändlers; er vergaß, daß er
seine Erfolge nicht blos seiner Zunge zu danken hatte und beschloß auch als Redner
vor der ganzen Versammlung aufzutreten. An diesem unseligen Wagestücke scheiterte
seine ganze welthistorische "Bedeutsamkeit;" alle seine bisherigen ,, Errungenschaften"
gingen verloren am 2l. Juli. Jetzt steht er da, der würdige Fleischcrmcister, eine
traurige Ruine, behängen mit zerrissenen Trophäen.

Im Interesse seines eigenen Standes also wollte Pieper zum ersten Male die
Kraft seiner Beredsamkeit zeigen. Der wichtige Punkt, über den er sprach, betraf die
Niedcrsetzuug einer bcftuderu Commission für Handwerker, welche bisher mit der für
Handel und Gewerbe vereint gewesen war. Die Tribune erdröhnte unter den Tritten
des stattlichen Mannes; er blickte pfiffig zur Linken und drohend zur Rechten. Der
Schlaukopf war des Erfolges gewiß; dort saßen seine Freunde und hier schüchterne
Untergebene. Ueberdies hatte er den ganzen Rest seiner klassischen Bildung zusammen¬
gerafft und die erste katilinarische Rede mit ihrem "">um!"<jm; tiuulvm" zu seinem
Muster genommen. Vom Anfang an wollte er dnrch ö'tepor,^ wirken. "Meine Her¬
ren," begann er, "wie lange soll das noch so gehen? Ich sage Ihnen, es geht nicht
mehr länger so. Meine Committenten steigen mir zu Dach, zu Hunderten, zu Tau¬
senden. Sie sagen: Pieper, was machst Dn? wozu haben wir Dir hergeschickt, Pieper?
wovor geben wir Dir drei Thaler täglich, Pieper? Pieper, schläfst Du?" Durch die¬
sen kräftigen und unerwarteten Angriff war die Versammlung in der That so einge¬
schüchtert worden, daß Alle stumm dasaßen, besonders da die Wenigsten aufgepaßt hatten,
wovon es sich handle. Aber plötzlich ertönt lautes Gelächter von den Tribunen; das
dringt die Deputirten zu sich selber und einige von ihnen wagen es, dem Redner Ein¬
wendungen zu machen. Bis sicher war Alles gut gegangen; aber das Lachen war
Piepern zu unerwartet gekommen -- eher hätte er den Einsturz des Himmels geahnt.
Alle classischen Reminiscenzen, alle Spuren einer feinere" Bildung sind plötzlich ver¬
schwunden; wie durch eine Metamorphose steht nur noch der Fleischcrmcister auf der
Tribune. Er zeigt den kichernden Journalisten die nervigen Fäuste und donnert in den
Saal: ,.OHo, Sie lachen? dann will ich Ihnen was verzählen! Ich bin ein Mann von
Grundstücken gewesen und jetzt ist Alles zum Teufel gegangen. Wissen Sie, was daran
Schuld ist? Nichts als die verfluchte Gewerbefreiheit!" In diesem Tone geht es weiter;
aber immer schallender wird das Gelächter und immer tiefer fühlt Pieper selbst bei je¬
dem Worte, wie weit er von der noblen Manier abkommt, in der er begonnen. Da


Ueberredung verdankt, die auf seinen Lippen thront - - oder den wohl zu rechtfertigen¬
den Bedenken, die ein Blick auf seine nervigen Fäuste einzuflößen vermag-— denn er
hat etwas von einem Bnlly Hector — darüber walten noch Zweifel ob, die ich «nicht
voreilig entscheiden mag. So viel steht fest, daß die armen Ackerbürger die vsrnchmc
Freundschaft oft theuer genug bezahlen müssen und daß sie sich manchmal in xwer ver¬
zweifelten Lage befinden. Wenn sie, vom langen Sitzen ermüdet und hungrig, ihr
Mittagbrot hervorziehen und Kammer und Verfassung, König und Vaterland vergessen
über dem knurrenden Magen, sängt Pieper an, sie mit dem Bleistift auf die Schultern
zu klopfen, um sie zum Aufstehen zu bewegen, indeß der Geheime Revisiousrath sie an
den Rockschößen niederzieht. Ich glaube, sie haben ihren historischen Beruf herzlich
satt und raisonniren gleich dem braven Falstaff: „Ich wollt, es wäre Schlafenszeit
und Alles wär' vorbei!"

Aber ach! Pieper, der gewandte Diplomat, ließ sich an dieser Ehre nicht genügen
— er wollte doppelte Lorbeeren um seine kräftige Stirne winden. Sein Herz gelüstete
nach größerem Ruft, als nach dem eines geschickten Unterhändlers; er vergaß, daß er
seine Erfolge nicht blos seiner Zunge zu danken hatte und beschloß auch als Redner
vor der ganzen Versammlung aufzutreten. An diesem unseligen Wagestücke scheiterte
seine ganze welthistorische „Bedeutsamkeit;" alle seine bisherigen ,, Errungenschaften"
gingen verloren am 2l. Juli. Jetzt steht er da, der würdige Fleischcrmcister, eine
traurige Ruine, behängen mit zerrissenen Trophäen.

Im Interesse seines eigenen Standes also wollte Pieper zum ersten Male die
Kraft seiner Beredsamkeit zeigen. Der wichtige Punkt, über den er sprach, betraf die
Niedcrsetzuug einer bcftuderu Commission für Handwerker, welche bisher mit der für
Handel und Gewerbe vereint gewesen war. Die Tribune erdröhnte unter den Tritten
des stattlichen Mannes; er blickte pfiffig zur Linken und drohend zur Rechten. Der
Schlaukopf war des Erfolges gewiß; dort saßen seine Freunde und hier schüchterne
Untergebene. Ueberdies hatte er den ganzen Rest seiner klassischen Bildung zusammen¬
gerafft und die erste katilinarische Rede mit ihrem „«>um!«<jm; tiuulvm" zu seinem
Muster genommen. Vom Anfang an wollte er dnrch ö'tepor,^ wirken. „Meine Her¬
ren," begann er, „wie lange soll das noch so gehen? Ich sage Ihnen, es geht nicht
mehr länger so. Meine Committenten steigen mir zu Dach, zu Hunderten, zu Tau¬
senden. Sie sagen: Pieper, was machst Dn? wozu haben wir Dir hergeschickt, Pieper?
wovor geben wir Dir drei Thaler täglich, Pieper? Pieper, schläfst Du?" Durch die¬
sen kräftigen und unerwarteten Angriff war die Versammlung in der That so einge¬
schüchtert worden, daß Alle stumm dasaßen, besonders da die Wenigsten aufgepaßt hatten,
wovon es sich handle. Aber plötzlich ertönt lautes Gelächter von den Tribunen; das
dringt die Deputirten zu sich selber und einige von ihnen wagen es, dem Redner Ein¬
wendungen zu machen. Bis sicher war Alles gut gegangen; aber das Lachen war
Piepern zu unerwartet gekommen — eher hätte er den Einsturz des Himmels geahnt.
Alle classischen Reminiscenzen, alle Spuren einer feinere» Bildung sind plötzlich ver¬
schwunden; wie durch eine Metamorphose steht nur noch der Fleischcrmcister auf der
Tribune. Er zeigt den kichernden Journalisten die nervigen Fäuste und donnert in den
Saal: ,.OHo, Sie lachen? dann will ich Ihnen was verzählen! Ich bin ein Mann von
Grundstücken gewesen und jetzt ist Alles zum Teufel gegangen. Wissen Sie, was daran
Schuld ist? Nichts als die verfluchte Gewerbefreiheit!" In diesem Tone geht es weiter;
aber immer schallender wird das Gelächter und immer tiefer fühlt Pieper selbst bei je¬
dem Worte, wie weit er von der noblen Manier abkommt, in der er begonnen. Da


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[0226] Ueberredung verdankt, die auf seinen Lippen thront - - oder den wohl zu rechtfertigen¬ den Bedenken, die ein Blick auf seine nervigen Fäuste einzuflößen vermag-— denn er hat etwas von einem Bnlly Hector — darüber walten noch Zweifel ob, die ich «nicht voreilig entscheiden mag. So viel steht fest, daß die armen Ackerbürger die vsrnchmc Freundschaft oft theuer genug bezahlen müssen und daß sie sich manchmal in xwer ver¬ zweifelten Lage befinden. Wenn sie, vom langen Sitzen ermüdet und hungrig, ihr Mittagbrot hervorziehen und Kammer und Verfassung, König und Vaterland vergessen über dem knurrenden Magen, sängt Pieper an, sie mit dem Bleistift auf die Schultern zu klopfen, um sie zum Aufstehen zu bewegen, indeß der Geheime Revisiousrath sie an den Rockschößen niederzieht. Ich glaube, sie haben ihren historischen Beruf herzlich satt und raisonniren gleich dem braven Falstaff: „Ich wollt, es wäre Schlafenszeit und Alles wär' vorbei!" Aber ach! Pieper, der gewandte Diplomat, ließ sich an dieser Ehre nicht genügen — er wollte doppelte Lorbeeren um seine kräftige Stirne winden. Sein Herz gelüstete nach größerem Ruft, als nach dem eines geschickten Unterhändlers; er vergaß, daß er seine Erfolge nicht blos seiner Zunge zu danken hatte und beschloß auch als Redner vor der ganzen Versammlung aufzutreten. An diesem unseligen Wagestücke scheiterte seine ganze welthistorische „Bedeutsamkeit;" alle seine bisherigen ,, Errungenschaften" gingen verloren am 2l. Juli. Jetzt steht er da, der würdige Fleischcrmcister, eine traurige Ruine, behängen mit zerrissenen Trophäen. Im Interesse seines eigenen Standes also wollte Pieper zum ersten Male die Kraft seiner Beredsamkeit zeigen. Der wichtige Punkt, über den er sprach, betraf die Niedcrsetzuug einer bcftuderu Commission für Handwerker, welche bisher mit der für Handel und Gewerbe vereint gewesen war. Die Tribune erdröhnte unter den Tritten des stattlichen Mannes; er blickte pfiffig zur Linken und drohend zur Rechten. Der Schlaukopf war des Erfolges gewiß; dort saßen seine Freunde und hier schüchterne Untergebene. Ueberdies hatte er den ganzen Rest seiner klassischen Bildung zusammen¬ gerafft und die erste katilinarische Rede mit ihrem „«>um!«<jm; tiuulvm" zu seinem Muster genommen. Vom Anfang an wollte er dnrch ö'tepor,^ wirken. „Meine Her¬ ren," begann er, „wie lange soll das noch so gehen? Ich sage Ihnen, es geht nicht mehr länger so. Meine Committenten steigen mir zu Dach, zu Hunderten, zu Tau¬ senden. Sie sagen: Pieper, was machst Dn? wozu haben wir Dir hergeschickt, Pieper? wovor geben wir Dir drei Thaler täglich, Pieper? Pieper, schläfst Du?" Durch die¬ sen kräftigen und unerwarteten Angriff war die Versammlung in der That so einge¬ schüchtert worden, daß Alle stumm dasaßen, besonders da die Wenigsten aufgepaßt hatten, wovon es sich handle. Aber plötzlich ertönt lautes Gelächter von den Tribunen; das dringt die Deputirten zu sich selber und einige von ihnen wagen es, dem Redner Ein¬ wendungen zu machen. Bis sicher war Alles gut gegangen; aber das Lachen war Piepern zu unerwartet gekommen — eher hätte er den Einsturz des Himmels geahnt. Alle classischen Reminiscenzen, alle Spuren einer feinere» Bildung sind plötzlich ver¬ schwunden; wie durch eine Metamorphose steht nur noch der Fleischcrmcister auf der Tribune. Er zeigt den kichernden Journalisten die nervigen Fäuste und donnert in den Saal: ,.OHo, Sie lachen? dann will ich Ihnen was verzählen! Ich bin ein Mann von Grundstücken gewesen und jetzt ist Alles zum Teufel gegangen. Wissen Sie, was daran Schuld ist? Nichts als die verfluchte Gewerbefreiheit!" In diesem Tone geht es weiter; aber immer schallender wird das Gelächter und immer tiefer fühlt Pieper selbst bei je¬ dem Worte, wie weit er von der noblen Manier abkommt, in der er begonnen. Da

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Zitationshilfe: Die Grenzboten. Jg. 7, 1848, II. Semester. III. Band, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/grenzboten_341561_277429/226>, abgerufen am 29.06.2024.